ich möchte mir die DiskStation DS918+ zulegen. Einmal als Backup-System für Laptop, Smartphone etc., aber auch als Netzwerkspeicher zum Aufzeichnen von Filmen etc. Stehen soll das Gerät im Wohnzimmer, angeschlossen per Netzwerkkabel am WLAN-Repeater (Fritz WLAN Repeater 1750E). Vielleicht kommen später noch Serverdienste wie Cloud, FTP-Server etc. hinzu, mal schauen. Das Gerät bietet ja scheinbar eine ganze Menge.
Fakt ist am Ende des Tages wird das Gerät 365 Tage im Jahr durchlaufen und ich frage mich, welche Festplatten am besten darein passen? Leise, schnell und robust sollen die Platten sein. Gerade bei Festplatten sollte man auf Enterprise Storage achten, also Businesshardware, habe ich mir sagen lassen. Was ist daran und was heißt das in der Praxis?
Vier Platten möchte ich in Summe verbauen, jeweils mit min. 4TB. An SDD bin ich aufgrund des hohen Preises nicht interessiert.
Was ist langlebig und gleichzeitig bezahlbar und von der Lautstärke (weil im Wohnzimmer stehend) und Geschwindigkeit top?
Ich befürchte, das NAS ist das Backup-Konzept.
Ich persönlich finde sowas im privaten Bereich eigentlich eine Überlegung wert, allerdings wenn ihm neben dem Backup-System auch noch andere „Pflichten“ aufgebrummt werden, halte ich es für, naja, gefährlich, sich darauf zu verlassen. Ich habe selber einige Jahre (knappe 8 Jahre sogar) ein NAS mit Raid 1 als „Backup-System“ mißbraucht - und glücklicherweise musste ich weder ein Restore durchführen, noch hat sich das NAS bzw. eine Platte verabschiedet - eigentlich verdammtes Glück gehabt.
Bei vier Platten würde ich ein altbackenes Raid 5 + Spare vorschlagen - allerdings hab ich mich schon lange nicht mehr mit sowas befasst.
Also ich möchte zwei HDDs mit Inhalt speisen und die übrigen zwei für die jeweiligen Backups benutzen. Können Sie mir Literatur oder Links empfehlen, um mehr über Backup-Konzepte und Raid-Level (noch weiß ich nicht was das überhaupt sein soll) zu erfahren?
ja genau, das NAS soll als Backup-Option dienen. Ich hatte noch nie Probleme, dass eine Festplatte abgeraucht ist. Da aber immer mehr Daten hinzukommen möchte ich mich für die Zukunft besser aufstellen. Die sonst genutzten externen Festplatten für Sicherungen möchte mit dem NAS ablösen
Ich habe mir gerade einmal einige Grafiken auf Google angesehen. Sieht sehr kompliziert für mich als nicht ITler aus.
Ein Autobackup der Platte einmal in der Woche auf eine zweite Platte reicht nicht aus? So hatte ich mir das vorstellt.
Sinnvoll wäre es, die externen Festplatten nicht abzulösen, sondern als weitere Sicherung weiter zu nutzen.
Überleg mal, was passiert, wenn das Netzteil der NAS durchbrennt und alle Festplatten darin gleichzeitig mit Überspannung versorgt.
Oder was passiert, wenn der Controller in der NAS spinnt und alle eingebauten Festplatten mit Datenmüll beschreibt?
Oder was passiert, wenn die NAS mal gehackt wird?
Übrigens hat eine Verwandte mal ihre kompletten Urlaubsfotos von mehreren Jahren verloren. Weil ihre Festplatte abgeraucht ist.
Ist es nicht. Jede NAS lässt dich beim ersten Einrichten das gewünschte RAID auswählen und kümmert sich dann um alles notwendige. Und das Backup-Programm erledigt dann die Fußarbeit.
