Nun gut Christoph, Du hast mein allererstes Rätsel in diesem Forum prima gelöst, ich habe noch eines für Dich und natürlich für alle die noch gerne knobeln:
Zwei Schäfer saßen eines Abends nach getaner Arbeit am Wegrand und packten aus, was sie zu essen hatten. Der eine hatte 5, der andere 3 Harzer Käslein.
Als sie gerade mit dem Vesper beginnen wollten, kam ein Mann des Weges, der sich verirrt hatte. Der Magen hing ihm an den Knien, und als er die Käslein sah, fragte er die Schäfer, ob er nicht mithalten dürfe; er wolle für das Essen auch gut bezahlen.
Die beiden waren es zufrieden und teilten die 8 Käslein redlich unter die drei Esser auf. Als sie fertig waren, zog der Wanderer acht Markstücke aus der Tasche, warf sie den freundlichen Schäfern zu und sagte, sie sollten das Geld so gerecht teilen wie die Käslein.
Aber kaum war der Gast verschwunden, da gerieten die beiden über der Teilung schon in Streit.
Der eine, der 5 Käslein hatte, sagte: „Laß uns redlich teilen, du vier Mark, ich vier Mark. Ich habe aber zwei Käslein mehr gestiftet als du, und da der Mann auf unsere 8 Käslein 8 Mark gab, bekomme ich noch zwei Mark von dir. Macht also zwei Mark für dich und sechs für mich.“
Damit war aber der andere nicht einverstanden: „Du hast 5 Käslein gehabt und ich drei, also bekomme ich drei und du fünf Mark.“
Die Nacht fiel herein und die beiden hatten sich immer noch nicht geeinigt. So beschlossen sie, anderntags einen Richter aufzusuchen, der Recht sprechen sollte.
Der Jurist hörte sich die Geschichte an, nahm Zettel und Bleistift und rechnete nach.
Und dann verkündete er, was rechtens war:
Der mit den drei Käslein bekommt eine Mark, der mit den fünf Käslein aber sieben Mark.
Wie kam der Richter zu diesem Urteil?
