Wenn ich normale Stereo Musik höre, läuft das Signal über
meinen Reciever. In meinem Reciever kann ich dann die Funktion
Dolby Pro Logic 1 aktivieren. Dann verteilt sich das Signal
auf allen 5 Lautsprechern. Allerdings kommt nicht überall das
selbe Signal, sonder sie trennen sich voneinander. Im Center
Lautsprecher kommt meistens der Gesang + Teile der
Instrumente. Effekte die in Stereo normal nur auf einer Seite
kommen werden isoliert und auf die hinteren Lautsprecher
gelegt. Und vorne sind die meisten Instrumente.
Ahhh . . . jetzt verstehen wir.
ProLogic I bedeutet, das das normale Stereo-Signal einen weiteren Kanal enthält. Dieser hintere Kanal wird „matrixkodiert“ so in das normale Stereo-Signal hereingerechnet, das es auf einer normalen Stereoanlage nicht stört/auffällt. (Frag mich bloß nicht, was „matrixkodiert“ bedeutet. Ich hab mir die Sache mal angesehen, aber obwohl ich mal Mathe-Leistungskurs hatte, bin ich nach dem zweiten Absatz nicht mehr mitgekommen.)
Auf einer ProLogic-Anlage wird dieser hintere Kanal decodiert und auf die hintere Box gelegt und gibt damit einen gewissen Raumklang-Effekt.
Bei ProLogic I gibt es nur diesen einen hinteren Kanal und der kann auch nur einen eingeschränkten Frequenzbereich (ich meine, nur ab 8 kHz aufwärts, aber das ist jetzt nur aus der Erinnerung heraus).
ProLogic II dagegen hat zwei hintere, einen Center und einen Effekt-Kanal. Im Prinzip wie DolbyDigital, halt nur analog, also so, das es auch mit einer normalen Stereoanlage abspielbar ist (dann natrülich nur die beiden Stereo-Kanäle.
Für ProLogic I brauchte man nur eine handvoll passiver Bauteile zu Decodierung, darum gibt’s das schon seit Ewigkeiten.
ProLogic II ist drastisch aufwendiger zu decodieren, da braucht’s richtig aufwendig Elektronik für. Und weil’s annähernd gleichzeitig mit DolbyDigital rauskam ist es ziemlich untergegangen. Ist eigentlich nur für private Spielereien interessant (Ich hab damit früher mit headac3e die (S)VCDs aufgepeppt, auf denen DD ja nicht möglich ist. Das Interessante daran ist, das die ProLogic-Informationen selbst bei einer mp2-Kodierung bis hinunter auf 160 kbps erhalten bleiben. Wenn es man es gut macht, ist es kaum von DD 5.1 unterscheidbar).
Die meisten besseren Reciever können bei ProLogic I-Material eine ProLogic II-Emulation durchführen, d.h. sie berechnen aus dem Mono-Anteil des Stereo-Signals einen Center-Kanal und verteilen den einen hinteren Kanal durch Vergleich mit den vorderen Kanälen auf zwei hintere Kanäle. Das ist natürlich nicht so gut wie der richtige Stoff ProLogic II), wertet den Raumklang-Effekt aber meistens doch deutlich auf.
Was für dich jetzt interessant ist: so gut wie alle Musik-CDs sind in ProLogic (leider meist nur I) aufgezeichnet, mit einem entsprechenden Reciever gibt’s dann entsprechende Effekte. Wie schon gesagt, das geht sogar mit mp2 und mp3, sofern man die Bitrate nicht zu stark angezogen hat (nach meinen Experimenten ab 160 kbps).
Ich wollte nur wissen, ob es irgendeine Möglichkeit gibt, die
Pro Logic kodierung, die im Reciever vor sich geht, mit
irgendeiner Software oder manuell auf den Computer zu übertragen.
Wie schon gesagt, die ProLogic-Informationen sind in der Musik enthalten. Du brauchst nur eine Player-Software, die diese auswertet, evtl. auf ProLogic II hochrechnet und abspielt. Vorrausgesetzt natürlich, da hast auch eine entsprechende Soundkarte, Verstärker und Boxen.
Im Prinzip sollte das keine große Sache sein. Dummerweise ist ProLogic eine Erfindung der Dolby Laboratories, die haben da Patente drauf und wollen für Decoder ihren Obolus abkassieren. Daher seh ich im Freeware-Bereich da eher schwarz für passende Software. Und ob sich im Profilager angesichts der Übermacht der Freeware-Player (WinAMP) überhaupt jemand die Mühe macht?
Genaueres kann ich dir leider nicht sagen, Musik läuft bei mir ausschließlich auf der Anlage.
Grundsätzlich kannst da aber auch deinen Computer an deinen DD-Reciever anschließen. Wie gesagt sind die ProLogic-Informationen Bestandteil des normalen Stereo-Signals, und der Reciever holt die sich schon daraus, egal von welcher Quelle die Musik kommt.
lg, mabuse