Die Welt und der Terror

Hallo!

In den letzten Tagen haben wir miterlebt, wie sich mehr und mehr Experten darüber einig wurden, dass es tatsächlich Osama bin Laden war, der die jüngsten Terrordrohungen aussprach, in denen er uns mitteilte, dass auch Deutschland mit Bomben, Leid und Tod überzogen wird. Während wir um unsere Toten trauern werden, sollen wir an die Toten in Palästina und Tschetschenien denken, so Bin Laden. In eine gewisse Schadenfreude gehüllt, bezog er sich damit auch auf die deutschen Opfer (Kinder, Frauen, Männer) von Djerba.

Ich frage mich, ob der Welt jemals mit Gerechtigkeit gedient wurde, wenn Unschuldige aus Rache sterben mussten. Ich frage mich, ob wir weiterhin mit der schwachen Selbstermutigung leben sollen, dass hier schon nichts passieren wird, obgleich uns von „oberster“ Stelle mitgeteilt wurde, dass wir auf der Liste stehen.
Ausländische Geheimdienste warnen, dass es schon bald zu erheblichen Anschlägen kommen könnte, die gezielt auch die Schwächsten bedrohen.
Wer von uns hat nicht selbst schonmal daran gedacht, was passieren würde, wenn er oder seine Familie direkt Opfer eines solchen Anschlages werden sollte? Wir wünsches es uns gegenseitig niemals wünschen. Aber kann das heissen, dass es deshalb auch nicht passiert? Es mag dem einen oder anderen noch nicht aufgefallen sein, dass Terroristen niemals aufgeben, bevor sie ihre Ziele mit ihrer Gewalt erreicht haben. Sie sind nicht von Idealen oder erreichbaren Massstäben geleitet, sondern nur von Hass. Sonst würden sie nicht blindwütig töten. Können wir so einen Kompromiss finden? Und das ist auch das, was uns Osama Bin Laden deutlich sagt. Wir sollen trauern, wir sollen sterben. Das für Dinge, für die eben jene, die sterben sollen, nicht verantwortlich sind.

Findet man sich nicht auf einem Irrweg wieder, wenn man glaubt, durch Ursachenbekämpfung, den internationalen Terrorismus den Sauerstoff entziehen zu können? Ich glaube schon. Dort wo Hass herrscht, gibt es keine Ursachenbekämpfung. Blinder Hass gegen Unschuldige ist stets unbegründbar. Und sowas kommt in der menschlichen Natur leider vor. Es gibt Situationen, in denen wir uns an keine Richtschnur halten können, der uns die Garantie der Sicherheit gibt, wenn uns unkontrollierbarer Hass entgegen schlägt.

  1. Was sollen wir jetzt machen? Wer ist sich sicher, dass ihm der Terrorismus keinen persönlichen Schaden zufügen wird?

  2. Sollen wir unsere Bemühungen der Terrorbekämpfung und
    -prävention auf allen Ebenen verstärken, um Terrornetzwerke nach und nach unbrauchbar zu machen?

  3. Sollen wir es mit der Bundesregierung halten, die der Meinung ist, es sei nicht schlimmer als zuvor und daher müsse sie die militärischen Finanzmittel, die eigentlich vor noch einem Jahr für den Anti-Terrorkrieg angedacht waren, um gut 500 Mio verknappen? Ist dies der Beweis dafür, dass man der Meinung ist, nur weil die Anschläge des 11.09.01 bereits über ein Jahr zurückliegen, wäre die Gefahr ebenfalls um 50% zurückgegangen?

  4. Oder sollen wir eine vermeintliche Ursachenbekämpfung unterhalten, mit der wir uns selbst glauben machen wollen, wir würden damit den Hass der Terroristen beenden; obgleich wir uns fragen müssen, wo es eine Ursachenbekämpfung überhaupt geben kann, wenn sich die Gewalt gegen unschuldige Menschen in unserer Mitte richtet. Ich bin dabei der Meinung, dass Terroranschläge, die gegen Unschuldige geführt werden, eigentlich gar keine Ursachenbekämpfung möglich machen. Unschuldige haben doch nichts getan, was Racheakte „begründen“ könnte. Wo also Ursachenbekämpfung?

Ich beziehe bewusst keine Stellung; interessiere mich aber für Eure sachliche, ideologiefreie Meinung. Es geht mir daher in diesem Falle um uns. Um niemandem sonst.

Gruss
Barkley

Hi

Ich will nicht auf alle Frage einzeln eingehen, nur soviel: Mittlerweile warnt das FBI ja täglich vor Anschlägen, passiert ist nichts mehr (zumindest nicht im Einflussbereich des FBI) - manchmal glaube ich, hier wird lieber einmal zuviel gewarnt als womöglich einmal zuwenig. Man will nicht noch einmal so düpiert dastehen wie nach 911.
Ich persönlich fühle mich nicht von einer diffusen Terror-Angst bedroht, wenn ich hier irgendwo umherlaufe. Mehr Angst als vor islamischen Terroristen habe ich vor Gruppen von Nazi-Pöbel oder Türken-Gangs, wenn ich abends alleine Bus fahre (wo die alle herkommen, ham die kein zuhause?!). Diesen Leuten mag man irgendwie beikommen könnten, ich wüsste aber auch nicht wie und es ist nicht Dein Thema.
Den Terror betrachte ich nicht vorrangig als militärische Herausforderung, ihn zu verhindern ist aus meiner Sicht Sache der Dienste und der Polizei - und der Politik. Ich glaube, wenn der Nahostkonflikt irgendwann mal beigelegt ist, fällt eine ganz zentrale islamistische Terror-„Rechtfertigung“ weg.

