Hallo,
ich werde in ca. einer Woche an einem Seminar zum Thema Materialwissenschaften teilnehmen. Dabei werde soll ich unter anderem ein 45-min-Referat über die Grundlagen optischer Eigenschaften von Materialien halten (v. a. von Festkörpern, „wieso ist Glas transparent“, „warum glänzen Metalle“ usw.) halten.
Im Anschluss ist eine 30-minütige Diskussion geplant, wobei wir uns selbst ein Diskussionsthema ausdenken sollen. Das Thema darf auch ruhig in einen gesamtgesellschaftlichen Kontext gestellt werden.
Mein Problem ist aber, dass ich finde, dass mein Thema nicht wirklich eine ausführliche Diskussion zulässt - in meinem Vortrag geht es ja eigentlich nur darum, naturwissenschaftliche Gesetzmäßigkeiten anhand der optischen Eigenschaften so zu erklären, dass sie auch ein nicht-Naturwissenschaftler verstehen würde.
Aber was soll man über optische Eigenschaften diskutieren? Die Naturgesetze sind ja nun mal so, wie sie sind - da gibt’s eben nur „richtig“ oder „falsch“.
Hat jemand von euch vielleicht ein paar Anregungen für mich?
Ich selbst habe mir ja überlegt, darüber zu diskutieren, ob es wirklich immer zielführend ist, Mikrochips noch kleiner zu machen, als sie eh schon sind (Stichwort Photonische Kristalle - diese sollen mit Hilfe von gezielter Leitung von Lichtquanten in der Lage sein, Information im Nano-Maßstab abzuspeichern bzw. als nanoskalige Schaltelemente dienen) - in manchen Industrien (Luftfahrt, Raumfahrt) kommt es ja eher darauf an, dass die Technik zuverlässig funktioniert und dass Fehler im Zweifel relativ schnell behoben werden können…
Aber ob das für einen 30min-Diskussion reicht? Ich bezweifle es…
Falls jemand von euch ein paar Tipps für mich hat, würde ich mich sehr freuen!
Danke schon mal im Voraus
Grüße
unsichtbarkeits- bzw. tarntechnologien?
Ein zweites Thema, das ich mir überlegt habe, könnte lauten „wird es jemals möglich sein, Gegenstände und Menschen unsichtbar zu machen?“
Was haltet ihr davon?
Grüße
Hallo,
anderem ein 45-min-Referat über die Grundlagen optischer
Eigenschaften von Materialien halten (v. a. von Festkörpern,
„wieso ist Glas transparent“, „warum glänzen Metalle“ usw.)
halten.
Bringe hier doch eine Inhaltsangabe deines Referats. Man kann sich dann die Schwerpunkte besser vorstellen.
Gruß
watergolf
Also das Inhaltsverzeichnis sieht folgendermaßen aus:
-
Was ist Licht
(darin: Erklärung der Wellen- und Teilcheneingenschaften von Licht, Welle-Teilchen-Dualismus, „was ist eine elektromagnetische Welle?“)
-
Optische Eigenschaften von Festkörpern - typische Phänomene
2.1 Transparenz (und in Abgrenzung dazu opake Eigenschaften z. B. von
Metallen)
2.2 Metallischer Glanz
2.3 Farbeigenschaften von Materialien
-
Lichtbrechung und -streuung
-
Aktuelle Forschung
4.1 Photonische Kristalle
4.2 Unsichtbarkeit?
Dabei werden die letzten beiden Punkte nur „angerissen“, zum einen weil ich selbst kein Physiker bin und an diesem Seminar auch hauptsächlich fachfremde Personen teilnehmen, die aus eigenem Interesse an der Thematik teilnehmen, zum anderen weil das somit einfach zu lange dauern würde und zu kompliziert wäre. Insgesamt beschränkt sich der Vortrag auf die Erklärung der naturwissenschaftlichen Zusammenhänge und verzichtet weitgehend auf komplizierte Formeln und Gleichungen.
Die Idee mit Unsichtbarkeit und Tarnkappen finde ich überaus interessant, aber die Frage ist, wie man darauf eine Diskussion aufbaut. Welche kontroversen Punkte könnte man denn hier erörtern?
