Die Pferdesteuer

Moin auch,

zwecke der Pferdesteuer in Bad Sooden-Allendorf mal die frage: Was kostet denn Anschaffung und Unterhalt eines durchschnittlichen Pferdes ungefähr. Ich gestehe, ich habe nicht die leiseste Ahnung.

Ralph

Hallo
Da es ein „durchschnittliches“ Pferd so wenig gibt wie ein durchschnittliches Haus / Auto etc. ist diese Frage nicht so einfach.
Aber ich denke ein Ottonormal Bürger wird so zwischen 3000 - 20000 Euro für ein Pferd ausgeben. Das hängt stark von der Nutzung des Tieres ab,…sind ja i.d.R. als Sportpferd gedacht. Ein reines „Hobby-Kuschel-Pferd“ bekommt man auch für etwas weniger.
Wie gesagt: diese frage ist etwas schwierig…

Der monatliche Aufwand hingegen ist in etwa abzuschätzen. Je nach Stall (eigener Stall - Pensionsstall - Pferdhaltungsbetrieb mit Sportanlage) liegt das zwischen 150.-- Euro(absolute Untergrenze) bis ca. 500.-- Euro. Da sind nicht nur Unterstellkosten und Futter enthalten, sondern auch Weidegang, Tierarzt, Schmied und (wichtig) Versicherung.
ABER: Nicht enthalten sind : Fahrtkosten (wie ist es bis zum Stall ? ), Rücklagen (für schwere Krankheitsfälle - Tierarzt geht dann schnell in die 4-stellige Region), Kosten für den Pferdeanhänger und das evtl. benötigte Zugfahrzeug, sowie Anschaffung und Erhaltung von Zaumzeug etc.

Gruß Jörg

Hallo!

  • Hobby-Pferd: 2.500 Euro
  • Stall: 3.600 Euro/Jahr
  • Schmied: 1.000 Euro/Jahr
  • Tierarzt: 800 Euro/Jahr
  • Versicherung: 100 Euro/Jahr
  • Minimal-Ausrüstung: 100 Euro/Jahr

Gruß
Falke

Hallo!

  • Schmied: 1.000 Euro/Jahr

Hier muss ich einhaken: € 1000,-/Jahr für den Hufschmied?? Ich komme bei meiner Rechnung auf max. 650,-, wenn ich von immer neuen Eisen plus Grip ausgehe, d.h. ich gebe jährlich sicher keine 500,- an Schmiedkosten für mein Pferd aus (mal zwei, mal vier Eisen). Kommt der Schmied bei dir alle sechs Wochen oder kostet er nur besonders viel? :wink:

Gruß
Corinna

Moin auch,

gut denn, rechnen wir für den Unterhalt nur 500 für dem Schmied pro Jahr, dann kommen wir nach der Aufstellung auf rund 5000 Euro p.a. Demgegenüber steht die Forderung der Gemeinde nach einer Stuer von € 200,- pro Pferd pro Jahr (wenn ich es richtig im Kopf habe).

Man könnte also sagen, dass der Unterhalt eines Pferdes mit 4% besteuert werden soll.

Da soll sich bitte jeder seine eigene Meinung darüber bilden, mir ging es nur um die Größenordnung weil ich eben so gar keine Ahnung von den Kosten habe.

Danke an alle,

Ralph

Hallo!

Man könnte also sagen, dass der Unterhalt eines Pferdes mit 4%
besteuert werden soll. Da soll sich bitte jeder seine eigene
Meinung darüber bilden,

Über was? Den Sinn dieser Steuer (reine Geldmacherei?) Oder die Höhe? Zu hoch? Zu niedrig?

Berücksichtigt werden sollte, dass m.E. die Mehrzahl der Pferdebesitzer nicht die sind, die mit dem Porsche in den eigenen Stall fahren, von Pablo, dem Pferdepfleger, sich den 50.000 Euro-Hengst satteln lassen und dann auf ihrem Hermes-Sattel durch den eigenen Park/Wald reiten.

Vielmehr handelt es sich zum Großteil um wenig verdienende Mädchen und Frauen, die zugunsten des Pferdes am Monatsende Null auf Null rauskommen und jede weitere Kostenerhöhung schwer zu verkraften ist.

