Die totale Verödung

Hi!

Eben gelesen:

„Ein Diplomand der Universität Greifswald hat errechnet, dass 2001 in Thüringen auf 100 Männer im Alter von 18 bis 29 Jahren statistisch nur 81,9 Frauen der gleichen Altersgruppe kamen. In Gesamt-Deutschland lag die Quote durchschnittlich bei 98 Frauen zu 100 Männern, in Ostdeutschland waren es 86,5 Frauen. Der angehende Geograf Torsten Obst hat für seine Arbeit die Bevölkerungsdaten von mehr als 220 Regionen in Europa verglichen. Thüringen bildete dabei das absolute Schlusslicht. Privatdozent Wolfgang Weiß, der die Diplomarbeit betreut hat, spricht vom ‚größten Frauenverlust in der EU‘.
‚Seit der Wende werden ganze Regionen verlassen‘, sagt Weiß. Er beobachte die ‚weibliche Verödung‘ ganzer Bundesländer. Die Abwanderung junger Frauen sei besonders prekär, weil mit den Frauen auch die möglichen Kinder wegbleiben. ‚Hier im Osten brennt die Luft. 15 Prozent Männerüberschuss kann man auch nicht durch verordnete Homosexualität ausgleichen.‘ Der Wissenschaftler rechnet damit, dass sich die Bevölkerungszahl in den neuen Bundesländern in Zukunft halbieren wird.“ (Quelle: Spiegel-Online)

Das mit den fehlenden Kindern ist m.E. nicht zu Ende gedacht. Denn entweder „importieren“ die Männer sich ihre Ehefrauen aus Russland, der Ukraine oder noch weiter östlich, oder sie ziehen den Frauen hinterher. Das können aber nur jene, die im Westen einen Job finden. Also die Qualifizierten. Zurück bleiben die Alten, die Schwachen und die Dummen. Wenn die Leute aber in Massen wegziehen, steigt die Arbeitslosigkeit. Denn warum sollte sich ein Unternehmen dort niederlassen, wo es keine qualifizierten Mitarbeiter findet oder keine Kunden gibt.

Wie hieß es noch 1990: Kommt die D-Mark nicht unverzüglich zu den Ostdeutschen, dann kommen die Ostdeutschen zur D-Mark.

Sie bekamen die D-Mark (und etwas später den Euro), aber sie kommen trotzdem.

Wie stoppt man so was?

Grüße
Heinrich

ein paar Ideen
Re: Die totale Verödung

Wie stoppt man so was?

meistgehoerter Vorschlag, das Rad der Geschichte 15 Jahre zurueckdrehen.

Jetzt kann man einfach sagen - ja, ja jetzt mal ernsthaft!
Was aber, wenns erst gemeint ist?

Ist das nicht die Quittung und der Beleg der Mahner seit der gleichen insbesondere letzten Zeit, die da sagen, daß die Schuld am derzeitigen Niedergang keineswegs vor 1989 sondern nach 1989 gesucht werden muß?

Schliessliche lebten vor dem 2. WK ja auch nachezu die gleiche Menge Menschen in Mitteldeutschland, das Land war also durchaus in der Lage, die dort Wohnenden zu ernaehren.

Mehrfach hatte ich beschrieben, wie WestFirmen in den Osten kamen, Subventionen abfassten, teure Maschinen kauften und dann nach Unterstellung der totalen Unproduktivitaet (fingierte Buecher) mit ebendiesen Maschinen klammheimlich in das Heimatland verschwanden.

Da sich freie Wirtschaftsfoederung augenscheinlich bis auf ein paar herausragende lobenswerte Ausnahmen (VW, BASF, BMW, Porsche, AMD, Total) fuer die Region erkennbar nicht zu rechnen scheint, war diese Art der Subvention nicht nur falsch, sondern sogar durch die im Westen erweckten Begehrlichkeiten per Briefkasten Subventionen zu erhaschen, auch noch Mitschuld am Niedergang!

So gesehen waer es wirklich das beste das Rad zuruek zu drehen, nicht bis vor 1989 versteht sich, das System war fertig, aber das was hinterher kam, war bis auf die Infrastrukturerneuerung (sanierten Autobahnen und Telefonleitungen) anscheinend alles falsch!

