Diskus Buntbarsch, Bodengrund, lang

Hallo alle zusammen,
Wir möchten in einem neuen Aquarium(260l) Diskus Buntbarsche halten.
Hierbei bräuchten wir den ein oder anderen Rat für den Bodengrund.
Wir haben alleine heute mit drei verschiedenen Diskus-Züchtern gesprochen, was am Ende zu einer Unstimmigkeit führte.
Im Aquarium soll ein Valiserienhintergrund und entsprechend viel Holz und nach vorn kleinere Pflanzen eingebracht werden.

Anfänglich wollten wir schwarzen Kies(sehr teuer) benutzen. Man riet uns davon ab, der sei auf Grund der Färbung phosphatbelastet und koenne auf lange Sicht hin das Wasser „versauen“.
Schwarz, wegen der Herkunftsbedingungen der Diskusse(Rio Negro, Schwarzwasser usw.)

Die zweite Überlegung war „Sand“. In einem reinen Sandbett gedeihen keine Pflanzen, sie ersticken.
Ein Sand-Kies-Gemisch lässt den Sand auf lange Sicht nach unten sinken. Man wird ihn immer wieder in zeitraubenden Arbeiten nach oben befördern müssen.

Letzte Variante wäre ganz stinknormalen Aquarienkies zu benutzen(weiss bis grau)
Der ist für die Pflanzen grob genug, so dass die Wurzeln Sauerstoff bekommen.
der ist von der Beschaffenheit her recht rund, so dass sich Welse nicht dran verletzten.

Eine Variante die sich von vornherein ausschließt:
Ein Glaskubus ohne Pflanzen und ohne Bodengrund.

Könnt Ihr uns nicht ein paar Tips geben in Sachen Bodengrund für Diskusse?

Servus
Masei1202

Hallo,

also ich habe seit einigen Jahren ein 120l Becken mit Sand laufen, mir ist noch keine Pflanze „erstickt“. Für den Bodengrund habe ich normalen Quarzsand aus dem Baumarkt verwendet, den ich vorher gründlich durchgewaschen habe.
Mein neustes Projekt ist ein 30l CPO-Becken. Dafür war ich auch auf der Suche nach schwarzem Sand (wirklich sehr teuer). Nun habe ich mir im Baustoffhandel schwarzen Granitsplit gekauft (5kg für ca 1,50€). Wie sich das auf die Wasserwerte auswirkt, kann ich noch nicht mit Bestimmtheit sagen, da das Becken erst einfährt und momentan mitten im Nitritpeak ist.

Was für deine Diskus am besten ist, kann ich dir leider keinen Rat geben.

Viel Erfolg :smile:

Viele Grüße
Belini

Hallo Masei,

Wir möchten in einem neuen Aquarium(260l) Diskus Buntbarsche
halten.

Das finde ich wirklich knapp bemessen…sie werden zwar nur 15cm lang, dafür um so höher…

Hierbei bräuchten wir den ein oder anderen Rat für den
Bodengrund.
Wir haben alleine heute mit drei verschiedenen Diskus-Züchtern
gesprochen, was am Ende zu einer Unstimmigkeit führte.
Im Aquarium soll ein Valiserienhintergrund und entsprechend
viel Holz und nach vorn kleinere Pflanzen eingebracht werden.

klingt soweit ok…auch wenn Barsche…Du weißt schon, eine eigene Sichtweise der Beckengestaltung haben ;o)

Anfänglich wollten wir schwarzen Kies(sehr teuer) benutzen.

Man riet uns davon ab, der sei auf Grund der Färbung
phosphatbelastet und koenne auf lange Sicht hin das Wasser
„versauen“.

Hm, der Kunstkies den ich kenne, ist beschichtet und versiegelt, der gibt sicher eine Phosphate ab, die kommen eher durchs Futter ins Wasser.

Schwarz, wegen der Herkunftsbedingungen der Diskusse(Rio
Negro, Schwarzwasser usw.)

Schwarzwasser bedeutet, dass viele Huminsäuren im Wasser gelöst sind, durch Wurzeln die ins Wasser ragen bzw im Wasser stehen. Dieses Wasser ist recht sauer und hat kaum gelöste Mineralien, also niediege GH und KH, die Farbe des Wassers ist sekundär (gelbbraun), mit der Farbe des Bodengrundes hat das nichts zu tun.
Hab auch ein Becken mit schwarzem Kies, das weit davon entfernt ist ein Schwarzwasserbecken zu sein ;o)

Die zweite Überlegung war „Sand“.

Jepp, feiner rundkörniger Sand, das mögen alle Barsche gerne.Zumal Barsche Sand auch futtern und Diskusse hineinblasen, wenn sie nach Futter suchen.

In einem reinen Sandbett
gedeihen keine Pflanzen, sie ersticken.

Wer hat Dir denn das erzählt? Das ist vermutlich wieder die Geschichte mit dem verdichteten Sand…das ist Käse…in einem Aquarium verdichtet sich kein Sand, es sei denn, Du hättest da nennenswerte längerandauernde Gezeitenunterschiede.

