Hallo.
man misst ja regelmäßig seine Wasserwerte mit solchen
handelsüblichen Teststreifen.
Wer ist man?
Ich mache das schon lange nicht mehr. Bei sehr speziellen Fischen mag es angebracht sein.
Nun habe ich mir mal den Spaß erlaubt und so einen
Teststreifen auch in das ganz normale Wasser getaucht, wie es
aus dem Hahnen kommt.
Jo, das sollte man gleich machen, das nimmt einem manchmal ziemlich viele Illusionen.
Das Hahnenwasser hat ziemlich genau die gleichen Werte, wie
das Aquariumwasser.
Das war zu erwarten.
Obwohl hier ständig mit handelsüblichen Wasseraufbereitern
„verbessert“ wird und nützliche Bakterien zugesetzt werden.
Genau nach dem Plan, der im Fachhandel empfohlen wird.
Das Hahnenwasser ist laut Teststreifen vollkommen Nitrit- und
Chlorfrei. Es hat die gleichen Härtegrade und den gleichen
PH-Wert.
Das lässt für mich 3 Möglichkeiten zu:
- Der Anfänger wird im Fachhandel mit Wasseraufbereitern,
chemischen Zusätzen usw. zugeschüttet, obwohl diese Dinge gar
keine Wirkung zeigen und in Wirklichkeit ganz andere Dinge zu
beachten wären?
Aus unseren Leitungen fließt, im Wesentlichen, Trinkwasser.
Trinkwasser ist zur Haltung von Fischen geeignet.
- So ein Aquarium muss man gar nicht einfahren, sondern man
kann Fische eigentlich auch sofort einsetzen?
Nein. Wasser muss zumindest abstehen (ausruhen) und mit Bodengrund und Pflanzen reagieren können. Leitungswasser steht unter Druck und unter Druck verhält sich Wasser anders. Oft ist noch zuviel Luft darin gelöst, die entstehenden Bläschen können Fische zum Ersticken bringen.
Nach 24 Stunden ist allerdings meist alles im grünen Bereich. Wer sicher gehen möchte, wartet zwei bis drei Tage.
Das mit dem Einfahren wird, mitsamt Nitritpeak immer wieder falsch verstanden. Wenn ich (wie unter Anfängern meist üblich) eine Menge Fische auf einmal einsetze, ist das für ein „frisches“ Aquarium eine Veränderung, ein Sprung, den die Natur einfach nicht mitmacht. Auch dann nicht, wenn das Aquarium vorher ein halbes Jahr lang „eingelaufen“ ist.
Ratsam ist es, wenige Fische einzusetzen, zu warten, wie sie zurecht kommen, dann wenige Fische dazu zu setzen usw. Immer schön langsam.
- Die Teststreifen taugen nichts (was ich hier auch schon
nachlesen konnte)?
Kommt auf die Teststreifen an.
Wozu taugen also diese Wasseraufbereiter?
Der Wert der Wasseraufbereiter ist tatsächlich umstritten.
Kupfer oder Blei in wirklich giftigen Mengen kommen heutzutage kaum noch im Wasser vor. Chlor auch nicht. Wenn doch, reagiert es sofort mit organischen Stoffen im Aquarium oder gast innerhalb 24 Stunden aus.
Das mit den Bakterienkulturen sehe ich ebenfalls kritisch. Auch Bakterien müssen sich im Wachstum erst mal anpassen. Ansonsten hat man entweder zuviel oder zu wenig.
Ein Eimer Wasser aus einem eingefahrenen Aquarium oder benutztes Filtermaterial ist weit besser. Wenn man’s denn kriegen kann.
Tümpelwasser, aus einem „lebendigen“ Tümpel ginge natürlich auch, bietet aber etliche andere Risiken.
Gruß, Nemo.