Digital-Piano für blutige Anfängerin

Hallo,

konnte mich nach langer Bedenkzeit und Zauderns endlich dazu entschließen, Klavierstunden zu nehmen, damit ich von Anfang an nicht Gefahr laufe, entmutigt mit einer Sehnenentscheidung die Flinte ins Korn zu werfen. Allerdings habe ich als Studentin zwei Optionen: Entweder ich übe stets in der Uni (bääähhhh) oder ich kaufe mir ein eigenes Klavier. Da ein Klavier - ein Flügel sowieso - nicht nur zu kostspielig, sondern schlichtweg zu sperrig für meine Wohnung sind, wollte ich mir ein Stagepiano leisten. Gebraucht oder Neu? Mein Klavierlehrer meinte, dass anständige E-Pianos ab 600 € zu haben wären. Nachvollziehbar? Ansonsten bin ich nicht knausrig, wenn es darum geht, mein beginnendes Hobby zu unterstützen und nicht entnervt aufgebe, weil das Instrument mies ist. Was ratet ihr generell?

lg

die maya

Ich würde grundsätzlch das tun, was dir der Pianoleherer rät - also ein neues E-Piano kaufen-. Die Meinungen bezüglich eines Neuinstrumentes bei Musikantenanfängern gehen da auseinander und viele angehende Musiker ärgern sich trotzdem, wenn sie nach einiger Zeit des Spielens merken, daß sie auf einem Neuinstrument besser zurecht kämen. Denn ein „Gebrauchtes“ hat immer seine Macken. Ich selber habe vor einem halben Jahr auf einer „Steirischen“ angefangen zu lernen und bin froh, daß ich die 2500 Euro für ein Neugerät ausgegeben habe. Im Internet-Musikhaus Thomann gibt es auch preiswerte Pianos. Ein Stage-Piano kostet dort um die 650 Euro.

Grüßle
Bernd Stephanny

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Im Internet-Musikhaus Thomann gibt es auch preiswerte Pianos.
Ein Stage-Piano kostet dort um die 650 Euro.

Grüßle
Bernd Stephanny

Was ist denn z.B. von dem M-Audi Prokeys 88 zu halten, welches auch bei Tastenwelt getestet wurde? Ansonsten bin ich ziemlich unbeholfen, was die Auswahl angeht, weil ich das Geld nicht nutzlos in den Sand setzen möchte, um mich anschließend schwarz ärgern zu müssen, dass meine aufstrebende Freizeitbeschäftigung durch den Klang eines miserablen Stagepianos - vielleicht auch manchmal meinen Misstönen - gedämpft wird.
Mir ist es, gerade für den Anfang, wichtig, dass ich ein solides Gerät mit einem anständigen Preis-/Leistungsverhältnis erwerbe, und an der Anschaffung auch noch ein „paar“ Jahre Spass haben kann. Es sollte also ein Mittelweg zwischen Profiausrüstung und Kinderequipment - sprich, nur zum Testklimpern - eingeschlagen werden. Will einfach keinen Fehler machen, um mein Vorhaben, mal "an"hörbar Klavier spielen zu können, nicht durch die falsche Ausrüstungswahl zu gefährden. Ansonsten ist Thomann ein Versandhandel, weswegen ich hoffe, dass ein Teil der Beratung hier stattfinden könne :wink:.

lg

die maya

Hi Maya,

zunächst der „große“ Unterschied zwischen Gebraucht- und Neugerät:
NUR der Klang !!!
Weil die Technik immer besser wird, werden die Klänge immer natürlicher.

Die reine Anschlagtechnik wird bei „vernünftigen“ Pianos über Gegengewichte geregelt. Federn sind schon lange out.
Die Gewichtung ändert sich deshalb nicht mit den Jahren.
Abnutzung gibt es nur in den Anschlagkontaktleisten, da diese aus Kunststoff sind.
Diese Tastenkontaktleisten lassen sich bei allen namhaften Herstellern austauschen… und man muss dazu kein „Elektriker“ sein.

Beispiele: Yamaha verwendet 2-3 durchgehende Kontaktleisten. Man muss also immer exakt den Bereich wissen oder alle tauschen … Casio wiederum hat für jede Oktave eine eigene Leiste. Sollte bei Casio also mal eine bestimmte Oktave „nachlassen“ (z.B. C1-C2), kann man einfach die Leiste aus dem nächsten Oktavbereich in den nachlassenden Bereich „reinwechseln“… wen man kein Geld ausgeben will.