Ein Sand-Kies-Gemisch lässt den Sand auf lange Sicht nach
unten sinken. Man wird ihn immer wieder in zeitraubenden
Arbeiten nach oben befördern müssen.

Das kriegst Du gar nicht hin ;o)

Letzte Variante wäre ganz stinknormalen Aquarienkies zu
benutzen(weiss bis grau)

Geht auch, aber möglichst feine Körnung.

Der ist für die Pflanzen grob genug, so dass die Wurzeln
Sauerstoff bekommen.

Ehrlich, ich hab kein Becken in dem die Pflanzen nicht in Sand gedeihen, ganz im Gegenteil.

Für viele Wasserpflanzen sind die Wurzeln ohnehin zweitrangig, da sie in der Lage sind ihre Nährstoffe direkt mit den Blättern aus dem Wasser zu ziehen.
Was Du machen kannst sind Düngekugeln ins Sandbett zu packen, direkt an die Wurzeln, der Pflanzen, das hilft ihnen beim Neueinsatz.
Ansonsten genügt den Pflanzen CO2 und Eisen als Zussatzdünger.
Es müssen aber eben für diese Wasserwerte angepasste Pflanzen sein (Leitwert, osmotischer Zelldruck)

der ist von der Beschaffenheit her recht rund, so dass sich
Welse nicht dran verletzten.

Öhm Welse? Ancistren? Sicher, dass es denen bei den molligen Temperaturen (29-30°C) die Diskusse bevorzugen nicht zu warm wird? Falls es um Ancistren geht, die bevorzugen schnell fliessende Gewässer, während es Diskusse lieber ruhiger und vor allem warm mögen.
Wie gesagt ich frage, denn da bin ich mir nicht sicher.

Eine Variante die sich von vornherein ausschließt:
Ein Glaskubus ohne Pflanzen und ohne Bodengrund.

Ja klar, das wäre dann ja auch Tierquälerei.

Hoffe das hilft Dir

Morgen,

nun dass dir beim Boden mist erzählt wurde wirst du schon gelesen haben. Sand ist bei Disken das Maß aller dinge, da sie die Nahrung von auch auf dem Grund suchen, diese wird dann zum teil hoch geblasen. Bei Kies würden sich die Mülas teilweise in den ritzen halten und der Diskus geht erstmal leer aus, was aber meist nicht ganz so schlimm ist, der wird vermutlich ehr zuviel als zu wenig Futter bekommen.

Wenn dein geplantes Aquarium ein Standardbecken ist, wird es zu etwas eng für die Disketten, da es nicht hoch genug ist. Es bedarf auch einiges an Vertikalen Strukturen im Becken, zwischen die sich der Diskus verstecken kann (ähnlich wie bei den Skalaren).

Vallinsnerien sind Wurzelatmer, daher sollten die Dügesticks oder Kugeln an den Wurzeln Bekommen.

Schönes Wochende

260 Liter zu klein
Hallo schwarzer Krieger,

Wir möchten in einem neuen Aquarium(260l) Diskus Buntbarsche
halten.

das ist zu klein für ein Diskusschaubecken. Für ein Zuchtbecken (1 Pärchen) oder Aufzuchtbecken an einer Außenfilteranlage wär es okay, aber nicht als Schaubecken. Diskus sollten immer in der Gruppe gepflegt werden, da sie äußerst soziale und intelligente Tiere sind, die den Kontakt untereinander einfach brauchen (die lausen sich sogar gegenseitig, um ihre sozialen Bindungen zu festigen). Man sollt daher nicht weniger als 5 - 6 Tiere zusammen halten und pro Fisch musst du mit 75 - 100 Liter Wasser kalkulieren. Das Becken sollt daher mindestens 350 - 400 Liter fassen und Beckenhöhe und -tiefe sollte idealerweise ab 60 cm, mindestens aber 50 cm betragen.

Anfänglich wollten wir schwarzen Kies(sehr teuer) benutzen.
Man riet uns davon ab, der sei auf Grund der Färbung
phosphatbelastet und koenne auf lange Sicht hin das Wasser
„versauen“.
Schwarz, wegen der Herkunftsbedingungen der Diskusse(Rio
Negro, Schwarzwasser usw.)

Ist möglich, glaub ich aber nicht. Der Kies wird mit Epoxydharz (Kunststoff) schwarz gefärbt, das ist chemisch inert und mit Phosphat hats eigentlich gar nichts zu tun. Ich wöllte trotzdem keinen künstlichen Bodengrund im Becken haben wollen, einfach vom Gefühl her - ist eben unnatürlich. Außerdem halte ich Kies aus verschiedenen Gründen generell nicht für sonderlich Diskus-geeignet, er hat mehrere Nachteile:
1.) rutscht der Dreck in die Zwischenräume zwischen den Kieseln und man kriegts quasi nie 100%ig sauber - das ist schlecht für den Diskus, bei dem man schon auf peinliche Sauberkeit achten sollte (viele Leute, die ich kenne, halten Diskus ganz ohne Bodengrund, um besser reinigen zu können).
2.) wühlt der Diskus gern im Boden und sucht dort nach Nahrung und er bevorzugt einen weichen Bodengrund eindeutig (wie viele Fische).

