Die Zeit rennt !?

Hallo.
Geht euch das auch so? Ein wenig Hund, ein wenig web, Frühstück, Abendessen und schon wieder ein Tag zu Ende. Ich hatte immer die Befürchtung, ab Rente beginnt die Langeweile, nichts von Alledem. Der Tag war noch nie so kurz wie jetzt. Die Wochen und Monate fliegen vorbei. Man lebt ab einem gewissen Alter im Zeitraffertempo. Kindheit, Jugend, alles war gestern. Man wäscht sich die Hände und will anschließend telefonieren. Man hat es vergessen. Die Erlebnisse der Kindheit sind in allen Einzelheiten gegenwärtig. Man sucht ein Wort, einen Begriff, fällt einem nicht ein. 10 minuten später weiß man wieder alles. Ich sage immer: es klemmt die Schublade, aber drinn ist noch alles. Geht es euch auch so?
MfG
Vanic.

Hallo Vanic,

ist es nicht eher so, das die endlich freie Zeit nun sinnvoll verwendet wird? Kommt nun endlich ein geregelter Ablauf rein? Ich als „junger Spund“ sehe das jedenfalls so. Nicht das Nachjagen nach jedem Termin, nicht die Abhängigkeit von der Uhr. Man betrachtet alles nach eigenem Ermessen, hat seinen Rhythmus. Nicht die Masse der Dinge ist es, sondern die Vielfalt. Man kann sich an den kleinen Dingen erfreuen, die man früher gar nicht wahrgenommen hat, man geht nun mit offenen Augen durchs Leben, sieht auch die „Nebenstraßen“.

Na ja, ich habe ja noch ein paar Jahre vor mir bis zum Ruhestand (Rente bekomme ich eh nicht mehr). Ich beneide dich nicht, aber ich freue mich für dich. Jedes Alter hat sein Gutes. Seitdem ich nicht mehr für einen Chef ackern muß, fühle ich mich auch freier, ungefesselter. Das ich zwar mehr Arbeit dadurch habe, stört mich weniger. Ich möchte nie wieder tauschen mit früher. Und du?

Gruß
André

Hallo Andre`
In meiner Verantwortung gab es doch viele Erfolgserlebnisse. Die Berufsjahre waren eine schöne Zeit. Vielseitig und Interessant. Ich würde auch alles wieder so machen. Aber tauschen kann man nicht mehr. Die Zeiten haben sich geändert. Die Zeiten der großen Bauvorhaben sind vorbei.
Ich hatte Angst vor der Langeweile im Ruhestand. Erstaunt habe ich festgestellt das es, zumindest bei mir, anders ist. Die Tage sind zu kurz. Mit der Freude an den „Nebenstraßen“ hast du natürlich recht.
mfG.
Vanic

Hallo,

dazu gab es schon einmal im Psychologiebrett eine Diskussion. Vielleicht ist das ja interessant für dich:
http://www.wer-weiss-was.de/cgi-bin/forum/showarchiv…

Herzliche Grüße

Thomas Miller

dazu gab es schon einmal im Psychologiebrett eine Diskussion.
Vielleicht ist das ja interessant für dich:
Thomas Miller

Hallo
und Danke. Interessante Abhandlungen.
mfG
Vanic

Hallo Vanic,
Du hast recht, die Zeit kommt mir vor wie eine Lawine die immer schneller abläuft. Aber Trotzdem, auch mit einigen Zipperlein kann man das Rentenalter genießen wie keine anderen Lebensjahre. Man hat viel bescheidenere Bedürfnisse und kann alles viel mehr auskosten. Ich habe gelernt loszulassen und finde täglich dadurch eine ungeahnte Freiheit.Wünsche ich dir auch. Gruß Monika P oooo

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Hallo Vanic!

Lol! Mir geht es jetzt schon so und das obwohl ich noch kein Rentner bin mit 39 Lentzen. Bin seit einigen Jahren zu Hause und mit der Kindererziehung unseres Sohnes, der inzwischen schon 14 ist, beschäftigt. Ja, die Tage rennen einem einfach so davon, ohne dass sich groß etwas verändert, ist der Tag schon wieder um. Wahrscheinlich liegt es daran, daß man genug Zeit hat und sich nicht abzuhetzen braucht. Alles dauert halt doppelt so lange oder man hat einfach zu viele Pausen zwischendurch. Ich frage mich immer, wie ich das alles früher bloß geschafft habe.

Gruß Sabine

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Ich habe mal gelesen, dass das Leben, wenn man es rückblickend betrachtet, im Wesentlichen aus Höhepunkten besteht. Und es ist tatsächlich so, ich weiss z.B. noch genau, was ich am 3.August 2002 gemacht habe, eine Schlauchbootfahrt, aber was ich am 3.Januar 2004 gemacht habe? Keine Ahnung, vergessen.
Ich will damit sagen, dass man sich Höhepunkte schaffen sollte, dann vergeht die Zeit nicht so schnell.

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Ja, Vanic. Geht mir auch so. Bis auf den Hund.

Gruss, Branden

Hello mit interesse verfolge ich eure berichte.
Ich bin zwar „erst“ 41, aber manchmal fühle ich mich wie 50 und sehr oft fühle ich mich wie 25…Ich denke, wenn die menschen im ruhestand sind, nehmen sie sich die freiheit, das recht, heraus sich gehen zu lassen…und bemerken dabei gar nicht dass sie sich wirklich „gehen“ lassen. Eine gewisse zeit herumhängen geht ja…aber die meisten übersehen, dass das leben noch sooooo unendlich viel zu bieten hat.

Mir fällt auf, dass menschen die ein zipperlein spüren, dies oft als gegeben hinnehmen und als ausrede das alter nehmen! ihre krankheit oder „zipperlein“ einfach nur behandeln lassen…„machen“ lassen, anstatt selber was zu tun…zu unternehmen! (*grins* es ist halt anstrengend, sich selber in den arsch zu treten!)

He, erst nach einem gewissen alter, hat sich so ein wertvoller erfahrungsschatz angesammelt…warum wird dies nicht geschätzt? Dieser erfahrungswert ist nicht zu kaufen und nicht zu studieren, dies hat man erlebt! Ist das nicht toll?

Ich wollte euch hier nur einen Bericht posten…*lächel* und schon wieder ist das posting länger geworden…reiß mich eh zamm.

Theodor fontane war fast 60, als er seinen ersten roman veröffentlichte. In den jahren „danach“ entstand ein gewaltiges werk.
Nicole de vesian legte mit 70 jahren zum erstenmal einen garten an und wurde eine weltberühmte landschaftsarchitektin.

Warum also stellen wir uns unseren lebensweg so hartnäckig als eine in bestimmte phasen gegliederte strecke vor???
Warum idealisieren wir kindheit und jugend als steten, munteren aufstieg durch blühende sommerwiesen, auf den nach dem „bergfest“ der „lebensmitte“ nur der „herbst“ und schließlich ein langer, kalter winter im jammertal folgen können???

Wie gut dass es zu allen zeiten menschen gegeben hat, die bewiesen haben, dass man in jeder lebensphase gipfel stürmen kann!

Einfach zum nachdenken…
Gruß und servus aus wien
Ildisu