Hallo!
Der Begriff des Fin de Siècle verbindet im Grunde mehrere Strömungen im ausgehenden 19. Jahrhundert wie beispielsweise Dekadenz und Ästhetizismus. Die damalige Stimmung zeichnet sich durch Pessismus (Erwartung einer Endzeit deutet sich ja schon im Namen an) und Melancholie aus, gepaart mit einer Begeisterung für das Kranke und den Tod. Literarische Figuren zeichnen sich in dieser Zeit häufig durch Labilität aus, sind übermäßig sensibel und scheitern an sich und der Gesellschaft. Das Schöne und Ästhetische spielte eine große Rolle, an Natur waren Schriftsteller des Fin de Siècle dagegen selten interessiert. Anders als Naturalisten wenige Jahre zuvor lehnten die Schriftsteller des Fin de Siècle einen praktischen Wert der Kunst (wie beispielsweise das Aufzeigen sozialer Missstände mit Ziel von deren Verbesserung) radikal ab und proklamierten „l’art pour l’art“. Dabei fallen auch Wertmaßstäbe wie Gut und Böse weg, sondern es geht eher um Schön und Häßlich. Stellvertretend für die Epoche steht die Figur des Dandy, der von der Gesellschaft abgewand nur für seine Eleganz lebt.
Typische Schriftsteller sind z.B. Orcar Wilde und Thomas Mann; philosophische Grundlagen finden sich vor allem bei Schopenhauer und Nietzsche.
Ich hoffe, das hilft dir. Lies „Tonio Kröder“! Das ist recht kurz und spiegelt die Epoche sehr gut wieder.
Viele Grüße
Kassandra