(nur auch mal das Beispiel Bildungspolitik als herausragendes hervorgehoben)

Und wenn man sich noch klar macht, daß das alles auf dem Ruecken der gesamtdeutschen Steuerzahler passierte, dann moecht ich denen zurufen: bedankt Euch zu allererst bei Kohl - seiner CDU - und seinen bis heute anonymen Spendern!

*******

Noch eine Sichtweise:

haetten die ostdeutschen Firman die Maekrte mit Billigprodukten ueberschwemmt, was bei etlichen Firmen moegleich gewesen waere, waere das GesamtdeutscheLohniveau sicher schon eher zur Disposition gestanden, somit hatte es aus AN -Sicht auch etwas fuer sich, daß im Verdraengungswetttbewerb mal die Firmen ausschieden, die das mutmasslich niedrigere Lohniveau hatten.

Andererseits gab es vor etlichen Jahren Leute, denen ein Agrarland Mitteldeutschland ein Idealbild ihrer Weltanschauung darstellte eine spaete Genugtuung fue jene!

Lösungsvorschlaege auf wirtschaftlicher Ebene:

Mit Subventionsversprechungen fuer Firmen die Arbeitsplaetze in Aussicht stellten die es hernach nie gegeben hat (beginnend mit den Treuhand-Dilletanten), die andererseits wie heute global weitergedacht, ihre Gewinne in Dt. mit den Verlusten in Brasilien gegenrechnen und somit in Dt. sogar noch Steuerrueckzahlungen erwarten duerfen, erreicht man augenscheinlich fuer die Region das exakte Gegenteil.

Die Loesung ist Punktgenau (temporaer) anscheinend die, die just Joerg Haider fuer Oesterreich sich aktuell vornahm und dessen wirtschaftlicher Einfluss bei Regierungsbeteiligung mit der ÖVP scheinbar heute Oesterreich wirtschaftlich vor Deutschland laufen laesst.

Seine Vorschlaege, die freilich nicht das Ende allen Wissens darstellen heissen fuer heute Protektionismus.

Die Firma, die Ihre Textilien in Rumaenien neahen laesst, kann sie in Oesterreich nicht billiger verkaufen als jene die das von Oesterreich aus tut. Der Differenzbetrag wird als Zollgebuehr erhoben und der oesterreichische Kaeufer ist nicht geneigt dem Billigprodukt bei dessen Herstellung garantiert keine Umweltauflagen, keine Sozialstandarts wie vergleichsweise in Oesterreich erfuellt worden den Vorzug zu geben.

zusammengefasst
Einfuhrsteuer fuer Produkte, bei deren Herstellung deutsche Standarts in Oekologie und Sozialvertraeglichkeit nicht erfuellt worden

(fragt dsbzgl. nur mal Obstbauern hinsichtlich suetiroler Konkurenzprodukte)

Somit fuehrt der Protektionismus bestenfalls sogar zu Oekologischen und Sozialen Verbesserungen im Konkurrenzexportland, und bei einem Land mit gleichen Produktionsbestimmungen gibt es keine Zollabgaben mehr!

(d.h. indirekter Export unserer Errungenschaften bei gleichzeitiger Wohlstandssicherung zu Haus, gibts eigentlich etwas besseres auf dieser Welt?)

Solange Hartz IV noch nicht breite Schichten der Bevoelkerung heimgesucht hat, Deutschland noch einen Kaeufermarkt und der sollte an sich bestimmen koennen was wo produziert und zu welchem Preis gekauft wird, sitzen wir noch auf der Seite des Tsiches wo die Entscheidungen getroffen werden.

Wer nicht vor Ort produziert bleibt draussen. Damit gibts auch keine pseudolohnkostenbedingte Abwanderung der Betriebe mehr!

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Letzter Gedanke, nochmal anders.

Da sich nach meinem dafuerhalten durch Mechanisierung und Automatisierung niemals mehr Vollbeschaeftingung weder national aber viel weniger global herbeifuehren laesst, faellt die Kugel wieder zurueck auf die Frage, leistungsloses Buergergeld, daß in Hoehe nicht wesentlich dem Geld nachstehen kann, welches fuer Leistung erwartet werden darf.

Wenn Hartz V (oder ELITE01) besagt, daß sich das Abwandern aus Ostdeutschland aus monetaeren Gruenden nicht mehr lohnt, wandert auch keiner mehr ab - Punkt und Schluß.

