Die Professionalität der Grünen

Ich habe keine Ahnung, was die Deutsche Bank bezahlt oder nicht bezahlt, aber in den letzten 20 Jahren habe ich nach letzter Zählung acht Reinigungsdienste mit rd. 20 Mitarbeitern in drei Banken erlebt und dazu noch Reinigungsdienste in einer Zeitungsredaktion, in einer Universität, in einer Unternehmensberatung und dazu noch vier in einem Mehrfamilienhaus. Natürlich sieht das in gescheiten Hotel und vielleicht auch in dem ein oder anderen kleinen Industriebetrieb anders aus, aber bei dem, was ich bisher erlebt habe, erkenne ich schon ein Muster.

Und nur, weil man einen halbfeuchten Lappen einmal längs über das Sideboard schleifen läßt, einmal über den Schreibtisch und das Telefon fuddelt, den Mülleimer mit bloßen Händen ausleert und nach rd. eineinhalb Minuten aus dem Zimmer schlurft, heißt das nicht, daß man eine hochqualifizierte und unterbezahlte Reinigungsfachkraft ist.

Aber um die Untiefen des Reinigungsbuisness ging es hier auch nicht in erster Linie.

Gruß
C.

Das Fass hast schon du aufgemacht mit deinem abwertenden Beispiel, das in Folge dann noch weiter ausgeführt wurde, besser wurde es nicht.
Es geht hier um Menschen, die auch deinen Dreck weg machen, der, müsstest du ihn selber wegmachen dazu führen würde, dass du wesentlich weniger Zeit für „echte und wichtige wertschöpfende Tätigkeiten“ hättest:

Kommt dann Gegenwind heisst es ,nicht zum ersten Mal:

Was für eine unfertige Strategie.

Das habe ich anders gelesen. Ingolstadt hat das auch imho nicht nötig, weil in Seehofers Städtchen auch andere lukrative Industriezweige angesiedelt sind. Der wesentliche Anteil der Audi-Mitarbeiter pendelt nach Ingolstadt, so wie auch bei BMW in Dingolfing um die Ecke.

Tesla will an die 10000 beschäftigen, so meine Kenntnis. Und es geht bei der Abwerbung nicht um Fließbandarbeiter, sondern nur um die hochkarätigen Spezialisten. Die Bewerbungsgespräche laufen schon seit längerem.

Darf man da nicht sachlich darauf erwidern und unterstützen?

awM

Oder vielleicht erinnerst Du Dich falsch? Der Gedanke, das noch einmal nachzusehen kam Dir vor Deiner Antwort jedenfalls nicht, oder?

Zunächst bis zu 3.000, irgendwann mal vielleicht 8.000.

Aber so läuft das halt heute (im Großen wie im Kleinen): da werden Meinungen aufgrund falscher Annahmen (uups, falsch gelesen) in die Welt gesetzt und dann stehen sie erst einmal da. Der Holocaust ein Fliegenschiss, der Hurrikan trifft Alabama, wir bauen eine Mauer in Colorado und der Mond besteht aus Käse. Wer an der Wahrheit interessiert ist, muß sich erst einmal tagfüllend damit beschäftigen, sie zu belegen, anstatt daß die, die die Lügen in die Welt setzen, diese belegen müssen.

Und es geht bei der Abwerbung nicht um Fließbandarbeiter, sondern nur um die hochkarätigen Spezialisten. Die Bewerbungsgespräche laufen schon seit längerem.

Darf man da nicht sachlich darauf erwidern und unterstützen?

awM
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Mich irritiert im Verlauf der fast gesamten Diskussion, dass dass der Begriff „Wert einer Arbeit“ annähernd ausschließlich in der Verbindung „Wert einer Arbeitsleistung im Hinblick auf erzielbaren finanziellen Gewinn“ beurteilt wird.
Eine Putzkraft, die den individuell gewinnorientierten Vorstellungen des „Auftraggebers“ nicht entspricht, schafft damit vielleicht andere Werte:
Sie zieht Kinder durch oder arbeitet Schulden ab oder versucht einfach, von staatlicher Unterstützung unabhängiger zu werden. Das sind Werte, die sich einer simplen finanziellen Betrachtungsweise entziehen. Quasi ein dicker blinder Fleck in der „Werte-Betrachtung“.
Ich habe partout kein Verständnis oder wohlwollendes Erbarmen mit " Faulpelzen".
Arbeitsverträge haben aber fair zu sein, sie dürfen nicht Notlagen ausnutzen und sie sind einzuhalten.
Nochmal zu Werten:
Wenn mir die meinen Ansprüchen genügende Ausführung einer Arbeit wirklich was wert ist, erledige ich die entweder selber oder ich bezahle jemanden, der das besser oder/und schneller kann, entsprechend meinem Anspruch. Also nicht nach dem Prinzip „finanzielle Wertschöpfung“.
LG
Amokoma1

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Ich möchte jetzt doch noch einmal darauf hinweisen, worum es eigentlich, nämlich um die Idee, der Staat solle den Unternehmen Geld dafür zahlen, daß die wiederum einen höheren Mindestlohn zahlen. In dem Zusammenhang erlaubte ich mir den Hinweis, daß es in einem Land, in dem vor allem Güter der Hochtechnologie produziert werden, in dem Forschung betrieben wird usw., weil anderweitig unser Lebensstandard nicht zu halten ist, wenig hilfreich ist, durch derartige Geschenke durch den Staat (also finanziert durch den Steuerzahler, also i.W. diejenigen, die arbeiten) den Eindruck zu vermitteln, man könne auch ohne Qualifikation und Ausbildung gut über die Runden kommen.