Gruss

Hallo Tom,

  1. Was sollen wir jetzt machen? Wer ist sich sicher, dass ihm
    der Terrorismus keinen persönlichen Schaden zufügen wird?

Gegen diese Art von Terror werden wir kaum eine Chance haben. Es kann jeden treffen.

  1. Sollen wir unsere Bemühungen der Terrorbekämpfung und
    -prävention auf allen Ebenen verstärken, um Terrornetzwerke
    nach und nach unbrauchbar zu machen?

Genau dies ist doch auch Sinn und Zweck des Terrors. Angst verbunden mit Kontrollen, mit der Einschränkung der Bürgerrechte und schon hat der Terrorismus etwas erreicht. Recht und Gesetz, die Freiheit gerät in Gefahr. Zur Angst kommt die Unsicherheit.

  1. Sollen wir es mit der Bundesregierung halten, die der
    Meinung ist, es sei nicht schlimmer als zuvor und daher müsse
    sie die militärischen Finanzmittel, die eigentlich vor noch
    einem Jahr für den Anti-Terrorkrieg angedacht waren, um gut
    500 Mio verknappen? Ist dies der Beweis dafür, dass man der
    Meinung ist, nur weil die Anschläge des 11.09.01 bereits über
    ein Jahr zurückliegen, wäre die Gefahr ebenfalls um 50%
    zurückgegangen?

Dr militärische Kampf hat sowieso keine Chance. Es hat wenig Sinn, vermeintliche und tatsächliche Terroristen umzubringen mit Raketen, wenn diese z.B. mitten in Frankfurt eien Wohnung haben. Dieser US-Staatsterrorismus, Terrorismus von Gruppen mit Militär zu bekämpfen, ist zum Scheitern verurteilt.

  1. Oder sollen wir eine vermeintliche Ursachenbekämpfung
    unterhalten, mit der wir uns selbst glauben machen wollen, wir
    würden damit den Hass der Terroristen beenden; obgleich wir
    uns fragen müssen, wo es eine Ursachenbekämpfung überhaupt
    geben kann, wenn sich die Gewalt gegen unschuldige Menschen in
    unserer Mitte richtet. Ich bin dabei der Meinung, dass
    Terroranschläge, die gegen Unschuldige geführt werden,
    eigentlich gar keine Ursachenbekämpfung möglich machen.
    Unschuldige haben doch nichts getan, was Racheakte „begründen“
    könnte. Wo also Ursachenbekämpfung?

Wir müssen versuchen, die Lebensbedingungen der Menschen zu verändern. Hierzu gehören Ausbildung und Arbeit, Anerkennung der Menschenrechte gegenüber diesen Völkern, Anerkennung auf ein Recht auf Leben auch wenn die Religion nicht anderen Religionen entspricht. Wer Arbeit hat, wer arbeiten will, wer seine soziale Umgebung hat, seine Bildung wahrnehmen kann, hat kaum Zeit zum Basteln von Bomben. Dies haben uns in unserem Land gewisse Steine werfende Kreise vor 30 Jahren schon bewiesen. Aber, es wird immer, überall auf der Welt Verrückte geben und gegen die kann niemand, auch kein Bush Kontrolle haben. Nie.

Ich beziehe bewusst keine Stellung; interessiere mich aber für
Eure sachliche, ideologiefreie Meinung. Es geht mir daher in
diesem Falle um uns. Um niemandem sonst.

Diese Diskussion kann kaum ohne Ideologie geführt werden. Bin Laden und gewisse islamistische radikale Kreise sind eine Seite. Die andere Seite ist nicht weniger verbrecherisch, auch wenn sie sich demokratisch gibt. Es ist doch für Blinde offensichtlich, dass hier ein Kampf stattfindet.

Dies ist ein antiarabischer Kampf. Er hat durchaus - wenn auch mit anderen Praktiken - Züge des Holocaust. Es ist ein Kmpf gegen den Islam.

Gruss Günter

Dies ist ein antiarabischer Kampf. Er hat durchaus - wenn auch
mit anderen Praktiken - Züge des Holocaust. Es ist ein Kmpf
gegen den Islam.

Guten Morgen, Günter,

Es ist ein Kampf gegegen den Terror.
Hoffentlich kein aussichtsloser.

TOM

  1. Was sollen wir jetzt machen? Wer ist sich sicher, dass ihm
    der Terrorismus keinen persönlichen Schaden zufügen wird?

1.1 auch in Deutschland müssen klare Konzepte auf den Tisch, wie man sich in Perspektive eine präventive Terrorismusbekämpfung vorgestellt. Und zwar gegen den Terrorismus der von einer Religion getragen wird, und nicht gegen irgendwelche RAF Spinner, deren Opferklientel dagegen ja noch auszumachen war. Jetzt sind wir alle dran. das ist der Unterschied.

1.2. Ich bin mir überhaupt nicht sicher, das hier nichts passieren wird.

  1. Sollen wir unsere Bemühungen der Terrorbekämpfung und
    -prävention auf allen Ebenen verstärken, um Terrornetzwerke
    nach und nach unbrauchbar zu machen?

2.1. In Jedem Fall. Alles andere könnte zu einer der bittersten Erkenntnissen führen.

  1. Sollen wir es mit der Bundesregierung halten, die der
    Meinung ist, es sei nicht schlimmer als zuvor und daher müsse
    sie die militärischen Finanzmittel, die eigentlich vor noch
    einem Jahr für den Anti-Terrorkrieg angedacht waren, um gut
    500 Mio verknappen? Ist dies der Beweis dafür, dass man der
    Meinung ist, nur weil die Anschläge des 11.09.01 bereits über
    ein Jahr zurückliegen, wäre die Gefahr ebenfalls um 50%
    zurückgegangen?

