hallo,
kann mir bitte jemand sagen, was ich unter „Dogmatischer Erziehung“ verstehen kann?
wie soll ich mir das vorstellen, wie geht man dabei auf das kind ein?
vielen dank für eure antworten
lg
Hallo zurück!
Autoritäre Erziehung im Namen eines unumstößlichen Glaubens. Dies muss nicht religiös sein, sondern kann auch politisch oder weltanschaulich sein (streng ausländerfeindliche Erziehung, Erziehung zu peinlichster Ordnung und Sauberkeit etc.). Waldorf-Kindergärten bspw. erziehen nach eig. Aussage auch dogmatisch. Gegenteil wäre eine permissive Erziehung (freizügig, gewährenlassend). Ich weiß jedoch nicht, ob das wirklich feststehende, definierte Begriffe sind, bin kein Pädagoge o.ä.
Hoffe, ich konnte erhellend wirken…
Hallo,
echt? Die Waldorf-Kindergärten? Ich dachte immer die wären genau gegenteilig. Dass das Kind sich in seinem Tempo entwickeln kann und so. Oder ist das ehr die Montessori-Pädagogik? Muss ich jetzt gleich mal googlen, interessiert mich jetzt auch.
Schöne Grüße
Hallo
echt? Die Waldorf-Kindergärten? Ich dachte immer die wären genau gegenteilig. Dass das Kind sich in seinem Tempo entwickeln kann und so.
Natürlich kann sich dort das Kind in seinem Tempo entwickeln, aber was das eigene Tempo ist, bestimmt dort ein Dogma. Zum Beispiel kann dort ein Kind auch nicht selber entscheiden, ob es schwitzt oder friert, und es entwickelt sich im 7-Jahres-Rhythmus.
Mit Waldorf-Müttern bin ich damals auf Spielplätzen schon mal aneinandergeraten, als meine im Kindergartenalter waren und Jacke, Schuhe und Strümpfe ausziehen durften, wenn ihnen warm war.
Aber natürlich kommt es auch hier - wie immer - auf den einzelnen Pädagogen und die beiteiligten Eltern und Kinder an.
Oder ist das ehr die Montessori-Pädagogik?
Ich denke ja.
Viele Grüße
Hallo,
Natürlich kann sich dort das Kind in seinem Tempo entwickeln,
aber was das eigene Tempo ist, bestimmt dort ein Dogma.
Ahaaaa. Na wusst ich´s doch dass irgendwas faul ist an dieser Art der Pädagogik, auch wenn sie sich sehr positiv darstellen. Hab da noch mal gegoogelt und sie bestätigen immer wieder dass sie eben nicht dogmatisch sind.
Zum
Beispiel kann dort ein Kind auch nicht selber entscheiden, ob
es schwitzt oder friert, und es entwickelt sich im
7-Jahres-Rhythmus.
? Echt? Also muss es warten bis ein Erzieher mal entdeckt dass das Kind schon mit den Zähnen klappert oder ihm der Schweiss auf der Stirn steht. Na super.
Aber natürlich kommt es auch hier - wie immer - auf den
einzelnen Pädagogen und die beiteiligten Eltern und Kinder an.
Denke auch, aber das Konzept sollte schon im Großen und Ganzen stimmen. Also ich möcht mein Kind nicht in einen Kindergarten geben, dessen Weltanschauung nicht mit meiner übereinstimmt.
Oder ist das ehr die Montessori-Pädagogik?
Ich denke ja.
Die scheinen auf jeden Fall sehr gut zu sein. Nur leider sehr, sehr teuer.
Viele Grüße
ebenfalls viele Grüße
Hallo Blumenkind,
Ahaaaa. Na wusst ich´s doch dass irgendwas faul ist an dieser
Art der Pädagogik, auch wenn sie sich sehr positiv darstellen.
Hab da noch mal gegoogelt und sie bestätigen immer wieder dass
sie eben nicht dogmatisch sind.
es gibt da einen „Siebenjahresrhythmus“ („Jahrsiebte“).
- Der physische Leib
* Das Kind hat bis zu seinem 7. Lebensjahr nur diesen physischen Leib, der das „Wollen“ und die unbewußten Antriebe lenkt.
- Der Äterleib
* Im 7. Lebensjahr, verbunden mit dem Zahnwechsel, wird der Äterleib geboren. Er ermöglicht Gefühle zu äußern bzw. Gefühle richtig zu empfinden. Gesehenes kann auch zu inneren Bilder verarbeitet werden.
- Der Astralleib
* Im 14. Lebensjahr, verbundne mit dem Eintritt in die Pupertät, wird der Astralleib geboren. Jetzt erzeugt die Seele Denken und Bewußtsein. Die eigene Urteilskraft wird gebildet.
