Dna

Ich weiß nicht genau, ob ich mit meiner Frage hier richtig bin, aber ich hoffe einfach mal, dass mir jemand helfen kann…
Gibt es eine Möglichkeit, irgendwie an meinen persönlichen DNA Code zu kommen, einfach so, ohne, dass ich vorher was verbrechen muss :smile: wenn ja, was würde denn sowas kosten???

Vielen Dank

Hallo,
Grundsätzlich wäre das kein Problem, aber mal dreist gefragt: was bringt es dir? Auch wenn es mich nichts angeht, aber ich würde mir kein Buch mit nur 4 Zeichen in unterschiedlicher Kombination ins Regal stellen… Über den Preis musst du mit dem Labor verhandeln. Die können den Arbeitsaufwand für eine komplette Rekonstruktion deines Erbgutes besser einschätzen als ich. Ich denke mal möglich ist es für jedes Labor, dass z.B. auch Vaterschaftstests durchführt, auch wenn ich mir nicht sicher bin. (Hier kennen sich andere bestimmt besser aus)

Übrigens: was man in den Krimis immer sieht, was die Forensiker oder andere Personen da vergleichen, sind immer nur kleine, spezielle Abschnitte der DNA, die eben wie ein Fingerabdruck wirken, weil sie bei jedem Menschen individuell sind…

Ich hoffe ich konnte helfen,

Bernd

vielen Dank erstmal für deine Antwort… Also um ehrlich zu sein ist der Grund warum ich das brauche für manch einen wahrscheinlich recht bescheuert :smile: aber ich möchte mir meinen Code gerne tattoowieren lassen, weil es eben was ganz individuelles ist und mir die Idee einfach gefällt. Das ist schon der ganze, langweilige Grund :wink:wenn ich mich dafür allerdings in enorme Unkosten stürzen müsste, würde ich mir das überlegen

Hallo

aber ich möchte mir meinen Code gerne tattoowieren lassen,
weil es eben was ganz individuelles ist und mir die Idee
einfach gefällt.

M I I I I S T ! ! !

Jetzt hab ich den Kaffee auf den Eizo-TFT gesprudelt.

Sch … (Kurzer Moment).

OK ich weiss schon, wie das aussieht: http://3.bp.blogspot.com/_DZH2cmCoois/Rv1PePqXTaI/AA…

Darum: http://www.bio.net/bionet/mm/biochrom/1997-November/…

Grüße

CMБ

Hallo Eve!

Hui - ich bin einigermaßen erstaunt angesichts Deines Plans.
Guck Dir mal den Wiki-Artikel zum „Humangenomprojekt“ an (http://de.wikipedia.org/wiki/Humangenomprojekt)…
Fazit:
wenn Du Glück hast, kannst Du evtl. tatsächlich Deine DNA sequenzieren lassen, was aber sehr aufwändig ist: „Die amerikanische Firma Complete Genomics hat angekündigt, ab Frühling 2009 die Sequenzierung eines menschlichen Genoms für 5000 US$ anzubieten.“ (aus dem verlinkten Artikel).

Dann musst Du Dir allerdings auch fast drei Millarden Buchstaben eintatöwieren lassen… :wink:
Und das wäre nur der halbe Satz DNA!

Vielleicht wäre ein genetischer Fingerabdruck, wie ihn forensische Labors machen (http://de.wikipedia.org/wiki/Genetischer_Fingerabdruck), etwas einfacher, aber ob das ein schönes Tatoo wird?! Gib mal bei der Google-Bildersuche „genetischer Fingerabdruck“ ein - sind halt Striche an unterschiedlichen Positionen.

Vielleicht wäre ja der schnöde Abdruck eines Deiner echten Finger eine Alternative?
Das wäre auf alle Fälle sehr leicht umzusetzen!

