Die Türken werden nervös

Hallo Data,
wie kommst du den von diesen Aussagen auf Christen?

„Europa“ ist mal als eine Idee zur Überwindung des
Nationalstaates und der nationalen Interessen angedacht
worden.

Ziel war es, eine Gemeinschaft bilden, in der die
Menschen sich nicht zuvörderst als Deutsche, Franzosen,
Spanier, Italiener oder sonst was empfinden, sondern als freie
Menschen innerhalb einer Gemeinschaft mit gleichen Interessen.

Die „Idee Europa“ … basiert auf den kulturellen
Gemeinsamkeiten eines ganzen Kontinents.

Der Text doch alles korrekt und verständlich was er schreibt.
Sogar ohne Rechtschreibfehler wie ich sie meist habe :smile:

Das die EU Christlich mit Katholiken, Evangelischen und Orhodoxen ist ist ja jeden geschichtlich klar.
Das ganze Rechtsystem ist danach ausgelegt.
In Frankreich und Deutschland leben außerdem 4-5 Millionen von muslimischen Migranten, in Großbritannien dazu noch Hindus und Sikkhs.
Hinduismus, Buddhismus, Jehovas (da sind voll viele, hätte ich jezt garned gedacht), Judentum, Sikks und die Japanische Religon dessen Namen ich aber vergessen habe nehmen in Europa einen so verschwindenden Stellenwert ein und da jeder eh frei seien Relifion wählen bzw. ausüben darf (Ausser Kopftuch in Schulen zum Schutz der Menschenrechte) das hierauf ja wohl wirklich keien grosse Beachtung gelegt werden muss.

Wir sind jezt glaub 380 Millionen und bald knapp 483 Millionen Christen Christen hier.
Das lässt sogar die USA mit ihren knapp 290 Millionen klein aussehen.

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

„Deutsch“ ist man durch Abstammung, nicht durch Bekenntnis.

das ist eine rassendefinition. ich weiß sie ist weit verbreitet, führt aber zu inneren widersprüchen. wenn jeder deutscher *nur dann* ein deutscher ist, wenn er deutcshe eltern hat, dann müßte die gesamte welt nur aus deutschen bestehen. seit dem ersten menschen.

dieser nationalismus ist also eigentlich ein rassismus (ohne die zusatzbedeutung „abwertung anderer“).

(die definition von „deutscher mit geburtsrecht auf die deutsche staatsangehörigkeit“ im gegensatz zum „eingebürgerten“ nach dem gesetz sieht jedenfalls anders aus. sie ist eine mischung aus abstammung und bekenntnis: wer von deutschen eltern geboren wurde, gilt als deutscher mit geburtsrecht. der *status der eltern* spielt jedoch keine rolle.)

Hingegen wird im tägliche Sprachgebrauch immer noch
zwischen „Juden“ und „Deutschen“ unterschieden

man wird wohl nicht den sprachgebrauch von irgendwelchen ewiggestrigen zur norm erheben :wink:

Das Gegenbeipiel ist der „Nationalismus durch Bekenntnis zur
Verfassung“. Eine solche Form von Nationalismus existiert z.B.
in den USA

das würde ich eher patriotismus nennen.

„amerikanischer nationalismus“ ist ein sinnloser begriff, da es in den usa eben verschiedene gruppen gibt, die noch dazu allesamt einwanderer sind oder von solchen abstammen.

Wenn du also die Abkehr von den ethnischen Wurzeln, die
Aufgabe einer nationalen Selbstdefinition durch Abstammung,
hin zum Bekenntnis einer Gemeinschaft, die auf einer
freiheitlichen Verfassung basiert, als „Nationalismus“
bezeichnen willst - ja, dann ist das eine Definition von
Nationalismus, die ich akzeptiere und meine.

wo ist der konnex zur türkei? warum sollte die türkie NICHT in diese „bekenntnisgemeinschaft“ (ein pseudoreligiöser begriff) dazugehören können?