- Das ICH
* Mit 21 Jahren wird das ICH, der Geist geboren. " Er ist der ewige Wesenskern des Menschen, der ihn mit dem göttlichen eint", so Steiner.
(http://www.emmel-world.de/Waldorfpaed.htm)
Kinder sollen nicht von diesem Siebenjahresrhythmus abweichen; wenn doch, soll ihnen „geholfen werden, den Anschluß daran wiederzufinden“.
Sprich: In jedem Jahrsiebt hat sich das Kind so zu entwickeln wie vorgegeben.
Gefühle äußern darf/ „kann“ ein Kind unter sieben Jahren somit nicht, das wird ihm erst danach zugestanden. Ebenso sieht es mit kognitiven Lernleistungen, Lesen, Schreiben, Rechnen aus - dies darf/ „kann“ ein Kind im ersten Jahrsiebt noch nicht, egal wie intelligent es ist und ob es dies bereits lernen möchte.
Ein eigenes Urteil fällen darf/ „kann“ ein Kind unter 14 Jahren nicht, das wird ihm ebenfalls erst danach zugestanden.
Im zweiten Jahrsiebt (bis 14 Jahre) geht es um Autorität, Lernen ohne zu hinterfragen; erst danach erfolgt eine Erziehung zum selbständigen Nachdenken.
Denke auch, aber das Konzept sollte schon im Großen und Ganzen
stimmen. Also ich möcht mein Kind nicht in einen Kindergarten
geben, dessen Weltanschauung nicht mit meiner übereinstimmt.
Dem stimme ich zu! Waldorfpädagogik wäre für mich auch nichts.
Desweiteren sollte man seine Kinder sowieso nicht in einen Kindergarten, eine Schule oder eine sonstige Betreuungseinrichtung geben, deren Ziele nicht mit den eigenen übereinstimmen - ergäbe sonst eine sehr widersprüchliche Erziehung.
Viele Grüße,
Nina
hallo,
kann mir bitte jemand sagen, was ich unter „Dogmatischer
Erziehung“ verstehen kann?
hier waren andere dabei:
http://www.geistigenahrung.org/ftopic25374.html
tilli
Hallo Nina,:
Kinder sollen nicht von diesem Siebenjahresrhythmus abweichen;
wenn doch, soll ihnen „geholfen werden, den Anschluß daran
wiederzufinden“.Sprich: In jedem Jahrsiebt hat sich das Kind so zu entwickeln
wie vorgegeben.
Was dann also mit freier Entfaltung nicht im Geringsten mehr zu tun hat. Unglaublich. Also die vermitteln schon nach Außen hin ein falsches Bild von sich. Wobei auch dieses mir nicht gefallen hat
Gefühle äußern darf/ „kann“ ein Kind unter sieben Jahren somit
nicht, das wird ihm erst danach zugestanden. Ebenso sieht es
mit kognitiven Lernleistungen, Lesen, Schreiben, Rechnen aus -
dies darf/ „kann“ ein Kind im ersten Jahrsiebt noch nicht,
egal wie intelligent es ist und ob es dies bereits lernen
möchte.
Das klingt alles ziemlich übel und teilweise echt grausam.
Desweiteren sollte man seine Kinder sowieso nicht in einen
Kindergarten, eine Schule oder eine sonstige
Betreuungseinrichtung geben, deren Ziele nicht mit den eigenen
übereinstimmen - ergäbe sonst eine sehr widersprüchliche
Erziehung.
Eben. Das meinte ich ja auch Die ganz „normalen“ Kindergärten sind da auch nicht unbedingt die Schlechtesten.
Viele Grüße,
Nina
viele Grüße
Blumenkind
Hallo Blumenkind,
Was dann also mit freier Entfaltung nicht im Geringsten mehr
zu tun hat. Unglaublich. Also die vermitteln schon nach Außen
hin ein falsches Bild von sich. Wobei auch dieses mir nicht
gefallen hat
es gibt schon auch Waldorfkindergärten und -schulen, die nicht mehr streng nach Steiner arbeiten und in denen auch Kinder mit deutlichen Abweichungen von dieser Jahrsiebt-Entwicklung (z.B. Kinder mit Lernbehinderungen oder mit Hochbegabung) gut gefördert werden können und keine Anpassung an diese Entwicklung erzwungen wird.
Nennt sich, wenn ich mich nicht falsch erinnere, reformierte Waldorfschule, hat aber mit dem Konzept nach Steiner nichts mehr zu tun, sondern greift Elemente daraus auf (Eurythmie, handwerkliche Fächer, Epochenunterricht, die ersten acht Jahre durchgängig der selbe Lehrer der alle Fächer unterrichtet etc.). Streng nach Steiner hat Waldorfschule im eigentlichen Sinne nichts mit freier Entfaltung zu tun, das siehst du ganz richtig.
