Direktzahlung statt einer Krankenhausversicherung

Sehr geehrte Leser,
ich habe gehört, dass Leute eine Krankenhausversicherung abschließen, um im Falle einer stationären Behandlung in ein Krankenhaus ihrer Whal vom besten Experten und Chefarzt versorgt zu werden und auch besseres Essen und 1Bettzimmer zu erhalten.
Hauptziel ist es, dem zunehmenden Krankenhauspfusch und der Zweiklassengesellschaft bei der OP mit dieser Zusatzversicherung zu entkommen.
Statt auf dem Fließband ambulant operiert zu werden und minderwertige Materialien eingesetzt zu bekommen, soll es mit dem Zusatz nur das Beste geben.

  1. Frage) Nun kommt mir aber die Frage, ob eine ambulante OP mit Vollnarkose eigentlich als stationäre OP gilt? Immerhin wird mittlerweile vieles nur noch ambulant durchgezogen.
  2. Frage) Kann man statt den Versicherungen das Geld in den Rachen zu schmeißen, selbst den überschüssigen Betrag, welches die gesetzliche Krankenkasse nicht bezahlt direkt zahlen?
    Und kommt das bei einer kleinen OP in zehn Jahren günstiger? Denn neben den Versicherungskosten kann man ja auch medizinische Aufwendungen von der Steuer absetzen.

Vielen Dank für Antworten und
frohes Fest.

Sehr geehrte Leser,

Lieber Fragender,

  1. Frage) Nun kommt mir aber die Frage, ob eine ambulante OP
    mit Vollnarkose eigentlich als stationäre OP gilt? Immerhin
    wird mittlerweile vieles nur noch ambulant durchgezogen.

Nein, es sei denn, es gäbe Anbieter, die auch dieses mit in den Versicherungsschutz integriert haben - nach meiner Kenntnis gibt es so etwas auf dem Markt z.Zt. nicht.

  1. Frage) Kann man statt den Versicherungen das Geld in den
    Rachen zu schmeißen, selbst den überschüssigen Betrag, welches
    die gesetzliche Krankenkasse nicht bezahlt direkt zahlen?
    Und kommt das bei einer kleinen OP in zehn Jahren günstiger?
    Denn neben den Versicherungskosten kann man ja auch
    medizinische Aufwendungen von der Steuer absetzen.

Natürlich kann man. Mit Glück klappt das auch. Aber bedenke: weder der mögliche Zeitpunkt einer Erkrankung/OP noch deren Kosten sind im Voraus ersichtlich - und auch bei einer kleinen Blinddarm-OP ist es schon zu Komplikationen gekommen - die anschließend zu erheblichen Mehrkosten geführt haben. Auf die steuerliche Förderung würde ich nicht setzen - da gibt es erhebliche Eigenanteile…
http://de.wikipedia.org/wiki/Au%C3%9Fergew%C3%B6hnli…
LG J.K.

Hallo,

vielleicht hilft dieser Link zum Thema „ambulante OP“:

Auch eine Nachfrage bei der gesetzlichen Krankenkasse wegen einer Zusatzversicherung kann sinnvoll sein.

Wenn man die Chefarztkosten selbst bezahlen möchte, sind den neben den bereits genannten Risiken noch folgende Punkte wichtig:

  • neben dem Chefarzt sind auch der Anästhesist, der Radiologe und Laborarzt (auch wenn gar nicht im Krankenhaus) zu einer Privatrechnung berechtigt.

  • Gibt es in dem Wahlarztvertrag, den man bei der Krankenhausaufnahme unterschreibt, eine Kündigungsfrist? Das kann sehr wesentlich sein.

Gruß

RHW

Sehr geehrte Leser,
ich habe gehört, dass Leute eine Krankenhausversicherung
abschließen, um im Falle einer stationären Behandlung in ein
Krankenhaus ihrer Whal vom besten Experten und Chefarzt
versorgt zu werden

Du mußt unterscheiden zwischen Notfällen (wo Dich der erste erreichbare Arzt im ersten erreichbaren Krankenhaus operiert) und planbaren Dingen (z.B. Hüft- OP).

Bei Notfällen brauchst Du demzufolge keine Chefarzt- Versicherung.

Bei planbaren Sachen kannst Du vorher mit dem Chefarzt über den Aufpreis gegenüber dem Kassentarif reden und verhandeln. Wenn der Preis für die Kassen- OP z.B. 5.000€ wäre, zahlst Du mit Chefarzt- Behandlung leicht 10.000€. DIe Differenz müßtest Du dann selber dazuzahlen, oder über eine Zusatzversicherung abdecken.

und auch besseres Essen und 1Bettzimmer zu erhalten.

Der Aufpreis für besseres Essen und Einzelzimmer beträgt pro Tag ca. 80€. Das ist oft problemlos aus eigener Tasche stemmbar.

  1. Frage) Nun kommt mir aber die Frage, ob eine ambulante OP
    mit Vollnarkose eigentlich als stationäre OP gilt?

Nein, für eine stationäre OP muß man im Krankenhaus aufgenomen werden udn wenn es nur für einen Tag ist.

Immerhin wird mittlerweile vieles nur noch ambulant durchgezogen.