Meine älteste Platte (Western Digital Red, 3 TB) hat knapp 41000 Power_On_Hours, die läuft näherungsweise durch. Das sind knapp 5 Jahre. Ich erwarte, dass sie bald ausgetauscht werden muss. Viel älter sind die andren Platten jedenfalls bei mir nie geworden.
Und zumindest hier sind es nicht die allerübelsten Platten
Die Daten werden auf 3 Platten verteilt, wenn eine Platte tot geht, ist es unkritisch. „Spare“ heißt: eine Platte ist fertig eingebaut und wird dann automatisch anstelle der kaputtgegangenen eingebunden. Wenn der Einbindevorgang abgeschlossen ist, kann also gleich die nächste Platte kaputt gehen, ohne das Daten fehlen und bislang jemand eingreifen musste. Dann werden aber zwei neue Platten gebraucht …
Wie gut das bei den üblichen NAS geht: keine Ahnung, bei mir läuft das auf einem Debian Linux sehr entspannt.
Schlechte Idee. Wenn die Kiste abbrennt und das Netzteil 220V an die Festplatten lässt?
Und: was ist ein Autobackup? Eine Kopie? Entweder Du machst sehr viele Kopien (und dann hast Du bald ein Platzproblem) oder Du kopierst etwas, was schon kaputt ist.
Mit Potenzial zum Klassiker: Verschlüsselungstrojaner eingefangen, der überschreibt die Daten mit handverlesenen Nullen. Autobackup.
Und nun?
Auch ohne Trojaner: mancheiner hat erst mit zwei Wochen Verspätung gemerkt, dass er den die Bilder vom Sommerurlaub 2010 gelöscht hat. Wenn das Autobackup wöchentlich arbeitet, kann das auch schon gewaltig nerven.
Inkrementielles Backup ist hier das Mittel der Wahl.
Die coolen Jungs benutzen zum Beispiel Duplicity und speichern verschlüsselt in der „Cloud“ oder auf einem NAS, was bei $BEKANNTEM steht. Da ist man auch gegen Blitzeinschlag relativ sicher. Aber auch nicht ohne einen Spezialexperten-Tipp: Wenn Dein privater Schlüssel weg ist, dann kannst Du das Backup getrost vergessen.
Wie schon erwähnt wurde: keine gute Idee (NAS „fackelt“ ab oder „macht sich selbständig“ o.ä.).
Ich hab mir vor über einem Jahr ein neues Backup-Konzept zugelegt und da gibt es eben zwei Punkte, die ich hier noch einwerfen möchte:
Inkrementielle Sicherung oder Versionierung (ich habe es mit inkrementieller Sicherung mittels robocopy gelöst, dessen Script ich manell anwerfe - köntte natürlich aber auch gescheduled werden)
Das Backup-Medium ist wechselbar (ich habe es mittels abschaltbarer HD-Docking-Station gelöst, bei der ich die Festplatten händisch wechsle und - in längeren zeitlichen Abständen - noch ein Backup der Backup-Platte mache, das ich dann sogar räumlich getrennt aufbewahre)
Einem NAS alleine würde ich nicht mehr vertrauen, obwohl ich jahrelang damit problemlos durchgekommen bin - aber ein Gefühl der Unsicherheit war trotzdem immer da.
Vielen lieben Dank für die ganzen Antworten und Anregungen. Mensch, ich habe mir das deutlich entspannter vorgestellt. Auch sollte in einem NAS - zumindest für mein Verständnis - ein „sicheres“ Netzteil eingebaut sein, weil es ja unter Dauerstrom steht, anders als beim Laptop.
Duplicity hört sich interessant an, da werde ich mich einmal näher mit befassen.
Ich würde max. zwei Kopien vorhalten wollen, bspw. vor einem Monat und vor einmal halben Jahr. Sollte man eigentlich auch mit Vorgängerversionen in wichtigen Verzeichnissen arbeiten? Wie arbeitet Ihr dabei?
Bzgl. Verschlüsselungstrojaner, ja, beruflich hatte ich damit schon einmal zu tun, da ist man vorgewarnt, das steht fest.