Viele Grüße,
Nina
Moin,
Waldorf-Kindergärten bspw. erziehen nach eig. Aussage
auch dogmatisch.
hm, da ist mir doch in all den Jahren, die meine Kinder einen Waldorfkindergarten besuchten, etwas entgangen.
Von wem hast Du denn diese Weisheit?
Das jeder Waldorfkindergarten eine mehr oder weniger autarke Einrichtung ist, ist Dir aber bekannt und auch, daß es meist Elternprojekte sind, die den pädagogischen Rahmen in einem recht weiten Rahmen abstecken können.
Zumindestens in diesem Aspekt hast Du wenig erhellend gewirkt!
Gandalf
Hallo Gandalf,
na ja ich weiss nicht, nachdem ich mir das jetzt ein bisschen ergoogelt habe, muss ich sagen dass ich gerade das mit dieser 7-Jahres-Entwicklungstheorie des Menschen ziemlich dogmatisch finde. Ein Kind unter 7 darf bzw. kann demzufolge keine Gefühle zeigen, wie weiter unten Nina ja auch beschreibt. Da ist also ein ganz fester Rahmen abgesteckt, innerhalb diesem das Kind sich nun „frei entwickeln“ kann, und wenn es sich nicht an den Rahmen hält, ist Schluss mit lustig, dann wird es sanft aber autoritär wieder auf den richtigen Weg zurück gebracht? Hmmm, und dieser Rudolph Steiner… er war ein ziemlicher Rassist oder? Ich weiss also nicht ob diese Pädagogik wirklich so toll ist.
Schöne Grüße
Blumenkind
Hallo Nina,
ja wenn es reformiert ist - dann steht also Waldorf drauf und ist aber kein Waldorf mehr drinnen? Also eben nur noch ein bisschen? Dann könnte man es sich aber eigentlich auch ganz sparen, wenn man sich schon soweit davon distanziert hat. Na ja, da hab ich jedenfalls heut wieder viel Neues gelernt
Schöne Grüsse
Blumenkind
Hallo Blumenkind
ist aber kein Waldorf mehr drinnen? Also eben nur noch ein bisschen? Dann könnte man es sich aber eigentlich auch ganz sparen
Die Waldorfschulen haben durchaus auch was Positives. Eben der viele handwerkliche Unterricht in kleinen Gruppen. Und wenn die Klasse einen guten Lehrer hat, ist es auch schön, wenn sie ihn so lange behalten können. Und vielleicht gibt noch ein paar andere Sachen.
Wenn etwas Gutes an einer Sache ist, und wenn man das nicht so Gute der Sache weglassen kann, dann kann man sie doch weiterführen? Wieso denn nicht?
Viele Grüße
Steiners Rassismus
Hallo
Hmmm, und dieser Rudolph Steiner… er war ein ziemlicher Rassist oder?
Ich finde, das mit Steiners Rassismus sollte man nicht überbewerten. Erstens hat Steiner solche Unmengen an Texten geschrieben, da macht dieser rassistische Artikel, der da immer zitiert wird, wohl nur einen verschwindenden Bruchteil aus. Den hat er irgendwann in seinem Leben geschrieben.
Außerdem gab es zu der Zeit (vor dem ersten Weltkrieg) wohl nur ziemlich wenige Menschen, die gar nicht rassistisch waren. Damals war die hohe Zeit des Kolonialismus, und für diesen Kolonialismus braucht man schließlich eine Rechtfertigung, und die war eben der Rassismus. Ich glaube, damals waren nur ganz wenige Leute wirklich frei davon.
Viele Grüße
Hallo,
klar, da hast du natürlich auch wieder Recht. Aber wenn er auch nur ansatzweise rassistisch war, schlägt sich das ja doch auch in seinen Lehren nieder. Und ich denke halt dass es dann besser ist sich an pädagogische Konzepte zu halten, die gar nichts damit zu tun haben. Auch die anderen Ansichten die er so vertreten hat klingen für mich sehr zweifelhaft und eben nicht gerade „gesund“ für Kinder wenn sie in einen 7-Jahre-Rhytmus hineingepresst werden. Und dieses ganze Esoterisch-Antroposophische, zum Beispiel dass Krankheiten die Persönlichkeit stärken und so Zeug (fällt mir jetzt noch so spontan ein, weil neulich als ich was wegen Impfgegnern gelesen habe, fiel auch sein Name).
