Diesel: Metallisches Klappern?

Hallo.

Ich habe ein Problem mit einem Diesel.
Der fing auf einmal wärend der Fahrt an metallisch zu schlagen, und der Motor wackelt jetzt auch mehr als üblich.

Ich habe eine Aufnahme mit gutem Recorder davon gemacht:
http://soundcloud.com/tobias-claren/lombardini-ldw50…

Mancher (aus dem Bereich derer, die auch einen solchen Motor fahren) meint beim reinen Leerlaufgeräsuch, das wäre normal.
Im folgenden Video kommt das schlagen gegenüber dem normalen Nageln evtl. nicht so gut rüber. Im reinen Audio schon eher.
Mit dem kurzen Gas geben hört man aber dass da „was unrund läuft“.

Hier noch ein Video in dem man das wackeln sieht:
https://www.youtube.com/watch?v=qmgwGo3iKec

In diesen Videos wackelt nichts:
==> https://www.youtube.com/watch?NR=1&v=d4Yt00rcLos&fea…
==> https://www.youtube.com/watch?v=dtrHVb3A2V0
Zumindest nicht so deutlich sichtbar.
Der Klang ist auch viel gesünder.

Woran könnte das liegen?
Er war direkt zuvor in der Werkstatt, wo die Düsen durch dort geprüfte Andere gewechselt wurden. Aber ohne Fahrzeug drumherum (!).
Der konnte ihn also nicht probefahren.
Es lagen evtl. 15-20km dazwischen, bevor das anfing.

Aber davor (zwischen meinem wiedereinsetzen und dem Schlagen) erreichte er auch nicht seine Höchstgeschwindigkeit.

Danke…

Hallo,
das klingt für mich wie ein Pleullagerschaden. Da im Standgas noch verhältnismäßig normal und bei Drehzahlerhöhung deutlich lauteres schlagen. Motorsteuerung würd ich auch nicht ganz ausschließen(Kipp/Schlepphebel od. Stößel je nachdem was verbaut ist).

Dafür müsste dann wohl der Zylinderkopf entfernt werden :frowning: .
Ist die Dichtung dann auf jeden Fall zu ersetzen? Kostet auch um die 50 Euro. Ich hätte noch eine nie benutzte, aber die wurde bei einem anderen Motor angepresst, bis dort die Aluspäne aus dem Gewinde kamen.
Also unbenutzt, aber einmal angezogen. Aber auch nicht komplett.

Wenn man es selbst macht, wäre der Schaden aber höchstens Mehrarbeit.
Bei Montage durch eine Werkstatt wäre das dann schon eher etwas anderes.
Zumal die wohl gerne eine neue selbst beschafft einsetzen wollten oder nur würden. Bei ATU ist man da ganz strikt, aber die würden den Motor eh nicht anfassen.
Obwohl ich das Werkstatthandbuch habe.
Das gibt es ganz legal beim Hersteller zum Download, das bin ich auch nicht gewohnt :wink: .

Hier die PDF, falls es interessiert:
http://service.lombardinigroup.it/documents/Manuali%…

Evtl. schicke ich den Audiolink mal an die Technik des Fahrzeugherstellers, und des Motorherstellers…

Hallo Tobias,

ich bin mir nicht ganz sicher, ob das wirklich ein Lagerschaden ist. Warum wurden denn die (ich gehe davon aus, Du meinst die Einpritz-)Düsen gewechselt? Bevor ich den Motor zerlege, würde ich die alle ausbauen und den Motor per Anlasser durch drehen.

Und: Ja, wenn der Kopf ab muss, dann muss die Kopfdichtung erneuert werden. Und wenn die noch vorhandene Dichtung schon leicht eingedrückt wurde, dann würde ich die lieber nicht mehr nehmen. Das selbe gilt, wenn die ursprünglich eingeschweißt war und jetzt schon einige Zeit an der Luft herum liegt.

Aber an die Pleuellager kommst Du von unten heran. Der Kopf muss eigentlich erst ab, wenn die Kolben raus müssen.

