Hallo sachwalter,
ist natürlich schwer, hier zu antworten, wenn man nicht alle relevanten Details kennt. Deine Angaben machen schon neugierig, wo denn das Problem sein könnte.
Will mich auch nicht konkret zur DKB äußern, sondern nur einige allgemeine Anmerkungen. Ich weiß auch nicht, ob Du Rat für Kreditgewährung willst, Antwort, warum es Probleme hier gibt oder die DKB öffentlich kritisieren willst.
Direktbanken/Internetbanken (egal ob private oder „indirekt“ öffentlich rechtliche
haben das Konzept, möglichst wenig und günstiges (und leider auch oft selbst im Kundenkontakt wenig qualifiziertes) Personal einzusetzen, wenig Kosten für individuelle Beratung bzw individuelle Problemlösung zu kreieren, denn Beratung (vor allem qualifizierte) kostet Geld und das bringt im Kleinmasengeschäft (angeblich) weniger als es kostet. Das ist - ganz wertneutral gesprochen - das Konzept solcher Banken (es gibt Mischformen wohl gemerkt).
Dann gibt es bei dieser Art von Banken unterschiedliche Schwerpunkte. Das merkt man vielleicht in der Angebotspalette, aber auch selbst wenn vieles, wie auch Kredite, angeboten wird, dann merkt man erst bei konkreten Anträgen, wo die eine oder andere Bank ihren Schwerpunkt und ihre „Stärken“ hat.
So gibt es Banken, die mit geschickter Angebotsstrategie es geschafft haben, viele Girokonten mit Gehaltseingängen zu erhalten. Viel durchschnittlich gehaltenes Guthaben ohne relevante Verzinsung. Darum beneiden sie heutzutage sogar so manche Großbank (mal auf die aktuelle Werbung von Großbanken achten und auf deutsche Bankübernahmen in letzter Zeit - Finanzmarktkrise lässt grüßen
.
Und schließlich sind die angebotenen Produkte bei Direkt-/Internetbanken Standardprodukte (wie auch immer das intern definiert ist) - Abweichungen davon sind unerwünscht, denn das heißt ja wieder individuelle Bearbeitung/Prüfung und Kosten.
Kredite durchlaufen Scoringmodelle (nicht nur bei den Direkt- / Internetbanken). Der Teufel liegt im Detail dieser Scoringmodelle. Hier gibt es Unterschiede, es sei denn die Banken kaufen diese Modelle beim selben Beratungsunternehmen, denn leider sind viele Modelle nicht „gewachsen“ bei einigen dieser Banken. Je nach gewünschtem vorgenannten Schwerpunkt, den diese Bank anbietet, sind sie auch eher restriktiv oder auch abschlussorientiert. Risiken werden versucht über Berechnung von Ausfallwahrscheinlichkeiten, Zinsmargengestaltung und (auch das gab es) Verkauf von Kreditausfallversicherungen (mal hier den wahren Effektivzins rechnen …) aufzufangen und eben über die Ablehnungsschwelle des Scoringmodells.
Fazit - das ist eben genau die Entwicklung, die am Anfang dieser Direkt- / Internetbanken viele nicht gesehen haben. Erst mal dort hingehen, wo es „billiger“ ist. Warum bei der Volksbank und Sparkasse vor Ort viel Geld bezahlen? Das geht auch lange gut, bis es Abweichungen vom Standard gibt. Dann wird es schwierig oder teuer oder geht gar nicht.
Nicht dass ich falsch verstanden werde. Die Dirket- / Internetbanken sind wohl aus dem Wettbewerb nicht mehr weg zu denken und haben auch sinnvolle Nischen. Es gibt einen realen Kostendruck, der im Kleinmassengeschäft der Banken zu nachhaltigen Veränderungen geführt hat. Das hat zwei Seiten - positive wie negative.
Mein Rat. Weiter versuchen. Erst mal dort, wo man sein Gehaltskonto hat (das verlegt man ja nicht so leicht). Aber auch bei der Konkurrenz, sowohl Direkt- /Internetbanken aber vielleicht auch Banken, die noch einen Schalter haben, einen Kundenbetreuer, den man kennt. Und dazu gehören zweifellos Volksbanken und Sparkassen vor Ort. Klar, dass man dort auch idealerweise sein Gehaltskonto hat (aber auch da gibt es zahlreiche Ausnahmen).
Viel Glück wünscht
ikarusfly