Es bleibt aber die Frage, ob Menschen, die dieser
freiheitlichen Verfassung kritisch gegenüber stehen, Teil der
Gemeinschaft werden können

warum soltle ausgerechnet die türken das tun?

es wird immer widersprüchlicher :wink:

gruß
dataf0x

Das die EU Christlich mit Katholiken, Evangelischen und
Orhodoxen ist ist ja jeden geschichtlich klar.

Wir sind jezt glaub 380 Millionen und bald knapp 483 Millionen
Christen Christen hier.

warum traut sich aber keiner zu sagen: „wir wollen keine türkei, denn das sind keine christen“ (was ich für eine legitime meinungsäußerung halte).

gruß
dataf0x

Hi!

„Deutsch“ ist man durch Abstammung, nicht durch Bekenntnis.

das ist eine rassendefinition.

„Deutsch“ ist keine Rasse.

ich weiß sie ist weit
verbreitet, führt aber zu inneren widersprüchen. wenn jeder
deutscher *nur dann* ein deutscher ist, wenn er deutcshe
eltern hat, dann müßte die gesamte welt nur aus deutschen
bestehen. seit dem ersten menschen.

Das ist - mit allem Respekt - ziemlicher Quark, und deinem Intellekt eigentlich unwürdig.

Die Ausschließlichkeit „nur dann“ gibt es nicht. Selbstverständlich kann jemand Deutscher werden durch Annahme der entsprechenden Staatsbürgerschaft. Aber darum geht es nicht. Es geht um die Diskussion des „nationalen Selbstverständnisses“, und dieser Begriff definiert sich hierzulande leider immer noch über die ethnische Abstammung.

Was ist denn die „deutsche Nation“? Worüber definiert sich dieses Volk? Meines Erachtens nur über die ethnische Zusammengehörigkeit. Genau deshalb ist z.B. das Zusammengehen von West- und Ostdeutschland zur „nationalen Aufgabe“ erklärt worden und wegen der Blauäugigkeit zur nationalen Katastrophe verkommen. Kann sich irgend jemand vorstellen, die Menschen in der Ex-DDR nicht als „Deutsche“ anzusehen, sondern als ein eigenes Volk? Österreicher sind Österreicher, und die deutschsprachigen Schweizer sind Schweizer.

Nur bei uns gab es von Beginn an die Sprüche „Wir sind EIN Volk“. Sind wir das wirklich? Sind wir wirklich „eine Nation“? Ich habe da seit einiger Zeit ziemliche Zweifel.

(die definition von „deutscher mit geburtsrecht auf die
deutsche staatsangehörigkeit“ im gegensatz zum
„eingebürgerten“ nach dem gesetz sieht jedenfalls anders aus.
sie ist eine mischung aus abstammung und bekenntnis: wer von
deutschen eltern geboren wurde, gilt als deutscher mit
geburtsrecht. der *status der eltern* spielt jedoch keine
rolle.)

Bitte unterscheide „deutsche Staatsangehörigkeit“ und „deutsche Nationalität“. Das sind zwei unterschiedliche Paar Schuhe. Und um die Überwindung des letzteren Begriffes geht es ja.

Hingegen wird im tägliche Sprachgebrauch immer noch
zwischen „Juden“ und „Deutschen“ unterschieden

man wird wohl nicht den sprachgebrauch von irgendwelchen
ewiggestrigen zur norm erheben :wink:

Das war keine Aufforderung zur Normierung, sondern ein Beispiel, dass das Nationalgefühl sehr schnell an gewisse Grenzen kommt.

Das Gegenbeipiel ist der „Nationalismus durch Bekenntnis zur
Verfassung“. Eine solche Form von Nationalismus existiert z.B.
in den USA

das würde ich eher patriotismus nennen.

„amerikanischer nationalismus“ ist ein sinnloser begriff, da
es in den usa eben verschiedene gruppen gibt, die noch dazu
allesamt einwanderer sind oder von solchen abstammen.

