Diebstahl aus Kasse; JA und NEIN!?

Hallo,

Mal angenommen Person X klaut 10€ aus der Kasse.
Blöder Zufall nur das Person X am nächsten Tag erfährt das 200€ in der Kasse fehlten.
Nur wegen den 200€ kommt der Arbeitgeber überhaupt auf Diebstahl und sieht sich die Kamera aufnahmen an.
Diese hat Person X jedoch wirklich nicht geklaut.
Beim auswerten der Kamera aufnahmen kann Person X auch nur der Diebstahl der 10€ nachgewiesen werden.
Diese Straftat gibt X auch zu und leistet bereitwillig Schadensersatz.
Wegen der Kassendifferenz möchte X auch aufkommen, bisher hat X Kassendifferenzen immer ausgeglichen. Also warum nicht bei dieser?! Geklaut oder nicht fühlt X sich verantwortlich für den Verlust.

Für X ist jetzt natürlich besonders wichtig das es bei Diebstahl geringfügigem Wertes bleibt. X ist in diesem Scenario 28 Jahre alt und hat eine vollkommen unbelastete Vergangenheit.

Die 200€ Kassendifferenz bleibt ungeklärt. Weswegen der Arbeitgeber Person X auch dafür Anzeigt.

-Wie würde man wohl die Glaubwürdigkeit von Person X einschätzen?
-Währe es wahrscheinlich das X auch für die 200€ belangt wird? Obwohl man es nicht beweisen kann?
-In dem Fall das X für beides Schuldig gesprochen wird, wie wird wohl das Strafmaß ausfallen?

PS: X zeigt viel Reue wegen dem Diebstahl der 10€ und leidet seitdem unter schweren Depressionen. Kann nicht schlafen, nicht essen, bekommt schwere Hautausschläge und schafft nicht einmal ein 10min Video zu schauen weil X immer wieder an seine Tat und die Folgen denken muss.

Vielen dank für die Einschätzung!

Na, wenn das so ist, dann braucht man sich keine Sorgen machen.
Dem Richter werden Tränen der Rührung kommen, so einen reuigen Sünder hatte er lange nicht mehr.
Da drückt er beide Augen zu, es gibt eine Ermahnung.

Endlich wieder mal was zum Lachen !
:smile:

danke für die Antwort, bissher hat er nicht geweint er ist eher völlig gefühlstaub - aber als er deine antwort gelesen hat kamen ihm fast die trähnen vor erleichterung.
das problem ist auch das er einerseits was verbrochen hat, aber anderer seits muss er sich gegen den anderen vorwurf wehren und das tut er auch - in dem moment merkt man dann nicht viel von reuhe. es sind halt zwei unterschiedliche dinge

Ich denke, das Schlimmste, das X passieren kann wäre, wenn er aufgrund des Diebstahls (egal ob von 10 oder 200 €) gekündigt würde und ein entsprechendes Arbeitszeugnis bekommen würde.

Wenn er wegen des Diebstahls von 200 Euro angezeigt wird, dann wird natürlich auch deswegen gegen ihn ermittelt. Schuldig gesprochen werden kann er eigentlich nur, wenn ihm die Straftat nachgewiesen werden kann. Ich denke, das käme wohl auch auf den Richter an. Vielleicht wird er auch verurteilt, weil er dümmer ist als die Polizei erlaubt (als Arbeitnehmer Geld aus einer kameraüberwachten Kasse zu klauen).

Er sollte sich psychotherapeutisch behandeln lassen.

Hallo,

Man muss hier 2 Dinge Unterscheiden:

  1. Ist da der unbestrittene Diebstahl, unabhängig vom Betrag. Im Prinzip rechtfertigt dies schon eine fristlose Entlassung, weil das Vertrauensverhältnis zerstört ist
  2. Die Deliktsumme. Hier machen 10€, 200€ oder 210€ einen Unterschied beim Strafmass. Wobei die 10€ unbestritten sind und die 200€ erst einmal nachgewiesen werden müssen.

MfG Peter(TOO)

Danke schon mal an euch alle…

Ergänzent ist vlt noch zu sagen das X mehrere hundert € für einen Anwalt ausgibt um die Sache richtig zu stellen.

Und auch ist nochmal zu betonen, das die 10€ nicht (zumindest nicht als Diebstahl) aufgefallen wären - wenn nicht die 200€ gefehlt hätten. Niemand hätte sich die Aufnahmen angesehen.

Hallo!

Die 10 € wären nicht aufgefallen. Aha. Und deshalb wäre es dann kein Diebstahl gewesen???

Bei dieser Einstellung wird mir jetzt aber ganz anders.
Du solltest dein Selbstmitleid abstellen und dein Gefühl für Recht und Gesetz mal überprüfen.

„Unrecht gut gedeihet nicht!“

Du hast 10 € gestohlen(!) und nun wird dir dummerweise unterstellt, es wären 200 € gewesen. So etwas Dummes musste wohl passieren, damit du dir mal Gedanken machst, ob man überhaupt stehlen sollte.

Gruß

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Das interessiert genau NIEMANDEN, denn das ist allein das Problem von X.