Viele Grüße
Arha

OK ich weiss schon, wie das aussieht:
http://3.bp.blogspot.com/_DZH2cmCoois/Rv1PePqXTaI/AA…

Intressant in diesem Zusammenhang ist doch, ob das Modell noch stimmt, wenn man diese Welt verlässt :wink: Vielleicht kommen noch spannende, unvorhersehbare Neuerungen dazu. Oder das ganze Modell wird über den Haufen geworfen *g*
Dann läuft man mit einer fast schon falschen Weltanschauung umher *maßlos übertreibt*

Mit den Milliarden von Buchstaben das wäre doch mal etwas. Gibt schließlich viele Menschen, die sich den GANZEN Körper volltattowieren lassen :wink:

Hallo,
wenn du wirklich etwas ziemlich Individuelles möchtest, bleibt wohl nur der genetische Fingerabdruck.
Würdest du dein komplettes Genom sequenzieren lassen, wäre das nicht nur ziemlich kostspielig, sondern die Sequenz über weite Strecken auch nicht wirklich einzigartig.
Wenn dich aber diese Tatsache nicht stört, könntest du ja vielleicht auch über die Sequenzierung eines kürzeren Abschnitts nachdenken. Ein (nicht zu großes) Gen vielleicht. Zu dieser späten Stunde fällt mir aber gerade kein passendes ein.
Das sollte, wenn du ein Labor findest, welches diesen Job übernimmt, nicht allzu teuer sein.

Lieben Gruß

Paramecium

Hallo,

finanzielle Probleme sind lösbar, das folgende nicht: für ein Basenpaar musst du schon 1 cm² rechnen, Tätowierungen sind ja nicht so toll lesbar. Bei 3 Milliarden Paaren bräuchtest du eine Haut von 300000 m² oder 30 Hektar - selbst wenn ich mich um Grössenordnungen verrechnet habe, das kriegst du nicht zusammen. Ausserdem müsste der Tätowierer rund 100 Jahre durchgehend daran arbeiten.

Gruss Reinhard

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Hallo,

ich versuche mal eine Antwort unter Bezug auch die bereits gegebenen Antworten:

Wahrscheinlich meinst du nicht den vollständigen DNA-Code (über 3 Milliarden „Buchstaben“), sondern deinen genetischen Fingerabdruck.

Der genet. Fingerabdruck ist ein relativ überschauliches Muster von verschiedenen sogenannten genetischen Markern. Diese Marker sind in der Bevölkerung vielgestaltig (polymorph), d.h., es gibt viele verschiedene Versionen dieser Marker, von denen jedes Individuum eine andere Kombination hat. Die Marker sind bestimmte „Buchstabenfolgen“ (Basensequenzen), die sich unterschiedlich oft wiederholen. Zb: hat eine Person an einer bestimmten Stelle in der DAN die Sequenz AAAGAAAGAAAGAAAG, wo sich „AAAG“ 4 mal wiederholt. Bei einer anderen Person tauchen an der vergleichbaren Stelle in der DNA 5 (oder eine andere Zahl) Wiederholungen dieser AAAG-Sequenz auf. Nur so als Beispiel. Ein genet. Fingerabdruck wird nun aus den Wiederholungszahlen mehrerer solcher Marker zusammengesetzt und könnte sich für eine Person zB- so lesen:

Marker 1: 5 Wdh.
Marker 2: 16 Whd.
Marker 3: 12 Wdh.
Marker 4: 7 Whd.

Diese Erbinformation haben wir ja von zwei Eltern bekommen, so dass wir für jeden Marker zwei unterschiedliche Versionen haben können (aber nicht müssen, wenn die geerbten Versionen beider Eltern gleich sind). Somit hat man also genaugenommen zwei Angaben pro Marker:

Marker 1: 5/7 Wdh.
Marker 2: 16/13 Whd.
Marker 3: 12/12 Wdh.
Marker 4: 7/4 Whd.

Je mehr verschiedene Marker man in die Untersuchung aufnimmt, desto mehr unterschiedliche Muster kann es geben. Die in kriminologischen Tests untersuchten Sätze von Markern erlauben die Differenzierung von etwa 20000 unterschiedlichen Personen. Das ist ok, weil selten so viele Personen aus anderen Gründen verdächtig sind. Bei sehr umfangreichen Screenings in großen Teilen der Bevölkerung kann es badei aber durchaus zufällige Übereinstimmungen bei mehreren Personen geben.

