Doktorspiel oder sexueller übergriff

:rofl:
Jaa ich denk mir halt schon das Leute die solch einen Text online verfassen schon Ahnung davon bzw beruflich damit zu tun haben ( Erziehungsberatungsstelle zb ) und das hat mich stutzig gemacht

Jesses, Danke für Deinen Beitrag! Peu a peu bekomme ich das dumme Gefühl, dass sich in unserer Gesellschaft so eine Art „Opfersehnsucht“ breitmacht: völlig normale neue Erlebnisse im Leben werden warum auch immer dahin interpretiert, man sei Opfer von was auch immer gewesen. Ich meine partout nicht die Menschen, die tatsächlich Opfer waren. Mich stört der Eindruck, dass es in bestimmten Kreisen quasi schick ist, eine Opfervergangenheit ans Tageslicht zu zerren.
LG
Amokoma1

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Sieh es andersrum - Du trägst ja auch noch (wie die allermeisten Leute aus dem zwanzigsten Jahrhundert) Dein persönliches Weltkriegs-Karma mit Dir rum: Sollte man bloß, weil die Leute so eine Freude am Leiden haben, alle dreißig Jahre einen Weltkrieg veranstalten? Ist doch schon besser so, dass das alles klein-klein und mit viel weniger Sachschaden zu erledigen ist: Da kann sich jeder seine persönliche Opfer-Geschichte erschaffen, ohne dass das alles so ganz arg schlimm sein müßte.

Am Morgen seines 20. Geburtstags stand mein Vater in Benghasi am Kai, sie hatten einen halben Tag frei bis Quartier gemacht war, sah entlang der Wasserlinie die Masten und Takelagen der Transporter, die die Air Force Ihrer Majestät versenkt hatte, und sein erster Gedanke bei diesem Anblick war „Jetzt bist Du in Afrika, und hier kommst Du nicht lebend wieder weg.“

Die legendäre Tante Ju hat ihn dann einige Zeit später doch wieder lebend weggebracht, mit einem Bein weniger und 41 Grad Wundfieber. Als sie ihm dann in Thessaloniki das ziemlich grob und ziemlich septisch im Feldlazarett abgesägte Bein noch ein Stück kürzer gemacht hatten (der Stumpf reichte grade eben noch, um später das Holzbein zu halten), war sein erster Gedanke, als der Ätherdusel verflogen und das Fieber schnell gesunken war, und er merkte, dass da ein Bein fehlte: „Gott sei Dank, so schicken sie Dich nicht an die Ostfront!“

So fängt halt das Opfer-Empfinden bei verschiedenen Generationen an verschiedenen Stellen an…

Schöne Grüße

MM

Danke. Ich weiß jetzt sicher, woher ich meinen Mut, Zuversicht, Nicht-Aufgeben-Können habe: von meinem Papa, der als blutjunger Pilot mit 21 Jahren in französische Kriegsgefangenschaft kam, kurz vor Kriegsende geflüchtet ist und sich zu Fuß von Marseille nach Norddeutschland durchgeschlagen hat.
Sehnsucht nach „Opfer“ habe ich Null. Eher den impetus: es wäre ja gelacht, wenn ich wesentlich kleinere Problemchen nicht wuppen könnte.
Frage: Was lernen wir wie aus unserer Geschichte?
LG
Amokoma1
Amokoma1

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Aus diesem trotz allem Fortschritt und aller vorübergehenden Freiheit und Moderne ziemlich vollständig von Gewalt und Zwang dominierten zwanzigsten Jahrhundert hätte ich - wenn ich da zuständig wäre - der Menschheit empfohlen zu lernen, dass weder Gewalt noch Zwang in einem menschlichen Leben was zu suchen haben.

Und jetzt, zwanzig Jahre im darauf Folgenden, kommen diese Flachschippen daher und tröten davon herum, was für ein böser Zwang es doch wäre, wenn man von ihnen erwartet, schlicht das Nützliche und Notwendige zu tun.