Und zwar aus dem Grunde, weil das die falschen Anreize setzt. Es muß vielmehr darum gehen, es jungen Leuten, die vor der Wahl stehen, einen qualifizierten Beruf zu erlernen und auszuüben oder doch lieber dem Staat direkt (durch Grundsicherung & Co.) oder indirekt (durch einen staatlich finanzierten Mindestlohn im Niedriglohnsektor) auf der Tasche zu liegen, schmackhaft zu machen, sich für die Qualifikation zu entscheiden.

Warum mir daraufhin entgegnet wurde, daß ja vor allem die Reinigungskräfte für den Fortbestand der westlichen Zivilisation von maßgeblicher Bedeutung sind, ist mir schleierhaft, wenngleich ich versucht habe, auf diese Entgegnung(en) sachliche Antworten zu finden.

Der Kern meiner Ausführungen ist aber: es muß darum gehen, es den Leuten schmackhaft zu machen, sich zu qualifizieren, sich auszubilden usw. und nicht darum, den Leuten, die das nicht gemacht haben, ein möglichst angenehmes Leben zu finanzieren. Es sind fatale Zeichen, die der Staat in den letzten Jahren gesetzt hat, indem er nämlich vor allem auf die geschaut hat, die Geld vom Staat und damit vom Steuerzahler bekommen und die, die sich am unteren Rande des Einkommensspektrums bewegen.

Fatal, aber auch nachvollziehbar, denn die Wahlen werden in zunehmendem Maße von den Rentnern einerseits (es werden halt immer mehr) und von den Rändern andererseits entschieden (und da bewegen sich halt die, die wenig verdienen, weil die ja so furchtbar abgehängt sind). Fatal deshalb, weil das diejenigen, die in der Mitte der Gesellschaft immer mehr geschröpft werden - und das zum Teil sogar ohne, daß sie es merken. Sie zahlen nämlich nicht zwangsläufig mehr Steuern, aber a) werden die von ihnen gezahlten Steuern in die Sozialbereiche umgelenkt (anstatt sie bspw. in die Zukunft zu investieren - also Bildung, Infrastruktur, Forschung, Sicherheit) und b) werden ihnen die Entlastungen vorenthalten, die sie eigentlich aufgrund der sprudelnden Steuereinnahmen verdient hätten.

Um es klar zu sagen: das soll keine Abwertung der Tätigkeit von Putzfrauen, Blumenhändlern oder Friseuren sein, aber wir können unseren Lebensstandard nicht aufrechterhalten, wenn wir die bessere Bezahlung von Putzfrauen, Blumenhändlern oder Friseuren für wichtiger halten als den Anreiz, den Beruf des Ingenieurs, Naturwissenschaftlers oder Informatikers zu erlernen/ergreifen.

Gruß
C.

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Ich verstehe Deinen Ansatz: Wir (diejenigen, denen es hier finanziell vergleichsweise gut geht) müssen das schützen und behalten, was wir an finanziellen Werten haben. Das sehe ich eben nicht so. Ich kann durchaus auch ganz praktisch auf irgendwelche finanziellen Werte verzichten, Wenn ich dafür einen Zugewinn an immateriellen anderen Werten habe.
Den Glauben daran, dass Wachstum unendlich ist, teile ich nicht: Das kann nur auf Kosten Anderer gehen. Damit habe ich halt abgeschlossen. Sobald ich genug habe, kann ich den „Überschuss“ auch gut abgeben. Das ist aber nicht nur finanziell gemeint!
Wir haben vermutlich eine unterschiedliche Einstellung zum Leben.
LG
Amokoma1
LG

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Mein Ansatz ist, daß ich der Ansicht bin, daß wir keine zusätzliche steuerliche Quersubventionierung eines höheren Mindestlohnes brauchen.

Da liegen wir gar nicht soweit auseinander. Ich halte diese "Quersubventionen " auch für eine Crux. Das muss dann aber für alle „Quersubventionen“ ( z. B. in inhaltlichen Zugeständnissen an gegenwärtig wichtige Lobbyvertretungen „wirtschaftlich“ wichtiger Bereiche) genauso gelten. Es müsste auch für pauschale Leistungen an Familien gelten, die an Kinder gedacht sind, dort aber nicht ankommen .ich weiss, dass dieser Gedanke böse ist.
Nun lande ich wieder bei den „Werten“, die sich leider nicht rechnerisch darstellen lassen.

LG
Amokoma1

Das ist ja auch nicht entgegnet worden.
Es steht ein bisschen weiter oben, bitte nochmal nachlesen.

Wem es vergleichsweise gut geht, der zahlt gar nicht in den großen Topf.

Das ist so pauschal einfach einfach Quatsch. Ich persönlich finde, dass es mir gut geht. In den großen Topf zahle ich Einiges ein. Hätte also noch mehr (von was auch immer), wenn ich nicht brav in den großen Topf zahlen würde. Zu meinem Wohlbefinden brauche ich dieses komisch „Mehr“ aber nun mal einfach nicht. Weil es mir nach meinen Maßstäben gut geht. Hat wohl viel mit Grundeinstellungen und Haltung und dem individuellen Wertsystem zu tun.
LG
Amokoma1