Dienstausweis eines Zivilbeamten

Hallo Experten!

Voriges Jahr wurde ich in einem Ostblockland von „falschen“ Polizisten um den Teilinhaltes meines Portmonees, erleichtert. Ich will nicht die ganze Story erzählen, nur soviel, dass zwei „Zivilbeamte“ mit einem offensichtlich falschen Ausweis mich hereinlegten.
Nachdem mir das passierte, habe ich darüber nachgedacht ob ich nicht auch in Deutschland solchen Trickbetrügern ins Netz gehen könnte. Und in der Tat, ich habe noch nie den Dienstausweis eines Polizisten in Zivil gesehen.
Meine Fragen:
Sind diese Ausweise Bundeseinheitlich?
Worauf müsste man Achten, wenn man einen Ausweis vor die Nase gehalten bekommt?
Im Nachhinein wird man halt immer etwas schlauer sein!
Danke für Tipps.

Gruß Jürgen

Hallo Jürgen,

würdest du einem vermeintlichen Zivil-Polizisten hier deinen Geldbeutel geben? Wohl kaum.
Und an der Haustür? Da rufst du mal ganz schnell auf dem Revier an und lässt die Daten überprüfen, bevor du Ihn reinläßt.

Gruß Ivo

Sind diese Ausweise Bundeseinheitlich?

Soweit mir bekannt, leider nicht. In Berlin sehen sie so aus:

http://www.berlin.de/polizei/Wirueberuns/whoiswho.html

In andern Ländern gibts im Internet anscheinend keine Muster - hab aber nich alle gecheckt.

Worauf müsste man Achten, wenn man einen Ausweis vor die Nase
gehalten bekommt?

Genau hinsehen. Wenn man Zweifel hat und die Zeit da ist einfach seine Bedenken äußern und bitten Funkgerät, gff. Waffe zu zeigen.
Wenn die Zet da ist wird das durchaus gemacht.
Allerdings gabs schon Schwindler, die selbst von echten Beamten kaum enttarnt werden konnten, weil sie sich alles besorgt hatten - echt aussehende Attrappen, typische Zivilpkw, etc.

Aber immer bedenken:

Wenn die Polizisten sich auch NUR durch das Aussprechen von:„Polizei“ zu erkennen geben und Du wehrst Dich gegen Maßnahmen begehst Du einen strafbaren Widerstand.
Diese Art sich auszuweisen kommt aber praktisch nur vor wenn z.B. ein Beamter privat unterwegs ist und einschreitet - sich in den Dienst versetzt -, oder wenn alles aus taktischen Gründen sehr schnell gehen muss - einem potentiell bewaffneten Drogenhändler zeigt man idR nicht erst den Ausweis, wenn man ihn festnimmt.

M.

Aber immer bedenken:

Wenn die Polizisten sich auch NUR durch das Aussprechen
von:„Polizei“ zu erkennen geben und Du wehrst Dich gegen
Maßnahmen begehst Du einen strafbaren Widerstand.
Diese Art sich auszuweisen kommt aber praktisch nur vor wenn
z.B. ein Beamter privat unterwegs ist und einschreitet - sich
in den Dienst versetzt -, oder wenn alles aus taktischen
Gründen sehr schnell gehen muss - einem potentiell bewaffneten
Drogenhändler zeigt man idR nicht erst den Ausweis, wenn man
ihn festnimmt.

M.

Hallo Mike,

kann ich Deine obige Ausführung dahingehend interpretieren, daß Du aus Deinem Fachwissen heraus feststellst, daß ein Bürger besser einer Aufforderung "Halt! Stehenbleiben! Polizei!"in einsamer Gegend auch von einem nicht als Polizeibeamten erkennbaren Mitmenschen Folge leisten soll, um sich nicht ins Unrecht zu setzen und evtl. scharfe Zwangsmaßnahmen und/oder Bestrafung zu riskieren, selbst auf die Gefahr hin, daß er durch seinen Gehorsam möglicherweise Opfer einer Straftat durch eine Person oder mehrere, die sich ein Amt anmaßen, werden könnte?

