Hallo,
Korsika ist immernoch ein Traum, wenngleich sich vieles zum Nachteil verändert hat in den letzten 30 Jahren (gilt vor allem für die Peripherie der Hauptorte Bastia, Porto Veccio, Calvi, die aber ihren Reiz der Altstadt trotzdem behalten haben). Tipps zu geben, ist nicht einfach, weil
a) die Insel von ihrer Vielseitigkeit lebt
b) die Geschmäcker bekanntlich verschieden sind
Ich empfehle dringend, zumal beim ersten Aufenthalt, ein Auto zu mieten und mindestens 3 Wochen Zeit. Die Zeitauswahl ist schon schwierig, weil natürlich Juli und August super sind, aber dann zu viele Italiener und Franzosen da sind. Juni kann auch mal kühl und unbeständig sein, aber genausogut superwarm. Auch September ist gut. Weil es anstrengend ist, vielleicht auch sagen im ersten Jahr der Norden und im zweiten der Süden oder auch erst Westen dann Osten und Mitte.
Wie gesagt, die Vielseitigkeit macht es aus. Grundsätzlich solltest Du folgende Bereiche unterscheiden:
a) der Norden - also cap corse: noch sehr wild und teilweise auch einsam, aber die wenigen und sehr schönen Küstenstädtchen sind in der Hauptsaison auch voll (wenige Sandstrände)
b) der Westen: einfach wunderbar von Saint Florent im Norwesten (eine Art Saint Tropez und in der Hauptsaison überfüllt aber mit Topstränden südlich davon, die nur mit Badeboot oder Geländemotorbike zu erreichen sind) über Calvi im Westen (auch hier Südfrankreichatmopshäre) bis Bonifacio (allein die Lage ist überwältigend). Im gesamten Westen zeigt sich dass Korsika ein Gebirge im Meer ist, die Berge gehen oft bis an die Küste - oft dramatisch schön im Westen! Sicher immmer mal wieder Badebuchten, die mal mehr mal weniger leicht zu erreichen sind. Alleine ein gründlicher Besuch der Westküste ohne Stress (enge, endlose, kurvenreiche Straßen) benötigt mindestens 2, besser 3 Wochen mit Schwerpunkten Saint Florent, Calvi (mit Hinterland Nordwestlich davon), Porto mir Küste und Hinterland und der Süden (Propriano mit langen Sandstränden) bis Bonifacio (einsame Nordwestküste)
c) der Osten: von dem immer noch sehenswerten alten (nicht der „neue“) Hafen in Bonifacio, wo man superromantisch abends essen kann, bis runter nach porto veccio. Der Osten eher eintöniger, weil flach direkt an der Küste ohne die romantischen Küstenorte des Westens, dafür endlos lange Sandstrände und ideale FKK Möglichkeiten und superschönes Hinterland, das sehr grün ist. Hier je nach Gusto, wenn man nicht nur baden will, reichen auch eins zwei Wochen mit Schwerpunkt Hinterland Norden und hinterland Mitte und Hinterland Süden.
d) die Mitte: immer wieder Reisen wert: Wandern/Klettern ohne Ende, super Gebirgsbäche mit Badegumpen entdecken, traditionell essen (Corte) etc.
Zusammengefasst: es ist weniger zu empfehlen an einem Ort zu bleiben, rumreisen ist der Reiz der Insel. Damit das aber nicht zu stressig wird, viel Zeit einplanen und immer wieder Tage Pausen einlegen. Am Besten zelten (wers mag) da ist man am flexibelsten (vorsicht, in der Hauptsaison können auch die Zeltplätze rar werden an den hot spots). Oder eben im Voraus Unterkünfte buchen: ein paar Tage Nordwesten, ein paar Tage Westen, ein paar Tage Südwesten und zum Schlusserholen noch ein paar tage Osten
Und. DIE Reiseführer nicht vergessen: es lohnt sich, beide zu nehmen: Velbinger und Michael Müller (was der eine nicht hat, hat der andere).
Viel Spass und für weitere Fragen offen.
Euer ikarusfly