Egal was du kaufen wirst. MiDI ist Standard also ein MUSS. Damit kannst du nachher bessere Soundmodule anschließen und der Klang wird immr so sein, wie dein aktueller Geschmack ist.
Und das ist der größte Vorteil von E-Pianos.

Stage-Pianos: Bin jetzt ein paar Jahre aus der Branche raus. Stage Piano wurden sonst immer nur Gerät genannt, die speziell für Bühne konzipiert waren. Der optimale Klang wird dabei nicht durch interne Lautsprecher, sondern nur mit entsprechend großen Verstärkern erreicht.

Ansonsten:
Der Anschlag muss dir gefallen. Katalog-Kauf von E-Pianos ist dann genauso wie ein Geschmackstest von Pizzen im internet… nicht so DER Bringer.
Du musst dir auf jeden Fall das Instrument ansehen, fühlen und ohne Verstärker anhören… sonst bereust du den Kauf später.
Musik ist Geschmackssache:
Dein Lehrer mag brilliante, helle, harte Klänge?
Du magst warme, dunkle, weiche Klänge?

Was kaufst du ? Du kaufst einen warmen, dunklen, weichen Klang… weil DU den Klang mögen musst und nicht dein Lehrer.

Gruß
BJ

hi,

schau mal da rein: www.musiker-board.de

lg

Hi Maya,

zunächst der „große“ Unterschied zwischen Gebraucht- und
Neugerät:
NUR der Klang !!!

Dachte, dass sich dieser Unterschied nur bei Klavieren und nicht bei portablen Stagepianos abzeichnet, weil es bei Flügeln und Klavieren vornehmlich auf die Raumlüftung und die Temperatur ankommt, was wohl bei elektrisch den Ton erzeugenden (laienhaft ausgedrückt) „Geräten“ nicht der Fall ist, weswegen dort auch kein Qualitätsverlust zu befürchten sein sollte, oder? Außer natürlich durch bestimmungsgemäße Nutzung.

Die reine Anschlagtechnik wird bei „vernünftigen“ Pianos über
Gegengewichte geregelt. Federn sind schon lange out.
Die Gewichtung ändert sich deshalb nicht mit den Jahren.
Abnutzung gibt es nur in den Anschlagkontaktleisten, da diese
aus Kunststoff sind.
Diese Tastenkontaktleisten lassen sich bei allen namhaften
Herstellern austauschen… und man muss dazu kein „Elektriker“
sein.

Beziehst du dich auf „stationäre“ Klaviere oder auf portable Geräte wie das Yamaha PS 70? Denn ich daschte bisweilen, dass die Technik in einem Stagepiano nicht dermaßen ausgeklügelt ist, wie in einem „echten“ Klavier. Klar würde ich mir so ein dekoratives Stück gerne in die Wohnung stellen, wenn ich in einem Loft und nicht in einer Studentenbude lebte :frowning:.

Beispiele: Yamaha verwendet 2-3 durchgehende Kontaktleisten.
Man muss also immer exakt den Bereich wissen oder alle
tauschen … Casio wiederum hat für jede Oktave eine eigene
Leiste. Sollte bei Casio also mal eine bestimmte Oktave
„nachlassen“ (z.B. C1-C2), kann man einfach die Leiste aus dem
nächsten Oktavbereich in den nachlassenden Bereich
„reinwechseln“… wen man kein Geld ausgeben will.

Egal was du kaufen wirst. MiDI ist Standard also ein MUSS.
Damit kannst du nachher bessere Soundmodule anschließen und
der Klang wird immr so sein, wie dein aktueller Geschmack ist.
Und das ist der größte Vorteil von E-Pianos.

Stage-Pianos: Bin jetzt ein paar Jahre aus der Branche raus.
Stage Piano wurden sonst immer nur Gerät genannt, die speziell
für Bühne konzipiert waren. Der optimale Klang wird dabei
nicht durch interne Lautsprecher, sondern nur mit entsprechend
großen Verstärkern erreicht.

Welchen Unterschied machst du zwischen E-Pianos und Stagepianos? E-Pianos = klavierähnliche „Geräte“ mit dem Unterschied der elektrischen Tonerzeugung; Stagepianos = keyboardähnliche Geräte mit dem Unterschied des Anschlagmechanismuses und dem Fehlen verschiedener Klangfarben?