3.1. Die Gefahr ist nicht zurückgegangen. Sieht ja jeder. Mit kleineren Unternehmungen wird ja seit einem Jahr darauf hingewiesen, das das Ende der Fahnenstange noch nicht erreicht ist. Sicherlich nicht einfach, den Anspruch einer bürgerlichen Demokratie an die Freiheit der eigenen Bürger mit den gewachsenen Anforderungen an die innere Sicherheit zu verknnüpfen. Aber dem Islam ist es nun mal gelungen, uns in diesen Teufelskreis zu treiben. Von daher ist die Bundesregierung gefordert. Die Streichung finanzieller Mittel ist da in jedem Fall das falsche Signal.

  1. Oder sollen wir eine vermeintliche Ursachenbekämpfung
    unterhalten, mit der wir uns selbst glauben machen wollen, wir
    würden damit den Hass der Terroristen beenden; obgleich wir
    uns fragen müssen, wo es eine Ursachenbekämpfung überhaupt
    geben kann, wenn sich die Gewalt gegen unschuldige Menschen in
    unserer Mitte richtet. Ich bin dabei der Meinung, dass
    Terroranschläge, die gegen Unschuldige geführt werden,
    eigentlich gar keine Ursachenbekämpfung möglich machen.
    Unschuldige haben doch nichts getan, was Racheakte „begründen“
    könnte. Wo also Ursachenbekämpfung?

4.1 Keine Ursachenbekämpfung. Wozu denn ? Wer zu einem friedlichen Nebeneinander nicht fähig oder in der Lage ist, dem muss im Interesse aller die eigene Situation auf andere Weise deutlich gemacht werden.

TOM

Moin Barkley

In den letzten Tagen haben wir miterlebt, wie sich mehr und
mehr Experten darüber einig wurden, dass es tatsächlich Osama
bin Laden war, der die jüngsten Terrordrohungen aussprach,

womit eindeutig bewiesen wäre, dass die Bombadierung Afghanistans zumindest was die Terrorbekämpfung von El Quaida angeht für die Katz war (ich weiss, angesichts der Zigtausenden von toten Afghanen ein Zynismus).

In eine gewisse

Schadenfreude gehüllt, bezog er sich damit auch auf die
deutschen Opfer (Kinder, Frauen, Männer) von Djerba.

Interessant ist in diesem Zusammenhang, warum er so scharf drauf ist, D gegen sich aufzubringen.

Ich frage mich, ob der Welt jemals mit Gerechtigkeit gedient
wurde, wenn Unschuldige aus Rache sterben mussten.

Fragst du dich das angesichts der Toten in Afghanistan, Tschetschenien und den Palästinensergebieten ? Wenn durch die „Bekämpfung des Terrors“ mehr Unschludige sterben, als durch den Terror selbst, dann ist da für mich was schief.

Sie sind nicht von Idealen oder erreichbaren Massstäben

geleitet, sondern nur von Hass. Sonst würden sie nicht
blindwütig töten. Können wir so einen Kompromiss finden?

Die Welt ist voll von Irren dieser Art. Der Trick ist zu verhindern, dass sie Unterstüzung finden.

Findet man sich nicht auf einem Irrweg wieder, wenn man
glaubt, durch Ursachenbekämpfung, den internationalen
Terrorismus den Sauerstoff entziehen zu können? Ich glaube
schon. Dort wo Hass herrscht, gibt es keine
Ursachenbekämpfung.

Das Nachkriegseuropa beweist das Gegenteil. Aus ehemaligen Todfeinden ist eine recht enge Gemeinschaft geworden.

Blinder Hass gegen Unschuldige ist stets

unbegründbar.

In diesem Fall ist er begründbar. In den meisten anderen Fällen übrigens auch.

Und sowas kommt in der menschlichen Natur leider

vor. Es gibt Situationen, in denen wir uns an keine
Richtschnur halten können, der uns die Garantie der Sicherheit
gibt, wenn uns unkontrollierbarer Hass entgegen schlägt.

Garantien gibts eh keine im Leben. Aber man kann versuchen, die Wahrscheinlichkeiten zu erhöhen.

  1. Was sollen wir jetzt machen? Wer ist sich sicher, dass ihm
    der Terrorismus keinen persönlichen Schaden zufügen wird?

Ich nicht.

  1. Sollen wir unsere Bemühungen der Terrorbekämpfung und
    -prävention auf allen Ebenen verstärken, um Terrornetzwerke
    nach und nach unbrauchbar zu machen?

Ich hab von Bemühungen der Terrorbekämpfung noch nicht allzuviel gemerkt. Terror lässt sich nicht durch den Einsatz von Militär bekämpfen.

  1. Sollen wir es mit der Bundesregierung halten, die der
    Meinung ist, es sei nicht schlimmer als zuvor und daher müsse
    sie die militärischen Finanzmittel, die eigentlich vor noch
    einem Jahr für den Anti-Terrorkrieg angedacht waren, um gut
    500 Mio verknappen? Ist dies der Beweis dafür, dass man der
    Meinung ist, nur weil die Anschläge des 11.09.01 bereits über
    ein Jahr zurückliegen, wäre die Gefahr ebenfalls um 50%
    zurückgegangen?

Das ist doch eh rausgeschmissenes Geld. Mit Geld lässt sich wesentlich besseres anfangen.