Gruß
Falke

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Naja, wenn das Pferd wegen irgendeiner Fehlstellung oder Huferkrankung Spezialbeschläge benötigt, dann sind 1000 Euro nicht ausreichend.
Ich komme bei Spezialbeschlägen alle 6 Wochen auf ca. 1300 Euro.
Und die Stallkosten sind auch ganz unterschiedlich - von Robusthaltung auf dem Dorf bis zu Full-Service in der Großstadt gibt es eine ziemliche Bandbreite.
Gruß florestino

Hallo,

und bei den von der Kfz-Steuer arg gebeutelten Tunern und Fahrern von für die Einkommensverhältnisse vollkommen überzogenen Riesenschlitten handelt es sich um nicht wenige junge Kerle aus einfachsten Verhältnissen, denen nach Sprit und neuen Schluppen am Monatsende auch nicht über bleibt.

Sorry, aber das meine ich jetzt ganz ernst: Ein Pferd ist ein sündhaft teures Hobby. Nicht mehr und nicht weniger als anderer teilweise hoch besteuerter Luxus auch. Den muss man sich leisten können, und dann kann man sich auch die kleine Steuer obendrauf leisten. Wer es an den paar Mücken für Vater Staat scheitern lassen muss, sollte sich fragen, wovon er gedenkt, die ggf. urplötzlich anstehende teure OP zu finanzieren, bei der er nicht geplanter Maßen und so billig bei weg kommt. Und da hat das Pferd gegenüber dem zu großen Auto einen ganz entscheidenden Nachteil: Den Wagen kann man problemlos in der Garage lassen, bis man sich die Reparatur zusammengespart hat. Das Pferd muss sofort behandelt werden.

Gruß vom Wiz, der immer wieder platt ist, was für Menschen meinen sich ein eigenes Pferd leisten zu können/zu müssen, das dann zu 95% der Zeit irgendwo im Stall oder auf der Weide steht, und der trotz ordentlichem Einkommen und Pferdehaltertradition in der Familie seiner Tochter einen Vogel zeigen würde, sollte die in ein paar Jahren mal mit dem Thema kommen (Reitunterricht und Reitverein/Reitbeteiligung, … in überschau- und planbarem finanziellen Umfang gerne)

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Hallo,

mit der Begründung könnte man alles zu einem teuren Hobby machen - auch die Hundehaltung. Dann wird eben die Hundesteuer von 150 Euro auf 5.000 Euro gesetzt und schon ist eben ein Hund (Zitat)„ein sündhaft teures Hobby. Nicht mehr und nicht weniger als anderer teilweise hoch besteuerter Luxus auch. Den muss man sich leisten können, und dann kann man sich auch die kleine Steuer obendrauf leisten.“

Der Staat/Gemeinden suchen nur zwanghaft neue Einnahmequellen. Mehr steckt nicht dahinter!

Gruß
Falke

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Moin auch,

mit denZahlen von oben kostet der Unterhalt (ohne Anschaffung!) ca. 400 Euro pro Monat. Ohne Steuer. Das würde ich schon als ziemlich teures Hobby bezeichnen. Wenn ich da dann oben drauf 16 Euro pro Monat an Steuern bezahlen müsste und diese 16 Euro mich an den Rand des Ruins bringen, dann wäre das einfach ein Hobby, das ich mir nicht leisten sollte.

Insofern muss ich Wiz recht geben.

Und dein Vergleich mit dem Hund hinkt gewaltig. Denn wenn der Hund, angenommen, im Jahr 2500 Euro an Unterhalt kostet dann bist du mit 5000 Euro Steuern auf einer Quote von 200%. Beim Pferd, siehe mein post, reden wir von 4%.

Ich sage ja nichts über Sinn oder Unsinn einer Pferdesteuer. Aber das Argument gegen die Steuer, dass sie zu teuer wäre für die Pferdebesitzer ist an den Haaren herbeigezogen.