Zu ATU sage ich mal lieber nichts, da gibt es schon genug negative Kommentare im Netz.
Bei so einer Reparatur verstehe ich aber jede Werkstatt, die keine angelieferten Teile anbaut. Im Gewährleistungsfall gibt das nur richtig viel Ärger und Kosten, die niemand tragen möchte.

Beste Grüße
Guido

Die Düsen wurden geprüft (Spezialwerkzeug von Lombardini, zu dem ein Kurs gehört), und waren wohl nicht mehr in Ordnung.
Diese wurden durch Düsen des Motors ersetzt der den größeren Schaden hatte. Die sollen laut Prpfung akzeptabel gewesen sein.

Das war alles.
Der hatte aber nur den Motor in der Werkstatt, da ich den rausnahm (60kg) und ihm in einer Kiste brachte.
Das Fahrzeug konnte ich nicht transportieren.
Dann fuhr ich damit evtl. 20km, und auf einmal begann von jetzt auf Gleich dieses laute Schlagen.
Kein Schaden der langsam kam. Immer noch das mögliche Pleuellager?

Wie kommt man denn „von unten heran“?
Gibt es da eine Anleitung oder Video oder Stelle in der PDF?
Ich kann mir das „von unten“ jetzt nicht vorstellen.

Hallo noch mal,

mit „von unten“ meinte ich von der Ölwanne her. Wobei ich jetzt mal davon ausgehe, dass der Motor wie ein „normaler“ Automotor aufgebaut ist.

Dass die Düsen „akzeptabel“ sein sollen, hört sich für mich aber nicht gerade berauschend an. Und ausgerechnet kurz nach der Montage soll hier ein Motorschaden vorliegen? Naja, möglich ist es. Aber ich würde erst mal ausschließen, dass es nicht doch an den Einspritzdüsen liegt. Daher meine Idee, per Anlasser den Motor ohne Düsen durchdrehen lassen.

Um was für ein Fahrzeug handelt es sich hier eigentlich?

Beste Grüße
Guido

„Akzeptabel“ war meine Wortwahl.
Wenn die Werkstatt die als nutzbar einstuft, sollten die in Ordnung sein.
Das ist ein Ligier Ambra mit Lombardini LDW 502 („FOCS“) Motor. Der Motor war bei Lepori in Bottrop in der Werkstatt. Daher kann ich auch nicht mal eben zur Werkstatt wenige Hundert Meter von hier.
Ich glaube das einzige was bei ATU im System drin ist (warum auch immer), ist der Kühler :wink: .
Und um den zu wechseln bräuchte ich sicher keine Werkstatt.
Das kann jeder Trottel.

Auch wenn die Düsen nicht in Ordnung wären, wie sollte das eine Unwucht mit metallischen Geräuschen erzeugen? Dann würde er doch eher zu schwach oder unruhig laufen (?).
Denn laufen tut er gleichmäßig, aber auch gleichmäßig laut scheppernd.

Hallo,
sind aufgebaut wie normale Pkw-Motoren nur eben als 2 Zylinder. Bei Interesse hier mal nen Datenblatt:
http://www.lombardinigroup.it/de_DE/lombardini-produ…
Handelt sich bei dem Model wohl um nen Pumpe-Düse Motor. Ggf. mal in den Ventildeckel schaun, vielleicht hat sich da was zerlegt.

Ja, ich habe das komplette Werkstatthandbuch von deren Seite (das sollte mal jeder Motorenhersteller machen…).

Auch wenn die Düsen nicht in Ordnung wären, wie sollte das
eine Unwucht mit metallischen Geräuschen erzeugen? Dann würde
er doch eher zu schwach oder unruhig laufen (?).

Der Motor läuft doch zu schwach und unruhig. So wie der sich schüttelt denke ich mal, dass da einer der beiden Zylinder nicht oder zumindest nicht richtig mitläuft.
Bleibt die Frage, ob die metallischen Geräusche nicht von einer der Düsen kommen. Oder - wie schon geschrieben - von irgendwas anderem im Bereich des Ventiltriebes. Ich würde erst mal den Ventildeckel abnehmen und den Motor mit ausgeschalteter Zündung per Hand durch drehen. Vielleicht sieht man dann schon was.