  1. Oder sollen wir eine vermeintliche Ursachenbekämpfung
    unterhalten, mit der wir uns selbst glauben machen wollen, wir
    würden damit den Hass der Terroristen beenden;

Es wäre ja schonmal ein Fortschritt, wenn man durch die Bombadierung von Unschuldigen nicht immer neuen Hass schüren würde.

obgleich wir

uns fragen müssen, wo es eine Ursachenbekämpfung überhaupt
geben kann, wenn sich die Gewalt gegen unschuldige Menschen in
unserer Mitte richtet.

Wenn es Ursachen gibt, kann man diese auch bekämpfen.

Ich bin dabei der Meinung, dass

Terroranschläge, die gegen Unschuldige geführt werden,
eigentlich gar keine Ursachenbekämpfung möglich machen.
Unschuldige haben doch nichts getan, was Racheakte „begründen“
könnte. Wo also Ursachenbekämpfung?

Bei den Ursachen.

Ich beziehe bewusst keine Stellung; interessiere mich aber für
Eure sachliche, ideologiefreie Meinung. Es geht mir daher in
diesem Falle um uns. Um niemandem sonst.

Europa hatte immer schon Stärken auf anderen Gebieten: Neutralität, Diplomatie etc. Solange derartige Bemühungen aber durch Kriegstreiber wie Bush und Sharon zunichte gemacht werden, weil die eigentlich ganz andere Ziele verfolgen als Terrorbekämpfung, sollten wir und ganz einfach raushalten.

Gruss
Marion

Dies ist ein antiarabischer Kampf. Er hat durchaus - wenn auch
mit anderen Praktiken - Züge des Holocaust. Es ist ein Kmpf
gegen den Islam.

es flogen jüdische flugzeuge mitten in hochhäuser in berlin unt töteten zigtausende! die zigeunerischen selbstmordbomber nicht zu vergessen!

*kopfschüttel*

Hallo lehitraot,

das Wort „Holocaust“ bedeutet Massenvernichtung. Es ist weder eien deutsche noch eine jüdische Wortschöpfung sondern das Wort kommt aus dem Griechischen. Dein Vergleich ist deshalb völlig unangebracht.

Ich schüttle auch den Kopf. Es gibt auf der Welt andere Probleme als jüdische Flugzeuge. Was Zigeuner mit dem Islam zu tun haben, ist mir nicht erkennbar. Es muss nicht jede Diskussion im Brett eine Israel-Diskussion werden.

Gruss Günter

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Hallo lehitraot,

das Wort „Holocaust“ bedeutet Massenvernichtung. Es ist weder
eien deutsche noch eine jüdische Wortschöpfung sondern das
Wort kommt aus dem Griechischen. Dein Vergleich ist deshalb
völlig unangebracht.

doch er ist angebracht. du schriebst:

Züge des Holocaust.

nicht „eines holocaust“, sondern „des holocaust“. lesen kann ich noch. und wir alle wissen, welcher holocaust damit gemeint war.

damit betreibst du hier verharmlosung.

lehitraot.

Hi Drachen :wink:

womit eindeutig bewiesen wäre, dass die Bombadierung
Afghanistans zumindest was die Terrorbekämpfung von El Quaida
angeht für die Katz war

Trotz ewiger Bombennaechte hat man Hitler auch nicht rausgebomt. Man hat seine Strukturen unbrauchbar gemacht. Das hat am Ende was geholfen. Ich will dabei gar nicht in Abrede stellen, dass auch absichtlich die deutsche Zivilbevoelkerung bombardiert wurde. Aber diese Angriffe waren fuer die Kriegsentscheidung auch wenig massgeblich.

(ich weiss, angesichts der
Zigtausenden von toten Afghanen ein Zynismus).

Wo hast Du das gleich nochmal gelesen? Tausende toter Afghanen gab es unter den Soviets, den Taliban und inneren Geplaenkeln. Aber durch die juengsten US-Angriffe eigentlich nicht.

Interessant ist in diesem Zusammenhang, warum er so scharf
drauf ist, D gegen sich aufzubringen.

Weil er es scheinbar bisher noch nicht geschafft hat.

Die Welt ist voll von Irren dieser Art. Der Trick ist zu
verhindern, dass sie Unterstüzung finden.

Na dann verrate doch mal, wie dieser „Trick“ funktioniert.

Das Nachkriegseuropa beweist das Gegenteil. Aus ehemaligen
Todfeinden ist eine recht enge Gemeinschaft geworden.

Ich wuesste nicht, dass der WP mal unser Todfeind gewesen waere. Zumindest hat man sich nicht gegenseitig gehasst. Man war sich lediglich konkurrent und hat sich gegenseitig bedroht. Aber Hass und Todfeindschaft? Ich habe da mal was von „friedlicher Ko-Existenz“ gehoert.

In diesem Fall ist er begründbar. In den meisten anderen
Fällen übrigens auch.

Womit begruendbar? Womit ist Hass gegen Unschuldige begruendbar?

Garantien gibts eh keine im Leben.

Wenn ich zwei Aepfel habe und Du mir beide Aepfel abnimmst, habe ich garantiert keinen Apfel mehr :wink:

Aber man kann versuchen,
die Wahrscheinlichkeiten zu erhöhen.

Richtig. Das geschieht ja gerade auch.

Ich hab von Bemühungen der Terrorbekämpfung noch nicht
allzuviel gemerkt. Terror lässt sich nicht durch den Einsatz
von Militär bekämpfen.

Also wieder mit Deinem Trick. Ich warte :wink:

Das ist doch eh rausgeschmissenes Geld. Mit Geld lässt sich
wesentlich besseres anfangen.

Ein tolle Anregung, pen… wie waer’s mit einer Party?

Es wäre ja schonmal ein Fortschritt, wenn man durch die
Bombadierung von Unschuldigen nicht immer neuen Hass schüren
würde.

