...die Natur ist irgendwie grausam...Kanibalen

Hallo…
ich wollte soeben mein Mäuseterrarium putzen, als ich meine zwei Gerbils in der Ecke aufeinander hockend und „schmusend“ vorfand… bei genauerem Hinsehen erkannte ich, dass Lindsay der Kopf fehlte… der lag in der anderen Ecke des Terrariums…
Paris hatte ihn schon sauber abgenagt…

Die beiden sind schon 3 Jahre alt und von klein auf zusammen - okay, das Alter merkte man denen bereits an, das Fell war struppiger, sie putzen sich nimmer so viel, der Urin roch stärker…

Aber ist das wirklich so normal, dass die sich dann gegenseitig aufessen?? Mein Mann, der grad auf einem Serviceeinsatz im Ausland ist, lachte nur während ich ihn heulend anrief und total angeekelt war von Paris´ Verhalten… das sei halt die Natur… (hat dann aber auch versucht mich zu trösten!)

ganz schön grausam…

Kopfschüttelnde Grüße,

Sonja

Hallo Sonja,

ich kann gut nachvollziehen wie Du Dich fühlst.

Ich hatte als Kind zwei Goldhamster, die ich sehr liebte. Was für ein Schock, als ich morgens in den Käfig kuckte und genau das vorfand, was Du beschrieben hast.
Der ‚Kannibale‘ war danach verdonnert sein restliches Leben in Einzelhaft zu verbringen. Meine Eltern waren genauso entsetzt wie ich.
Dabei hatte ich sosehr dafür gekämpft überhaupt welche zu bekommen.
Danach war das Thema Haustier erst einmal erledigt. Ich war also doppelt gestraft.
Da ich die Hamster schon längere Zeit hatte, konnte es doch nicht mit der Geschlechtsreife zusammenhängen(?).
Warum das anscheinend immer wieder geschieht, entzieht sich meiner Kenntnis, aber ich werde es hier, an dieser Stelle aufmerksam verfolgen.
Vielleicht kann uns ja jemand aufklären, warum in den friedlichen Tieren plötzlich Mordgelüste geweckt werden.

Viele Grüße an Dich.
Subaki

Hallo,

Hamster sind Einzelgänger und dulden in aller Regel nach dem Erreichen der Geschlechtsreife keinen Artgenossen in ihrem Revier. Manche arrangieren sich notgedrungenerweise noch eine Weile, aber in den meisten Fällen kommt es scheinbar unerwartet und plötzlich zu Kämpfen, die mit dem Tod eines Hamsters enden.

Der ‚Kannibale‘ war danach verdonnert sein restliches Leben in Einzelhaft zu verbringen.

Das war in diesem Fall keine Strafe, sondern eine große Erleichterung für ihn. Für Hamster ist Gruppenhaltung purer Stress.

Schöne Grüße,
Jule

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Hallo Sonja,

ja, Natur ist so. Und das Annagen dient durchaus einem Zweck: Den Kadaver zu beseitigen heißt, mögliche Fressfeinde fernzuhalten. Dass es im Käfig keine solchen gibt, „wissen“ die Instinkte des Tieres nicht. Es ist wahrscheinlich, dass das eine Tier gestorben ist und das andere nur die Überreste beseitigen wollte.

Deswegen solltest du nicht angeekelt vom Verhalten deines Gerbils sein. Das Tier hat nichts Schlimmes getan, sondern nur für sein Überleben gesorgt.

Schöne Grüße,
Jule