Wenn man von einem Menschen einen genet. Finegrabdruck macht über eine RFLP-Analyse und ggfs. zusätzlich über VNTR Sequenzen, dann müsste doch bei somatischen Zellen immer eine Mischung aus den homologen Sequenzen zu Stande kommen, oder?
Hallo Joyner,
ja, du kannst bei diploiden Organismen für jeden Locus ein oder zwei Allele beobachten. Der Locus ist also homozygot (ein Allel) oder heterozygot (2 Allele).
Interessant wird es bei vielen Pflanzen, da gibts z.B. die autotetraploiden Kartoffeln mit bis zu vier Allelen pro Locus oder die allohexaploiden Zwetschgen (Prunus domestica), die hoch heterozygot ist. Da sind bis zu 6 verschiedene Allele an einem Locus zu beobachten.
Eva
Guten Tag,
Nur damit es keine Missverständnisse gibt, der Genetische Fingerabdruck eines Menschen z.B. um einen Täter zu überführen, wird sowohl bei der RFLP- als auch bei der VNTR-Methode an den nicht codierenden Bereichen erstellt.
Mit Allelen sind Bereiche der DNA gemeint die für eine Merkmalsausprägung zuständig sind und werden dabei außer acht gelassen.
Die nicht Codierenden Bereiche unterscheiden sich von Mensch zu Mensch häufiger als die Codierenden. Ist ja auch verständlich, wenn zwei Menschen die gleiche Augenfarbe haben ist die Chance recht groß das die Allele ebenfalls ähnlich sind da die gleichen Proteine für die Farbe codiert werden.
Aber natürlich, es kann bei einer Diploiden Zelle wohl schwerlich ein Satz Homologer DNA (und dann immer der gleiche!!) einfach entfernt werden so das ein Mix der Homologen DNA analysiert wird.
So zumindest mein Verständniss aus dem Biounterricht.
Mit Allelen sind Bereiche der DNA gemeint die für eine
Merkmalsausprägung zuständig sind und werden dabei außer acht
gelassen.
Hallo Roman,
da muß ich dich korrigieren. Man kennt den Begriff aus der Schule nur in Verbindung mit Genen bzw. codierenden Sequenzen.
In der Wissenschaft werden aber auch die verschiedenen Ausprägungsformen von DNA-Markern an einem Locus (SSRs/STRs, AFLPs, RFLPs, SNPs) Allele genannt. Das können je nach Markertechnik durchaus auch nicht-codierende Sequenzen sein.
Eva
mal noch eine frage: wie kann man diploide zellen aus der mundschleimhaut überhaupt mit spermazellen auf sequenzunterschiede vergleichen, wo doch spermazellen durch meiose entstehen u daher ein crossing over durchlaufen. wie kann man diese dann mit den mundschleimhautzellen zb von einem potentiellen sextäter vergleichen?
Mit Allelen sind Bereiche der DNA gemeint die für eine
Merkmalsausprägung zuständig sind und werden dabei außer acht
gelassen.Hallo Roman,
da muß ich dich korrigieren. Man kennt den Begriff aus der
Schule nur in Verbindung mit Genen bzw. codierenden Sequenzen.In der Wissenschaft werden aber auch die verschiedenen
Ausprägungsformen von DNA-Markern an einem Locus (SSRs/STRs,
AFLPs, RFLPs, SNPs) Allele genannt. Das können je nach
Markertechnik durchaus auch nicht-codierende Sequenzen sein.Eva
Danke für die Information, ich vermute mal bei dir einen Wissenschaftlichen Bildungshintergrund? Wenn ja würd ich mich freuen noch mehr von dir zu lesen. Habe dieses Jahr mein Abitur gemacht und das Fach Biologie im LK mit 1+ bestanden, interessiere mich sehr für alles in dem Bereich und lerne gerne dazu
Ich bin mal auf Evas antwort gespannt,ich kann nur vermuten.
Das Crossing over halte ich für weniger verantwortlich für ein durcheinander kommen von Genetischem Material.
Beim Crossing over gibt es ja quasi „nur“ eine Stückaustausch zwischen den Homologen Chromosomen, in der die Gesamtheit bleibt das Genetische Material ja gleich.
Es wird höchstens an der „Bruchstelle“ ein Unterschied z.B. in der Länge eines Tandemstücks geben. Aber auf einem Chromosom lassen sich noch wesentlich mehr finden um eine VNTR Methode anzuwenden.
Ich denk in dem Fall ist es sogar am einfachsten die Geschlechtschromosome unter die Lupe zu nehmen. In einer Somazelle findet man ja sowohl X- als Y-Chromosom des Mannes, in dem Gameten des Mannes entweder das eine oder das andere, aber solang keine Mutation vorliegt sind sie unverändert und identisch und selbst dann vermute ich genügend unverändertes Material um eine 98% Aussage treffen zu können.
Gruß
Roman
Hi joyner,
Roman hat es weiter unten schon geschrieben: in der Summe ergeben die (haploiden) Spermien ja wieder den Ausgangsgenotyp der diploiden Zellen des jeweiligen Individuums. Nur, daß eben Rekombination stattgefunden haben kann, was aber bis auf seltene Ausnahmen, wo durch Rekombination eine neue Variante entsteht (z.B. VNTRs, STRs) keine Auswirkungen auf die Analyse hat, da ja nur Genomabschnitte neu kombiniert werden. Das verfälscht aber den Vergleich mit diploiden Zellen des gleichen Individuums nicht.
Am einfachsten zeichnet man sich solche Konstellationen immer mal auf Papier und spielt die Varianten durch, dann wird vieles klarer.
Eva
Hi Roman,
ja, ich bin in der Forschung tätig, zwar nicht Humangenetik, sondern Pflanzen, aber so groß sind die Unterschiede da ja nicht
Glückwunsch zur guten Abinote
Eva