Genau. Aber das wollen diese Selbstmordattentaeter einfach nicht glauben. Du hast da doch einen Trick.

Wenn es Ursachen gibt, kann man diese auch bekämpfen.

Der Trick?

Bei den Ursachen.

Der Trick?

Europa hatte immer schon Stärken auf anderen Gebieten:
Neutralität, Diplomatie etc.

Ich kenne noch einige andere „Staerken“ Europas. Aber von denen moechtest Du vermutlich nichts hoeren. Und besonders neutral war Europa eigentlich auch nie. Zumindest nicht sooo neutral, als dass man es als tugendhafte Staerke bezeichnen koennte. Ich denke dabei z. B. an die Bloecke.

Solange derartige Bemühungen aber
durch Kriegstreiber wie Bush und Sharon zunichte gemacht
werden, weil die eigentlich ganz andere Ziele verfolgen als
Terrorbekämpfung, sollten wir und ganz einfach raushalten.

Ueberall mitreden wollen, wenn’s drauf ankommt aber einfach raushalten? Wie geht das zusammen?

Viele Gruesse
tigger

Hallo lehitraot,

das Wort „Holocaust“ bedeutet Massenvernichtung. Es ist weder
eien deutsche noch eine jüdische Wortschöpfung sondern das
Wort kommt aus dem Griechischen. Dein Vergleich ist deshalb
völlig unangebracht.

doch er ist angebracht. du schriebst:

Züge des Holocaust.

nicht „eines holocaust“, sondern „des holocaust“. lesen kann
ich noch. und wir alle wissen, welcher holocaust damit gemeint
war.

damit betreibst du hier verharmlosung.

Lass doch diesen Blödsinn, wann immer es passt, weil man das Wort Holocaust verwendet, von der Verharmlosung zu reden. Das Wort ist nicht für die deutsch-jüdische Geschichte seit 1945 reserviert. Es hat aber in dieser Geschichte eine besondere Bedeutung. Was nicht bedeutet, dass dieses Wort nicht mehr oin anderen Fällen verwendet werden darf.

Einfach ein Vergleich, dass man die Worte nicht beliebig anwenden darf, wenn es in den Kram passt. Das erste KZ gab es nicht in DE sondern im Burenkrieg durch die Engländer. Kein Mensch kommt auf die Idee, diesen Begriff nun abzulehnen und für die Verbrechen im 3. Reich nicht zu erlauben oder hinzuweisen, dass damit der Burenkrieg gemeint ist.

Das Wort Holocaust ist kein Anspruch für die Opfer des 3. Reiches alleine. Dieses Wort muss bei jeder Form der Massenvernichtung verwendet werden dürfen. Es gilt auch für Begriffe wie „ethnische Säuberung“ oder „Rassismus“. Dies ist in einer wahnsinnigen Dimension im 3. Reich geprägt worden, jedoch muss es jederzeit erlaubt sein, auch bei anderen Situationen diese Worte zu verwenden. Verbrechen müssen entsprechend benannt werden dürfen, ob es sich hierbei um den systematischen Mord an den Juden handelt als auch an dem systematischen Mord an anderen Völkern.

Gruss Günter

Lieber Günter !

Hallo lehitraot,

das Wort „Holocaust“ bedeutet Massenvernichtung. Es ist weder
eien deutsche noch eine jüdische Wortschöpfung sondern das
Wort kommt aus dem Griechischen.

wenn schon, dann schon richtig: Griechisch-Lateinisch

„holos“ = Ganz, vollständig ( aus dem Griechischen )

caustus = verbrannt ( aus dem Lateinischen )

also ein vollständiges Brandopfer !

Von christlicher Seite und im allgemeinen Sprachgebrauch
ist " der Holocoust " die Massenermordung der Juden
im dritten Reich ! Nichts anderes !

Im hebräischen heisst das "shoa " !

Ansonsten sind Deine Vergleiche etwas sehr weit hergeholt !

Und was ISLAMISMUS mit ISLAM zu tun hat, frage ich mich ?

Sicher kennst Du zahllose Moslems ? :frowning:

Ich kenne zufällig sehr viele, und KEINER hat Verständnis
für diesen fanatischen Islamismus !

Shalom we salam

Dein Rolli

Hi Roland,

das Wort „Holocaust“ bedeutet Massenvernichtung. Es ist weder
eien deutsche noch eine jüdische Wortschöpfung sondern das
Wort kommt aus dem Griechischen.

wenn schon, dann schon richtig: Griechisch-Lateinisch

„holos“ = Ganz, vollständig ( aus dem Griechischen )

caustus = verbrannt ( aus dem Lateinischen )

also ein vollständiges Brandopfer !

Dies läuft aber unter holókaustos (völlig verbrannt). Deine Version ist sicher auch richtig.

Von christlicher Seite und im allgemeinen Sprachgebrauch
ist " der Holocoust " die Massenermordung der Juden
im dritten Reich ! Nichts anderes !

Du meinst, dieses Wort wurde besetzt für die Morde im 3. Reich. Das ist mir zu einfach. Denn genau mit dieser einfachen Besetzung, dass dies nur für die nationalsozialistisch-jüdischen Verbrechen zutrifft, wird heute jedes politische Verbrechen in ihrer Masse überall auf der Welt verniedlicht. Ich akzeptiere nicht, dass es in Tschetschenien von Anfang an unter der Gewalt der Russen Terroristen waren. Es kann nicht ein ganzes Volk aus terroristen bestehen. genauso akzeptiere ich nicht, wenn nach einem der idiotischen Attentate in Israel wahllos auf Zivilisten wie auf Hasen geschossen wird. Auch das Wort Genozid ist nicht nur im Sinne deutscher Verbrechen zu nennen. Der systematische Völkermord haben die USA in Vietnam betrieben.