US-Amerikaner fühlen sich als US-Amerikaner, als Mitglied einer großen Nation, ganz gleich ob sie irischer, deutscher, italienischer, afrikanischer oder welcher Herkunft auch immer sie sein mögen. Sie bilden eine nationale Einheit - dies aber nicht durch eine gemeinsame ethnische Abstammung, sondern durch Bekenntnis zur Verfassung.

wo ist der konnex zur türkei? warum sollte die türkie NICHT in
diese „bekenntnisgemeinschaft“ (ein pseudoreligiöser begriff)
dazugehören können?

Weil in der Türkei allenfalls eine sehr kleine Oberschicht dieses Bekenntnis versteht. Weil sich Kultur und Lebensart zu stark von jener unterscheidet, die in West-, Mittel- und Südeuropa gelebt wird (ich halte Osteuropa ebenfalls für nachholbedürftig in diesen Dingen). In der EU hat es 40 Jahre gedauert, bis die Menschen begriffen haben, dass die Nationalstaatsphilosophie ein Fehler in der Geschichte Europas war. Und jetzt, wo man allmählich in die Lage kommt, den Nationalstaat zu überwinden, wo ein Konsens zwischen den europäischen Bürgern erreicht ist, nagelt man sich extrem national denkende Staaten ans Schienbein. Das kann nicht gut gehen.

Grüße
Heinrich

hi,

„Deutsch“ ist keine Rasse.

so wie du „deutsche nation“ definierst (bzw. meinst daß es üblicherweise so definiert wird), ist es aber eine: eine biologische kategorie wie blauäugig und braunhaarig, die vererbt wird und nicht erworben werden kann.

Es geht um die Diskussion des „nationalen
Selbstverständnisses“, und dieser Begriff definiert sich
hierzulande leider immer noch über die ethnische Abstammung.

und die europäische idee soll dem abhilfe schaffen? habe ich dich jetzt richtig verstanden?

Kann sich irgend jemand vorstellen, die Menschen in
der Ex-DDR nicht als „Deutsche“ anzusehen, sondern als ein
eigenes Volk?

ja das kann man sich vorstellen, und zwar genau dann, wenn die menschen der ex-drr sich dazu entscheiden sollten.

Österreicher sind Österreicher, und die
deutschsprachigen Schweizer sind Schweizer.

weil sie sich dazu entschieden haben. solche entscheidungen können sich auch ändern. die meisten österreicher waren vor nicht allezulanger zeit der meinung, „eigentlich“ deutsche zu sein.

Bitte unterscheide „deutsche Staatsangehörigkeit“ und
„deutsche Nationalität“. Das sind zwei unterschiedliche Paar
Schuhe.

ich habe das scharf unterschieden - streng nach dem buchstaben des gesetzes:

das staatsbürgerschaftsgesetz in fast allen europäischen ländern sieht zwei wege vor, die staatsangehörigkeit zu erhalten:

  1. legitimation = abstammung
  2. verleih = einbürgerung

ersteres nenne ich „nationalität“, zweiteres „staatsangehörigkeit“. bedenke aber, daß das kind eines eingebürgerten ebenfalls unter punkt 1 fällt. wenn du das abstreitest, dann bist du in einer unendlichen kette von deutschen eltern gefangen. wo darf sie anfangen? beim heiligen römischen deutschen reich? bei den kelten? es wird immer irgendeinen geben, der keine deutschen eltern hatte.

Und um die Überwindung des letzteren Begriffes geht es
ja.

den rassischen nationaölitätsbegriff habe ich eben logisch überwunden. wozu braucht man eine EU.

Das war keine Aufforderung zur Normierung, sondern ein
Beispiel, dass das Nationalgefühl sehr schnell an gewisse
Grenzen kommt.

über die gründe mag ich nicht spekulieren, aber ich fürchte, diese haben rein gar nichts mit der definition von „nation“ zu tun.

