DNA Analyse zur Verbrechensaufklärung

Hallo,
in den Nachrichten wurde letztens ausführlich darüber berichtet, dass die Strafverfolgungsbehörden das Recht bekommen sollen, DNA Alanysen weiter als nur über die Bestimmung des Geschlechts hinaus durchführen zu dürfen. So zur Erkenntnis, der Haut-, Haar-, Augenfarbe, Alter etc.
Ich bin ehrlich gesagt erschüttert darüber dass dies aus „Datenschutzgründen“ und weil es „ein Eingriff in das Persöhnlichkeitsrecht“ des Täter sei, bisher nicht gemacht wird.
Kann mir jemand erklären warum die Rechte eines Täters höher (oder überhaupt) gewertet werden als die der Opfer? Warum nicht ALLE Erkenntnisse ausgewertet werden die beschafft werden können?
Gruss Hartmut

Weil jemand nunächst einmal kein Täter ist, und somit entsprechende Rechte hat. Am Tatort gibt es ja üblicherweise nicht nur die eine DNA des Täters wie im Kriminalroman.

Wenn die am Tatort gefundene DNA nicht von einem Täter stammt, können die Erkenntnisse daraus doch einfach, ignoriert, vernichtet, entsorgt werden. Meinem Rechtsempfinden kann einfach nicht vermittelt werden, dass das Recht an Infos aus (seiner) der DNA höher wiegt als eine Verbrechensaufklärung.

Hallo,

Dir ist der Unterschied zwischen „Täter“ und „Verdächtiger“ bekannt? Es geht weniger um die Persönlichkeitsrechte des Täters, als viel mehr um die Persönlichkeitsrechte der unschuldigen Verdächtigen.

Bisher wurden DNA-Analysen hauptsächlich zum Vergleichen benutzt. Man hat die Spuren am Opfer mit den Merkmalen möglicher Verdächtiger verglichen. Man hat also die DNA von Verdächtigen, die auf „herkömmlichen“ Wegen ermittelt wurden, mit den Spuren am Opfer verglichen.

in Zukunft soll es eine Art Rasterfahndung geben: gesucht wird ein europäisch stämmiger Mann, mit brünetten Haaren, grünen Augen, 30-35 Jahre alt. Der Kreis der Verdächtigen, die weitergehenden Überprüfungen unterzogen werden, wird dadurch automatisch größer. Und die hat man bisher schützen wollen.

Grüße
Pierre

P.S.: Bereits seit ich das erste mal vom genetischen Fingerabdruck hörte, warte ich auf den Tag, wo von allen Menschen eine DNA-Probe genommen und gespeichert wird. Unter den letzten drei Innenministern, die versuchten, der Bevölkerung eine Angst und Verunsicherung einzureden (wie diese Woche wieder in Bezug auf die Geschehnisse im Bahnhof Frankfurt/M. geschehen) scheint mir das sogar sehr wahrscheinlich. Wenn man diesen verwirrten, alten Herren zuhört, könnte man glauben, dass die wilden Horden in wenigen Tagen aus ihren Löchern kriechen und die guten Menschen mit Mord und Totschlag überziehen würden…

(Ich werde schon wieder polemisch.)

Auch da hängen sie noch, denn die interminsterielle Arbeitsgruppe hat sich bislang noch nicht auf einen abschließenden Katalog möglicher Geschlechter einigen können.

Und wenn einer von denen zur Tatzeit alleine zuhause im Bett gelegen hat, ohne Zeugen, hat er schonmal schlechte Karten. Denn die Polizei möchte ihre Fälle ja auch möglichst schnell abschliessen. Der wirkliche Täter hatte womöglich Handschuhe oder anderweitig DNA-Spuren vermieden.

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Da ist ein Denkfehler drin!
Ob derjenige, der die DNA-Spuren dort hinterlassen hat, der Täter ist, weiß man ja noch gar nicht!

Wenn man Spuren von jemandem an einem Tatort findet, heißt das erstmal gar nichts.
Das Auffinden dieser Spuren wird dann erst interpretiert.
„Er war irgendwann einmal an diesem Ort“.
Ob es zur Tatzeit war, ist damit bspw. noch lange nicht bewiesen!

Es ist auch immer noch möglich, dass jemand DNA-Spuren von ihm dort platziert hat.
Auch deshalb sagt das Auffinden von DNA-Spuren noch nichts über Tathergang, Täterschaft usw. aus.

Und ich finde es wichtig, dass du das auseinanderhältst.

Gruß, Diva

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…jemand zur Unbrauchbarmachung seiner DNA zu Fahndungszwecken DNA-Spuren bei ebay verkauft, damit „böse Menschen“ diese zur Verschleierung und Irreführung an geeigneter Stelle am Tatort platzieren.

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