Im hebräischen heisst das "shoa " !

streiten wir uns nicht, meien Quelle nennt sich neuhebräisch.

Ansonsten sind Deine Vergleiche etwas sehr weit hergeholt

Und was ISLAMISMUS mit ISLAM zu tun hat, frage ich mich

Zustimmung. Der islamische Fundamentalismus ist natürlich der Islamismus. Wobei man sicher nicht alle fundamentalistischen in den Religionen mit kriminellen Einheiten in Gleichklang setzen darf. Der Islamismus fordert letztlich wohl doch einerseits zwar einen Gottesstaat, andererseits die strenge Einhaltung des Koran. Mir ist aus meinem Bekanntenkreis - hier gibt es in meinem Bekanntenkreis viele Moslems - niemand bekannt, dem aus dem Koran Verbrechen als Mittel des Koran bekannt sind.

Sicher kennst Du zahllose Moslems ? :frowning:

Ich kenne zufällig sehr viele, und KEINER hat Verständnis
für diesen fanatischen Islamismus !

Verständnis hat niemand, auch in meiner Umgebung nicht.

Gruss Günter

Hallo Barkley,

ich möchte mich mal mit deinen Fragen von einem konservativen Standpunkt auseinandersetzen, auf den ich gerade mal Bock habe.

Ich frage mich, ob der Welt jemals mit Gerechtigkeit gedient
wurde, wenn Unschuldige aus Rache sterben mussten.

Ich frage mich, welchen Grund es für denkende Menschen geben mag, etwas auf die Gerechtigkeitsrethorik von Konfliktparteien zu geben. Es geht nicht um Rache; es geht um Schwächung, Gefügigmachung und Unterwerfung. Der Gedanke der Rache ist ein propa- gandistisches Manöver zur Erzeugung von Respekt- und Gefügig- keitsreflexen.

Es mag dem einen oder anderen noch nicht aufgefallen sein,
dass Terroristen niemals aufgeben, bevor sie ihre Ziele
mit ihrer Gewalt erreicht haben.

Ich würde sogar noch einen Schritt weitergehen: Wer „Terrorist“ ist, kann man noch gar nicht wissen, solange man noch nicht weis, wer gewonnen hat. Und das wissen wir doch gar nicht, oder?

Sie sind nicht von Idealen oder erreichbaren Massstäben
geleitet,

Warum nicht von einem „natürlichem Selbstbehauptungswillen“ für eine Sache durchdrungen, die sie zu der ihren gemacht haben?

sondern nur von Hass.

Hass ist was für Blöde. Wer in „existenziellen Daseinsringen“ bestehen will, darf sein Vermögen, zu töten und zu vernichten nicht abhängig machen, von seinem Vermögen zu hassen. Er muss vielmehr aus einem kühlen Entschluss kalt „seinen Job tun“.

Wer noch hassen muss, hat schon von Anfang an vergeigt. In den Bundeswehrunis gibt es sehr gute Bücher zu diesem feinen aber wohl leider vergessenen Unterschied zwischen Hass und „vernunftentschiedener“ Feindseligkeit.

Sonst würden sie nicht blindwütig töten.

„Blindwütig“? Deutsche in afrikanischer Synagoge; Australier im indonesischen Vergnügungsviertel; die Twintowers in Manhatten; ich finde das nicht so blindwütig, sondern relativ „transkulturell durchdacht“ gezielt. Bei Mitläufern und Handlangern auf den billigen Plätzen mag Hass im Spiel sein; wer aber seine Biografie einem solchen Projekt - verdeckt - widmet, hat „Hass“ längst hinter sich gelassen bzw. spirituell transzendiert; und macht - seinen „Job“.

Können wir so einen Kompromiss finden?

Nein. Entweder die Sache schlafft ab, weil wichtige Ansatzpunkte entfallen oder es gibt einen show-down.

Und das ist auch das, was uns Osama Bin Laden deutlich sagt. Wir
sollen trauern, wir sollen sterben. Das für Dinge, für die
eben jene, die sterben sollen, nicht verantwortlich sind.

Ja, das ist natürlich furchtbar gemein von ihm, aber so macht man das nun mal, wenn man etwas vorhat in der Weltgeschichte. Das feindliche Gefolge wird mit horrenden Konsequenzen für seine Gefolgschaftstreue erschreckt, bzw. „umworben“. Wirklich, man macht das so. Die Gegengiftlosung heisst übrigens „Unsere Ehre heisst Treue“ damit das Gefolge nicht verzage, sondern schön bei der Stange bleibe.

ob wir weiterhin mit der schwachen Selbstermutigung
leben sollen, dass hier schon nichts passieren wird, obgleich
uns von „oberster“ Stelle mitgeteilt wurde, dass wir auf der
Liste stehen.
Ausländische Geheimdienste warnen, dass es schon bald zu
erheblichen Anschlägen kommen könnte, die gezielt auch die
Schwächsten bedrohen.
Wer von uns hat nicht selbst schonmal daran gedacht, was
passieren würde, wenn er oder seine Familie direkt Opfer eines
solchen Anschlages werden sollte? Wir wünsches es uns
gegenseitig niemals wünschen. Aber kann das heissen, dass es
deshalb auch nicht passiert?

Dort wo Hass herrscht, gibt es keine Ursachenbekämpfung.