US-Amerikaner fühlen sich als US-Amerikaner, als Mitglied
einer großen Nation, ganz gleich ob sie irischer, deutscher,
italienischer, afrikanischer oder welcher Herkunft auch immer
sie sein mögen. Sie bilden eine nationale Einheit - dies aber
nicht durch eine gemeinsame ethnische Abstammung, sondern
durch Bekenntnis zur Verfassung.

anders gefragt: haben die US-amerikaner den „nationalismus überwunden“? was soll dann dieser st.patrickskram und kwanzee usw usg.?

US-amerikaner haben eine oder mehrere identitäten. (die meisten fragen lassen sich dadurch beantworten, indem man statt ODER ein UND denkt.)

Weil in der Türkei allenfalls eine sehr kleine Oberschicht
dieses Bekenntnis versteht.

aber du hast doch grade gesagt, daß in europa die meinung vorherrsche, deutscher sei man nur durch abstammung und juden seien keine deutschen. was genau hat die EU überwunden? ich verstehe dich jetzt nicht.

Weil sich Kultur und Lebensart zu
stark von jener unterscheidet, die in West-, Mittel- und
Südeuropa gelebt wird

türkische lebensart und griechische lebensart unterscheiden sich nur marginal.

gruß
dataf0x

Hab’ gelesen, dass hier im Land lebende Türken,
orthodoxe Islamisten (Zinsverbot) etwa
5 Mrd Euro bei betrügerischen (nominell) türkischen Islam Fonds
verloren haben.
Sollte ihren Lebensabend dort vielleicht verderben.
Steht ihnen zu wie allen anderen, viele werden
wohl hier bleiben und die Altersheime und Pflegedienste
beanspruchen, hoffentlich hat man das mit eingerechnet,
und nicht schon vorher rausgerechnet.

Hi!

„Deutsch“ ist keine Rasse.

so wie du „deutsche nation“ definierst (bzw. meinst daß es
üblicherweise so definiert wird), ist es aber eine: eine
biologische kategorie wie blauäugig und braunhaarig, die
vererbt wird und nicht erworben werden kann.

Stop!
Um diesen Punkt genauer zu diskutieren, brauchen wir eine eindeutige Abgrenzung der Begriffe „Volk“, „Nation“ und „Staat“.

Ich kann dir mein Verständnis dieser Begriffe vorstellen, vermute aber, dass ich damit die Möglichkeiten dieses Forums hier sprenge würde(man überlege allein die Darstellung der Hegelschen Staats- und Nationenphilosophie!).

Vielleicht in Kurzform:

„Volk“ ist eine Gemeinschaft von Menschen, die eine gleichgeartete Sprache, Kultur und Geschichte haben.

Ein „Volk“ wird zu „Nation“, wenn es sich seiner Sprache, Kultur und Geschichte bewußt wird, daraus ein Zusammengehörigkeitsgefühl entwickelt, ein in sich geschlossenes Siedlungsgebiet anstrebt und eine von der Gemeinschaft akzeptierten Führung besitzt.

Ein „Staat“ ist nichts weiter als eine Organisationsform menschlichen Zusammenlebens, definiert durch territoriale Grenzen und feststehenden Regeln des Umganges miteinander. Fehlen einem Staat die territorialen, nationalen oder ethnischen Rahmenbedingungen, ist er i.d.R. zum Scheitern verurteilt.

Es geht um die Diskussion des „nationalen
Selbstverständnisses“, und dieser Begriff definiert sich
hierzulande leider immer noch über die ethnische Abstammung.

und die europäische idee soll dem abhilfe schaffen? habe ich
dich jetzt richtig verstanden?

Im Prinzip ja

Österreicher sind Österreicher, und die
deutschsprachigen Schweizer sind Schweizer.

weil sie sich dazu entschieden haben. solche entscheidungen
können sich auch ändern. die meisten österreicher waren vor
nicht allezulanger zeit der meinung, „eigentlich“ deutsche zu
sein.