Einfach nur zu diskutieren, ob es möglich ist, Dinge unsichtbar zu machen, dürfte nicht reichen für 30min - wer hätte es vor 100 Jahren möglich gehalten, dass die Menschheit eines Tages auf den Mond fliegt?
Mir fallen nur leider konrekt keine stichfesten Argumente und kontroversen Themen ein, die man hier anführen könnte… es ist, als stünde ich auf dem Schlauch!
Grüße
Hallo,
na da hast du doch für 45 Minuten Referat bereits viel Stoff.
Da der Vortrag auch praktische Bezüge haben soll, würde ich z.B.
– den halbdurchlässigen Spiegel bringen. Der paßt zu deinem: „opake Eigenschaften z. B. von Metallen“ und zu: „2.2 Metallischer Glanz“.
Nur ein Teil des auftreffenden Lichts wird reflektiert, ein andere tritt ungehindert hindurch, etwas wird absorbiert.
Mit Gold, Silber oder anderen Metallen bedampftes Glas, nur mehrere Nanometer (ca. 20 – 40 nm) dick, bringt diesen Effekt.
Wurde z.B. von Michelson zur Bestimmung der Lichtgeschwindigkeit verwendet.
Vielleicht findest du Messungen des optischen Verhaltens in Abhängigkeit der aufgedampften, metallischen Schichtdicken.
– Zum Thema Materialeigenschaften („wieso ist Glas transparent“):
Quarzglas läßt UV Licht unterhalb 320 nm durch, Fensterglas absorbiert UV-Licht. Man könnte deren Absorptionsspektren in Abhängigkeit von der Glas-Zusammensetzung zeigen.
– Das Lambert/Beersche Gesetz und seine Anwendungsmöglichkeit speziell in der quantitativen Analyse würde ich erwähnen.
– Zu: „2.3 Farbeigenschaften von Materialien“ könntest du vielleicht die Frage aufwerfen und beantworten: „Warum ist Chlorophyll grün und z.B. nicht schwarz?“
– Zum Thema „Unsichtbarkeit“ sah ich vor einiger Zeit einen sehr guten Vortrag im Fernsehen. Es wurde u.a. ein Schmetterling gezeigt, der sich in kurzer Zeit farblich seinem jeweiligen Untergrund anpassen konnte und dann nahezu unsichtbar war. Wenn ich mich richtig erinnere, sollte er jede einzelne, pigmenthaltige Zelle in ihrer Farbe verändern können. Vielleicht gibt es bei YouTube dazu auch einen Clip.
Du schreibst: „Im Anschluss ist eine 30-minütige Diskussion geplant, wobei wir uns selbst ein Diskussionsthema ausdenken sollen.“
Das finde ich etwas gezwungen. Das Diskussionsthema soll sich doch von selbst zu einer, allgemein interessierenden Passage deines Referats ergeben.
Man kann zu den Zuhörern nicht sagen: „So und jetzt diskutieren wir über Brillen, da das einen gesamtgesellschaftlichen Kontext herstellt“ („Das Thema darf auch ruhig in einen gesamtgesellschaftlichen Kontext gestellt werden“).
Wichtig ist, daß du deinen Vortrag frei von der Leber weg jetzt zusammenschreibst, danach nicht mehr viel änderst und nicht weiter jammerst. Es kann dir niemand die Hand führen.
Die erste Version ist immer die beste und man kommt nach mehreren Änderungen sowieso auf sie zurück.
Dann würde ich den Vortrag einem imaginären Publikum halten. Du merkst sofort, wo du dich zu gespreizt ausgedrückt hast und die Sätze zu lang sind.
Wenn du die Sache beherrscht, kommen die Worte von alleine (leider nicht von mir sondern von Cato dem Älteren).
Eigentlich kann man alles erzählen, wenn man es einigermaßen flüssig und nicht einschläfernd tut. Die Leute sind meist froh, gut unterhalten worden zu sein und das anschließende Büffet ist sowieso der entscheidende Punkt. Das ist dann der wichtigste gesamtgsellschaftliche Kontext“.
Viel Erfolg
watergolf
Hallo Chemiker,
wie ist dein Vortrag angekommen?
Das könntest du nach deinem ‚Dank im Voraus‘ wenigstens im Nachhinein berichten.
watergolf