Dividendenrendite

Hallo Gemeinde,

hat jemand Erfahrung mit dem kurzfristigen Handeln von Aktien, deren Hauptversammlung in Kürze ansteht und man die bekannte Dividendenrendite bekommen möchte? Das Ganze macht ja meines Erachtens nur Sinn, wenn eine größere Summe kurzfristig in die entsprechende Aktie investiert wird und nur über einen definierten Stopp Loss wieder verkauft wird.

Meine spezielle Fragen:
a)
welcher Aktienkurs wird zur Dividendenberechnung zu Grunde gelegt, der vor der HV oder einen Handelstag danach?

b)
wie verhält sich der Aktienkurs gewöhnlich nach einer HV? Schließlich verliert mit Auszahlung der Dividende an die Aktionäre das Unternehmen Kapital.

c) gibt es bei kurzfristigen Investments in die entsprechende Aktie Besonderheiten zu beachten außer Ordergebühren und Abgeltungssteuern?

Danke und Gruß
Dan

Hallo Gemeinde,

hat jemand Erfahrung mit dem kurzfristigen Handeln von Aktien,
deren Hauptversammlung in Kürze ansteht und man die bekannte
Dividendenrendite bekommen möchte? Das Ganze macht ja meines
Erachtens nur Sinn, wenn eine größere Summe kurzfristig in die
entsprechende Aktie investiert wird und nur über einen
definierten Stopp Loss wieder verkauft wird.

Meine spezielle Fragen:
a)
welcher Aktienkurs wird zur Dividendenberechnung zu Grunde
gelegt, der vor der HV oder einen Handelstag danach?

Weder noch. Die Dividende wird in der Regel als fester Betrag auf der Hauptversammlung festgelegt, bzw. meist zuvor festgelegt und auf der Hauptversammlung abgenickt.

b)
wie verhält sich der Aktienkurs gewöhnlich nach einer HV?
Schließlich verliert mit Auszahlung der Dividende an die
Aktionäre das Unternehmen Kapital.

Abgesehen von den üblichen Marktschwankungen fällt der Aktienkurs genau um die Dividende.

Z.B.:
Kurs am Tag vor der Dividende: 10,50
Dividende: 50 ct
Kurs am Tag nach der Dividende: 10,00 plusminus „normale“ Kursschwankungen

Viele Grüße,
Sebastian

ok, Danke für die Infos.
Ist man auch berechtigt eine Dividende zu bekommen, wenn man direkt am Tag der HV wieder aussteigt? Gibt es eine gewisse Haltefrist?

Gruß Dan

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Hallo,
bei deutschen Aktien (bei anderen vermutlich auch, aber da weiß ich es nicht) darf man sie erst am Tag danach verkaufen.
Verkauft man am Tag der HV, bekommt man die Dividende, aus technischen Gründen, in der Regel zwar, die Buchung wird aber ein paar Tage später storniert und das Geld geht an den, der die Aktie Abends wirklich hatte.
BTW: die Dividende wird vom Aufsichtsrat (auf Vorschlag des Vorstands) festgelegt und von der HV genehmigt.

Cu Rene

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Hallo!

Meines Wissen muss man die Aktie am Tage der Hauptversammlung zum Börsenschluss im Depot haben, dann besteht Berechtigung auf die Dividende.

Gruß

Jörg

P.S. Wenn Du planst die Aktie zu kaufen, einen Tag später die Dividende einzustreichen und dann auch wieder die Aktie für den gleichen Preis wie den Tag vorher zu verkauf, kann ich Dir sagen, das wird meißtens nicht funktionieren.
Die Dividendenausschüttung wird eingepreist, d.h. der Kurs der Aktie sinkt in etwa um den Betrag der Dividendenzahlung einen Tag nach der HV. Durch normale Marktgegebenheiten kann es natürlich sein, dass er noch stärker oder eben schwächer fällt.

