Die Mendelschen Regeln sind mir bekannt. Für seine Forschungen hatte Mendel vor allem mit Erbsen gearbeitet. Aber ich weiß nicht wie man diese Regeln im Weinanbau anwenden kann. Was genau versucht man bei den Weinpflanzen zu züchten? Wofür werden Mendels Regeln im Weinanbau verwendet?
Hallo,
ich hab mich noch nie in der Weinreben"zucht" versucht, und kann hier nur vermuten: wie in jeder Zucht will man - wenn - bestimmte Eigenschaften bevorzugt zum Vorschein bringen. Beim Wein neben den „Modegeschmäckern“ (z.B. Gutedel) sicher Öchslefähigkeiten, Ertragsmenge oder Resistenzen gegen Krankheiten und Schädlinge.
Ausserdem kann man bei Wein ALLES Wichtige durch entsprechenden Anbau steuern (Boden, Lage) und durch Ausbau (das Keltern) verbessern oder auch verhunzen (mit letzterem hab ich Erfahrung )
Beim Wein spielt soviel ich weiss auch nicht die klassische Zucht durch Befruchtungsvermehrung (und damit die Mendelschen Gesetze) die große Rolle, sondern es wird durch Stecklingsschnitt und Aufpfropfen vermehrt.
So sind m.W. nur sog. „Amerikaner“ als Pfropfunterlage erlaubt, weil diese als einzige zuverlässig Resistenz gegen den berühmten Schädling „Reblaus“ aufweist. (Ich hab eine solches Original am Haus- sie ist unkaputtbar und braucht nie Spritzmittel. Eine einzige Pflanze brachte mir letztes Jahr 45 kg Trauben = 25l Saft! Über den Geschmack kann man aber streiten)
Eine Pfropfunterlage gibt hier die gewünschte Eigenschaft her, nicht der Mendel und seine Gesetze.
Nachkommen von gepfropften Pflanzen vererben aber leider nicht die Eigenschaften der Unterlage. Daher muss man seit Jahrzehnten immer neu pfropfen, dies ist im Obstbau überall üblich, das ist das Geschäft der „Baumschulen“. (Auch bei der Rosen"zucht"!)
Ich bin gar nicht sicher, ob man überhaupt aus Traubenkernen (bzw. Kreuzung) Weinpflanzen züchten könnte, es kann sein, daß „der“ oder viele Weine schon lange diese Vermehungsfähigkeit verloren hat! Kein Mensch kommt auf diese Idee, weil bei derart starkwüchsigen Pflanzen viel schneller über Stecklinge vermehrt werden kann. Und Stecklige sind immer 100%ige Klone.
Ich würde für näheres hierzu mal bei einer Winzergenossenschaft oder einer Weinprinzessin anrufen…
In den letzten Jahrzehnten haben sich die gewerbsmäßigen Züchter übrigens überall hauptsächlich mit der Hybridzucht beschäftigt. Das heisst, es sollen unfruchtbare Nachkommen per Mendel weitergegeben werden, damit die Sorten nicht mehr „samenfest“ sind, und man selbst Samenzucht nicht mehr betreiben kann (wofür sich heute eh kaum noch einer interessiert). Es werden also mit Vorliebe zukünftige Geschäftsinteressen gezüchtet, und die früheren Zuchteigenschaften von Pflanzen wie Geschmack, Schönheit, oder Ertragsreiche spielen keine große Rolle mehr- dies kompensiert man dann durch Düngemittel oder Spritzmittel.
Dafür kriegen wir „billiges“ Saatgut aus z.B. ungarischen Gewächshäusern, die genetisch weder an unser Klima, noch an unsere Böden, noch an unsere Geschmacksinteressen (z.B. Tomaten!!) angepasst sind.
(Bei Interesse zu diesem Thema nach VEN googlen)
Wenn ich der alte Mendel wäre würde ich im Grabe rotieren.
Da ich all dies seit 30 Jahren im gesammten Nutzpflanzenbau beobachte, gehe ich davon aus, daß es beim Wein auch nicht anders ist. Saatgutkonzerne = Mafia.
(Meine Tomaten züchte ich aus französischen Sortensamen daher. In Deutschland kenne ich nur eine einzige Tomate die nach was schmeckt: die Dattelkirschtomate vom Aldi. Bei mir auch seit einigen Jahren im Zuchtprogramm.
Aber das gehört jetzt nicht mehr zum Thema )
Ich hoffe daß ich zumindest wenn schon keine Fakten dann doch ein tendenzielles Wissen vermitteln konnte
Gruß Salomee
Sorry, da muß ich passen…
Die Mendelschen Regeln sind mir bekannt. Für seine Forschungen
hatte Mendel vor allem mit Erbsen gearbeitet. Aber ich weiß
nicht wie man diese Regeln im Weinanbau anwenden kann. Was
genau versucht man bei den Weinpflanzen zu züchten? Wofür
werden Mendels Regeln im Weinanbau verwendet?
Leider kann ich auf diese Frage keine befriedigende Antwort geben.
mal noch eine Andere Frage zum Thema Tomaten. Du weist nicht zufällig auch etwas über die „Anti Matsch Tomate“ z.B. welche Vor- und Nachteile sie Besitzt. Wie sie Gezüchtet werden kann (Genetische Methoden) und sowas eben. Wär toll wenn jemand von euch mir dabei auch weiterhelfen kann.
mal noch eine Andere Frage zum Thema Tomaten. Du weist nicht
zufällig auch etwas über die „Anti Matsch Tomate“ z.B. welche
Vor- und Nachteile sie Besitzt. Wie sie Gezüchtet werden kann
(Genetische Methoden) und sowas eben. Wär toll wenn jemand von
euch mir dabei auch weiterhelfen kann.
An der Zucht von industrie- und handelsfreundlichen Pflanzeneigenschaften habe ich kein Interesse und beschäftige mich auch nicht damit - sorry da kann und will ich nicht weiterhelfen…