Ich empfehle den Elektrikern die Lektüre der Zeitung „de“, Ausgabe 23-24 / 2011.
Hier geht es um systematisch unterdimensionierte Querschnitte.
Ich habe mir erlaubt, eine Zusammenfassung mit eigenene Worten zu verfassen:
Wer 1mm² kauft, der bekommt eine nach VDE0295 gebaute Leitung.
Diese darf einen Höchstwiderstand von 18,018 Ohm/km haben, was einem
Leitwert von nur 55,50S/m entspricht.
Offenbar ein Zugeständnis an die miese Fertigungsqualität uralter Anlagen,
die wohl auch mal Kupfer übler Qualität ausspuckten.
Diese Zeiten sind lange vorbei, geblieben ist dieser Grenzwert.
Hingegen ist in der IEC 60028 schon seit 1925 (!) festgelegt, dass Kupfer
für Leitzwecke 58,51S/m haben muss.
Offenbar reduzieren die Kabel- und Leitungshersteller ganz bewusst den
Querschnitt soweit, dass der VDE Grenzwert gerade so erreicht wird.
Noch schöner ist die Kupferzahl-Lüge.
Schaut mal nach:
Für NYY 1x10mm² ist als Kupferzahl 96,0kg/km angegeben.
10mm² * 1km sind aber genau 1 Liter Kupfer, also bei einer Dichte von
8,93kg/l lediglich 89,3kg.
Fazit:
10mm² bestellt, aber in Wirklichkeit eine Leitung mit 1,8018Ohm/km bekommen.
Das ist dann bei einem Leitwert von 58,51MS/km lediglich ein 9,49mm²
Kupferleiter.
Der wiegt auf der Länge von einen km 84,75kg.
Bezahlen muss man aber 96kg.
Das ist ein Aufschlag von 13%.
Meine Frage:
Welche realen Querschnitte haben Kabel und Leitung in EUREM Bestand?
Ich möchte euch bitten, mal mit der Mikrometerschraube einige Leitungen nachzumessen, denn ich will wissen, ob dieses unfassbare Vorgehen wirklich üblich ist.
Wenn ich mir die Kupferpreise anschaue, bin ich STINKSAUER.
Und ich bin entsetzt, denn ich rechnete immer mit 58S/m als spez. Leitwert von Kupfer und wähnte mich auf der sicheren Seite, weil Elektrolytkupfer ja eigentlich eher 58,5S/m haben müsste.