Die Wirkung von Bluthochdruckmedikamenten

Hallo zusammen,

ich nehme gegen Bluthochdruck Medikamente ein: Nebivolol (Beta-Blocker) und Votum (Sartan). Die sollte ich immer zur selben Tageszeit einnehmen. Wenn ich aber diese Medikamente gleichzeitig einnehme, ist die Wirkung nach etwa 3 Stunden vorübergehend zu stark!

Daher fragte ich meinen Arzt, ob ich diese zeitlich versetzt einnehmen kann. Er sagte, dass es wohl ein psychologischer Effekt sei, da die Medikamente 24 Stunden lang wirkten und deshalb zeitversezte Einnahme der Medikamente unwichtig sei, zumal die Wirkstoffe vom Körper auf den ganzen Tag verteilt gebraucht würden, was für mich einen Widerspruch darstellt. Aber ich wollte nicht mit ihm auf eine Diskussion eingehen :wink:

Nach meinem Empfinden wirken die Medikamente sicherlich nicht 24 Stunden lang. Ich vermute Betablocker etwa 12-15 Stunden und Sartan etwa 15-18 Stunden. Ein sicherer Indiz dafür ist, dass mein Kreislauf nach dem Aufstehen nicht stabil und für mindestens 3 bis 5 Stunden relativ hoch ist (durch Medikamente habe ich ca. 140-85 und in den Morgenstunden 155-100).

Nun möchte ich wissen, was Ihr dazu sagt? Habt Ihr ähnliche Erfahrungen? Wirken die Medikamente wirklich 24 Stunden?

Viele Grüße
Edgar

Hi,

ich nehme gegen Bluthochdruck Medikamente ein: Nebivolol
(Beta-Blocker) und Votum (Sartan). Die sollte ich immer zur
selben Tageszeit einnehmen. Wenn ich aber diese Medikamente
gleichzeitig einnehme, ist die Wirkung nach etwa 3 Stunden
vorübergehend zu stark!

Das ist kein Wunder. Während Nebivolol die Herzaktivität hemmt weitet Votum die Gefäße, was zu einem zusätzlichen Blutdruckabfall führt.
Ob und wie weit das jetzt aber zu stark ist kannst nur du mit deinem Arzt herausfinden.

Daher fragte ich meinen Arzt, ob ich diese zeitlich versetzt
einnehmen kann. Er sagte, dass es wohl ein psychologischer
Effekt sei, da die Medikamente 24 Stunden lang wirkten und
deshalb zeitversezte Einnahme der Medikamente unwichtig sei,
zumal die Wirkstoffe vom Körper auf den ganzen Tag verteilt
gebraucht würden, was für mich einen Widerspruch darstellt.

Das stimmt so aber schon. dei Einnahme ist jeweils 1x täglich. Da es beides Tabeltten sind, braucht es etwas bis der Wirkstoff im Blut ankommt und wirken kann. Der Abbau vollzieht sich dann über den ganzen Tag, so dass gegen Ende die wirkung immer schäecher wird. Abends und Nachts ist man auf die wirkung aber nicht so angewiesen, daher ist eine morgendliche Einnahme sinnvoll um dann über den Tag eine Wirkung zu haben.

Nach meinem Empfinden wirken die Medikamente sicherlich nicht
24 Stunden lang. Ich vermute Betablocker etwa 12-15 Stunden
und Sartan etwa 15-18 Stunden. Ein sicherer Indiz dafür ist,
dass mein Kreislauf nach dem Aufstehen nicht stabil und für
mindestens 3 bis 5 Stunden relativ hoch ist (durch Medikamente
habe ich ca. 140-85 und in den Morgenstunden 155-100).

Du musst bedenken, dass ein kürzeres einnahme intervall zwei Nachtile hätte: Zu einen müsstest du mitten in der Nacht Tabeltten nehmen zum anderen würde sich die Wirkung möglicherweise kumulieren.
Von daher passt die Wirkdauer mit der Einnahmefrequenz ganz gut zusammen.

Weitere infos zu den Präparaten kannst du im PharmNet (http://www.pharmnet-bund.de/dynamic/de/am-info-syste…) bekommen.

Grüße,
JPL

Hallo JPL,

vielen Dank für deine ausführliche Info. Das heißt also im Klartext für mich, weiter so :frowning:

Ich dachte eigentlich morgens nehme ich Votum ein und nachmittags Betablocker, damit ich erstens die starke Wirkung nicht habe und zweitens dass die Wirkung auf den ganzen Tag verteilt ist, so dass ich auch die morgendliche Schwankung verhindern könnte. Aber da liege ich wohl falsch!

Übrigens habe ich mich wohl falsch ausgedrückt: Mit der starken Wirkung nach Einnahme der Tabletten meine ich nicht einen starken Blutdruckkabsturz! Das ist bei mir leider nie der Fall. Ich meine nur den Kampf oder den Widerstand meines Körpers mit den Wirkstoffen, so dass ich unruhig, verwirrt und leicht benommen werde, also vielmehr die Nebenwirkungen.

Viele Grüße
Edgar

Hi Edgar,

vielen Dank für deine ausführliche Info. Das heißt also im
Klartext für mich, weiter so :frowning:

Muss nicht sein. aber das solltest du mit deinem Arzt so ausführlich wie möglich besprechen. Vor allem den Punkt mit den Nebenwirkungen. Man könnte(!) die Einnahmezeiten verschieben, aber da die Wirkung bei dir eh nicht besonders stark ist wäre es gegebenefalls(!) sinnvoller andere Präparate zu nehmen. Dazu muss man aber rest die alten ausschleichen, also bitte nicht einfach selber absetzen!
Viel Glück!
JPL

Hallo zusammen,

ich nehme gegen Bluthochdruck Medikamente ein: Nebivolol
(Beta-Blocker) und Votum (Sartan). Die sollte ich immer zur
selben Tageszeit einnehmen. Wenn ich aber diese Medikamente
gleichzeitig einnehme, ist die Wirkung nach etwa 3 Stunden
vorübergehend zu stark!

Nach meinem Empfinden wirken die Medikamente sicherlich nicht
24 Stunden lang. Ich vermute Betablocker etwa 12-15 Stunden
und Sartan etwa 15-18 Stunden.

Ich bin amüsiert. Sie haben völlig recht, das sind die Halbwertszeiten dieser Medikamente. Ihre Beschwerden sind nicht psychisch bedingt.

Ein sicherer Indiz dafür ist,
dass mein Kreislauf nach dem Aufstehen nicht stabil und für
mindestens 3 bis 5 Stunden relativ hoch ist (durch Medikamente
habe ich ca. 140-85 und in den Morgenstunden 155-100).

Diese Blutdruckeinstellung ist besch…

Als ß-Blocker würde ich das gute alte Beloc nehmen, und statt eines Sartans (ich habe bis heute noch nicht rausgekriegt, wozu diese Medikamengruppe gut ist, außer zum Verdienst der Hersteller) einen lang-wirksamen ACE-Hemmer wie etwa Ramipril.

Kleiner Hinweis noch: Wenn sich Ihr Blutdruck unter Medikamenteneinfluß normalisiert, geht es Ihnen etwa 2-3 Wochen schlecht.
Das liegt nicht an den Medikamenten, sondern daran, daß sich Ihr Körper erst mal wieder an normale Verhältnisse gewöhnen muß