(man muss sich darueber im Klaren sein, daß die ostdeutschen ENtwicklung fuer sich genommen eigentlich die Vorwegnahme der gesamtdeutschen Entwicklung ist. Morgen gehts nach Schweden Norwegen Schweiz Oesterreich oder China)

Da es sich augenscheinlich durch produzierendes Gewerbe nicht bewerkstelligen laesst, muessen die Gelder (verdient, u.A. auch Haiders Vorschlag Devisentransaktionssteuer (Tobinsteuer) auf Europaeischer Ebene)
besser verteilt werden, was, das gebe ich zu, schon einen etwas „kommunistischen Anstrich“ hat, aber wir muessen der Realitaet, dem was jetzt hier heute aber auch weltweit gefordert ist, ins Auge sehen.

Wir leiden nicht mehr darunter, daß sich Dinge nicht produzieren lassen, die der Markt nachfragt - wir leiden darunter, daß die Dinge, die schon weitgehend ohne menschliches Zutun produziert werden, mangels Geld beim Kunden nicht verkauft werden.

Die Menschen brauchen keine Arbeit, sie brauchen wohlstandssicherndes Geld!
Gebt ihnen ihr Land zurueck (Grundrecht auf Boden) um sich selbst zu versorgen, oder das Aequivalent Geld, um das Gleiche (ohne den durch Kleinbauern verursachten technischen Rueckschritt in der Landwirtschaft) zu tun!

Grüße
Heinrich

ebenso elite

Hallo Heinrich!

…in Ostdeutschland waren es 86,5 Frauen.

Hinter den dürren Zahlen verbergen sich wahre Dramen. Guck mich an! Ich bin schon seit Jahren Single. Bei uns in Meck-Pomm gibt es 800.000 Frauen. Davon sind mir 300.000 zu jung und weitere 300.000 zu alt. Bleiben 200.000 Frauen. Davon arbeiten 150.000 im öffentlichen Dienst und würden mit einem Selbständigen, der gerne und viel arbeitet, nicht klar kommen, würden jeden Tag ab spätestens 16 Uhr nerven, wann ich endlich Feierabend mache. Bleiben 50.000 Frauen übrig. Davon sind 45.000 um mindestens einen halben Meter zu klein für ihr Gewicht. Bleiben 5.000 Frauen. Davon wollen 4.000 sofort nach dem Kennenlernen eine gemeinsame All-Inclusive-Reise machen, was ich wie die Pest hasse. Von den verbleibenden 1.000 Frauen sind 100 Alkoholikerinnen und 100 Lesben, 300 sind strunzdumm, weitere 300 haben ihre Beziehungen der Vergangenheit noch nicht überwunden, 100 suchen nur einen Ernährer und die übrigen 100 sind esoterisch angehaucht. Siehst Du mein Problem?

Gruß
Wolfgang

Siehst Du mein
Problem?

lass Dir mal einen Katalog schicken!!

es sein denn…
die preiswertesten und professionellsten Frauen sagen ihren Preis vorher!

(fuers tapezieren nimmst Du ja auch einen Maler oder fuer die Autoreparatur eine Werkstatt und nicht denjenigen, den Du persoenlich kennst!

Gruß
Wolfgang

ebenso elite

Guten Abend!

Nach zweimaligem Lesen Deines Beitrags konnte ich immerhin erkennen, dass es u. a. um Ostdeutschland geht. Außerdem erzählst Du von Brasilien, von Herrn Haider und anonymen Spendern. Geht es nicht ein bißchen kompakter ohne so viel verbale Holzwolle? Dann gäbe es eine Chance, Aussagen zu erkennen und darüber zu diskutieren.

Gruß
Wolfgang

Daß Menschen …
… und somit auch Frauen wesensmäßig von Maschinen unterschieden sind, ist Dir ja immer mal wieder gesagt worden. Was für Evidenz hält Dich denn die ganze Zeit davon ab, das auch zu glauben?

Pavel

Hallo Wolfgang,

  1. Protektionismus (auf Grundlagen Ökologie und Sozialstandarts im Exportland), Tobinsteuer auf EU, besser noch globaler Grundlage (vorbild Malaysia, welches deshalb IWF Kredite ausschlagen konnte), als vordergruendige staatliche Einnahmequelle
  2. Buergergeld, Unterhaltsleistung des Staates an seine im Land lebenden Buerger welches ein Zusatzeinkommen bei gelichem Wohlstand eruebrigt
    (die 25 Std Woche waere zwar ehrlicher aber dabei muesste das zum Leben notwendige Geld durch die Firma erwirtschaftet werden, was gleichen Lohn fuer 25 statt 38 Std. bedeuten wuerde, das fuktoniert aber wirtschaftlich nicht.
  3. oder auch, Herabsenkung der Lebensarbeitszeit, dies allein koennte auch zu Vollbeschaeftigung fuehren, wenn wir diese denn wirklich braeuchten - aber beim intensiven nachdenken merken wir, das Vollbeschaeftigung nicht sicherstellt, daß die Rentner mit Kaufkraft versocrg sind - ergo laeufts wieder auf (2.) und Einnahmequelle (1.) hinaus

