Ich bin seit 3 Wochen in der Psychiatrie unter anderem wegen dissoziativen Krampfanfällen. Habe sie im Durschnitt so alle 2 Tage. Nun soll ich am Freitag entlassen werden, jedoch wohne ich alleine und da geht das mit den Anfällen nun mal momentan überhaupt nicht. Ich verletzte mich während der Anfälle und habe einfach nur panische Angst. Ich merke auch von den Anfällen vorher nix. Jetzt weiß ich nicht wo ich hin soll am Freitag. Ich soll noch eine Traumatherapie machen, dadurch erhofft man sich die Anfälle in den Griff zu kriegen, aber bis ich da einen Platz habe, dass dauert noch. Wo kann ich bis zur Traumatherapie unterkommen?
Hallo Vivi90,
du musst unbedingt in der Klinik ansprechen, dass vor der Entlassung geklärt sein muss, wo du bis zur (möglichst stationären) Traumatherapie bleiben kannst. Welche Möglichkeiten es regional bei dir gibt, muss in der Klinik (Kliniksozialarbeit) bekannt sein und von dort auch vermittelt werden.
Wenn die Klinik deine Bedenken wegen der Verletzungsgefahr nicht ernst nimmt, kannst du noch bei deiner Krankenkasse anrufen und um Vermittlung bitten. Du kannst auch der Klinik rechtliche Konsequenzen für den Fall einer Verletzung androhen.
Im Zweifelsfall kannst du auch eine Hierarchieebene höher (leitender Oberarzt, Chefarzt) deine Beschwerde anbringen und sagen, dass du dich mit der Entlassungssituation nicht sicher fühlst.
Wichtig ist, dass du entschieden für dich eintrittst und dich nicht in eine für dich unsichere Situation hinein entlassen lässt. Bedenke, du hast jedes Recht der Welt, zu fordern, dass du nicht in Gefahr kommst!!
LG, Lena
Hi, danke für die Antwort.
Ja das mit dem Sozialarbeiter ist mir eben auch noch eingefallen, den werde ich mir direkt morgen schnappen. Und meinen lieben Oberarzt sehe ich morgen in der Visite sowieso. Aber dem ist das auch egal. Ich bin hier zur sogenannten Krise aufgenommen und die geht hier nun mal nur 2 Wochen und die sind jetzt bei mir um. Ein paar Tage konnte ich sogar schon rausschlagen, aber auch nur weil ich schon mit Suizidgedanken gekommen war und die dann wieder schlimmer wurden.
Rechtliche Konsequenzen - echt damit kann ich drohen?
Auch bei der Krankenkasse werde ich mich erkundigen, in wie weit die mir helfen können.
Und zu der Traumatherapie, da habe ich für mich schon die Bedingung gestellt das sie stationär gemacht werden muss, auf eine ambulante lasse ich mich nicht ein.
Hallo, gibt es in der Klinik in der du bist keinen Sozialdienst? Wenn ja, rede mit denen ob du nicht entweder länger bleiben oder wenn nein, wohin du sonst kannst… Eine direkte Adresse kann ich dir auch nicht bieten, da ich nicht weiss wo du bist.
grüsse
Rainer
Hi, bin in Bochum. Hätte ich ja auch mal erwähnen können ^^. Ja wie schon gesagt, ich werde mir den Sozialarbeiter morgen direkt schnappen und zumindest um einen Termin bitten. Der hat zwar nur einmal die Woche Sprechstunde, aber das ist mir nun auch egal.
Hallo Vivi, Dissoziative Krampfanfälle sind zwar nicht mein Spezialgebiet, aber es ist sehr Untypisch, dass Du Dich dabei verletzt. Ich würde Dir dringend empfehlen, die Diagnose nochmal von einem anderen Arzt oder Klinik überprüfen zu lassen. Wenn es wirklich so ist, dass Du Dich öfter bei den Anfällen verletzt, solltest Du versuchen vorrübergehend bei einem Verwanten oder einer guten Freundin unter zu komen, oder jemanden zu bitten in Deiner Wohnung zu übernachten.