Ansonsten:
Der Anschlag muss dir gefallen. Katalog-Kauf von E-Pianos ist
dann genauso wie ein Geschmackstest von Pizzen im internet…
nicht so DER Bringer.
Du musst dir auf jeden Fall das Instrument ansehen, fühlen und
ohne Verstärker anhören… sonst bereust du den Kauf später.
Musik ist Geschmackssache:
Dein Lehrer mag brilliante, helle, harte Klänge?
Du magst warme, dunkle, weiche Klänge?

Da liegt das Problem. Ich spiele gerade eine Woche und weiß nicht, ob man als wirklich blutige Anfängerin schon entscheiden kann, welcher Anschlag einem zusagt. Beim Klang ist es schon etwas anderes, wo ich mich natürlich rein von meinem eigenen Geschmack leiten lasse. Aber macht es aus eurer Sicht überhaupt Sinn, bereits zu diesem Zeitpunkt ein Stagepiano zu erwerben? Wobei ich es „müsste“, denn Übungserfolge erziele ich nicht durch bloßes Notenstudium, sondern durch die Umsetzung am Instrument. Was für ein Tipp könnt ihr mir geben, sowohl preislich, als auch herstellermäßig?

Was kaufst du ? Du kaufst einen warmen, dunklen, weichen
Klang… weil DU den Klang mögen musst und nicht dein Lehrer.

Gruß
BJ

mfg

die maya

Hi Maya,

zunächst der „große“ Unterschied zwischen Gebraucht- und
Neugerät:
NUR der Klang !!!

Dachte, dass sich dieser Unterschied nur bei Klavieren und
nicht bei portablen Stagepianos abzeichnet …

OK. Zur Erklärung springe ich mal kurz durch die „elektronische Welt“.
Bis 1983 waren E-Pianos nur ein letzter Notbehelf für Klavierspieler.
Man hatte keine vernünftigen Anschlag, keinen vernünftigen Klang… abe wnigstens mehr Tasten als bei Heimorgeln oder den ersten Keyboards.

1983 wurde dann digitale Technik eingesetzt (PCM - Pulse Code Modulation). Es war das Ende des elektronischen Pianos = Ende des e-Pianos
Die Klänge waren natürlicher, es gab gewichtete Tasten usw…
Ab jetzt wurden diese Instrumente D-Pianos genannt = digital Pianos.
Heute wird die Abkürzung „E-Pinao“ gleichgesetzt mit „digital Piano“.

Beim echten Klavier gibt es mechanische Abnutzung und Alterung. Der Anschlag wird mit den Jahren weicher, der Klang ändert sich (weil das Metall der Saiten sich verändert)
Beim E-Pinao gibt es diese Alterung nicht. Die Gewichte werden nicht weniger… und Saiten gibt es auch nicht.

Zu den verschiedenen Arten der E-Pianos:
Transportable Geräte nur auf den Zweck ausgerichtet, oft transportiert zu werden und auf Bühnen eingesetzt zu werden (Stahlrohrgestell usw…) werden Stage-Pianos genannt. (Stage = Bühne)

Bei Stage-Pianos gibt es immer noch 2 Arten:

  1. Digital-Piano
  2. minimiertes echtes Piano:
    Mechanik fast identisch mit echtem Klavier. Gehäuse möglichst klein gehalten, Material ABS-Kunststoff/Alu/Gusseisener Saitenrahmen.
    Pro Ton gibt es aber maximal 2 Saiten.
    All dieses spart Gewicht und macht das instrument „transportabel“ , verhältnismäßig *g*
    Ohne Technik klingt diese Art sehr bescheiden… doch nun kommt ja die technik.
    Ausgeklügelte tonabnehmersyssteme nehmen den Klang direkt an der Saite auf und geben ihn zur digitalen „Weiterverarbeitung“.
    Dieses Zusammenspiel aus klassischer Tonerzeugung und digitaler Weiterbearbeitung ergibt das Klangbild eines Kurzflügels mit den Abmessungen eines Heimklaviers (50er Jahre, Bauhöhe

Hallo,

ich weiß nicht, was du weiterhin vor hast. Ich persönlich würde dir einen Yamaha MM6 empfehlen. Den gibts schon ab ca. 500 Euro.
Ist kein E-Piano sondern ein kleiner Motif-Synthi, klingt aber phantastisch und hat einige Auswahl zu bieten. Mit USB-Stick und Midi drauf steht dir ein komplkettes Orchester bester Qualität zur Verfügung, welches du begleiten kannst.
Die Anschlagdynamik ist ebenso sehr realistisch, was du bei billigeren Geräten nicht hast.

Grüsse