nochwas:
Wolfgang, man kann ein Kettenglied der Problems (Frauenabwanderung Ostdt.) nicht isoliert betrachten, es ist Teil des Ganzen, so wie Du nicht eine Welle einer Sturmflut fuer sich eroieren, den Grund fuer diese eine Welle allein suchen kannst!

Gruß
Wolfgang

ebenso elite

hallo

Wie stoppt man so was?

das stoppt man durch die medien, denn dadurch sind die frauen ja auch auf die ideen gekommen rüberzuziehen.

und aus diesem bericht und meiner verwunderung, schon vorher, werde ich auch hinterherziehen

gruss umungus

Hallo!

Protektionismus und andere staatliche Eingriffe ins Marktgeschehen: Wir können Waren mit hierzulande unzulässigen Inhaltsstoffen den Marktzugang verwehren. Das geschieht auch. Wir können aber nicht hergehen und unsere Vorstellungen von Leben und Arbeit anderen Völkern überstülpen. Das müssen die schon selbst regeln. Im übrigen ist es jedem Verbraucher anheim gestellt, Waren bestimmter Herkunft zu kaufen oder es zu lassen.

Wir müssen unterschiedliche Lebensbedingungen innerhalb der EU zur Kenntnis nehmen. Ungeachtet dessen leben wir zu einem erheblichen Teil vom freien Waren- und Dienstleistungsverkehr innerhalb der EU. Wettbewerb ist dabei kein Hindernis, sondern der Motor. Das ist natürlich keine Einbahnstraße. Es gibt Tätigkeiten, die anderweitig ebenso gut, jedoch preisgünstiger erledigt werden können. Einige Nachbarstaaten haben den Wettbewerb an dieser Stelle eben gewonnen. Statt diesen Umstand zu beklagen, sollten wir ihn nutzen, indem wir die Arbeit genau dort erledigen lassen, wo dies wirtschaftlich am sinnvollsten geschieht. Wer aber jammert, weil er nichts kann oder anzubieten hat, was irgend jemand zu auskömmlichen Preisen nachfragt, muß sein Angebot verbessern. Das ist ein normaler Marktvorgang und er gilt für alle, auch für die Anbieter von Arbeit.

25-Stunden-Woche, Bürgergeld: Der Aufteilung vorhandener Arbeit auf mehr Schultern liegt ein Bild der Arbeitswelt aus vergangenen Zeiten zugrunde. Unser Problem besteht darin, dass die Tätigkeiten, die von ameisengleichen Heeren austauschbarer Arbeiter erledigt werden können, hierzulande nicht mehr wettbewerbsfähig durchführbar sind oder sich besser und preiswerter von Maschinen erledigen lassen. Natürlich gibt es immer noch Arbeit für Geringqualifizierte. Verteilt man diese Arbeit mit Lohnausgleich auf mehr Schultern, verschlimmert man genau das ursächliche Problem: Die Arbeit wird noch teurer und noch weniger wettbewerbsfähig. Auch Ideen, den Staat diese Arbeiten durch Lohnzuschüsse subventionieren zu lassen, ändern nichts. Das Geld vom Staat fällt ja nicht vom Himmel, es muß vielmehr in den Betrieben erwirtschaftet und in Form von Steuern bezahlt werden. Ansonsten gibt es eine Art Bürgergeld in Form von Grundsicherung bzw. Sozialhilfe. Über deren Höhe kann man sich unterhalten, es ist natürlich ein Kompromiss zwischen dem Wünschenswerten und dem Bezahlbaren.