Ralph

Hallo,

nun ja, der Laden will nun mal finanziert werden. Was ist daran falsch? Ist ja nicht so, als ob dieser Staat auf Reichtümern sitzen würde, und nicht wüsste, was er mit dem Geld noch anfangen soll. Schau Dir doch an, wo schon in den letzten Jahren überall massiv und bis zum Zusammenbruch bestimmter Leistungen gespart worden ist. Und reicht trotzdem an allen Ecken und Enden nicht. Also warum nicht Dinge besteuern, die klassischer- und vernünftigerweise sich nur Leute leisten können, die es richtig dicke haben. Wer meint, in der Liga mitspielen zu müssen, auch wenn er eigentlich nicht die dafür notwendig dicke Brieftasche hat, muss dann eben auch mit den Konsequenzen leben. Das ist bei dem, der unvernünftiger Weise eine zu große Karre fährt doch auch der Fall.

BTW: Von mir aus auch gerne Hundesteuer hoch (wir haben selbst einen Hund), Katzen und Kleintiersteuer einführen, … MwSt auf Tierfutter rauf (gerne Freibetrag für Leute die Tiere beruflich brauchen, oder aufgrund gesundheitlicher Gebrechen darauf angewiesen sind, …). Dann würde der ungesunde Wahnsinn ganzer Zoos vielleicht aufhören, die sich Leute meinen leisten zu müssen/zu können, die dies bei realistischer Betrachtung nicht ansatzweise können.

Gruß vom Wiz

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Hallo!

mit denZahlen von oben kostet der Unterhalt (ohne
Anschaffung!) ca. 400 Euro pro Monat. Ohne Steuer. Das würde
ich schon als ziemlich teures Hobby bezeichnen.

Wenn es eh schon teuer ist, dann muss man es nicht auch noch künstlich verteuern!

Wenn ich da
dann oben drauf 16 Euro pro Monat an Steuern bezahlen müsste
und diese 16 Euro mich an den Rand des Ruins bringen, dann
wäre das einfach ein Hobby, das ich mir nicht leisten sollte.

2 Cent Preissteigerung an der Tankstelle oder 10 Cent mehr für eine Maas Bier am Oktoberfest bringen auch keinen an dem Rand des Ruins, dafür umso mehr Leute in Rage.

Was kommt noch:

  • Fahrradsteuer
  • Katzensteuer
  • PKM-Maut

Und dein Vergleich mit dem Hund hinkt gewaltig. Denn wenn der
Hund, angenommen, im Jahr 2500 Euro an Unterhalt kostet dann
bist du mit 5000 Euro Steuern auf einer Quote von 200%. Beim
Pferd, siehe mein post, reden wir von 4%.

Hier gibt es nicht um die Prozent, sondern etwas zu einem Luxusgut zu reden.

Aber das Argument gegen die Steuer, dass sie zu teuer wäre für
die Pferdebesitzer ist an den Haaren herbeigezogen.

Dies wird immer aus der Zahlersicht anders gesehen (siehe Beispiel Benzinpreis!)

Gruß
Falke

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Hallo,

Da ist natürlich nichts falsches dran. Allerdings sollte man irgendwann mal einen Cut machen. Schließlich arbeitet an zwischenzeitlich über 6 Monate, nur um seine Steuern zahlen zu können. Und dieser Zeitpunkt wird immer später. Und während der kleine Mann seine nicht vorhandenes Vermögen nicht in die Schweiz oder nach Luxenburg „retten“ kann, ziehen die Großkopferten lachend mit ihrem Geld von einer Steueroase in die nächste und pfeifen was aufs zahlen. Ich bin der Meinung, dass hier der Staat die falschen schröpft!

Gruß
Falke

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hi

Schmied pro Jahr, dann kommen wir nach der Aufstellung auf
rund 5000 Euro p.a. Demgegenüber steht die Forderung der
Gemeinde nach einer Stuer von € 200,- pro Pferd pro Jahr (wenn
ich es richtig im Kopf habe).

je nach Gemeinde auch 750€/Jahr - dann sind es 15%

und 5000 €/Jahr sind niedrig gegriffen und gelten nur wenns Pferd im ländlichen Raum gehalten und nicht krank wird

Man könnte also sagen, dass der Unterhalt eines Pferdes mit 4%
besteuert werden soll.

Gruß h.