Viele Grüße
Hallo Simsy Mone,
klar, auch wieder wahr. Aber ich persönlich möchte halt dass sich das pädagogische Konzept (also auch das Grundlegende) mit meiner eigenen Weltanschauung zumindest einigermaßen deckt. Es gibt auch die Montessori-Schulen, da gibt es auch viel handwerkliches etc. und auch keine Klassen in dem Sinne (soweit ich weiss), aber da kann sich wohl ein Kind wirklich gut entfalten, das war schon von Maria Montessori so gedacht, und kann man eigentlich so stehen lassen. MMn. Aber wenn Eltern sich identifizieren mit der Waldorf-Pädagogik u. v. a. das Kind sich wohlfühlt (was die Hauptsache sein sollte) dann ist es ja okay.
Viele Grüße
Sammlung von Vorurteilen
Moin,
na ja ich weiss nicht, nachdem ich mir das jetzt ein bisschen
ergoogelt habe, muss ich sagen dass ich gerade das mit dieser
7-Jahres-Entwicklungstheorie des Menschen ziemlich dogmatisch
finde.
was hast Du denn darüber gefunden.
Ein Kind unter 7 darf bzw. kann demzufolge keine
Gefühle zeigen,
Interessant, aber leider völlig falsch. Zumindestens kenne ich keine Waldorfpädagogen, der/die das auch nur ansatzweise so handhabt. Es ist mir übrigens auch völlig neu, aber ich bin kein Steinerexperte.
und wenn es sich
nicht an den Rahmen hält, ist Schluss mit lustig, dann wird es
sanft aber autoritär wieder auf den richtigen Weg zurück
gebracht?
Das ist nun wiklicher Blödsinn!
Hmmm, und dieser Rudolph Steiner… er war ein
ziemlicher Rassist oder?
Das wird durch ständiges Wiederholen auch nicht richtiger.
Ich weiss also nicht ob diese
Pädagogik wirklich so toll ist.
Du hast Dich also tiefgehend damit beschäftigt, oder nur der üblichen Klisches bedient?!
Meine Kinder waren beide in einem Waldorfkindergarten und ich muß sagen, es war eine sehr gute Entscheidung.
Von den mir bekannten Waldorfschülern und Pädagogen die ich kenne entspricht wohl kaum einer dem was Du wohl gerne sehen möchtest.
Ich bin übrigens kein überzeugter Steinerjünger, habe nur erlebt, das Antroposophen auch nicht anders sind als viele andere Menschen eben auch.
Übrigens, wenn Du Produkte von Demeter kaufst huldigst Du auch Rudof Steiner, weil das auch eine ‚Erfindung‘ von ihm ist incl. Biodynamik.
Gandalf
Moin,
kurze Frage:
Kennst Du eine Waldorfschule oder -kindergarten, der sich streng nach dieser Lehre orientiert?
Mir ist keine bekannt.
Da meine Kinder in einem Waldorfkindergarten waren und wir ernsthaft überlegten sie auch auf eine Walsdorfschule zu schicken, habe ich mich damit beschäftigt.
Das die Kinder schließlich doch nicht auf eine Waldorfschule gingen lag hauptsächlich daran, daß die Schulen zu weit enfernt liegen.
Gandalf
hallo
ich war in einem Waldorfkindergarten und bis zum 8. Schuljahr auf einer Waldorfschule. Weder ich noch meine 2 Brüder haben irgedetwas in der Art erlebt was du hier schreibst!
Im Gegenteil, wir hatten das große Glück uns frei, ohne einen „Plan“ von vorgegebenen Entwicklungsschritten, entwickeln zu dürfen.
Jede Schule ist anders und jede Pädagogik-Philosophie entwickelt sich über die Jahre weiter und es entstehen neue Formen.
Und zu den Rasissmusvorwürfen kann ich nur sagen, dass ich denke das in über hundert Jahren wahrscheinlich alle denken wie rückständig und rasisstisch wir doch waren:smile:
Grüße lisa
Hallo Gandalf,
na ich sag doch gar nix. Nur ein bisschen gegoogelt. Und ich weiss auch heute schon nicht mehr ganz genau wie man nun diese verschiedenen Entwicklungsstufen nennt, da müsste ich auch noch mal das lesen was Nina geschrieben hat. Muss ich mich mit allem eingehend beschäftigt haben um anhand dessen was ich so lese, eine (nicht unumstössliche) Meinung zu bilden? Ich finde nicht vor allem weil es mir jetzt auch nicht so immens wichtig ist, es gibt wohl Themen die mich weitaus mehr interessieren. Ich schrieb ja auch nur dass es für MICH nichts wäre nach dem was ich in Erfahrung gebracht habe. Muss ja auch nicht sein. Viele „normale“ Kindergärten haben ein sehr gutes pädagogisches Konzept.
Schöne Grüße
Blumenkind