Die Suche nach Beschäftigungsmöglichkeiten für einige Millionen geringqualifizierter Menschen wird zunehmend aussichtsloser. Statt vergeblicher Mühen in dieser Richtung müssen die Anstrengungen darauf gerichtet sein, anspruchsvolle Arbeit zu schaffen, die anderweitig nicht besser oder günstiger gemacht werden kann und wir müssen dafür sorgen, daß das Heer der Ungelernten nicht ständig neuen Nachschub aus der nachwachsenden Generation erhält. Der Kürze halber: Wissenschaft, Technologie und so hohe Qualifikation, wie irgend möglich für jeden Einzelnen, halte ich für den gangbaren Weg.

Zu den Verhältnissen in Ostdeutschland: In einigen Regionen ist eine Spirale nach unten in Gang gekommen. Zu viele qualifizierte und junge Menschen wanderten bereits ab. Eine Negativauslese hinsichtlich Arbeitsbereitschaft und zeitgemäßer Qualifikation ist inzwischen überrepräsentiert, so daß „DDR = Der Dumme Rest“ zwar bösartig formuliert ist, aber eine Portion Wahrheit enthält. Die Abwanderung bedingt außerdem Überalterung und eine sehr niedrige Geburtenrate. Die Folgen sind u. a. Schließung von Schulstandorten mit sodann mangelnder Attraktivität der Region für Familien mit Kindern. Inzwischen gibt es in manchen Gegenden kaum noch qualifizierte, arbeitsfähige und arbeitswillige Menschen. Unter diesen Umständen helfen Infrastruktur und niedrige Immobilienpreise nicht mehr. Ansiedlungswillige Betriebe oder Unternehmensgründer finden keine qualifizierten Leute. In Teilen Mecklenburg-Vorpommerns und Brandenburgs ist der Weg von Überalterung und Entvölkerung deutlich sichtbar und vermutlich auch nicht mehr aufzuhalten. Es bleiben immer ruhiger werdende Landsitze sowie ein bißchen Tourismus.

Der Staat kann keine Arbeitsplätze schaffen. Das ist eine private Aufgabe von Menschen mit Lust zum Unternehmertum. An dieser Lust hapert es weithin. Schau einmal ins Existenzgründerbrett. Dort findest Du überwiegend Leute, die ohne jedes Know-how irgendeine Dienstleistung einfachster Art planen, die einen Online-Shop gründen, Ebay-Handel betreiben oder Webdesign anbieten wollen. Die weitaus meisten dieser Vorhaben treffen auf überbesetzte Marktsegmente und sind für die Tonne. Produktions- und Vermarktungsideen innovativer Produkte, die nicht verramscht werden müssen, kommen so gut wie gar nicht vor. Dabei brauchen wir nichts dringender als einige zig tausend solcher Gründer mit der jeweils passenden Idee sowie fachlichem und kaufmännischen Hintergrund.

Gruß
Wolfgang

Hallo Wolfgang,

Hallo!

Protektionismus und andere staatliche Eingriffe ins
Marktgeschehen: Wir können Waren mit hierzulande unzulässigen
Inhaltsstoffen den Marktzugang verwehren. Das geschieht auch.

zu oberflaechlich

Wir können aber nicht hergehen und unsere Vorstellungen von
Leben und Arbeit anderen Völkern überstülpen. Das müssen die
schon selbst regeln.

aus welcher Verhandlungsbasis heraus?
Wie will den ein Fair-Kaffehandel den deutschen Markt mit teureren als den Ueblichen Produkten bedienen, wenn nicht vorher dafuer am Absatzmarkt eine Nachfrage danach geschaffen wurde?

Ergo ist Deine Schlussfolgerung in diesem Punkt falsch!
WIR muessen die Nachfrage nach Produkten auf oekologischen und sozialen Standarts beruhend schaffen oder Produkte die dies nicht leisten mit Gebuehren behaften.
Der Fair Handel(Bsp.) ist ohne den Markt dafuer undenkbar!

Im übrigen ist es jedem Verbraucher
anheim gestellt, Waren bestimmter Herkunft zu kaufen oder es
zu lassen.

ist es nicht!
der wuerde viel mehr als er tut, allein die Preisdifferenzen und das frei verfuegbare Vermoegen bestimmen sein Handeln, ich hoerte noch nie von einem Kreuzschlitzschraubenzieherkaeufer die Frage an der Kasse ob der Verkaufer versichern kann, daß bei der Herstellung selbiger Oek- od. Soz. Standards eingehalten wurden. (probiers doch selber mal aus!)
Dies ist vom Kunde schlicht nicht zu leisten, das kann nur der Staat respektive die EU leisten!