Irgendwas klappt da nicht mit der Freiheit. Und mit dem Lernen. Ist ja auch noch nicht raus, ob langfristig diese Entwicklung des Großhirns wirklich einen Vorteil bietet. Wenn es nicht solchen Spaß machte, könnte ich glaub ich gut auch mit was einfacher Gestricktem auskommen - auch wenn dafür vielleicht das mit dem aufrechten Gang auch wegfiele…

Schöne Grüße

MM

Ja, das kann man erst einmal annehmen. Aber das Thema „sexuelle Entwicklung von Kindern/ Sexueller Missbrauch von Kinder“ ist ein sehr schwieriges, komplexes. An deinem Textbaustein, den du hier reingestellt hast, stört mich, dass es so klingt wie:
Wenn das Kind x macht, ist es in Ordnung, wenn das Kind y macht ist es immer ein Übergriff. Die Sache ist komplizierter und hängt von vielen Faktoren ab.

So ganz verstehe ich nicht, warum du einerseits denkst, dass bei dir alles in Ordnung ist, und du andererseits darauf bestehen möchtest, dass deine Kindheitserlebnisse ein Problem waren.
Hast du Schuldgefühle?

Karl

Jaaa danke für die Antwort - hat meine Lebensgefährtin genauso gesagt - da gibt’s nicht nur schwarz und weiss und jedes kind ist verschieden.
Schuldgefühle würd ich nicht sagen weil bis ich mich eben darüber informiert habe, hatte ich 0 Problem damit und die anderen Beteiligten die ich gefragt habe ( jetzt im erwachsenenalter ) hatten es auch als Spielerei abgetan. Also alles gut !

Ich bin mal auf die Seite gegangen, und habe den konkreten Text zwar nicht auf die Schnelle gefunden, habe aber bei anderen Texten gesehen, dass da teilweise die Bezugnahme auf Kinder und Jugendliche kreuz und quer durcheinander ging. Da Du eine Frage zu kindlichem Verhalten gestellt hattest, und aus dem Textausschnitt auch nichts anderes hervorging (da steht immer nur Kinder und kindliches Verhalten), habe ich ihn ausschließlich auf die Bewertung kindlichen Verhaltens bezogen.

Sollte es auch in dem Text jenseits des Zitats deutlich werden, dass es hier auch um Jugendliche geht, müsste man natürlich weiter differenzieren. Die Strafmündigkeit mit 14 zeigt deutlich, dass man ab diesem Alter einerseits von einer grundsätzlich ausreichenden Einsichtsfähigkeit ausgehen muss, andererseits zeigt das Jugendstraf- und -strafprozessrecht aber eben auch deutlich, dass ab diesem Alter eben noch weit mehr als im Erwachsenenstrafrecht die individuelle Entwicklung und Situation des Täters berücksichtigt werden muss, um zu bewerten, was tatsächlich inwieweit dem jeweils konkreten Täter bereits in einem gewissen Alter bereits vorzuwerfen ist, und was noch nicht.

Weiterhin hatte ich ja auch schon angesprochen, dass ich in dem Textausschnitt mal wieder sehr stark eine Opferperspektive sehe, die einen verantwortlichen Täter impliziert. D.h. es mag hier sein, dass der Text schlicht und ergreifend die Täterposition gar nicht weiter differenziert beleuchtet. Das passiert bei diesem Thema leider recht häufig. Mit so dem ein oder anderen Semester Kriminologie springe ich darauf allerdings dann auch immer entsprechend an, weil damit vollkommen falsche Denkmuster und Einschätzungen zementiert werden, die zu einer unangemessenen und schädlichen Dämonisierung der Täter führt, die schreckliche Konsequenzen haben kann. D.h. das Kind aus problematischem Elternhaus, das einfach nur ohne jegliches vorwerfbares schuldhaftes Verhalten für sich selbst leider altersgerecht Dinge aus seinem täglichen Erleben verarbeitet, wird da schnell in einen Topf mit mehrfach rückfälligen und nicht mehr therapierbaren Gewaltverbrechern geworfen, was gerade „auf dem Dorfe“ oder in der Kleinstadt dann schnell zu einem nicht ansatzweise angemessenen Labeling führt.

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Also ist für Sie mein Fall kein übergfiff vorhanden gewesen ? Versteh ich das richtig
Grüße

Im Alter von 8-10 sehe ich da kein vorwerfbares Verhalten.

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