Diffuse Schmerzsymptomatik - welche Krankheit?

Moin, liebe Experten!

Wie würdet ihr folgende Symptomatik einordnen zur weiteren Diagnostik:

  • Sehr lange Rekonvaleszenzzeit nach Umstellungs-Osteothomie am Hüftknochen (11/2011) wg. Arthrose im Hüftgelenk (der Schmerz ist seitdem weg)
  • 10 Monate an Krücken
  • danach noch lange Humpeln wg. Schmerzen beim Auftreten
  • bei sehr langem Stehen oder sehr langem Gehen (bspw. Wandern) eintretende Steifheit im ganzen Körper, leichte Schmerzen bei jeder Bewegung

Schmerzen treten auf:

  • nicht bei sportlicher Betätigung (3 h Radfahren, 1 h Schwimmen, alles kein Problem)
  • nach der sportlichen Betätigung tritt allmählich Steifheit auf, Bücken kaum möglich, diffuse Schmerzen in den Beinen bei Bewegung
  • Steifheit nach Sport hält bis zu 1,5 Tage an
  • keine Morgensteifheit wie bspw. bei Arthrose typisch
  • manchmal leichte Muskelschmerzen im Oberschenkel oder in beiden Beinen, wie ein leichter Muskelkater (ist aber kein Muskelkater)
  • manchmal plötzliche Schmerzen, die durch ein Bein hindurchziehen, immer mal wieder
  • manchmal allgemeine Unbeweglichkeit
  • manchmal allgemeine diffuse Schmerzen in beiden Beinen
  • grundsätzlich ist Bücken (Fußnägel lackieren) sehr unangenehm bis schmerzhaft
  • alles was mit Beine spreizen zu tun hat (GV, aufs Rad steigen) schmerzhaft
  • einen Tag auf 4cm-Absätzen -> zwei Tage Schmerzen in den Beinen

Die Schmerzen treten nur punktuell auf, es sind keine durchgängig anhaltenden Schmerzen, und sie sind nie besonders stark, deshalb ist das auszuhalten. Andererseits kann ich auf keinen Fall von Schmerzfreiheit sprechen.

Die OP ist nun 2 Jahre her und diese Schmerzen und Unbeweglichkeit scheint mir zu bleiben - und das beeinträchtigt allmählich meine Lebensqualität!

Ich kann nicht mehr jeden zweiten Tag Sport machen, weil ich dann grad mal weniger Schmerzen habe und lieber einen Tag diesen Zustand noch genieße, bevor ich wieder Sport mache und anschließend Schmerzen bekomme.
Ohne Sport kann ich aber auch nicht leben (bin allerdings kein!! Freak!!!)

Wenn die Schmerzen mal stärker sind, nehme ich Voltaren, das wirkt super und ich bin dann auch nicht mehr so müde, denn mit diesen Schmerzen geht nun seit Monaten auch eine allgemeine Erschöpfung einher.

Der Operateur hat irgendwann mal Fibromyalgie ins Gespräch gebracht, der Rheumatologe gestern hat festgestellt, dass es das nicht ist.
Er untersucht mich nun auf Polymyalgie; was ich dazu gegoogelt habe, passt aber so gar nicht auf meine Symptome.

Ich kann so sicherlich alt werden, aber wegen der Steifheit kann ich auf keine Wanderung und auf kein Konzert mehr gehen. Ich kann kaum Termine für Bandproben ausmachen, weil ich oft zu erschöpft bin und auch nicht solange stehen kann bei der Probe.
Auch beim Sex ist das doof, weil mir irgendwann alle Knochen wehtun.

Was kann das sein?
Warum hat die Rekonvaleszenz bei mir so lang gedauert?
Was ist mit meinen Muskeln los?
Und hat die Erschöpfung tatsächlich etwas damit zu tun?

Noch ein paar Eckdaten: Ich bin 47, schlank, ernähre mich ziemlich gesund (viel Obst und Gemüse, kein Fleisch, keine Tierprodukte, wenig Süßigkeiten), mache 2-5 x Sport in der Woche (Radfahren, Schwimmen, Crosstrainer).
Ich habe relativ viel Freizeit, null Stress. Blutwerte sind hervorragend (keine Entzündungen; Zucker, Cholesterin, Schilddrüse, Vitamine -> alles sehr gut).

Für Anhaltspunkte, was das sonst sein könnte, wäre ich sehr sehr dankbar!!!

Gruß, Fo

Hallo Fogari,

nein, leider habe ich keine fertige Diagnose für Dich.

Aber eine Frage: bist Du mal bei einem Osteopathen gewesen?

Die erfühlen sich quasi Deinen gesamten Bewegungsapparat, und ich habe die Erfahrung gemacht, dass Osteopathen Dinge finden, die den Ärzten verborgen bleiben.

Weil man nicht alles im CT, MRT oder Röntgen darstellen kann.