Weil sich die Österreicher dazu entschieden haben?
Österreich wurde durch Bismarck ganz bewußt aus der Gemeinschaft der deutschen Nation rausgeworfen, weil ihm der preußische Staat wichtiger war als der Begriff der „deutschen Nation“. Die Vorstellung eines deutschen Nationalstaates unter Einbindung Österreichs war für Bismarck unerträglich, weil Preußen dann einen gleichwertigen Partner im neuen „Deutschen Reich“ gehabt hätte. Österreich hat sich also nicht gegen die „deutsche Nation“ entschieden (das Thema 1938/45 ist ein anderes).

das staatsbürgerschaftsgesetz in fast allen europäischen
ländern sieht zwei wege vor, die staatsangehörigkeit zu
erhalten:

  1. legitimation = abstammung
  2. verleih = einbürgerung

ersteres nenne ich „nationalität“, zweiteres
„staatsangehörigkeit“. bedenke aber, daß das kind eines
eingebürgerten ebenfalls unter punkt 1 fällt.

Genau an dieser Stelle scheiden sich die Geister. Ist die erste Generation von Menschen nach Einbürgerung bereits Teil einer Nation im Sinne von gemeinsamer Kultur und Geschichte?

wenn du das
abstreitest, dann bist du in einer unendlichen kette von
deutschen eltern gefangen. wo darf sie anfangen? beim heiligen
römischen deutschen reich? bei den kelten? es wird immer
irgendeinen geben, der keine deutschen eltern hatte.

Und um die Überwindung des letzteren Begriffes geht es
ja.

den rassischen nationaölitätsbegriff habe ich eben logisch
überwunden. wozu braucht man eine EU.

Die EU macht den Unterschied aus zwischen Theorie und Praxis. Die EU will die Überwindung des Nationalstaates leben, nicht nur definieren.

anders gefragt: haben die US-amerikaner den „nationalismus
überwunden“? was soll dann dieser st.patrickskram und kwanzee
usw usg.?

US-amerikaner haben eine oder mehrere identitäten. (die
meisten fragen lassen sich dadurch beantworten, indem man
statt ODER ein UND denkt.)

Ich verweise auf oben: Gib bitte deine Definition von „Volk“, „Nation“ und „Staat“ an.

Weil in der Türkei allenfalls eine sehr kleine Oberschicht
dieses Bekenntnis versteht.

aber du hast doch grade gesagt, daß in europa die meinung
vorherrsche, deutscher sei man nur durch abstammung und juden
seien keine deutschen. was genau hat die EU überwunden? ich
verstehe dich jetzt nicht.

Seit etwa 200 Jahren versteht man „deutsch sein“ als ein Nationalitätenproblem (Definition von „Nation“ siehe oben). Aus diesem Verständnis leitet sich die Idee des Nationalstaates ab. Genau diese Idee führte zu den großen Katastrophen des 19. und vor allem 20.Jahrhundert. Das „Deutsche Reich“, basierend auf der Vorstellung einer „deutschen Nation“ bestand aus einer Bevölkerung, die sich durch Abstammung als „deutsch“ verstanden.
Zielsetzung ist es, die Idee einer „deutschen Nation“ zugunsten einer Europäischen Gemeinschaft aufzugeben. In den letzten 40 Jahren wurden enorme Fortschritte gemacht, die jetzt leichtfertig aufs Spiel gesetzt werden. Es muss in Europa unerheblich sein, ob ein Mensch aus Frankreich, Spanien oder Deutschland stammt. Wichtig ist allein das verbindende Element des gleichen Kulturverständnisses.

Weil sich Kultur und Lebensart zu
stark von jener unterscheidet, die in West-, Mittel- und
Südeuropa gelebt wird

türkische lebensart und griechische lebensart unterscheiden
sich nur marginal.

Wie ist das eigentlich bei dir im Lande?

Wie definiert sich das Nationalgefühl in Israel? Wer empfindet sich als Israeli? Fühlt sich ein Bürger Israels jüdischen Glaubens genauso als Israeli wie ein Bürger Israels islamischen Glaubens? Oder ist man erst Jude und dann erst Israeli? Und sind die Muslime mit israelischem Pass erst Muslime, dann Araber, und dann erst Israeli?