Tätigkeiten, die anderweitig ebenso gut, jedoch preisgünstiger
erledigt werden können. Einige Nachbarstaaten haben den
Wettbewerb an dieser Stelle eben gewonnen.

allzu oft wg. fragw. Subv. (EU) und fehlender Standards!

vergangenen Zeiten zugrunde. Unser Problem besteht darin, dass
die Tätigkeiten, die von ameisengleichen Heeren austauschbarer
Arbeiter erledigt werden können, hierzulande nicht mehr
wettbewerbsfähig durchführbar sind oder sich besser und
preiswerter von Maschinen erledigen lassen.

wie aendert sich denn dieser Vorgang, wenn sich nach einer Generation die gleichen Heerscharen, sie werden ja nicht weniger, dann auf hoeherem Bildungniveau gegenueberstehen?
Nichts?
Ohne dieses Buergergeld hinterlaesst Du Deinen Kindern eine Welt, in der sie nur verlieren koennen

Steuern bezahlt werden. Ansonsten gibt es eine Art Bürgergeld
in Form von Grundsicherung bzw. Sozialhilfe. Über deren Höhe
kann man sich unterhalten, es ist natürlich ein Kompromiss
zwischen dem Wünschenswerten und dem Bezahlbaren.

Die Suche nach Beschäftigungsmöglichkeiten für einige
Millionen geringqualifizierter Menschen wird zunehmend

Ich spreche keinem Geringqualifizierten sein Existenzrecht ab!
Du tust dies aber u.U. wenn Du verfuegbare Arbeit am Wohnort nach Qualifikation unterteilst!

zeitgemäßer Qualifikation ist inzwischen überrepräsentiert, so
daß „DDR = Der Dumme Rest“ zwar bösartig formuliert ist,

siehe oben

Der Staat kann keine Arbeitsplätze schaffen. Das ist eine
private Aufgabe von Menschen mit Lust zum Unternehmertum. An
dieser Lust hapert es weithin. Schau einmal ins
Existenzgründerbrett. Dort findest Du überwiegend Leute, die
ohne jedes Know-how irgendeine Dienstleistung einfachster Art
planen,

und wo verkaufen sie? In Brandenburg?
ohne Kaufer kein Markt - oder frei nach Ford:
„Autos kaufen keine Autos!“

nochmal:
das Problem entstand, weil unser Denken allein nach Arbeitsplaetzen konstruiert ist.
Mit diesem Denken wirst Du -wir alle, in absehbarer Zeit gg. China auf der Strecke bleiben.

Gerne wuerde ich nach China auswandern, aber die sozial und Umweltstandarts werden dies bis auf weiteres verunmoeglichen, weil wir unseren Kaufermarkt nicht entsprechend ausrichten. Wir und niemand anderes koennen den Raubbau an der Natur dort und weltweit beeinflussen. Die dort ums taegliche Brot Kaempfenden, seltene Tierarten ausrottenden oder Edelhoelzer einschlagenden niemals!

(noch ein Beleg meiner Behauptung: die Umweltauflagen fuer die PKW und die daraus resultierende rasche technische Entwicklung wurde massiv durch die Auflagen in einem Absatzmarkt (Californien) bestimmt.
Nicht Mercedes sagte ich haben einen Kat wollt ihr ihn haben, nein, Californien sagte, ich will emmisionsreduzierte PKW oder ich kaufe nicht!)

Also Importauflagen fuer Produkte wie oben beschrieben, und die inlaendische Wirtschaft wird belebt.
Dazu Arbeitslosengeld ohne zeitliche Begrenzung auf Mindestlohniveau und die Abwanderung ist Geschichte und Du bist (privat) der große Gewinner!

Wenn wir uns Ruestungsbetriebe die nur Dinge produzierten die durch Steuergelder bezaht wurden um andere Werte zu vernichten leisten konnten, werden wir uns wohl 25% Arbeitslose (oder Studenten?) flaechendeckend leisten koennen, das ist billiger als die vorherige Variante!

Gruß
Wolfgang

ebenso elite

Hallo!

Ich spreche keinem :Geringqualifizierten sein :Existenzrecht ab!

Ich spreche niemandem sein Existenzrecht ab. Ich stelle nur fest, dass sich mit hohem Lohnniveau und geringer Qualifikation kein Blumentopf gewinnen läßt. Entweder muss das Lohnniveau herunter oder die Qualifikation herauf. Eine andere Wahl haben wir nicht.

