Diese Gleichgültigkeit der Kids

Hallo,

ein Jugendlicher (16) besucht eine Förderklasse. Förderklasse = gute Schüler einer Förderschule und gute Hauptschüler in einer Klasse, max. 15 Kids, strenge Regeln, in den Hauptfächern im Unterricht 2 Lehrer gleichzeitig.

Diese Woche ist Praktikum angesagt, alle Schüler haben einen Praktikumsplatz. Ergebnis: drei Schüler sind nicht zum Praktikum erschienen, „keinen Bock“. Und in dieser Klasse sind eigentlich die besten und motiviertesten Schüler. Armes Deutschland, wie sieht es denn dann in „normalen“ Klassen aus ? Werden da die zukünftigen Hartz-IV-ler und Jungverbrecher herangezogen ?

Gruss

Andreas

Hi,

Werden da die zukünftigen Hartz-IV-ler und Jungverbrecher
herangezogen ?

definitiv.
Weil einen anderen Grund, dass sie so werden, gibt es nicht…

Hallo,

„keinen Bock“. Und in dieser Klasse sind
eigentlich die besten und motiviertesten Schüler.

die besten vielleicht… aber die motiviertesten? Hat das jemand überprüft? Ich denke eher, dass da aus einem guten Notendurchschnitt auf Motivation rückgeschlossen wird, und das muss nicht so sein.

Studenten beispielsweise sollen angeblich auch die besten der besten sein. Ab dem vierten Semester, wenn ein wenig durchgesiebt ist, stimmt das imho sogar einigermaßen, wenigstens was die Leistungsfähigkeit angeht. Trotzdem haben viele Studenten ein Motivationsproblem und nicht gerade wenige erliegen ihm sogar.
Das ist so, weil bei Praktikum und Vorlesung (ohne Anwesenheitspflicht) schlicht die Versuchung, nicht hinzugehen, größer ist als beim Schulunterricht.

lg
ventrue

Darauf…

Hallo,

Das ist so, weil bei Praktikum und Vorlesung (ohne
Anwesenheitspflicht) schlicht die Versuchung, nicht
hinzugehen, größer ist als beim Schulunterricht.

lg
ventrue

Dann freue dich, dass es das heutzutage nicht mehr gibt.
Ändert aber nichts, selbst mit mickrigen 2 Fehlstunden im Semester (die oft sogar mit 5 bewertet werden) gibt es einige dieeinfach durchhängen. DIe einzigen die darunter leiden sind die, die sich wirklich Mühe geben und dadurch das doppelte leisten (müssen), weil der „Ausfall“ der Faulen miteingeplant wird.

lg
Kate

OT: Äpfel und Birnen

Das ist so, weil bei Praktikum und Vorlesung (ohne
Anwesenheitspflicht) schlicht die Versuchung, nicht
hinzugehen, größer ist als beim Schulunterricht.

Ähem. Es gibt genügend Vorlesungen (leider oft im wörtlichen Sinne), die didaktisch so schlecht sind, dass es viel sinnvoller ist sich Bücher, Script und Papier zu nehmen und im Freibad zu lernen (Regelungstechnik: 2,4 - nur im Freibad geübt).

Nichtsdestotrotz muss man den Arsch und das Hirn hochheben, sonst gibt’s eben keine Kekse.

Gruß

Stefan

Hallo,

Das ist so, weil bei Praktikum und Vorlesung (ohne
Anwesenheitspflicht) schlicht die Versuchung, nicht
hinzugehen, größer ist als beim Schulunterricht.

Dann freue dich, dass es das heutzutage nicht mehr gibt.

was soll es nicht mehr geben? Anwesenheitspflicht?

Ändert aber nichts, selbst mit mickrigen 2 Fehlstunden im
Semester (die oft sogar mit 5 bewertet werden) gibt es einige
dieeinfach durchhängen.

Ich weiß, dass es Module gibt, bei denen Anwesenheitspflicht herrscht. Davon weiß ich aber überwiegend von anderen - bei mir ist das zwar auch mal vorgekommen, aber es waren Ausnahmen.

DIe einzigen die darunter leiden sind
die, die sich wirklich Mühe geben und dadurch das doppelte
leisten (müssen), weil der „Ausfall“ der Faulen miteingeplant
wird.