Hallo,

Verkauft man am Tag der HV, bekommt man die Dividende, aus
technischen Gründen, in der Regel zwar, die Buchung wird aber
ein paar Tage später storniert und das Geld geht an den, der
die Aktie Abends wirklich hatte.

von „in der Regel“ kann keine Rede sein. Von mehreren hundert Dividendenzahlungen, die ich in den letzten Jahren bei verschiedenen Banken zu Gesicht bekam, gab es genau zwei mal Buchungsfehler. Einmal ein exotisches Auslandspapier, bei dem die Buchungsstelle sich beim Stichtag vertippt hatte, und einmal eine zunächst fehlende Zahlung eines Papiers, das sich am Zahltag im Übertrag befand. Deine Behauptung kann ich daher nicht nachvollziehen. Meinst du nicht auch, daß die Banken die „technischen Gründe“ nicht längst beseitigt hätten? Die falschen Gutschriften allein der Dax-Dividenden würde ein erhebliches Risiko bedeuten und die Stornierungen einen immensen Kostenaufwand.

Gruß
Nils

angenommen man würde eine nicht so volatile Dt. Telekom-Aktie am Tag vor oder am gleichen Tag der HV kaufen. Die Dividenenrendite der Telekom-Aktie beträgt dieses Jahr 7,37%. Wenn man sein eingesetztes Kapital abzüglich Steuern, Bankgebühren und höchstwahrscheinlich einen leichten Kursrückgang mit berücksichtigt -> da sollte doch noch einiges übrig bleiben, oder?
Zudem würde ich einen engen Stopp-Loss für den Verkauf am Tag nach der HV setzen.

Gruß Dan

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Normalerweise dürfte da nichts übrig bleiben.

Ich habe keine großangelegt Studie gemacht, kenne das nur von den paar Aktien die ich im Depot habe oder hatte und das zufällig mitverfolgt habe, also meine Erfahrung: Der Kurs sinkt um 90% bis 110% der Dividende.

Könnte auch sein dass ich die falschen Papiere hatte, aber ich empfehle Dir mal das selbst zu beobachten.

Gruß

derschwede77

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Wenn man sein eingesetztes Kapital abzüglich Steuern,
Bankgebühren und höchstwahrscheinlich einen leichten
Kursrückgang mit berücksichtigt -> da sollte doch noch einiges
übrig bleiben, oder?

Es ist doch ganz einfach: die gezahlte Dividende verläßt bei Zahlung das Unternehmen, d.h. der Unternehmenswert fällt um den Betrag der Dividende und dementsprechend auch der Wert jeder Aktie. Da sich das jeder ausrechnen kann, fällt auch der Kurs entsprechend.

Interessant war das Spiel früher mal, als man als Privatperson noch die Körperschaftsteuergutschrift von rd. 56% einstreichen konnte, was institutionellen Anlegern idR nicht möglich war, weswegen der Kurs am Zahltag auch nur um die Nettodividende fiel.

Gruß
Christian

wenn dem immer so ist (Kursrückgang um den Dividendenwert) könnte man ja am entsprechenden Tag immer ein gehebeltes Put-Zertifikat auf die Reise schicken und auf diese Weise profitieren. zu naiv oder realistisch?

Gruß Dan

wenn dem immer so ist (Kursrückgang um den Dividendenwert)
könnte man ja am entsprechenden Tag immer ein gehebeltes
Put-Zertifikat auf die Reise schicken und auf diese Weise
profitieren. zu naiv oder realistisch?

Sogar so realistisch, dass du davon ausgehen kannst, dass die Dividende in der Berechnung des Zertifikatswerts exakt so berücksichtigt wird, dass deine Spekulation auf 0 hinausläuft.

Grüße,
Sebastian

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Hallo,

Zudem würde ich einen engen Stopp-Loss für den Verkauf am Tag
nach der HV setzen.