Technisch ist man heute in der Lage, so viele unterschiedliche Marker (zu kennen und) zu analysieren, dass man damit tatsächlich alle lebenden Menschen unterscheiden könnte. Die Untersuchungen sind aber wahrscheinlich noch sehr teuer. Ich schätze eine Arbeitszeit im Labor von 2 bis 3 Tagen, plus 1 Tag Analyse der Messungen, plus die Biochemikalien, was ich auf insgesamt etwa 5000€ schätzen würde. Die Standardtests sind natürlich günstiger, aber eben nicht so individuell, wie es wohl sein sollte (es geht hier ja um die Abgrenzung von allen anderen Menschen und nicht nur von einem engeren Kreis von „Verdächtigen“).

Noch ein Wort zur Individualität von DNA-Sequenzen:

Die DNA von verschiedenen Menschen stimmt weitgehend überein. Es gibt nur relativ kleine Bereiche, die sich unterscheiden. Eine Klasse solcher Bereiche sind die o.g. Marker (für die Interessierten: es gibt da die längeren RFLPs [RestriktionsFragmentLängenPolymorphismen], die aufgrund von Mutationen in Restriktionsenzymbindestellen sowie die Insertionen und Translokationen von Transposons zustande kommen, und die kürzeren STRs [ShortTandemRepeats], die durch Replikationsfehler bei repetitiven Sequenzen entstehen. Beide Polymorphismen haben keine bekannten einflüsse auf den Phänotyp (sie wirken sich nicht aus; es ist egal, welche Marker man hat).

Daneben gibt es noch eine beträchtlich Zahl von kleinen Polymorphismen, die meist nur einen einzigen „Buchstaben“ betreffen. Die nennen sich SNPs (sprich „snips“) [SingleNucleotidePolymorphism] (s. http://www.ornl.gov/sci/techresources/Human_Genome/f…). Ein winziger Teil der SNPs ist verantwortlich für die RFLPs. Die meisten SNPs liegen irgendwo im DNA-Nirwana, sind also unkritisch für den Phänotyp. Manche liegen aber innerhalb von Gensequenzen oder Steuersequenzen für die Genaktivität. Dort können sie durchaus Auswirkungen auf den Phänotyp haben (hier sind die Sichelzellanämie, Neigung zu Diabetes und viele erblich bed. Tumore gut untersucht).

Es gibt heute eine Technologie, mit der fast alle bekannten SNPs einer Person erfasst werden können (Microarray-Technologie, s. http://en.wikipedia.org/wiki/SNP_array). Man kann aus einem Tropfen Blut von 500000 bis zu 1800000 verschiedene SNPs typisieren. Es gibt eine Datenbank mit allen bekannten SNPs (http://www.ncbi.nlm.nih.gov/SNP/), da kann jeder SNP anhand einer ID identifiziert werden. Das Tatoo könnte dann zB. so aussehen: rs22:A, rs78:G, rs632:A, rs2162:A,

Die Kosten dafür, das herauszufinden, kann man bei Firmen wie dnavision.be oder atlas-biolabs.de oder illumina.de und anderen nachfragen. Ich schätze, das wird auch einige Tausend Euro kosten.

LG
Jochen

Eve,

Ich habe mein Y-Chromosom im Rahme des genographic Project analysieren lassen, meine Frau ihre Mitochondrien-DNA. Das kostet jeweils 100 Dollar, ich fand es aber sehr interessant.

http://www.nationalgeographic.de/php/entdecken/genog…

Es kam heraus, dass meine Vorfahren der männlichen Linie vor 21 000 Jahren nach Europa eingewandert sind und in der la-Gravette-Höhle gelebt haben. Die weiblichen Vorfahren meiner Frau waren Berber.

Eine Tätowierung der entsprechenden Haplogruppen hätte eine dezente Größe.

MfG
Klaus

Ich möchte mich mal herzlich für die vielen umfangreichen Antworten bedanken. Jetzt muss ich mir das mal genau überlegen wie ich das mache, hat mir aber auf jeden Fall schon weiter geholen. Ganz vielen lieben Dank!!!