Das kann man sich als Privatpatient im Krankenhaus in gewissen Grenzen aussuchen.

  1. Frage) Kann man statt den Versicherungen das Geld in den
    Rachen zu schmeißen, selbst den überschüssigen Betrag, welches
    die gesetzliche Krankenkasse nicht bezahlt direkt zahlen?

Klar kann man das. wenn man das Geld dazu hat. Das Problem ist, dass die Kosten schwer kalkulierbar sind.

Und kommt das bei einer kleinen OP in zehn Jahren günstiger?

Stimmt, aber wenn die kleine OP nächsten Monat ist, geht die Rechnung nicht meher auf.

Denn neben den Versicherungskosten kann man ja auch medizinische Aufwendungen von der Steuer absetzen.

Stimmt. Ob man sich gegen ein Risiko versichert, muß man selbst entscheiden. Der ein versichert sich gegen dies, der andere gegen dass. Da kann man schwer einen Rat geben.

Hallo nochmal,

vielen Dank und einen schönen Weihnachten und guten Rutsch euch allen.

Gruß

Direktzahlung

Sehr geehrte Leser,
ich habe gehört, dass Leute eine Krankenhausversicherung
abschließen, um im Falle einer stationären Behandlung in ein
Krankenhaus ihrer Whal vom besten Experten und Chefarzt
versorgt zu werden und auch besseres Essen und 1Bettzimmer zu
erhalten.

Ja, das machen manche. Nicht immer halten die Tarife, was sich die Patienten versprochen haben.
Beispiele:

  • Zimmer
    Es gibt Kliniken die haben sowieso 2-Bett-Zimmer.
    Außerdem könnte das neuer Standard werden, mehr.
  • Chefarzt
    Nicht immer ist der Chefarzt erste Wahl.
    Mitunter ist er schon etwas raus aus dem praktischen Operationsgeschäft, weil er nur noch Leitungsfunktion hat und seine Erfahrungen weiter gibt. Dann ist gegen eine sichere Operationshand eines jungen Mediziners, gegen die chefärztliche Zitterflosse nichts einzuwenden.
  • Verpflegung
    Extras kann jeder dazu buchen. Einfach selber zahlen. Wie oft liegst du in deinem Leben im Krankenhaus? Die PKV würde sich dann nur lohnen, wenn du Dauerpatient bist, aber dann will dich die PKV auch nicht haben.
  • Wahlkrankenhaus
    Das ist ein Argument. Wenn es die PKV in ihren Bedingungen eingeschlossen hat. Denn sonst gilt (und hier trotzdem auch noch) immer das medizinisch notwendige Maß. Also nix mit schönster Schwarzwaldklinik-Romatik.

Hauptziel ist es, dem zunehmenden Krankenhauspfusch und der
Zweiklassengesellschaft bei der OP mit dieser
Zusatzversicherung zu entkommen.

Die Versicherung schützt auch nicht vor Krankenhauspfusch und Zweiklassengesellschaft. Denn du bist immer noch gesetzlich Versicherter.
Mit solchen Slogans ist schon mal eine PKV auf Fresse gefallen, welche Zahnzusatztarife verkauft hat und damit warb, dass der Kunde damit zum Privatpatienten würde.

Statt auf dem Fließband ambulant operiert zu werden und
minderwertige Materialien eingesetzt zu bekommen, soll es mit
dem Zusatz nur das Beste geben.

Stimmt nicht. Mit höherwertigen Materialien hat das gar nichts zu tun. Du redest hier von einer reinen Krankenhauszusatzversicherung für 1/2-Bett + Chefarztbehandlung. Und auch der Chefarzt schiebt seine Patienten einen nach dem anderen (Fließband) durch die OP’s. Frag mal Leute im KH wie’s da zu geht.

  1. Frage) Nun kommt mir aber die Frage, ob eine ambulante OP
    mit Vollnarkose eigentlich als stationäre OP gilt?

Nein.

Immerhin wird mittlerweile vieles nur noch ambulant durchgezogen.

Stimmt. Kostendruck. Ist aber o.k. Muss der Patient wirklich wegen jeder Kleinigkeit seine Tage im KH abliegen?

  1. Frage) Kann man statt den Versicherungen das Geld in den
    Rachen zu schmeißen, selbst den überschüssigen Betrag, welches
    die gesetzliche Krankenkasse nicht bezahlt direkt zahlen?

Ja. Viele KH’s bieten dies inzwischen direkt an. Der Patient wird mitunter direkt gefragt.

Und kommt das bei einer kleinen OP in zehn Jahren günstiger?

Im Grunde ja, kommt aber auf die Zahlen an. Einfach mal den typischen Fall durchrechnen.

Denn neben den Versicherungskosten kann man ja auch
medizinische Aufwendungen von der Steuer absetzen.

In gewissen Grenzen.

Vielen Dank für Antworten und
frohes Fest.

Guten Rutsch.

Schließ lieber eine Auslandsreisekrankenversicherung ab (Auslandsaufenthalt vorausgesetzt). Die ist viel wichtiger.
Wenn es dir um bessere medizinische Operationsmethoden/Materialien oder alternative Zusatzbehandlungsmethoden geht, suche noch mal neu nach Angeboten.