DNA-Probe - wohin schicken?

Hallo,

ich habe verschiedentlich gelesen, dass man seine DNA an eine Orgainisation senden kann und erfährt dann von Menschen, mit denen man unwissenderweise verwandt ist.

Kennt jemand die Adresse in Deutschland?

Grüße
Carsten

Hi.

Das ist doch Quatsch. Wie soll das gehen? Das würde doch bedeuten, das die DNA aller Menschen der ominösen Organisation vorliegt. Das kann nicht mal die NSA. Ich denke, das grenzt eher an Geldschneiderei, ähnlich wie bei Portalen, die deine Vorfahren ermitteln können. (angeblich).

Es gibt verschiedene Firmen, die DNA-Tests anbieten. Bei diesen geht es aber hauptsächlich um die regionale Abstammung, am Rande auch um mögliche Krankheiten. Besonders beliebt sind diese Tests in den USA, da dort viele wissen wollen, aus welchen Ecken der Welt ihre Vorfahren ursprünglich kamen, Manche, aber nicht alle dieser Firmen bieten auch die Möglichkeit, mit anderen Menschen in Verbindung zu treten, mit denen man einen Vorfahren gemeinsam hat. Dies geht aber natürlich nur, wenn diese Leute zuvor von derselben Firma getestet wurden.

Meine Tochter hat vor einigen Monaten einen solchen Test bei 23andme machen lassen. Deshalb weiß ich beispielsweise, dass ihre (und damit auch meine) Urururur…urgroßmutter zu den ersten Cromagnons gehörte, die Europa besiedelten (was uns von der überwältigenden Mehrheit der Europäer unterscheidet, deren Vorfahren erst sehr viel später aus dem Vorderen Orient hierher kamen) und dass wir Cousins und Cousinen dritten bzw. vierten Grades in den USA haben.

Hallo,

Aha.
Naja, da sich die Anzahl der Vorfahren (normalerweise) mit jeder Generation verdoppelt, wird es wohl irgendeinen DNA-Strang geben, der auch darauf hin deutet. Irgendwann habne sich die Leute eben vermischt.
Welche Belege hat die Firma für diese Behauptung?

Auch das trifft für Viele zu. Auch hier erlaube ich mir die Frage nach den Belegen, Namen Adressen usw.

Mir fällt dann immer das hier


ein.

Gruss
Jörg Zabel

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Ich vermute, Du meinst MyHeritage…

Beatrix

Hi

Gruß h.

Nur zu Info: (zitat 1)
„Obwohl sich das Erbgut des Schimpansen nur zu 1,5 Prozent vom menschlichen unterscheidet,“
und: (Zitat 2)
" Genom-Vergleich Orang-Utan und Mensch sind nahezu identisch"
sowie:
http://www.biologie-schule.de/vergleich-mensch-menschenaffe.php
erlaubt uns eine Behauptung: wir sind alle irgendwie miteinander verwandt und irgendeine Urururururgroßmutter von einem verdammten Amerikaner kletterte mit meinem Urururururopa irgendwo und irgendwann durch die Bäume.
Was bringt es uns?
Den ganzen Schwindel kann jeder im Internet nachlesen ohne einer ominösen Firma oder einem Schlaumeier dafür bezahlen zu müssen.
In diesem Sinne ist alles Banane.
Sch

Ganz so simpel ist es nicht. Es ist beispielsweise ja auch nicht so, als wäre alle heutigen Alpenbewohner mit Ötzi verwandt - das sind nur recht wenige.

Es wird en detail aufgedröselt und genauestens belegt. Wenn du dich ein wenig mit der Materie beschäftigst, wirst du schnell feststellen, dass sich die ethnische Abstammung inzwischen recht genau bestimmen lässt. Wann sich welche Bevölkerungsgruppe wohin bewegt hat, lässt sich dabei mittels Mutationen verfolgen. Im vorliegenden Fall handelt es sich u.a. um die Zugehörigkeit zu einer in Europa und überhaupt extrem seltenen Haplogruppe. Wir haben übrigens auch einen überdurchschnittlichen hohen Anteil an Neandertaler-Genen. :smile_cat:

Es werden in dem Bericht, den man erhält, die Namen und Adressen dieser Personen genannt, wenn gewünscht, kann man mit ihnen Kontakt aufnehmen. Manche der Unternehmen bieten auch die Möglichkeit an, gleichzeitig am Familienstammbaum zu „basteln“ und entsprechenden Dokumente etc. hochzuladen und für die Verwandten freizuschalten. Wie gesagt, in den USA ist das Interesse an derlei sehr groß.

