Digitale Spracherkennung Dragon

Hallo,
hoffentlich bin ich hier im richtigen Brett. Mein Problem: Als Schriftsteller habe ich es viel mit langen Texten zu tun, die ich bislang immer mehr oder minder mühsam - wie gerade jetzt auch - mit meinem Zweifingersystem eintippen musste. Ein Freund - vielbeschäftigter Rechtsanwalt - hatte Mitleid mit mir und empfahl mir das Programm Dragon Naturally Speaking mit dem Bluetooth-Headset (knappe 300 Euro).
Als Hardware habe ich ein Acer Aspire Netbook 250d mit Windows 7 Start. Textmäßig arbeite ich mit Word 2000 (jetzt bitte keine Kommentare von wegen Steinzeit usw.!!!). Meine Fragen an euch Experten:

  1. Lohnt sich der Aufwand mit dem Headset wirklich (im Vergleich zum Einsatz mit einem normalen Mikrofon wird der Anschaffungspreis von Dragon mehr als doppelt so teuer)?
  2. Ist Dragon denn überhaupt kompatibel mit Word 2000? Also: versteht Word 2000 denn überhaupt das, was das Spracherkennungsprogramm anbietet? - Oder muss ich zähneknirschend auf mein brach liegendes Word 2007 zurückgreifen?
    Gruß,
    lynndinn

Hy,

  1. Lohnt sich der Aufwand mit dem Headset wirklich (im
    Vergleich zum Einsatz mit einem normalen Mikrofon wird der
    Anschaffungspreis von Dragon mehr als doppelt so teuer)?

Ich kenne den Unterschied zwischen der Wireless/mobile Variante im Unterschied zur Standard nicht, aber grundsätzlich kannst Du jedes Headset/Mikro zur Eingabe verwenden.

  1. Ist Dragon denn überhaupt kompatibel mit Word 2000? Also:
    versteht Word 2000 denn überhaupt das, was das
    Spracherkennungsprogramm anbietet? - Oder muss ich
    zähneknirschend auf mein brach liegendes Word 2007
    zurückgreifen?

Soweit mir bekannt ist es Officepaket-Unabhängig.

Gruß
h.

Hallo,

ich würde auf jeden Fall ein von DD angeratenes Mikro mit eingebauter eigener Soundkarte und speziellem Sprachcodec einsetzen. Es muss nicht eine teure drahtlos Variante sein. Es tut auch ein Philips Speechmike o.ä. Aber der spezielle Sprachcodec sorgt auf jeden Fall für bessere Erkennungsergebnisse.

Was die Office-Version angeht, so musst Du unterscheiden zwischen Diktat und Fernsteuerung der Software. Ich bin jetzt schon eine Weile weg von DD, aber früher war es immer so, dass man für einige Programme fertige Befehlssätze dazu bekam, und ansonsten selbst entsprechende Befehle anlegen konnte. Wobei sich die Frage stellt, ob man das überhaupt braucht/nutzt, oder ob man zum Drucken oder Speichern nicht doch einfach Maus oder Tastatur verwendet.

Das sind eher Features für Behinderte, oder spezielle Anwendungsszenarien (oder eben Freaks, die alles per Sprache machen wollen).

BTW: Ich bin weg von dem Thema, weil die ganze Spracherkennung trotz wirklich beeindruckender Erkennungsgenauigkeit einen massiven prinzipiellen Mangel hat: Homophone und Eigennamen machen die Arbeit mit so einem System recht nervig. Wenn ich gerade eine Akte bzgl. des Unfalls von Hr. Schmidt mit Frau Schulze am Egon-Meier-Ring mit dem Zeugen Hoffmann bearbeitet habe, und dann die Mietsache von Hr. Schultze gegen Frau Hofmann bearbeiten muss, die im Sjörenbergring in Meyerhofen wohnt, dann macht es wenig Spaß ständig mit falschen Schreibweisen von Homophonen konfrontiert zu werden, und für jede Akte fünf Eigennamen zu trainieren, deren Masse das System auf Dauer verunschärft.