Da du der EU empfiehlst, die Türkei als Mitglied zu akzeptieren, müsstest du dann nicht auch für eine Staatengemeinschaft optieren, gebildet aus Israel und den Palästinensergebieten? Religion und Lebensart sind ja nicht so weit auseinander (etwa 20% der Bevölkerung Israels sind muslimische Araber, das ist ein höherer Anteil als Türken in der gesamten EU leben). Kann die Vorstellung einer „israelischen Nation“, gebildet aus der jüdischen und der arabischen Bevölkerung Israels, nicht auch überwunden werden?

Nochmals zur Erläuterung: Die Aufgabe, die sich die Europäische Gemeinschaft gestellt hat, ist die Überwindung der europäischen Nationalstaaterei auf Basis einer gemeinsamen Kultur und Geschichte des Kontinents. Weil man aber diese Aufgabe durch das Drängen von Nationalstaaten in Richtung wirtschaftlichem Wohlstand aus den Augen verloren hat, droht die Europäische Idee zu scheitern. Und der deutlichste Indikator für dieses Scheitern ist die Diskussion um den Beitritt der Türkei zur EU mitsamt den daraus folgenden Vorwürfen von Anti-Islamismus, Rassismus usw.

Wenn ich einen Verein gründe mit dem Ziel, Fußballspieler zu fördern, und deshalb keine Handballspieler aufnehme, finde ich Kritik wegen der Aufnahmebeschränkungen schlicht nicht nachvollziehbar.

Grüße
Heinrich

Weils es nicht so ist.

Aber wie schon gesagt, solange keine Demokratie in die vorgeschobene Religion oder in die Politik der Türken kommt.
Jezt stellt sich die Frage, sind sie bereit sich unseren Verhältnissen anzupassen?

In dem Europa in dem ich lebe darf nur das Finanzamt und die Banekn andere unterdrücken :smile:

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

unter mentalität verstand ich eigentlich keine politischen
haltungen, sondern geistige (!) wie lebensprinzipien, werte,
soziale strukturen, „etikette und anstandsregeln“, grad der
tradition und religiosität usw. ich kann zwischen türkischer
und griechischer mentalität keinen unterschied feststellen.

Das können aber andere jeden Tag…
Wenn man öfters zwischen der Grenze von Ipsala nach Alexandropolis reist …ist der Unterschied so visuell und fühlbar da…
Aber es hat sich seit ein paar Jahren spürbar gebessert

Das kann man irgendwie begründen…1. die Griechen trinken
Ouzo…die Türken Raki… 2. die Griechen sind für Epikur, die
Türken nicht…

warum ziehst du das thema auf so ein niedriges niveau?

Das Niveau ist nicht entscheidend für mentale Ausagen… es steigert sich oder nicht… wichtiger ist ob dabei Bedrohungen entstehen oder nicht… eine triviale Ausage kann doch genausoviel Bedrohung bedeuten wie eine intelektuelle… In der Türkei regierende Personen es noch nicht gewöhnt öftentlich kritisiert zu werden…nur weil Orhan Pamuk etwas kritisch war…lies der Gouvaneur von Isparta, seine ganzen Werke von den Biblotheken entfernen…nur einige türkische Journalisten …meinten jedoch man haette es aushalten müssen…

diese Unterwürfigkeit würde man in einen Land in dem
Befreiungskampf eine nationale Rolle spielte weniger finden…ich meine das Selbstbewusstsein ist auf verschiedende Inhalte ausgerichtet…und das kann eine ganze Liste von konkrten und abstrakten Dingen sein…sets of minds

  1. Wegen der erhöhten starken Alkoholsteuer ist in der Türkei eine
    Alkaholmafia entstanden. Im letzten Monat starben viele Leute
    wegen Sahte Raki
  2. Epikur ist kein niedriges Niveau

Der aktuelle Streitpunkt ist die Zypernfrage und andere
Gebietsansprüche…

das hat mit mentalität rein gar nichts zu tun.