Ich kann dir nicht folgen. Wenn jemand nicht zur Vorlesung kommt, ist das doch den anderen Studenten egal. Welchen Nachteil haben die denn davon? Nur weil einer nicht kommt, erzählt der Prof doch nicht weniger.

lg
ventrue

Didaktische Antwort
Guten Tag,

da frage ich mich, was die Antwort der/des Lehrers ist.

Ergebnis: drei Schüler sind nicht zum Praktikum erschienen, „keinen Bock“.

Unentschuldigte Fehltage für die gesamte veranschlagte Zeit wäre so eine strunzformelle Antwort.

Ich stelle mir natürlich was „besseres“ vor. Damals hatten wir einen Lehrer, der auf das neue Problem nicht-gemachter Hausaufgaben (die sowieso besprochen wurden) bei einem speziellen, frisch der Klasse zugeordneten Menschen so reagierte:

»Nun, wenn du deine Hausaufgaben nicht zu Hause machst, dann machst du sie eben hier. Keine Angst, wir helfen dir auch alle. Kommst du bitte an die Tafel?«

Nach wenigen Tagen war das nie wieder ein Problem.

Werden da die zukünftigen Hartz-IV-ler und Jungverbrecher herangezogen?

Die meisten werden es, genau wie früher auch, mit der Zeit schon lernen. Und die Anderen? Die fallen so oder so durch das Raster unsere industrialisierten westlichen Welt in der für Handlangertätigkeiten weniger Platz und Kohle übrig bleibt.

Gruß

Stefan

Ne
Hi,

Das ist so, weil bei Praktikum und Vorlesung (ohne
Anwesenheitspflicht) schlicht die Versuchung, nicht
hinzugehen, größer ist als beim Schulunterricht.

das ist durchaus ein Apfel-Apfel-Vergleich, denn relativ zum Unterricht sind sowohl Praktikum als auch Vorlesung anspruchsvoller, was den Kampf mit dem inneren Schweinehund angeht.

Nichtsdestotrotz muss man den Arsch und das Hirn hochheben,
sonst gibt’s eben keine Kekse.

Hat ja auch keiner was anderes behauptet.

lg
ventrue

Hi

was soll es nicht mehr geben? Anwesenheitspflicht?

Nein, Kurse OHNE Anwesenheitspflicht. Sie sind zumindest sehr, sehr selten geworden, v.a. bei den Geisteswissenschaften so gut wie nonexistent (bei den NaWis soll es sie noch geben, wird aber durch Übungen die in die Klausur zählen ausgeglichen)

Ich weiß, dass es Module gibt, bei denen Anwesenheitspflicht
herrscht. Davon weiß ich aber überwiegend von anderen - bei
mir ist das zwar auch mal vorgekommen, aber es waren
Ausnahmen.

Zumindes bei den Geisteswissenschaften ist es jetzt die Regeln, das immer, egal bei welcher Form von Kurs (Vorlesung, Seminar, Übung) Anwesenheitspflicht herrscht, man kann maximal zweimal fehlen, das liegt aber auch am Dozenten - manche verlangen für jedes Fehlen ein Attest.

DIe einzigen die darunter leiden sind
die, die sich wirklich Mühe geben und dadurch das doppelte
leisten (müssen), weil der „Ausfall“ der Faulen miteingeplant
wird.

Ich kann dir nicht folgen. Wenn jemand nicht zur Vorlesung
kommt, ist das doch den anderen Studenten egal. Welchen
Nachteil haben die denn davon? Nur weil einer nicht kommt,
erzählt der Prof doch nicht weniger.

Kommt drauf an ob es eine reine Vorlesung ist (sehr selten) oder eine mit Referaten (Mehrarbeit).
Besonders schlimm ist es natürlich bei Seminaren, dort werden dann einfach mal Referate auf die nach 2-3 Wochen verbliebenen umverteilt, so dass man 3-4 Referate halten muss. In einem Kurs muss ich sogar jed Woche ein Referat halten weil wir nur noch vier statt 16 Leute sind. Da kommt das mit den CP echt nicht mehr hin, v.a. weil man zusätzlich noch eine Hausarbeit schreiben muss.

Andere fangen die „Fehlquote“ mit noch mehr Leistungsnachweisen auf. Es ist schon öfter vorgekommen das ich in Kursen a) ein Protokoll schreiben b) Referat halten c) ein Essay schreiben d) eine Klausur schreiben und e) eine Hausarbeit schreiben musste. Kein oder, nur UND! Und das wird dann auch noch mit fitzeligen 2,5CP bewertet.

