Dieser Umgang macht alles kaputt, oder?
Seit wir vor zwei Wochen auf diese Fest waren (s. Liebe und Sexualität) geht es mir jetzt immer schlechter. Mein 9 Jahre jüngerer Mann steckt die Sache ganz gut weg. Bei nächster Gelegenheit, wenn nochmals so etwas passiert, möchte er sich mit der Sache direkt konfrontieren. Ich habe ihn gebeten, in anderen Kreisen Arbeit zu suchen. Aber er meint, er hat sich bei diesen Leuten solch einen festen Stamm schon aufgebaut, den möchte er nicht aufgeben. Als ich im sagte, auf das nächste Fest im Januar gehe ich nicht mit, meinte er, dann gehe er eben alleine. Ich habe ihm erklärt, dass man ja nicht unbedingt solche Feste aufsuchen muss. Aber er ist der Meinung, gerade bei diesen Gelegenheiten Menschen kennenzulernen, die ihm Arbeit geben. Er ist ein Mann, der keine Courage hat. Er getraut sich nicht, seinen Lohn direkt zu verlangen. Es ist ihm wohl vor diesen reichen Herrschaften nicht angenehm. An dem besagten Abend vor zwei Wochen hat er sich doch tatsächlich hingestellt, und hat diese Leute noch stundenlang mit Getränken und Häppchen bedient. Ich sehe ihn jetzt anders. Ich habe Angst, dass ich total den Respekt vor ihm verliere. In meinen Augen ist es keine feine Gesellschaft, sonderen, pardon, eine „Hurerei-Gesellschaft“. Ich habe ihm auch gesagt, dass ich für jedes Fest ein Kleid brauch, zum Friseur gehen will, wir danach ein Taxi holen (ich kann nachst seit einem Unfall nicht mehr fahren). Wir Blumen für die Gastgeberin kaufen müssen. Die Kinder von uns sich Pizza bestellen und uns diese Feste ca. 150 Euro kosten. Ich verzichte auf solche Feten. Wir haben jeden Abend nur noch Streit, wenn er von der Arbeit kommt. Ich habe heute Depressionen. Mein Mann ist ein Mensch, der eigentlich nur Respekt bei unseren Kindern erzeugt. Wie soll ich denn vor ihm Achtung haben, wenn er sich diesen Leuten total unterwirft. Sobald die damalige Gastgeberin, die ihm bis nächstes Jahr viel Arbeit gibt, für irgendetwas anruft, flitzt er hin und macht Kratzfüsschen. Ich glaube, daß ich jetzt sehr gemein über ihn rede. Er hat erst vor einem Jahr seine feste Arbeitsstelle, die er fast 30 Jahre innehatte, hingeschmissen und mit seiner Selbständigkeit angefangen. Ich hatte ihm versprochen, mit ihm durchzuhalten. Egal, ob er es packt oder nicht. Aber ich habe keine Lust, auf diese Art und Weise meinem Mann zur Seite zu stehen. Er ackert und rackert, samstags oder sogar auch sonntags, für einen kleinen Lohn von diesen reichen Leuten. Ich habe ihm schon x-mal gesagt, mache einen Kostenvoranschlag. Nein, er arbeitet und handelt dann den Preis aus. Ich könnte weinen, und das vor Weihnachten. Unser ältester Sohn hat ihm für diese Dame eine Garderobe geschreinert. Dafür gab er ihm bis jetzt 250 Euro. Gestern drehte unser Junge durch. Für solch einen Hungerlohn mache er nicht mehr weiter. Normalerweise würden sie in der Firma über 1.000 Euro verlangen. Das wäre der Preis. Ich muß sagen, unser Sohn ist noch in der Schreinerlehre. Er meinte: Du läßt dich von diesen Leuten verarschen. Jetzt schuftet mein Mann wieder seit heute morgen 08.00 Uhr bis heute abend ca. 19.00 Uhr. Kommt todmüde, überreizt nach Hause. Ich habe die ganze Gesellschaft, in der wir momentan sind, so satt.