Hallo,
anlehnend an die Frage unten, ob Gutenbergs Arbeit bei Nennung der Quellen „durchgegangen“ wäre mein Frage.
Wie wäre es, wenn man die Quellen aus denen man große Teile der Arbeit „zusammensetzt“ selbst, also wirklich selbst, geschrieben hat?
Es ist ja üblich (jedenfalls in der Physik, aus der ich komme) während der Arbeit Teilbereiche bereits auf Konferenzen oder in Fachzeitschriften zu veröffentlichen. Es könnte aber auch ein „Hobbyforscher“ in seiner Freizeit immer wieder auch in der Fachwelt anerkannte Veröffentlichungen (in Zeiten des Internets ja kein wirkliches Problem eine Plattform dafür zu finden) machen und irgendwann auf die Idee kommen alles zusammenzufassen und einem Doktorvater als Doktorarbeit vorzulegen.
Moin,
klar, kannst du dich auch selbst zitieren. Das machst du genauso wie jemand anderen. Allerdings gilt es zumindest als ‚unfein‘ nur sich selbst zu zitieren. Bei Biologen geht das gar nicht. Es geht ja auch darum, die eigene Arbeit zu bereits bestehenden in Bezug zu setzen. Du stützt, erweiterst oder widerlegst Kollegen.
Übrigens geht der Trend bei Dissertation in den Naturwissenschaften, soweit ich gehört habe, auch in Deutschland zu kumulativen Dissertationen. Verbunden werden die einzelnen Veröffentlichungen dann durch eine Einleitung und eine verbindende Diskussion.
Bei Medizinern kann der Aufwand einer Diss sehr variieren. Normalerweise wird ein dr.med. von Naturwissenschaftlern anders bewertet als z.B. ein dr.rer.nat. Allerdings muss man das auch nicht zu ernst nehmen, wenn jemand eine ordentliche Leistung abgeliefert hat ist es eh wurscht.
Hallo,
man hat die Texte auf die man sich bezieht doch selbst geschrieben. Den nötigen Tiefgang dieser Arbeiten setzte ich mal voraus, nur war es eben schon anderweitig veröffentlicht, ebenso setzte ich voraus, daß man die nötigen Kenntnisse hat um die Doktorprüfung/Verteidigung zu bestehen.
Ist ja kein Patent, bei dem man vor der Antragstellung nichts veröffentlichen darf, da einem sonst die eigenen Veröffentlichungen als Stand der Technik vorgeworfen werden.
Es gibt extra für den von dir beschriebenen Fall die sogenannte ‚kumulative‘ Dissertation, welche im Wesentlichen 3 aneinandergehängte eigene Paper, welche mit sinnvollen Einleitungen etc ergänzt werden.
Ansonsten kommt ganz darauf an, was genau du zitierst. In Bezug auf bestimmte Aussagen sind deine eigenen Paper ja Sekundärliteratur - hier wäre es also schon notwendig die Primärquellen zu nennen. Unterm Strich halte ich es für nahezu ausgeschlossen, dass es möglich ist eine Dissertation zu schreiben, die sich zum größten Teil auf eigene Quellen stützt - jedenfalls keine, die das Papier wert ist auf dem sie steht.
Am Ende steht immer die Primärliteratur und die muss auch zitiert werden.
Die „Doktorarbeiten“ der Medizinstudenten sind leider nur
bessere Seminararbeiten.
Na und? Ach Kinners, muss der Kram wirklich immer wieder aufgewärmt werden?
Erstens ist der Sonderfall nunmal bekannt, dass Mediziner recht leicht einen Titel erlangen können, das hat auch gewisse Gründe, die man heutzutage noch so sehen kann oder nicht nicht.
Andererseits steht es jedem Mediziner frei, ein umfangreiche wissenschaftliche Arbeit zu erstellen, und wer entsprechene Ziele hat, muss das auch.
Hat sich in dem Thema in den letzten 50 Jahren was neues ergeben, dass man das immer wieder ansprechen muss?
anlehnend an die Frage unten, ob Gutenbergs Arbeit bei Nennung
der Quellen „durchgegangen“ wäre mein Frage.
Wie wäre es, wenn man die Quellen aus denen man große Teile
der Arbeit „zusammensetzt“ selbst, also wirklich selbst,
geschrieben hat?
Ich kann das nur aus juristischer Sicht (anlehnend an Gutenbergs Fach) beantworten.
Grundsätzlich kann man eigene Quellen natürlich zitieren, da man diese dann ja in die Welt gesetz hat. Das Problem ist nur, dass Quelle nicht gleich Quelle ist und nicht alles, was jemand mal geschrieben hat, einen ausreichenden Stand in der Wissenschaft hat, dass der Bezug darauf wirklich etwas aussagen würde. Und dass ein Doktorand zuvor eigene Veröffentlichungen hatte, die tatsächlich zitierfähig sind, wird in aller Regel zu bezweifeln (wenn nicht auszuschließen) sein.
Nicht selten ist es aber zB., wenn ein renommierter Prof. in einem Aufsatz aus einem seiner zuvor über 100 veröffentlichten Aufsätze, seiner Habilitation oder anderem Lehrbuch zitiert. Das würde die Eigenleistung der Arbeit tatsächlich noch erhöhen.
meiner Meinung wäre dies u.U. ein Problem:
Du kannst natürlich bei deiner Arbeit auf deine eigenen Veröffentlichungen zurückgreifen, kein Problem. Ist dann eben
eine Quelle wie jede andere auch.
Du kannst aber nicht einfach 10 Veröffentlichungen von dir in einen
Kontext setzten und dann dies dann als Diss abgeben, denn dann würde die
Doktorarbeit ja keine neuen wiss. Erkentnisse liefern.
ich habe letztens eine medizinische Diss gelesen, da habe ich mich dann
doch gefragt wieso 2/3 der Diss aus Grundlagenwissen bestand, welches
man zwar nicht von einem Mediziner, wohl aber von einem Chemiker/Physiker
oder einem Verfahrenstechniker xD verlangen kann, das übrige Drittel ein simpler „Menschenversuch“ war.
Wissenschaftlich nicht besonders anspruchsvoll, aber ich mag sie dennoch:
Es ging um den Zusammenhang zwischen Blut und Atemalkoholkonzentration.
Es gibt aber auch Mediziner (bzw Biologen), die eine „richtige“ Dissertation verfassen, alle in einen Topf werfen sollte man nicht.
Wie wäre es, wenn man die Quellen aus denen man große Teile
der Arbeit „zusammensetzt“ selbst, also wirklich selbst,
geschrieben hat?
das sollte in der einschlägigen Promotionsordnung geregelt sein. Da steht dann etwa (PromO der TUM §6 (1)): Die Dissertation […] muss einen eigenen, neuen wissenschaftlichen Beitrag liefern. Veröffentlichungen von Teilen der Dissertation sind nicht neuheitsschädlich, wenn sie der Fakultät unverzüglich nach ihrem Erscheinen unter Hinweis auf das Promotionsverfahren angezeigt werden.