Im Praktikum ist das ähnlich, es gibt ja nur nochab und an Einzelpraktika, bei Sozialwisenschaften (und bei den NaWis sowieso) handelt es sich immer öfter um Gruppenpraktika - wenn da einer nicht aufkreuzt, muss der Rest halt mehr Arbeit erledigen.

Die haben natürlich total viel Einfluss auf den Schwänzer *Sarkasmus* aber die Leiter meinen man könnte jene zum Praktikum prügeln.

lg
Kate

Seh ich auch so
Studenten sind meistens intelligente Menschen.
Manche haben das Abi durch angeborene Intelligenz, manche durch
Strebsamkeit geschafft.
Und genauso ist es an der Uni auch. Manche schaffen es durch Strebsamkeit, andere durch angeborene Intelligenz.
Zwar ist der Anteil an den „Intelligenzbestien“ niedriger, aber er
ist durchaus vorhanden.
Ich gehöre (leider) dazu …

Gruss

Anwesenheitspflicht
Hi,

Nein, Kurse OHNE Anwesenheitspflicht. Sie sind zumindest sehr,
sehr selten geworden, v.a. bei den Geisteswissenschaften so
gut wie nonexistent (bei den NaWis soll es sie noch geben,
wird aber durch Übungen die in die Klausur zählen
ausgeglichen)

ich hatte genau zwei Module mit Anwesenheitspflicht. In einem weiteren wurde die Anwesenheit „benotet“, aber man konnte ohne je dagewesen zu sein insgesamt eine gute drei bekommen. Und fehlen durfte man generell mindestens zweimal - ohne Konsequenzen.
Ansonsten bestand Anwesenheitspflicht nur bei Tutorien, die als Studienleistung gewertet wurden. Da nicht hinzugehen wäre aber ziemlich blöd gewesen, denn was da in wenigen Stunden dran kam war die Essenz der Vorlesung, und wer die Vorlesung geschwänzt und das Tutorium besucht hatte, hatte das Ding quasi schon im Kasten.

Vielleicht studierst du das falsche? :smile:

Ich kann dir nicht folgen. Wenn jemand nicht zur Vorlesung
kommt, ist das doch den anderen Studenten egal. Welchen
Nachteil haben die denn davon? Nur weil einer nicht kommt,
erzählt der Prof doch nicht weniger.

Kommt drauf an ob es eine reine Vorlesung ist (sehr selten)
oder eine mit Referaten (Mehrarbeit).
Besonders schlimm ist es natürlich bei Seminaren, dort werden
dann einfach mal Referate auf die nach 2-3 Wochen verbliebenen
umverteilt, so dass man 3-4 Referate halten muss. In einem
Kurs muss ich sogar jed Woche ein Referat halten weil wir nur
noch vier statt 16 Leute sind. Da kommt das mit den CP echt
nicht mehr hin, v.a. weil man zusätzlich noch eine Hausarbeit
schreiben muss.

Sowas gibts bei uns alles nicht. Falls Referate zu machen sind, dann sind sie entweder von vornherein zusätzlich zu dem, was der Prof zu sagen hat oder ersetzen eine seiner Vorlesungen - sprich: Wenn einer nicht kommt, machts nix.

Das einzige Problem, das es früher gab, waren aufwändige Gruppenarbeiten für 4-6 Leute, bei denen man mit etwas Pech der letzte arbeitende war. Da konnte man sich zwar die Arbeit nicht erleichtern, aber auf Seite zwei zu erwähnen, wer alles unbeteiligt war (und es dementsprechend nicht anerkannt bekam) hat zumindest zu einem Gefühl der Genugtuung geführt.
Inzwischen gibts nach jeder Gruppenarbeit Einzelkolloquien um sowas zu verhindern. Aber keine Ahnung, ob das den gewünschten Effekt hat.

lg
ventrue

Jaja, die Jugend…
Was wirklich öde ist, ist die Art, wie mit dem Thema umgegangen wird.

Da ich immer dafür bin, mal die Perspektive zu wechseln:

http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-69946947.html

LG Petra

Keilschrift aus Ur um 2000 v. Chr.:
Unsere Jugend ist heruntergekommen und zuchtlos. Die jungen Leute hören nicht mehr auf ihre Eltern. Das Ende der Welt ist nahe…

…und bis heute ist es nicht besser geworden :smile:)