Ich wünsche Dir gute Besserung, chronische Schmerzen sind einfach grausam,

Angelika

Hallo,

Aber eine Frage: bist Du mal bei einem Osteopathen gewesen?

aber bitte nur die, die auch eine gescheite Ausbildung haben (die dauert entweder ein paar Jahre - dann kann man auch Mitglied im Berufsverband der Osteopathen werden - oder ein paar Wochenenden, dann darf man sich auch mit sowas befassen, hat aber außer Hokuspokus keinerlei Ahnung).
Bei vielen Krankenkassen bekommt man die Behandlung übrigens bezahlt, aber nur die beim ‚echten‘ Osteopathen. Liste zugelassener Osteopathen und Vorgehensweise bei der entsprechenden Kasse erfragen.
Gruß
Testare_

Hallo!

Ich kenne nur eine, und zwar mit der richtigen, jahrelangen und kostspieligen Ausbildung und finde, sie ist jeden Euro Wert,

Angelika

Hi Angelika!

nein, leider habe ich keine fertige Diagnose für Dich.

schade auch :wink:

Aber eine Frage: bist Du mal bei einem Osteopathen gewesen?

Ja, vor einem Jahr. Da hatte ich die o.g. Probleme deutlich schlimmer und noch weitere Schmerzsymptome.

Es hat im Nachhinein geholfen, überhaupt hatte ich nach der 2.Behandlung einmal für 4 Stunden komplette Schmerzfreiheit und Beweglichkeit - das war ganz toll.

Leider zahlt meine Kasse keine Osteopathen, da ich nur einen reduzierten Standardtarif bei der Privaten habe.
Abgerechnet wurde damals Krankengymnastik, Wärme und Massage, weil mein Osteopath in allem ausgebildet ist und seine Behandlung eine Mischung aus all dem war.
Trotzdem hat weder die Kasse noch die Beihilfe alles gezahlt, auf 600 € bin ich sitzengeblieben.

Ich möchte v.a. gerne wissen, was ich habe, damit ich auch selbst etwas tun kann.

Klar kann ich nochmal zum Osteopathen gehen, aber ich frage mich, was die Ursache ist und ob er sie beseitigen kann oder nur vorübergehende Besserung bringt.
Da ich ja auch schmerzfreie Intervalle habe bzw. nur Schmerzen beim Gehen, Bücken und nach Sport habe, könnte ich auch so weitermachen und mir die 1200 Euro für 10 Behandlungen sparen.

Ich mag nicht dieses An-Symptomen-rumdoktern.

Aber vielleicht versuch ich’s nochmal auf eigene Kosten.

Danke erstmal

Grüßle

hallo

Osteopathen

…sind keine wunderheiler. sie stellen und „erfühlen“ keine diagnose.
ohne diagnose keine (sinnvolle) behandlung.

Ich möchte v.a. gerne wissen, was ich habe, damit ich auch
selbst etwas tun kann.

du bist doch schon auf dem weg! du warst beim (internistischen!) rheumatologen. wenn diese richtung weiterverfolgt werden soll gibt es zwei möglichkeiten:

  1. der rheumatologe wird versuchen mit hilfe weiterführender untersuchungen das problem einzugrenzen und dann möglicherweise zu einer diagnose kommen.
    das kann dauern…, denn es gibt noch mehr als Polymyalgie…

  2. schneller kommst du an untersuchungen und ergebnisse, wenn du dich stationär in eine rheumaklinik einweisen lässt. (hausarzt)

ich denke nicht, dass dir hier im forum jemand zu diffusen symptomen eine konkrete krankheit nennen wird - es wäre verantwortungslos.

alles gute und gruß
dots

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Danke für deine Antwort.

du bist doch schon auf dem weg! du warst beim
(internistischen!) rheumatologen. wenn diese richtung
weiterverfolgt werden soll gibt es zwei möglichkeiten:

  1. der rheumatologe wird versuchen mit hilfe weiterführender
    untersuchungen das problem einzugrenzen und dann
    möglicherweise zu einer diagnose kommen.
    das kann dauern…, denn es gibt noch mehr als
    Polymyalgie…

Mich würde ja interessieren, was da noch in Frage käme.

  1. schneller kommst du an untersuchungen und ergebnisse, wenn
    du dich stationär in eine rheumaklinik einweisen lässt.
    (hausarzt)

Na, dann würde ich wohl doch eher in die Diagnoseklinik nach Wiesbaden gehen, die ist breit gefächert und nicht nur auf rheumatische Erkrankungen fokussiert.

ich denke nicht, dass dir hier im forum jemand zu diffusen
symptomen eine konkrete krankheit nennen wird - es wäre
verantwortungslos.

Ich wollte auch keine Diagnose, sondern Anhaltspunkte, wonach ich noch suchen kann.
Bspw. überlege ich, ob eine Borreliose ursächlich sein könnte oder eben andere Krankheiten, von denen ich bislang nichts gehört habe, die aber ähnliche Symptome aufweisen.
Nicht mehr und nicht weniger wollte ich wissen.

Danke!

Gruß!