Hat es schon, der Streit geht ja auch noch um viel unbewohnbare kleinere Haseninseln im Mittelmeer auf denen man erst Flaggen hisst, dann kommen Phantomjaeger, landen Marines, mal von der einen oder anderen Seite …Zypern ist nur ein Beispiel

das wundert mich jetzt etwas. Zum einen weil ich meine zu
wissen, daß türkisch mit ungarisch und finnisch verwandt ist,
zum anderen weil sich die Sprache in einem so großen Vok doch
nur schwer ändern lässt.

Nur strukturel… vielleicht… aber geben Wörter wie gök, taş, im ungarischen oder finischen einen Sinn…im Kasachischen, Tatarischen, Kirgisischen, Turkmenischen, Ughurtischen, Uzbekischen und natürlich Azeri versteht man diese Wörter…
Diese Art von Wörter lassen sich noch in die aeltesten türkischen Keilschriften im Altay Gebirge nachweisen.

Mit türkischen Sprachkenntnissen kannst du in diesen Gebieten überall durchkommen, in Finnland und Ungarn eher kaum…

[definitionen snip]

ich stimme dir da zu.

Genau an dieser Stelle scheiden sich die Geister. Ist die
erste Generation von Menschen nach Einbürgerung bereits Teil
einer Nation im Sinne von gemeinsamer Kultur und Geschichte?

vom gesetz her gibt es keinen unterschied. das haben wir geklärt.

die frage nach dem „gefühl“ ist eine individuelle. es gibt im prinzip zwei anschauungsweisen: entweder man akzeptiert neuzugänge oder man tut es nicht. ob es die erste, zweite oder zehnte generation ist, spielt keine rolle. wo würdest du die grenze ziehen?

klassische „einwanderungsländer“ gehen mit dieser frage anders um als klassische nichteinwanderungsländer.

was soll europa sein?

Ich verweise auf oben: Gib bitte deine Definition von „Volk“,
„Nation“ und „Staat“ an.

ich stimme dir doch darin zu. das war doch die anerkannte lexikondefinition!

Zielsetzung ist es, die Idee einer „deutschen Nation“
zugunsten einer Europäischen Gemeinschaft aufzugeben.

das habe ich schon verstanden. ich habe aber kritisiert, daß es mir so vorkommt, als würde man bloß eine „europäische nation“ kreieren, die sich wiederum ganz analog nach außen willkürlich abgrenzt, zb. gegen die türkei (oder israel, wenn es denn beitreten wollen würde täte.)

ich habe kritisiert, daß das türkische kulturverständnis sich nicht wesentlich vom griechischen oder sizialianischen unterscheidet (außer daß die beiden letztgenannten gebeite _christlich_ sind). israel ist weit europäischer als südspanien. wer würde israel aufnehmen wollen?

Wie ist das eigentlich bei dir im Lande?

welches meines land meinste denn :wink:

Wie definiert sich das Nationalgefühl in Israel?

da muß man jede einzelne untergruppe extra betrachten. die gesellschaft besteht aus dutzenden grüppchen. die „sabres“ (alteingesessenen) sehen sich anders als die „olim“ (neue einwanderer). russische olim sehen sich anders als jemenitische olim. „sabres“ mit holocausthintergrund sehen sich wieder anders als „mizrachim“ (orientalen), die diesen teil der geschichte überhaupt nicht teilen.

die patriotischsten nichtjuden sind die drusen. das ist ein eigenes kapitel des „israeliseins“.

Wer empfindet
sich als Israeli?

na ich weiß nicht. vielleicht jeder, der einmal aus dem bus ausstieg in todesangst, weil er nicht sicher war, ob grade ein terrorist einstieg…

Fühlt sich ein Bürger Israels jüdischen
Glaubens genauso als Israeli wie ein Bürger Israels
islamischen Glaubens?

nein.

Oder ist man erst Jude und dann erst
Israeli?

manche ja, manche nein. das ist individuell. ich habe vieles gehört und erfahren.

Und sind die Muslime mit israelischem Pass erst
Muslime, dann Araber, und dann erst Israeli?

dito. manche gehen freiwillig zur armee, manche unterstützen terrorgruppen, das gros lebt „neben“ dem jüdischen teil der bevölkerung. „die muslime“ gibt es nicht.