Was wirklich interessant wäre: was stellt sich X eigentlich genau unter ‚richtig stellen‘ vor?
Gruß
anf

Hallo!

Bestohlen zu werden, ist ein vertrauenzerstörendes, beschissenes Gefühl. Keiner holt sich jemanden ins Haus/ins Unternehmen, der klaut, was nicht niet- und nagelfest ist, egal ob Griff in die Kasse, ins Material oder Werkzeug. Dabei ist es kein prinzipieller Unterschied, ob es sich um 10 oder 200 € handelt.

Mutmaßlich hast Du die Anstellung verloren. Aufgrund verhaltensbedingter Kündigung hast Du mit einer Sperre beim Arbeitslosengeld zu rechnen. Der Vorfall kann sich zu einem ziemlich unschönen Knick im Lebenslauf auswachsen, Man wird Dir mit Misstrauen und größter Vorsicht begegnen. Das ist die Strafe, die Du zu erwarten hast.

Das strafrechtliche Verfahren wird vorhersehbar glimpflich ablaufen.

Gruß
Wolfgang

nochmal vielen dank für die antworten,

tatsächlich geht es nicht um mich, es geht um meinem bruder. ich muss zugeben; er hat früher auch mal geklaut. aber in seiner Jugend und nur Kleinkram - niemals solche summen oder werte. über 10 Jahre ist nix gewesen und jetzt die 10€ das ist schon ziemlich dumm von ihm und glaubt mir - auch hier zuhause muss er sich einiges anhören. Ich glaube aber wirklich nicht das er die 200€ geklaut hat… das ist ganz einfach viel zu auffällig und ich denke wenn er so hohe kriminelle Energie hätte. wären da in den letzten Jahren noch ganz andere Dinger gewesen. er steht sein Leben lang irgendwo an der Kasse - viel zu gut kennt er sich mit den abläufen aus als das er plötzlich 200€ aus seiner eigenen Kasse klaut und ja auch noch weiß das dadurch am nächsten tag alles auffliegen würde. grundsätzlich finde ich ja habt ihr recht: „wer einmal klaut den glaubt man nicht, auch wenn er die wahrheit spricht“. auch zuhause hat sich nix geändert - er schnurrt weiter Tabak
bei mir und unseren Eltern und hat nicht mal Fahrgeld für 3 Stationen Busfahrt.
er scheint ne leichte form der Kleptomanie zu haben, ist ja auch nicht so das er das Geld unbedingt brauchen würde. also auch die 10€ nicht.
Natürlich sollte er im vollen Umfang für seine taten hinhalten müssen - aber eben auch nur für seine taten und nicht für Dinge die er nicht getan hat.

ich finde das ist offensichtlich, darum geht es in dem Post.

hey,
also niemand sagt das „kein“ Diebstahl vorliegt - auch versucht keiner es so aussehen zu lassen.

Recht hast du mit deinem letzten Absatz - die Klatsche hat er auf jeden Fall verdient !!

Da gibt es nichts richtig zu stellen. Ein Angestellter klaute Geld aus der Kasse,

Die hier erkennbare Einstellung …

… macht den Angestellten untragbar, auch für zukünftige Arbeitgeber. Beim Griff in die Kasse gibt es keine Geringfügigkeit. Der Griff in die Kasse hat gefälligst niemals stattzufinden. Ob es um 10 oder 200 € geht, ist nachrangig.

Ein Anwalt wird nichts daran ändern, dass man dem beim Zehner erwischten Dieb auch weitere Fehlbeträge zuordnet, ihm jedenfalls seine gegenteiligen Beteuerungen nicht einfach glaubt. Natürlich müssen Taten nachgewiesen werden, aber bei der Bemessung einer Strafe gibt es Spielräume, die je nach Eindruck genutzt werden.

Btw: Mit Betriebs- und Kassenerfahrung findet man schnell heraus, wes Geistes Kind die Leute mit Kassenzugang sind. Das funktioniert sogar, ohne sich stundenlang Videoaufzeichnungen anzugucken. Im Bereich jeder Kasse liegen mal aus einem Portemonnaie gefallene Münzen herum, geriet ein Scheinchen irgendwo unter die Stuhlrollen oder ist auch mal zu viel Geld in der Kasse. Bei den ehrlichen Häuten verschwindet gar nichts in privaten Taschen, wird jeder Cent vermerkt. Da kann man gelegentlich absichtlich für einen Überbestand in der Kasse sorgen und er wird aufgeschrieben, nicht eingesteckt. Den Unterschied zu faulen Eiern beim Personal bekommt man dabei zügig mit. Dann weiß man auch ohne gerichtsfeste Beweise, von wem man sich besser alsbald trennt und wem man auch mal den Rücken zukehren kann, ohne beklaut zu werden. Bei Dieben reicht es nicht, sie von der Kasse fern zu halten. Die taugen nach aller Erfahrung auch an anderen Stellen nichts. Das sind die Leute, die zum eigenen Vorteil mit Lieferanten kungeln, bei Dienstreisen schummeln und alles mitnehmen, was sie kriegen können und sei es der Pömpel aus dem Klo.

Gruß
Wolfgang

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