Du tust dies aber u.U. wenn :smiley:u verfuegbare Arbeit am :Wohnort nach Qualifikation :unterteilst!

Wonach will man die Arbeit denn wohl sonst unterteilen? Wenn jemand in D eine Fertigung aufzieht, kann er mit einfachen 08/15-Produkten, die ungelernte Kräfte zusammen stecken, nicht gegen chinesische Preise konkurrieren. Das können wir nicht einmal wollen, ist doch der schiere Preiswettbewerb bei lohnintensiven Gütern ein Wettbewerb darum, wer bereit ist, mit dem niedrigsten materiellen Lebensstandard auszukommen. Wir dürfen deshalb gar nicht erst versuchen, über den Preis einfache Jedermannprodukte zu vermarkten. Wir können nicht über den Preis, sondern nur mit dem Kopf konkurrieren. Dabei ist es keineswegs ausgemachte Sache, dass wir diesen Wettbewerb in jedem Fall gewinnen, aber wir haben die Chance, ihn zu gewinnen. Diese Chance haben wir über den Preis nicht, solange wir unser Einkommensniveau halten wollen.

und wo verkaufen sie? In Brandenburg?

Regionaler Absatz muss nicht sein und geht auch in vielen Fällen gar nicht. Das ist aber nicht neu. Es gibt zahllose Unternehmen, die in der Umgebung ihres Standorts keinen einzigen Kunden haben. Der Markt ist riesig. Nicht von ungefähr greifen einige staatliche Förderinstrumente nur bei Produkten mit überregionalem Absatz. Anders bekommt man strukturschwache Gegenden mit hoher Arbeitslosigkeit und niedriger Kaufkraft nicht auf die Füße. Es müssen Sachen produziert werden, die dauerhaft qualifizierte Arbeit bringen und Geld in die Region fließen lassen.

Gruß
Wolfgang

damit werden Wirtschaftlsfluechtlinge produziert

Hallo!

Ich spreche keinem :Geringqualifizierten sein :Existenzrecht ab!

Ich spreche niemandem sein Existenzrecht ab. Ich stelle nur
fest, dass sich mit hohem Lohnniveau und geringer
Qualifikation kein Blumentopf gewinnen läßt. Entweder muss das
Lohnniveau herunter oder die Qualifikation herauf. Eine andere
Wahl haben wir nicht.

doch, es gibt immer zwei Moeglichkeiten.
Man kann den AG dadurch unterstuetzen (wenn man wirklich denkt das Arbeitsplaetze das Heil aller DInge ist) ,daß der Niedriglohnsektor Abgabefrei wird, ohne die Kaufkraft des AN zu beschneiden.

Daß es einen riesigen Bedarf an niedrig qualifizierten Job gibt ist nichts Neues.
Sich statt dessen auf Staatsebene durch 1000erderlein pseudo Qualifikationen in Form von Word und ExcelKursen fuer Menschen die trotztdem nicht zur Sekretaerin mutieren in die eigene Tasche zu luegen, und sich dabei auch noch bei den zu Treudoofigkeit verdammten Arbeitslosenversicherungszahlern kraeftig zu bedienen, also bestehende Jobs im internationenlen Konkurrenzkampf dabei unnoetig zu verteuern, ist zweifelsfrei die ertragslosere Variante.

(Ich erinnere: statt dessen: Tobinsteuer)

08/15-Produkten, die ungelernte Kräfte zusammen stecken, nicht
gegen chinesische Preise konkurrieren.

aber genau darueber sprechen wir ja!
Fehlende Soziale und Oekologische Standarts dort - u.U. sogar noch etwas viel Entscheidenderes. Eine voellig andere lastenaermere Finanzierung der Unternehmen!

einfache Jedermannprodukte zu vermarkten. Wir können nicht
über den Preis, sondern nur mit dem Kopf konkurrieren.

So, so Wolfgang, dann halten wir mal fest:
Du glaubst also allen Ernstes, daß ein angehender Akademiker in Dt. der sich statt um sein Studium zu kuemmern, also den Kopf dafuer einzusetzen wofuer ihn sein Land braucht, mit Hilfarbeiterjobs seine Wohnung oder Studium finanzieren muss, damit durchschnittlich 4 Jahre bis zur gleichen Qualifikation wie der chinesische Akademiker aelter werden muss, weil der chinesische Student nicht nur auf Staatskosten studiert sondern auch wohnt und lebt, also besagter 24 jaehriger Jungakademiker intelligenter sei, als der 24 jaehrige chinesiche Akademiker, der zu dieser Zeit schon 4 Jahre Qualifizierte und nicht Hilfsarbeiterberufserfahrung hat?