Therapeuten mit guter Traumausbildung würde ich über EMDRIA suchen. Hier ist der Link: http://www.emdria.de/ - da dann auf Therapeutensuche (links oben) klicken.
Ich bete für Dich.
Hans
Hi Hans, danke auch für dein Antwort.
Ich weiß das es sehr untypisch ist. Man hat bei mir jedoch auch zusätzlich schon eine Epilepsie diagnostiziert. Ich merke auch unterschiede zwischen den Anfällen. Verletzungen sind bei mir auch leider arg da. Mich nervt es einfach nur, dass sie so unberechenbar sind.
Die Gehirnerschütterung ist fast immer vorprogrammiert. Ich bin leider erst vor kurzem nach Bochum umgezogen zweg Studiums, daher kenne ich hier noch niemanden, Familien und Freundeskreis gibts hier nicht.
Danke für den Link, schaue ich mir auf jedenfall mal an.
Aber ein erste Hoffnungsschimmer ist schon da. Ich habe seit einer Woche eine ambulante Betreuerin(ambulant betreutes Wohnen) und die versucht mich bis zur Therapie in einem Wohnheim unterzubringen als Gastbewohner. Das wäre ja ne super Lösung.
Ja, das mit dem Wohnheim zur Überbrückung hört sich gut an.
Du schreibst, dass Du wg der Krampfanfälle in einer Psychiatrie bist. Eine Epilepsie gehört jedoch ehr in eine Neurologie. Das jemand eine Epilepsie und eine Pseudo-Epilepsie gleichzeitig hat, halte ich für äußerst unwahrscheinlich. Dass sich die Anfälle unterschiedlich anfühlen, kann auch auf mehrere Herde im Hirn hinweisen. Du solltest in eine Epileptologie gehen. Die Ruhr-Uni in Bochum hat einbe derartige Abteilung.
Reichen Segen weiter.
Hans
Hallo Vivi90,
das klingt bei Dir ganz schön nach (viel) Angst, Du könntest Dir selber etwas antun während eines Anfalles. Die Ärzte scheinen diese Gefahr aber nicht soo hoch einzuschätzen, sonst würden sie Dich nicht entlassen. Vielleicht ist es auch die Angst, allein zu sei /allein klarzukommen.
Vielleicht hast Du eine Freundin, bei der Du unterkommen könntest, vielleicht gibt es in Deiner Stadt auch ein Krisenhaus (oder auch „Weglaufhaus“). Ansonsten rate ich Dir, Dich selber aktiv + möglichst schnell um einen Psychotherapeuten zu kümmern, der Dich in Deinen Krisen „auffangen“ kann.
Mehr kann ich Dir leider momentan nicht raten.
LG
@ der Suender:
Doch ich habe beides. Hat man im EEG ja gesehen. ich habe gekrampft und mal waren Ausschlage zu sehen wärend eines Anfalls und bei anderen Anfällen eben nicht. Also beide Diagnosen stehen fest. War deswegen in der Epileptologie in Bonn und Bethel. Und so seltend ist das anscheinend doch nicht. Waren viel Patient mit beiden Arten da, nur in dem Ausmaß ist es wohl selten.
@ Holger:
Wie gesagt Freundeskreis ist leider weiterweg, bin ja erst hier her gezogen. Und zur Angst, natürlich habe ich Angst. Nicht vor dem alleine sein, sondern, dass niemand da ist der mir dann Hilfe leisten kann. Ich habe mir bei meinen psychogenen Anfällen und schon Gliedmaßen ausgekugelt, Kopfplatzwunden zugezogen und was weiß ich noch alles. Da ist ja wohl Angst berechtigt.