Wenn es mal nur ein Hass wäre. Doch für das, was ich jetzt mal als „spirituelle Entschiedenheit“ bezeichnen würde, gilt ebenso wie für „Hass“:

  1. Es gibt Gründe; jedoch
  2. recht zählebige Gründe

Blinder Hass gegen Unschuldige ist stets unbegründbar.

Er ist meinetwegen bescheuert (Verzeihung, ich wollte ja konservativ argumentieren) aber er ist in den Köpfen der Betreffenden begründet; und zwar ohne Anführungsstriche.

Und die „spirituelle Entschiedenheit“ um die es sowieso eigentlich geht, ist erst recht begründet. In den Köpfen derer, die es betrifft. Jeder kann überprüfen, ob er das nachvollziehen kann und meinetwegen zu dem Ergebnis kommen, dass er es nicht nachvollziehen kann. Aber das sagt nichts aus über die Verhältnisse in den Köpfen derer, die es betrifft. Die haben ein Empfinden von Gründen, welches sogar mit etwas Nachdenken „nachempfindbar“ ist, wenn man sich freilich Mühe zu geben bereit ist.

Und sowas kommt in der menschlichen Natur leider vor.

Es kommt vor, dass Menschen Gründe zum Kampf auf Leben und Tod erblicken. Und es kommt vor, dass Menschen daran scheitern, diese simple Tatsache zu erblicken.

Es gibt Situationen, in denen wir uns an keine Richtschnur
halten können, der uns die Garantie der Sicherheit
gibt, wenn uns unkontrollierbarer Hass entgegen schlägt.

Welches thematische Problem soll neben den sichtbaren grammatikalischen Problemen denn nun aufgeworfen werden?

„Garantiert sicher“ bin ich vor keinem Privatamok und keinem Straßenverkehrsdelikt. Warum sollte ich ausgerechnet vor „Hass“ garantiert sicher sein? Und wieso soll „unkontrollierbarer Hass“ gerade so ein gefährliches Problem sein"? Ich finde „kontrollierten Hass“ im Sinne spiritueller Entschiedenheit viel gezielt-gefährlicher für den, gegen den er sich richtet. Zum Theam „Richtschnüre“ wäre allerdings schon einiges zu sagen und zu machen.

Findet man sich nicht auf einem Irrweg wieder, wenn man
glaubt, durch Ursachenbekämpfung, den internationalen
Terrorismus den Sauerstoff entziehen zu können? Ich glaube
schon.

Die Frage ist so falsch formuliert, dass man sie nur richtig negativ beantworten kann. Besser formuliert, liesse sie sich auch positiv beantworten. Der „Sauerstoff“ des Terrorismus ist die „Belangbarkeit“ Komprommitiertheit und fortdauernde Kompromittierung der westlichen Positionen in der arabischen Welt. Und die müßten das nicht sein. „Gerechtigkeit“ dagegen halte ich für ein „untergeordnetes“ Thema.

  1. Was sollen wir jetzt machen? Wer ist sich sicher, dass ihm
    der Terrorismus keinen persönlichen Schaden zufügen wird?

Niemand ist vor gar nichts sicher; die Frage führt zu nichts.

  1. Sollen wir unsere Bemühungen der Terrorbekämpfung und
    -prävention auf allen Ebenen verstärken, um Terrornetzwerke
    nach und nach unbrauchbar zu machen?

Terror ist eher was zum „verhüten“ als zum bekämpfen. Erkannte Ziele können natürlich (unter demütiger Inkaufnahme der üblichen Kollateralschäden; allein das Geschwätz von "Zielgenauigkeit sollte unter Strafe und Regress gestellt werden) bekämpft werden. Doch das Problem sind ja die nicht erkannten Ziele. Und „Ziele“ die zur Selbstvernichtung entschlossen sind, sind naturgemäß recht schwer aufzuklären, was Voraussetzung ihrer Bekämpfbarkeit wäre. Als am 1.9.39 „zurückgeschossen“ wurde, da war das zwar gelogen, aber es war wenigstens klar auf wen. Heute ist es nicht unbedingt gelogen, dafür aber völlig unklar auf wen.

„Terrornetze unbrauchbar machen“… die konservativen Regimes zahlen Schutzgelder, damit es nicht bei ihnen, sondern bei uns Gottlosen knallt. Und der Westen hält diese Regimes für eine Bastion gegen den Fundamantalismus. Mit einem „unbrauchbar machen“ sollte hier vielleicht mal begonnen werden. Doch gerade dabei steht der Westen sich selbst im Weg. Wir alle finanzieren den Terror; an der Tankstelle. So siehts aus mit dem brauchbar machen.

  1. Sollen wir es mit der Bundesregierung halten, die der
    Meinung ist, es sei nicht schlimmer als zuvor und daher müsse
    sie die militärischen Finanzmittel, die eigentlich vor noch
    einem Jahr für den Anti-Terrorkrieg angedacht waren, um gut
    500 Mio verknappen? Ist dies der Beweis dafür, dass man der
    Meinung ist, nur weil die Anschläge des 11.09.01 bereits über
    ein Jahr zurückliegen, wäre die Gefahr ebenfalls um 50%
    zurückgegangen?

Wenn die „militärischen Finanzmittel“ so klug ausgegeben werden, wie diese Fragen gestellt sind, dann sollte man sie vielleicht eher ganz streichen. „Anti-Terrorkrieg!“ „Krieg“ kann man gegen eine erkannte und abgrenzbare Organisation führen; gegen vermutete und ausufernd imaginierte Nebelschwaden kann man nur blind um sich schlagen, um sich am Ende zum Teil des Problems zu mausern.

Das, was die Öffentlichkeit wissen müßte, um sich mit deiner Frage informiert zu befassen, ist leider geheim.

