Hallo Rainer,
was die Sache mit dem Süßstoff angeht, so geht es hier ja speziel um die Frage der Umstellung bei Leuten, die gerade dadurch Kohlenhydrate einsparen wollen und weniger um Leute, die mit ihrem Essen eigentlich keine Probleme haben (wie Du und ich), aber trotzdem nach und nach zu Süßstoff übergegangen sind bzw. wie ich einfach weniger süß essen.
Gerade bei den von Dir angesprochenen Diabetikern (von denen ich so einige in der Familie und Verwandschaft habe) habe ich dies immer wieder deutlich erlebt. Diejenigen, die sich schon vorher immer vernünftig ernährt haben, kommen sowohl mit einer Diät mit wie ohne Süßstoff klar, wobei ich zweitere Variante bevorzugen würde. Schließlich ist der Zucker für Diabetiker nicht grundsätzlich schlecht, sondern es kommt nur darauf an, dass richtige Verhältnis zwischen Kohlenhydraten und eigenem / zugeführtem Insulin zu finden. Dabei ist Zucker nicht mehr oder weniger gut oder schlecht, wie alle anderen Kohlenhydratträger auch. So werden bei uns in der Familie schon seit Jahrzehnten Kuchen und Torten ganz normal mit Zucker gebacken, es wird aber ausgerechnet, auf wieviel BE ein Stück kommt, damit es in die Diät passt, und die betroffenen passend Insulin spritzen können. Süßstoff wird höchstens für die Cremes etc. verwendet, aber auch da nur sehr sparsam. Wir haben uns alle einen nicht mehr so süßen Geschmack angewöhnt (=Ernährungsumstellung). Daher kann ich weder Cola noch Cola Light ausstehen. Beides ist mir viel zu süß.
Auf der anderen Seite kenne ich aber auch einige Leute, die immer schon (für meinen Geschmack zu) süß gegessen haben, und die nach der Diabetis-Diagnose jetzt krampfhaft versuchen dieses zu süße Leben mit dem ganzen Zeug weiterzuführen, was mit Austauschstoffen arbeitet. Diese Leute haben eigentlich alle Probleme mit der Einstellung des Diabetes (wenn es nicht gerade nur eine ganz leichte Form ist) und zudem auch eigentlich alle Probleme mit der Figur, weil sie eben mehr essen, als sie sollen. Dies würde ich schon auf die Austauschstoffe schieben. Auch Diätschokolade mit Fructose enthält nicht unerhebliche Mengen Fett, und wenn die erste Tafel mangels Zucker nicht satt macht, dann kommt eben die 2. dran.
Was übrigens die Sache mit Xenical angeht, davon halte ich überhaupt nichts. Es gibt noch keine Langzeitergebnisse zu diesem Präparat und wenn man so eine falsche Ernährung unschädlich machen will, dann kuriert man da meiner Meinung nach ganz schön gefährlich und am falschen Ende. Ich finde es schlimm genug, wenn Leute aufgrund chronischer Krnakheiten auf Dauermedikationen angewiesen sind und hierdurch oft bislang nicht vermeidbare Spätschäden davontragen (wo wir gerade beim Diabetes waren, da liegt es wohl am Fremdinsulin, dass so viele Patienten an Polyneuropathie erkranken, was nicht wirklich erstrebenswert ist). Da würde ich mir nur aus der Bequemlichkeit heraus, meine Ernährung nicht umstellen zu wollen, keine unnötige Dauermedikation aufhalsen. Mal abgesehen von den Kosten und den sonstigen Nebenwirkungen falscher Ernährung, wie diverser Erkrankungen des Magen- und Darmtraktes, bis hin zu Tumoren.
Gruß vom Wiz