Einen ambulanten Therapeuten habe ich ja schon längst. Die sehe ich regelmäßig einmal die Woche für eine Stunde. Und auch zu meinem Psychiater gehe ich mindestens einmal im Monat, zum Neurologen mindestens jedes halbe Jahr. Bin also voll unter Kontrolle, was das angeht.
Von einem Krisenhaus /Weglaufhaus habe ich noch nie was gehört, werde mich da mal schlau machen.
lg Vivi
Hallo Vivi,
da kann ich Dir von hier aus auch erst einmal keine konkrete Hilfe geben. Die Hilfsangebote sind von Bundesland zu Bundesland verschieden. An Deiner Stelle würde ich mich an den Krankenhaus-Sozialdienst wenden. Falls von dort keine Unterstützung kommt, ist eine weitere Möglichkeit der sozialpsychiatrische Dienst deiner Stadt in der Du lebst.Die können vielleicht weiter helfen.
Ich wünsche Dir alles Gute
Kuhnor
Liebe Vivi,
In jeder Psychiatrie gibt es einen Sozialdienst. Wende dich an den/die dortige Sozialarbeiter/in und frage nach den Möglichkeiten einer betreuten Wohnform. Es gibt vollbetreutes und teilbetreutes Wohnen für junge pschisch kranke Erwachsene oder auch die Möglichkeit von Übergangswohnheimen wo man einfach nicht alleine ist.
Ich wünsche dir alles gute für die Zukunft.
Laura
Guten Tag!
Es gibt die Möglichkeit, in einer Psychosomatik vorzusprechen, die - wichtig! - über eine Akutaufnahme verfügt. Diese entscheidet dann über die Möglichkeit der Aufnahme.
Mit freundlichen Grüßen, martin1234
Hallo,
das kann ich so auch nicht beantworten, haben Sie
darüber mit den Ärzten/Sozialarbeitern gesprochen?
Grüße
die hardtwaldklinik II in bad zwesten hat ein behandlungskonzept entwickelt.infos auf deren website. viel erfolg!! h.d.
Arzt lehnt weitere Akutbehandlung ab. Auch habe ich jetzt noch zur Krönung erfahren, dass ich wohl noch immer zu instabil für die Traumatherapie wäre. Nun soll ich erst eine Therapie zur Stabilisierung zwischen schalten. Damit kann ich in 2 Wochen beginnen. Aber ich muss immer noch 2 Wochen überbrücken. Natürlich könnte ich jederzeit wieder als Notfallpatient kommen (die müssen mich ja aufnehmen) aber dann kann ich die Stabilisierungstherapie auch erst wieder später machen. Bedingung für diese Therapie sind 2 Wochen ausserhalb der Klinik.
Sozialarbeiter kann mir auch nicht weiterhelfen. Krankenkasse habe ich auch nun angerufen, auch die können mir nichts nennen. Ich fühle mich echt so hilflos.
Nun habe ich auch nach anderen Kliniken gesucht und auch Bad Zwesten gefunden. Direkt angerufen. Soll da mal meine Unterlagen hin schicken und dann wirds geklärt ob das geht.
Aber danke das ihr euch so bemüht.
lg Vivi
Hallo,
tut mir leid dass Ihre Anfrage bei mir „untergegangen“ ist, jetzt ist es eigentlich sowieso zu spät zum Antworten. Dennoch: Entschuldigung! Anfälle sind leider kein Grund für eine weitere stationäre Behandlung oder häusliche Unterstützung. Ich kenne auch eine Frau die unter dissoziativen Anfällen leidet, sie lebt zwar nicht ganz allein, ist tagsüber aber auch allein und bekommt auch dann ab und zu Anfälle, meist passiert nichts, aber sie hat sich dabei auch schon böse Hämatome zugezogen. Als Schutz könnte sie zuhause einen Helm tragen (wie manche Epileptiker), macht sie aber nicht. Traumatherapie ist sicher sinnvoll, nur muss man da ja monatelang auf einen Platz warten… Ich hoffe, Sie sind inzwischen gut untergekommen!
LG
Hjördis