Offene Order werden mit dem Tag der HV (ich denke zum Börsenschluß, aber das kann man beim entsprechenden Börsenplatz nachsehen) gestrichen. Also nicht vergessen zum richtigen Zeitpunkt einen Neue einzustellen.

Cu Rene

Hallo Sebastian,

das leuchtet mir zunächst nicht ein.
Angenommen das Unternehmen gibt eine Dividenrendite von 3% aus, wird (wie hier gepostet) der Aktienkurs auch um ~ 3% fallen (zumindest zeitweise).
Kaufe ich anstatt die Aktie ein Put K.O. Zertifikat mit Hebel 4, so dürfte ich mit dem Schein doch ~ 12% Gewinn machen? (wenn man dann das richtige Timing für den Verkauf hat).

Gruß Dan

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Hallo,

das leuchtet mir zunächst nicht ein.
Angenommen das Unternehmen gibt eine Dividenrendite von 3%
aus, wird (wie hier gepostet) der Aktienkurs auch um ~ 3%
fallen (zumindest zeitweise).
Kaufe ich anstatt die Aktie ein Put K.O. Zertifikat mit Hebel
4, so dürfte ich mit dem Schein doch ~ 12% Gewinn machen?
(wenn man dann das richtige Timing für den Verkauf hat).

das Zertifikat wird genau so viel kosten, daß Du bei der Operation nicht gewinnst. Es gibt genug Marktteilnehmer, die die gleiche großartige Idee haben, so daß der Preis für das Zertifikat inkl. Transaktionskosten solange steigt, bis sich das nicht mehr rechnet.

Gruß
Christian

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Hallo Dan!

Vergiss die Idee einfach wieder.

Die Idee habe ich in meinem Arbeitsleben schon so oft gehört, dass ich sie eigentlich nicht mehr hören kann. Alles technische hierzu wurde Dir schon beantwortet. Es ist ein Nullsummenspiel abzgl. Gebühren für die Orders.

Du redest hier auch immer wieder von der Dividendenrendite. Das ist keine absolute Zahl bezogen auf die kommende Dividende, sondern eine Zahlenspielerei mit Dividenden der vergangenen Jahre oder des vergangenen Jahres bezogen auf den heutigen Aktienkurs. Auf jeden Fall ist es kein „Versprechen“ der AG! Die AG schüttet nicht „6%“ aus, sondern „3,40 Euro“. Und diesen Eurobetrag darf dann jeder heranziehen, um zukünftige, mögliche Dividendenrenditen auszurechnen.

Fazit:

Kauf vor HV verbunden mit Verkauf nach HV ist eine Spielerei, bei der in der Regel nichts rauskommt. Du profitierst maximal von den ganz normalen Kursschwankungen einer Aktie. Dafür brauchst Du aber keine HV, das kannst Du das ganze Jahr über machen!

Viele Grüße,
Kami19

Hallo,

ich stimme dir zu dass nicht von „in der Regel“ geredet werden kann… aber aus anderen Gründen.
Während in Deutschland die Regel Ex-Tag = Record-Date+1 und Ex-Date = Pay Date gilt stimmt für Deutschland das „in der Regel“.
Auf anderen Märkten ist das allerdings anders und Cross-Ex Compansations sind nicht die Ausnahme sondern die Regel.

Da reicht der Blick nach z.B. Finnland (Rec-Date+2 = ex-Date und Pqaydate = recdate+5).

In Spanien sieht es nochmal anders aus… etc.

Natürlich bekommt der durchschnittliche Kunde eher weniger davon mit weil die Bank seine Positionen auf den Ex-Tag zieht und der Kunde daher von den Buchungen die später zwischen den Banken laufen sicherlich seltener betroffen ist.
Es gibt aber so gut wie immer Pending Trades und pendente NOR-Geschäfte bei grösseren Gesellschaften wie z.B. Nokia und Telefonica… und dann schlägt es eben auch auf den Kunden durch.

Gruss HighQ

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