Die Privatbank Warburg einmal "geschont" und andermal "verschont"

Hallo!

Warum mal „geschont“ und andermal „verschont“? Warum verwendet der Autor im selben Artikel mal „geschont“ und andermal „verschont“?

Danke sehr

Der Skandal um die Bank, die trotz krimineller
Aktiengeschäfte und zu Unrecht kassierter
Steuerrückzahlungen zeitweise vom
Hamburger Fiskus verschont wurde, und zwar
zu Scholz’ Regierungszeit als Bürgermeister,
verfolgt den SPD-Mann seit Jahren. Aber was
bislang so abstrakt blieb, was sich in Gutschriften,
Erstattungen, Steuerbescheiden abspielte
und in lateinischem Kauderwelsch betitelt
wurde (»Cum-ex«), wirkt durch das
Geld in Kahrs’ Schließfach plötzlich gefährlich
einfach und real. Wenige Leute verstehen die
komplizierte Mechanik der Cum-ex-Steuertricks,
aber jedes Kind versteht die Brisanz
eines versteckten Geldstapels.

Doch so klar ist der Fall nicht, im Gegenteil.
Im Zentrum der Warburg-Affäre steht
ein ungeheuerlicher Verdacht: Hat die Hansestadt
Hamburg die Privatbank im Jahr 2016
trotz deren krimineller Aktiengeschäfte geschont,
weil die Politik es so wollte? Verzichtete
der Hamburger Fiskus zeitweise auf
47 Millionen Euro mit Billigung oder gar auf
Initiative von Olaf Scholz? Harte Beweise gibt
es keine, da hat Scholz recht. Doch Indizien,
Puzzlesteine gibt es zur Genüge.

In diesem Fall kann man nacktes Verb (schonen) und Präfixverb (verschonen) durch die → Aktionsart unterscheiden.

schonen → Durativ
„verschonen“ → Punkuell-Finitiv

Gruß
Metapher

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Das ist ja eine hochbrisante Affäre in die die Politik in HH mit eingebunden ist und in diesem Zusammenhang klingt GEschont harmloser als VERschont.
So liest und hört sich das jedenfalls für mich und sicherlich nicht nur für mich an.
Womit der Zweck, die Hansestadt Hamburg samt seinem damaligen ersten Bürgermeister nicht belasten zu wollen, in den Augen und Ohren vieler Bürger vorerst wohl auch erreicht wurde.
ramses90

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Politisch ist das für mich nicht interessant. Es geht mir um diese zwei Wörter : „geschont“ und „verschont“. Du meinst also, dass der Autor mit „VERschont“ übertreibt? Habe ich dich richtig verstanden? Auch für Scholz gilt bis das Weitere die Unschuldsvermutung

Grüße

bis aufs weitere, wäre richtig.

Darum ging´s in Deiner Frage doch garnicht und wenn, dann kann man dazu auch durchaus gegenteiliger Meinung sein weil sich diese „Unschuldsvermutung“ schon seit Jahren hinzieht!
ramses90

Bis auf weiteres/Weiteres wäre richtig.

gar nicht

Meinung sein**,** weil

Bitte bei Fragen zur deutschen Sprache nicht mehr helfen. Danke.

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Hallo C_Punkt

ist das nun „bis auf das Weitere / bis auf das weitere“ absolute falsch?

Danke

Hallo,

ich kann nicht ausschließen, dass es in irgendeinem Idiom eine gebräuchliche Redewendung ist, aber ich habe es noch nie gehört und der Duden führt es nicht als Alternative zu bis auf weiteres, geschweige denn, dass es dazu einen eigenen Eintrag gäbe.

Gruß
C.

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