Die zweite Überlegung war „Sand“. In einem reinen Sandbett
gedeihen keine Pflanzen, sie ersticken.

Nee, Sand ist perfekt. Billig, schön und gut für die Fische. Da ersticken auch keine Pflanzen drin, das ist ein Gerücht. Ich habe gelben Spielsand ausm Baumarkt (BayWa) im Becken, der ist sogar schadstoffgeprüft und kostet nur um die 2 EUR/ 10 kg. Sand hat den großen Vorteil, dass Dreck/ Mulm obendrauf liegen bleibt und langsam mit der Wasserströmung zum Filter wandert, wo er auch hingehört. Du hast quasi ein mehr oder minder selbstreinigendes Becken. :smile:

Letzte Variante wäre ganz stinknormalen Aquarienkies zu
benutzen(weiss bis grau)
Der ist für die Pflanzen grob genug, so dass die Wurzeln
Sauerstoff bekommen.

Die Wurzeln brauchen keinen Sauerstoff, die Photosynthese wird in den Blättern gemacht. Die meisten Pflanzen wachsen in Erde und Wasserpflanzen in Lehm oder Schlamm. :wink:

der ist von der Beschaffenheit her recht rund, so dass sich
Welse nicht dran verletzten.

Welse sind ein Grund mehr für Sand.

LG, Jesse

Hallo Marsei,

An schwarzem Bodengrund kenne ich im Handel nur zwei Sorten
-den kunststoffummantelten Kies (eher zu grob für Eure Zwecke und umstritten, ob er nun Schadstoffe abgibt oder nicht)
-Kiessand so 1-2 mm Körnung, macht einen eher glasartigen Eindruck, schimmert, leichter als Stein (könntet ihr nehmen, wenn Ihr dunklen Bodengrund wollt. ob er für kleine Welse zu scharfkantig ist, weiß ich nicht)

Schwarzwasser heisst nicht schwarzer Bodengrund, sondern Ansäuerung und Wassertrübung durch Huminsäure und Gerbstoffe aus Torf oder Holz.

Mit hellem Quarzsand 0,2-0,4 mm Körnung habe ich keine schlechten Erfahrungen gemacht. Vasnillerien hatten keine Probleme, den zu durchwurzeln.

Gruß
orangegestreift

Danke und Ergänzung
Hai,
Vielen Dank für die zahlreichen Antworten.
Mit dem Thema Beckengröße und Diskushaltung werden wir uns noch mal auseinandersetzten.

Anfänglich wollten wir schwarzen Kies(sehr teuer) benutzen.
Man riet uns davon ab, der sei auf Grund der Färbung
phosphatbelastet und koenne auf lange Sicht hin das Wasser
„versauen“.
Schwarz, wegen der Herkunftsbedingungen der Diskusse(Rio
Negro, Schwarzwasser usw.)

Hier habe ich mich vllt. etwas ungünstig ausgedrückt.
Mir ist bewusst, das die Färbung des Untergrundes nichts mit Schwarzwasser zu tun hat. Er sollte nur die natürliche Umgebung farblich nachbilden, denn meines Wissens besitzt keines der Herkunftsgewässer einen hellen Bodengrund.
Möglicherweise spielt die Färbung bei diesen Fischen dann doch keine so große Rolle.

Servus
Masei1202 ohne „r“

Hallo,

Mir ist bewusst, das die Färbung des Untergrundes nichts mit
Schwarzwasser zu tun hat. Er sollte nur die natürliche
Umgebung farblich nachbilden, denn meines Wissens besitzt
keines der Herkunftsgewässer einen hellen Bodengrund.

der Diskus ist quasi im gesammten Amazonas-Einzug beheimatet und dort findest du auch ziemlich viel Sandgrund. Gerade die größeren Flachlandflüsse Brasiliens sind selten steinig. Da gibt es riesige Sandbänke und viele Buntbarscharten haben sich mit ihrem Nahrungserwerb direkt auf feinen Bodengrund spezialisiert, z.B. sämtliche Erdfresser (Geophagus, Gymnogeophagus, Satanoperca). In deren Nähe ist auch oft der Diskus zu finden.

Aber das ist natürlich keine schlüssige Argumentation dafür, dass man das jetzt im Aquarium auch so machen muss oder sollte. Man kann im Aquarium ohnehin nicht die Natur nachbilden, sonst müssten ja viele Labyrithfischfreunde ein Stück schlammiges Reisfeld oder einen Abwassergraben nachempfinden…
Fakt ist aber, das Sand viele praktische Aspekte hat, eben dass die Fische in gern druchwühlen bei der Nahrungssuche, was ihrem Wohlbefinden zuträglich ist, und das sich kein Mulm reinsetzt, wie zwischen Kiesel.

LG Jesse

1 Like

Hi Jesse,

deiner Antwort ist nix mehr hinzu zufügen,außer…ein Sternchen.;o)

Ich hab dann mal mein um den heißen Brei rumgeschwafel gelöscht.

Und sag nur 260 l sind zu klein.;o)

Nun ja unsere 540 l werden auch langsam eng,mit den Riesenscheiben.

LG Biene