Mit dem Barnum-Effekt hat das Ganze nichts zu tun, sondern tatsächlich mit Wissenschaft - die DNA wird nach modernsten Standards im Labor analysiert. Das kann man natürlich kritisch sehen, aber aus einem anderen Grund - ein Privatunternehmen kennt dann die persönliche DNA der Getesteten, inkl. eventueller Erbkrankheiten.

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Hier wird grob erläutert, was es mit den DNA-Analysen auf sich hat und welche Anbieter es gibt: http://wiki-de.genealogy.net/DNA-Herkunftsanalyse

Das ist Schwachsinn. Woher soll man denn wissen weiche DNA deine Verwandet hatten. Außerdem ist die Ermittlung der DNA nicht so einfach wie in den Krimi-Filmen.

Vorsicht: in den USA sind über diese freiwilligen Tests übrigens auch schon Kriminelle aufgeflogen!

Ja, weiß ich. Aber deswegen habe ich keine Sorge. Ich bin nicht kriminell! : -)

Also wenn Dir das nichts ausmacht, dann kenne ich als Anbieter vor allem auch MyHeritage. Die haben übrigens gerade eine Promo laufen wie ich eben gesehen habe: https://www.myheritage.de

Hier geht es um einen Fahndungserfolg mit Hilfe dieser Datenbanken: http://www.taz.de/!5501857/

Man muss hier unterscheiden zwischen Tests, die für sich stehen, und nur ganz allgemeine Aussagen treffen können, und den großen, insbesondere amerikanischen, Anbietern im Genealogiebereich, die tatsächlich inzwischen zunehmend DNA-Profile aus genau solchen Aktionen sammeln, und damit dann ganz konkrete Zuordnungen zu anderen Nutzern dieser Plattformen treffen können. Dabei muss es nicht sein, dass man sofort einen Match hat, sondern kann es selbstverständlich durchaus passieren, dass man selbst der 1. aus der eigenen Verwandtschaft ist, der dort ein DNA-Profil einstellt, und dann ggf. erst nach Jahren ein neues Mitglied zu einem Match führt.

Dabei haben insbesondere MyHeritage und Ancestry schon eine interessante, kritische Masse an Mitgliedern, die es bei hinreichender Bereitschaft zur DNA-Analyse erfolgversprechend erscheinen lassen, auf dem Wege unbekannte Verwandtschaft (insbesondere in den USA) zu finden.

Auf der anderen Seite stehen aber natürlich die nicht unerheblichen Gefahren bei der Bereitschaft solchen Unternehmen ein DNA-Profil zu überlassen, da wir hier nicht von Datenschutz nach DSGVO reden, sondern von Unternehmen aus den USA, wo Datenschutz kaum eine Rolle spielt, und es als völlig normal angesehen wird, dass alles und jedes an Daten beliebig genutzt wird. D.h. es ist davon auszugehen, dass diese DNA-Profile dann gerade nicht nur zweckgebunden zur Suche nach Verwandtschaft genutzt werden, sondern auch schnell andere „Liebhaber“ finden und dort auch landen werden. Und da wird es dann schon kritisch, wenn diese Daten dann bei Versicherern landen, oder Unternehmen hierauf Zugriff bekommen, bei denen man arbeitet, oder sich bewirbt. Und auch, wenn man „nichts böses tut“, sollte man in Sachen Strafverfolgung auf Basis solcher Daten vorsichtig sein. Es ist die Krux mit dem genetischen Fingerabdruck, dass er einmal extrem genau ist, und daher als starkes Beweismittel gilt, andererseits aber durchaus false positives kennt, gerade wenn unsauber gearbeitet wird. D.h. wenn man über einen genetischen Fingerabdruck in den engere Kreis der Verdächtigen gerät, heißt dies zwar noch lange nicht, dass man auch wirklich der Täter war, es ist aber dann ggf. extrem schwierig aus der Nummer wieder raus zu kommen.