Danke für Aufklärung und

liebe Grüße

Helmut

kann ich Deine obige Ausführung dahingehend interpretieren,
daß Du aus Deinem Fachwissen heraus feststellst, daß ein
Bürger besser einer Aufforderung "Halt! Stehenbleiben!
Polizei!"in einsamer Gegend auch von einem nicht als
Polizeibeamten erkennbaren Mitmenschen Folge leisten soll, um
sich nicht ins Unrecht zu setzen und evtl. scharfe
Zwangsmaßnahmen und/oder Bestrafung zu riskieren, selbst auf
die Gefahr hin, daß er durch seinen Gehorsam möglicherweise
Opfer einer Straftat durch eine Person oder mehrere, die sich
ein Amt anmaßen, werden könnte?

Genau. Leider ist es nicht in jeder Situation möglich sich auszuweisen. Wäre die Rechtmäßigkeit einer Amtshandlung widerum nur vom tatsächlichen Vorzeigen des Dienstausweises abhängig, wären sehr viele Maßnahmen gar nicht rechtmäßig durchführbar - man braucht nicht viel Fantasie um sich einige Fälle vorzustellen. Deshalb ist die Rechtmäßigkeit formell auch nur von der Tatsächlichen Amtsinhaberschaft abhängig - ebenso wie die strafbarkeit wegen widerstand - wobei hier der Täter bei der Tathandlung wissen oder zumindest damit rechnen muß, dass er sich gegen Amtsträger wehrt.

M.

Mir hatten vermeintliche Zivilpolizisten gleich nach meiner Weigerung die Brieftasche zu zeigen ein Messer an die Kehle gesetzt und den Geldbeutel zwangsdurchsucht. Dabei ist seltsamerweise mein ganzes Geld verschwunden.

Nett fand ich das ich meine Papiere u.s.w. behalten durfte - die haben mir den Geldbeutel wieder zugesteckt und auch weiterhin behauptet sie seinen Polizisten die mich durchsuchen müssten. Danach habe ich eine Anzeige aufgegeben, mir wurde aber gesagt ich wäre selber Schuld wenn ich mich nachts alleine in zwielichten Gegenden herumtreibe. Das war vor über 20 Jahren im Touristenzentrum von Torremolinos.

Hallo Jürgen,

Voriges Jahr wurde ich in einem Ostblockland von „falschen“
Polizisten um den Teilinhaltes meines Portmonees, erleichtert.
Ich will nicht die ganze Story erzählen, nur soviel, dass zwei
„Zivilbeamte“ mit einem offensichtlich falschen Ausweis mich
hereinlegten.

Dies kann Dir auch mit echten Beamten passieren z.B. mit der Behauptung du hättest ein Verkehrsdelikt begangen. Je nach Tagesform des Gegenübers führt das Beharren auf eine Quittung zur Minderung oder Mehrung (Eskorte zur nächsten Polizeistation, Zelle bis zuständiger Beamte’ da ist, Dolmetscher) deiner Kosten.

Tschuess Marco.

Hallo Mike,
ich muss sagen, der Einzige der meine Frage beantwortete und nicht wilde Spekulationen über kriminelle Taktiken und Verhaltensweisen stellte warst DU!
Das man sich nicht vor allen Straftätern und Trickbetrügern schützen kann ist ja schon klar - aber auf welche Merkmale man aber achten kann, das ist wichtig. Bei einem Geldschein gibt es ja auch eine Menge Erkennungszeichen die die Echtheit wenigsten annähernd beweisen (um den Diskussionen gleich Einhalt zu gebieten - JA es gibt auch Geldfälscher !!)

Im Übrigen, seit dieser Erfahrung habe ich mein Geld etwas besser verteilt und nur soviel bei mir, wie ich am jeweiligen Tag benötige. Das andere Geld bleibt im Hotelsafe !
Danke
Jürgen