Hört das wackeln des Motors bei höherer Drehzahl auf? Nicht dass Motor einfach nur irgendwo anschlägt.

Viel Erfolg bei der Fehlersuche
Guido

Wieso läuft der zu schwach?
In der Audio heult der ziemlich auf, und das war nicht mal der Anschlag.
Da sist ein 500ccm-Diesel. Ich bin den über 1000km gefahren, das ist nicht annormal.
Aber das Geräuch und Wackeln schon.

Was aber nicht heißt, dass nicht wirklich einer der Zylinder schlechter läuft.
Also erstes am besten mal die Kompression messen.
Beim Benziner kein Problem, beim Diesel muss ich mal schauen.
In einem Video schraubt der das Messgerät oben unter dem Deckel auf, eine andere Seite schreibt man könne es statt Glühkerze einsetzen.
Die sind zwar hinten praktisch unzugänglich, aber für mich evtl. einfacher als es oben einzusetzen.
Wie sollte ich es oben einsetzen, ohne dass bei drehen das Öl rausspritzt?
Es war ja schon eine Sauerei, dass der alte Stopfen (im Deckel) geschrumpft war, und rausfiel (habe mittlerweile natürlich einen neuen geschmeidigen der abdichtet).

Ob es aufhört bezweifele ich, ich hatte nicht versucht an den Anschlag zu gehen.
Aber es nimmt hörbar laut zu.
Warum sollte es aufhören`
Der Motor sitzt fest auf seinen praktisch neuen drei Gummilagern.
Wärend des Leerlauf habe ich auch mal festgehalten, das schlagen kommt mit großer Sicherheit von innen.
Außen ist nichts wo er anstoßen kann, und er steht nur auf dickem Gummi.

Ich hatte auch schon den Deckel ab, und gesehen ob da was lose ist.
Nichts zu erkennen.
Von Hand hatte ich auch gedreht, bei der geringen (ist nicht sehr einfach zu drehen) Drehung klackert da auch nichts.

Neben der Kompression kann ich noch das Ventilspiel messen (auf 0,2mm einstellen), dann wird es aber umständlicher.

Falls man wirklich von unten an die Lager dran kommt, wäre das noch eine Überlegung.
Öl ablassen, und die Lager kontrollieren.

Moin,
bei Anlasserdrehzahl sollte eigendlich ohne Deckel nicht all zu viel Öl austreten, oftmals nur ein paar Tropfen welche die Nockenwellen herauskatapultieren. Sollte man dann etwas hören liegt der Fehler wahrscheinlich im Bereich Ventiltrieb/Injektorsteuerung.
Bei der Kompressionsmessung daran denken, dass es ein rein Mechanisches Einspritzsystem ist. Also Kraftstoffzufuhr unterbrechen sonst Zündet er und sprent dir das Messgerät.
Nach abbau der Ölwanne sollten die Pleullager zugänglich sein. Die dürfen radial kein Spürbares Spiel aufweisen.

Wieso läuft der zu schwach?

Weil Du im Ausgangspost geschrieben hast: „Aber davor (zwischen meinem wiedereinsetzen und dem Schlagen) erreichte er auch nicht seine Höchstgeschwindigkeit.“

Was die Kompressionsmessung betrifft: Dafür brauchst Du ein passendes Gerät. Der Kompressionsdruck ist höher als beim Benziner, außerdem musst Du die Anschlüsse unbedingt verschrauben können. Wie beim Benziner einfach eine Gummitülle per Hand drauf halten geht nicht.
Und - wie schon beschrieben - unbedingt die Kraftstoffzufuhr unterbrechen!

Von Hand hatte ich auch gedreht, bei der geringen (ist nicht
sehr einfach zu drehen) Drehung klackert da auch nichts.

Deswegen die Kraftstoffzufuhr unterbrechen und per Anlasser drehen.

Viel Erfolg
Guido