  1. Oder sollen wir eine vermeintliche Ursachenbekämpfung
    unterhalten, mit der wir uns selbst glauben machen wollen, wir
    würden damit den Hass der Terroristen beenden; obgleich wir
    uns fragen müssen, wo es eine Ursachenbekämpfung überhaupt
    geben kann, wenn sich die Gewalt gegen unschuldige Menschen in
    unserer Mitte richtet. Ich bin dabei der Meinung, dass
    Terroranschläge, die gegen Unschuldige geführt werden,
    eigentlich gar keine Ursachenbekämpfung möglich machen.
    Unschuldige haben doch nichts getan, was Racheakte „begründen“
    könnte. Wo also Ursachenbekämpfung?

Die Naivität dieser Fragestellung finde ich wirkich erschreckend. Die Gründe sind die, aus denen man es für nötig hält, dass man die arabische Welt 1. lieber selbst und 2. ohne westliche Berater zu regieren. „Schuldig“ ist das Feindgefolge natürlich nicht; aber es ist das Feindgefolge und als solches hat es immer Pech und braucht nie auch noch extra „schuldig“ zu sein. „Rache“ ist die Einschüchterungslosung zur Verzagt- und Abspenstigmachung. Zum überlaufen soll man die „Rache fürchten“. So dreht man halt Länder um. Egal ob mit Sempex oder Cruise missles.

Ich beziehe bewusst keine Stellung; interessiere mich aber für
Eure sachliche, ideologiefreie Meinung.

Ich finde, dass du deine „Voreingenommenheit“ (ich weiss gar nicht, wie ich es sagen soll) zu dem Thema so mit der Verkrüppelung deiner Fragestellungen verschränkt hast, dass es einem schon den Atem verschlagen kann. Du formulierst deine Fragen auf der Grundlage von hanebüchend geglaubtem ideologischen Unfug, finde ich.

Es geht mir daher in diesem Falle um uns.
Um niemandem sonst.

Genauso wie den Terroristen. Denen geht es auch um uns. Die wollen, dass wir uns vergangener Einsichten in „Machenschaften der jüdsichen Börsen- und Finanzplutokratie“ besinnen; uns von „liebdienerischer Buckelei gegenüber den Erpressungen der Holocaustindustrie“ „frei“ machen, d.h. Den USA und Israel den Laufpass geben und auf die EU in disem Sinne einwirken und den dann losbrechenden fundamentalistischen Umstürzen in der arabischen Welt neutral bis wohlwollend gegenüber stehen. Das sind doch völlig nachvollziehbare politische Ziele, die man ablehenen oder befürworten kann; aber für die auf jeden Fall auf beiden Seiten noch viele völlig unbeteiligte Menschen sterben werden müssen; und das heißt: getötet werden müssen.

Ich finde es abgrundtief ekelhaft verlogen, der anderen Seite unbegründeten Hass, Mord an Unschuldigen etc. vorzuwerfen. Auch wir werden (kollateral) „morden“ müssen; so ist das nun mal. Und wenn du in einem Einsatz mal über ein Waffensystem oder mehrere gebieten solltest, dann wird dir niemand garantieren können, dass du nur auf TÜV-geprüfte Terroristen „einwirken“ wirst. Es hat keinen Sinn der anderen Seite einseitig ein „Morden“ anzulasten. Man kann meinetwegen zu dem Ergebnis kommen, dass man deren Ziele für ekelhafter hält als die eigenen; nur wenn man irgendwie Stellung bezieht, dann wird man morden müssen.

Man kann natürlich auch zu der Überzeugzung kommen, die eingenen Ziele seien masslos edel, human, gottgefällig, fortschrittlich und menschenfreundlich; nur man wird für sie morden müssen, wenn „es“ denn losgehen sollte. Man wird es, und auch du wirst es nicht anders nennen können, wenn die ersten Bilder von schrappnellzerfetzten und napalmversengten Kinderleichen zu sehen sein werden. Und sie werden zu sehen sein. Da wird Iraqi TV und Al Dschassira für sorgen, es sei denn, der Westen erkennt sie rechtzeitig als „legitimate targets“ wie einst Jamie Shea das Belgrader Fernsehen nannte.

Während wir um unsere Toten trauern
werden, sollen wir an die Toten in Palästina und
Tschetschenien denken, so Bin Laden. In eine gewisse
Schadenfreude gehüllt, bezog er sich damit auch auf die
deutschen Opfer (Kinder, Frauen, Männer) von Djerba.

Ja, so macht man das. Zum Lagerwechseln (bzw. Neutralisierung) schafft man einen Grund, nämlich Angst, Sorge, Feigheit, je nach Geschmack, und liefert das Verdrängungskonzept gleich mit, also dass es einem recht geschah, weil es zuvor der anderen Seite auch geschah und man das jetzt durch Aussteigen beendet. Ist doch einen runde Sache. Wenn man das betreffende politische Konzept nicht will, muss man sagen, dass und warum man das politisch nicht will. Aber nicht einfach dem anderen vorhalten, dass er Druck und Propaganda macht. Das macht der Westen auch.

Ich gehöre nicht zu denen, die sagen, dass Soldaten Mörder seien. Ich meine nur, dass Soldaten die zögern, zu Mördern zu werden, ihr Geld nicht wert sind. Hier bei www ein paar sentimentale Altlinke oder Jungspunde abzuwatschen ist das eine; aber z.B. auf Basra „einzuwirken“, das wird das andere sein. Hoffentlich halten dann die Nerven trotz des dürftigen „Feindbildes“.

So sieht das der konservative Sektor des Oberstübchens.
Die anderen musssten sich diesmal zurückhalten.

Grüße,
Thomas