Hallo,
Die Automatisierung der Produktion ist hinsichtlich ihrer Produktivität ausgereizt, folglich wird jetzt der nächste Kostenblock Lohn angegangen. Die Produktion wandert ab.
Wer glaubt, irgendwelche „Made in Germany“ Stempel, Demonstrationen, Streiks oder andere Zwergenaufstände würden daran etwas ändern, ist genauso naiv wie der, der sich auf „bei Lohnsenkung bleiben wir in Deutschland“ einlässt (So wenig geht gar nicht). Die Produktion wird gehen.
Also aussichtslos?
Mittelfristig nicht unbedingt.
Unser mittelfristiger Trumpf ist, wir sind auch Markt. Wenn also wir immer weniger kaufen können und die Länder die neuerdings Produktions-Löhne verdienen noch nicht genug haben, siehts gar nicht so toll aus für die Produzierenden und ihre Umsatzpläne. Folglich wird kein Produzent allzu plötzlich verschwinden.
Diese Übergangszeit bis zur Produktionsabwanderung müssen wir nützen um unseren Vorsprung in anderen Branchen und Märkten auszubauen.
Wer das begreift und zur Zeit gerade bei einem Automobilhersteller oder einem Zulieferer oder in irgend einer anderen Produktion arbeitet oder beteiligt ist, tut gut daran, sich ganz persönlich mental und per Weiterbildung darauf vorzubereiten. Denn wenn es erstmal soweit ist wie bei Opel, ist es viel zu spät.
Wir befinden uns mitten in einem wirtschaftshistorischen Veränderungsprozess, über den unsere Ur(ur)enkel einmal in ihren Geschichtsbüchern lesen werden. Dieser Prozess ist übrigens schon lange überfällig und wurde künstlich durch den kalten Krieg gehemmt.
Bitte bedenkt, jede Veränderung birgt auch neue Chancen und wer, wenn nicht wir, hat das Zeug dazu, wieder einen neuen Weg aus dem Nichts zu erschaffen. Wir haben schon bewiesen, dass wir es drauf haben, wir haben die Mentalität, die Stärke und den Willen dazu.
Alles was wir tun müssen, ist, aufhören, die Schuld bei jemand anderem als sich selbst zu suchen.
(Etwas viel Pathos, aber es liegt mir am Herzen)
Gruss D.K.