Da du der EU empfiehlst, die Türkei als Mitglied zu
akzeptieren

nein das tue ich gar nicht. ich würde dagegenstimmen, gäbe es eine abstimmung. ich bin nicht für einen beitritt der türkei. (eher aus wirtschaftlichen gründen).

müsstest du dann nicht auch für eine
Staatengemeinschaft optieren, gebildet aus Israel und den
Palästinensergebieten?

ja das würde ich favorisieren. ob es realistisch ist, ist eine andere frage.

Religion und Lebensart sind ja nicht so
weit auseinander

das ist nicht richtig. da sind welten dazwischen. allerdings empfinde ich einen größeren graben zwischen europäisch-säkulärer und orientalisch-religiöser lebensart als zwischen moslemischer und jüdischer.

Kann die Vorstellung einer
„israelischen Nation“, gebildet aus der jüdischen und der
arabischen Bevölkerung Israels, nicht auch überwunden werden?

überwunden? diese vorstellung ist praktisch nicht vorhanden. den meisten rutscht es immer wieder raus, daß von „israelis“ und „arabern“ gesprochen wird, wenn israelische araber gemeint sind. ich denke, daß eher dieses „überwunden“ gehört (denn eine andere lösung gibt es nunmal nicht!).

Und der deutlichste
Indikator für dieses Scheitern ist die Diskussion um den
Beitritt der Türkei zur EU mitsamt den daraus folgenden
Vorwürfen von Anti-Islamismus, Rassismus usw.

jetzt verwirrst du mich aber. es wäre also ein zeichen des erfolgs für die europäische idee, wenn man nicht gegen den beitritt der türkei wäre?

gruß
dataf0x

Hi,

… sollen sich europäer
nicht mehr als deutsche und franzosen fühlen, sondern als zb.
als christen bzw. vertreter der christlich geprägten
abendlandes. das wäre bespielsweise EINE „kulturelle
gemeinsamkeit“ (die die türkei ausschließt).

grundsätzlich ist es legitim, für ein gemeinsames europa
gemeinsame werte und auch eine religion zu fordern, nur darf
man das nicht damit begründen, daß die „idee europa“ zur
„Überwindung des Nationalstaates“ gedacht war, sondern muß
dieses offen auf den tisch legen: „wir wollen keine
islamischen länder und damit schluß“.

da bringst Du uns Atheisten aber in Bedrängnis.
In den alten Bundesländern liegt der anteil wohl bei 5%, in den neuen Bundesländern ist es umgekehrt. :wink:
Wie kommst Du auf die Idee, daß Europäer automatisch Christen sein müssen? Wie kommst Du auf die Idee, daß jeder über die Religion seines Gegenüber nachdenkt? Ich persönlich lehne für mich jede Religion ab, da macht es keinen Sinn, Religionen zu unterscheiden. Genau so, wie ich dieses recht für mich in Anspruch nehme, akzeptiere ich die Religion anderer Menschen … so lange sie mich nicht missonieren wollen, dann wehre ich mich. :wink:
Religionen verlieren nach meiner Meinung in dem Maß an Bedeutung, in dem die Bildung steigt. Der technische Fortschritt wird demnach die Religionen in naher Zukunft verdrängen.

Meinst Du ‚Europa‘ ist an eine Religion gebunden? Ich denke, nein. Wo leben heute die meisten Katholiken? Im armen, ungebildeten Südamerika. Die fundamentalistischen, islamischen Länder sind auch kaum als besoders fortschrittlich zu bezeichnen. Eine Ausnahme bilden wohl die Juden, die Glauben und Volkszugehörigkeit vermischen. Sonst schließen sich Bildung und Glaube oft gegenseitig aus. Nur in Gegenden, in denen Religionen noch einen sehr hohen Stellenwert haben, glauben auch gebildete Leute noch an Götter, aber das wird sich legen. :wink:

Gruß, Rainer