Gruß vom Wiz

Hallo Wiz,
danke für deine Hinweise. Ich glaube, ein Tischmikro mit USB reicht für meine Zwecke völlig aus.
Das mit den Eigennamen war mir eigentlich schon klar, wie sollte das Programm denn beispielweise Namen wie Meyer, Maier, Meier, Maya usw. unterscheiden können. Für meinen Job kann ich auf die Namen weitgehend verzichten bzw. mir Stellvertreter ausdenken, die ich dann später mit „Suchen und Ersetzen“ wieder austausche.
Gruß,
lynndinn

Hallo Little H.
danke für die Rückmeldung. Ich werde sogar noch einen Schritt weitergehen und „nur“ ein einfaches USB-Tischmikro nehmen. Für meine Zwecke reicht´s, und außerdem würde mich dieser Sturzhelm von Headset auf die Dauer nerven (ich kratze mir beim Nachdenken gewohnheitsmäßig am Kopf…).
Inzwischen habe ich im Internet eine umfangreiche Tabelle zum Vergleich von Home (Standard) und Premium (Preferred) angeschaut. Für meinen Job reicht die Standard-Version völlig aus.
Gruß,
lynndinn

Hallo!

Du solltest auf jeden Fall in ein vernünftiges Audiosystem investieren, alles andere ist Quatsch.

Die Spracherkennung (jede, nicht nur Dragon) kann nur so gut sein, wie das Audiosignal, das vom Audiosystem kommt. Wenn Du dann bspw. das eingebaute Mikrofon in einem Notebook zusammen mit der verbauten Onboard-Soundkarte verwendest, wirst Du unter Garantie keine vernünftigen Erkennungsergebnisse bekommen, weil sich die Tonaufnahme schon bescheiden anhört, wenn Du selbst es abhörst. Wie soll da ein auf statistischen Berechnungen basierendes Programm etwas Vernünftiges daraus machen?

Am Besten ist ein USB Headset: Konstanter Abstand vom Mikro zum Mund, die enthaltene Soundkarte ist i.d.R. gegen Störstrahlungen, wie sie im Rechnergehäuse auftreten, geschirmt, d.h. kein „merkwürdiges“ Brummen oder Rauschen und einige Headsets haben sogar Differenzmikrofone, um Umgebungsgeräusche vom eigentlichen „Nutzsignal“ des Sprechers zu trennen.
Z.T. gibt es sie auch mit Ohrhalter, so dass Du ohne Überkopfbügel auskommen kannst.

Dafür muss man auch gar nicht so viel Geld ausgeben, bereits für unter 50€ gibt es recht anständige Teile, bspw. von Sennheiser das PC26 USB.

Zur Kompatibilität mit verschiedenen Anwendungen findest Du bei Nuance einige Angaben, wenn Du danach googelst.
Dabei gibt es aber praktisch nie den Fall, dass man eine Anwendung partout nicht mit Spracherkennung nutzen kann.
Meist kann man einfach den Cursor in ein Textfenster setzen, losdiktieren und der Text erscheint an der Cursorposition.
Sollte das tatsächlich einmal nicht funktionieren, hast Du bei Dragon immer das sog. „DragonPad“, einen kleinen Editor, der alle Features zum Diktat und zur Sprachsteuerung unterstützt.
Dann kannst Du zur Not, wenn alle Stricke reißen, immer dort reindiktieren und danach den Text per Copy/Paste in Dein Word kopieren.

Gruß,
Martin

Hallo Martin,
vielen Dank für deine Hinweise. Inzwischen habe ich mir die Standardversion von Dragon 11 und ein Logitech USB Tischmikro gekauft. Das funzt in Hinsicht auf meine Anforderungen tadellos, auch bei Word 2000, und war nicht besonders teuer.
Gruß,
lynndinn