Die Hoffnung stirbt zuletzt, faellt mir dazu nur ein!

Wenn irgendwo, was es ja bisher auch gibt, auf der Welt ein neues Produkt das Licht der Welt erblickt, sind sie es, die es als erste kopiert und billiger und damit schneller vermarkten.
copy/paste ist ja das, was die Amerikaner seit Jahrzehnten (s.a.Echolon) wirtschafltich dorthin brachte, wo sie heute sind! Erfolgreiche Eigenentwicklungen logisch, sattelt man noch obendrauf.

Ich sehe einzig ihre PC inkompatible Anzahl der tausenden von Schriftzeichen als deutlichen Wettberwerbsnachteil, aber ich China selbst, gibt es heute schon mehr englisch beherrschende Menschen als in Australien also ein Problem mit Ablaufdatum!

und wo verkaufen sie? In Brandenburg?

Regionaler Absatz muss nicht sein und geht auch in vielen
Fällen gar nicht.

Exportweltmeister sind wir schon!
Tagaus tagein wird appeliert, daß die Binnennachfrage erschreckend nachlaesst, und Du sagts, daß wir sie garnicht brauchen?

Nochmal:
Warum geht denn jeder nach China? wegen der Arbeitskreafte?
Nein, wegen dem Markt! Selbst diese in der Masse niedigen Loehne haben Spitzen, die einen Begehrlichkeiten erweckenden Markt in der Hinterhand halten.

Der Markt, alos die Kaufkraft bestimmt die Entwicklung, und nicht der Preis allein!
Die EU ist der groesste Markt weltweit - nicht nach Einwohnern aber nach Kaufkraft!

Wenn Du meinst, daß das Lohnniveau zu hoch sei, saegst Du an dem Trumpf, der derzeit noch am staerksten sticht!

Die Kaufkraft von EIn Euro Jobbern (und Naheliegenden), kann und wird keine soziale und oekologische Entwicklung in Exportlaendern mehr beeinflussen.

Das ist aber nicht neu. Es gibt zahllose
Unternehmen, die in der Umgebung ihres Standorts keinen
einzigen Kunden haben. Der Markt ist riesig. Nicht von
ungefähr greifen einige staatliche Förderinstrumente nur bei
Produkten mit überregionalem Absatz. Anders bekommt man
strukturschwache Gegenden mit hoher Arbeitslosigkeit und
niedriger Kaufkraft nicht auf die Füße.

also zum Export und internationalen Verdreangungswettbewerb verdammt?

Es müssen Sachen
produziert werden, die dauerhaft qualifizierte Arbeit bringen
und Geld in die Region fließen lassen.

Das tut es beim Exportweltmeister ja nun mathematisch nachweislich schon mehr als bei irgendeinem anderen Land!
Mit welchem Ergebnis?

Daß Du uns sagst, daß das alles nicht reicht?

Daß es kein anderes produzierendes Land als Deutschland auf der Welt geben darf?
Die anderen sollen bestenfalls Öl oder Rohstoffe exportieren und wir Maschinen und Konsumguerter?

Nein, Wolfgang, diese Forderung ist ein Trugschluss!

So wie wir den Importlaendern durch unsere brutalen Exporte die Chance fuer eine eigene Autoproduktion genommen haben, so nimmt uns China durch seine brutalen Exporte bsp. die Chance fuer unsere eigene langfristig tragfaehige Textilbranche.

Brutaler Export, so wie Du ihn vorschlaegst, mag vor der Haustuer Segen schaffen, aber gleichzeitig fuehrt er zur Katastrophe (s. Rot Kreuz Textilexporte nach Afrika, die die natuerliche heimische afrikanische Textilhandwerker in die Knie zwang) im Importland.
Er produziert Wirtschaftsfluechtlinge die Du Dir mit zunehmender Zahl und schwarzer Hautfarbe woechentlich im Fernsehen anschauen kannst!

Der Inhalt Deines Vorschlags, an anderer Stelle laengst umgesetzt, ist die Ursache dafuer!

Gruß
Wolfgang

ebenso elite

Hallo!

Mich beschleicht das Gefühl von Fruchtlosigkeit der Diskussion und in der Folge Unlust.

Gruß
Wolfgang