Dollarinflation

Hallo,

dann war ich 95 drüben.

verdammt, wie die Zeit vergeht

Gruß Grüne

Nochmal Handelsbilanz
Hallo beide Christians,

Kann eine Währung trotz eines hohen Handelsbilanzdefizites auf
Dauer den Aussenwet halten?

Klar, warum nicht? Wenn dem Währungsangebot (aufgrund des
Imports) eine entsprechende Nachfrage (bspw. aufgrund von
Kapitalimporten) gegenübersteht…

Auf die selbe Lösung bin ich auch gekommen, wobei ich mir
dabei nicht 100%ig sicher war. Aber wenn ich nochmals alles
durchdenke, schliesse ich mich deiner Meinung an und bin mir
jetzt 100%ig sicher!

Ich bin mir da noch nicht so sicher.
Zunächst einmal als Nachtrag ein link zum Verlauf von DM/Dollar bis 2000:

http://www.fgn.unisg.ch/eumacro/macrodata/dmtrxneu.htm

Ergänzt man diese Kurve bis zum heutigen Tag, scheint mir schon eine gewisse Abwärtstendenz vorzuliegen, wobei ich allerdings nicht behaupte, daß diese handelsbilanzbedingt sein muß, das kann auch andere Gründe haben.
Aber noch mal zu der zentralen Frage.
Daß es eine Weile geht, den Aussenwert einer Währung durch Kapitalimport konstant zu halten, ist keine Frage, man sieht es ja gerade am Beispiel von Bretton-Woods, wo u.a. durch Bundesbankkäufe von US-Anleihen über 20 Jahre der Dollar gegenüber der DM konstant gehalten wurde. Aber genauso bekannt ist ja was mit dem Kurs DM/Dollar passierte nachdem er Anfang der 70iger freigegeben werden musste.
(Das gleiche gilt heute zumindest für den Yuan, der gegenüber dem US-Dollar sicher deutlich aufwerten wird - die Chinesen werden ja auch schon sanft ermahnt die Koppelung an den Dollar aufzuheben, aber das ist ein anderes Thema).

Beim Euro ist die Sache schwieriger, da es - zumindest soweit mir bekannt - in den letzten Jahren von der EZB keine so immensen Dollarstützungskäufe wie von den asiatischen Zentalbanken gegeben hat, aber grundsätzlich erscheint mir folgender Zusammenhang logisch:
Ein Handelsbilanzdefizit kann zwar eine ganze Weile durch Kapitalimport finanziert werden, ohne Wertverlust der Währung, indem z.B. die Leitzinsen erhöht werden.
Aber langfistig wird meiner Ansicht nach die Währung des Währungsraums
A (mit dem (Dauer)defizit) - sagen wir es einmal so - häufiger an Wert gegenüber B (mit dem Überschuss) verlieren, da die Zinsen sich ja nicht beliebig und unabhängig von anderen Wirtschaftsdaten erhöhen lassen. Einzige Ausnahme wäre meines Erachtens, wenn die Produktivität in A konstant höher ist als in B. Aber im Zuge der Globalisierung mit weltweit immer besserer Infrastruktur und vor allem deutlich geringeren Löhnen in z.B. China aber auch Osteuropa etc., erscheint mir diese Voraussetzung zur Zeit nicht mehr gegeben.
Oder habe ich etwas übersehen.
Nochmal: Ich beziehe mich nur auf Tendenzen in längeren Zeiträumen, kurz und auch mittelfristig kann das alles ganz anders aussehen.

Gruß Peter

Ich bin mir da noch nicht so sicher.
Zunächst einmal als Nachtrag ein link zum Verlauf von
DM/Dollar bis 2000:

Der Link zeigt doch, dass der Dollar seit Ende/Mitte der 70er Jahre sich immer mal wieder auf und ab bewegt hat, aber nie wirklich abgestürzt ist (das ist vorher passiert). Soll heißen es 25 Jahre langfristig genug? Dies zeigt doch dass der Dollar langfristig trotz Handelsbilanzdefizit seinen Kurs halten kann (mal mehr mal weniger).

Ergänzt man diese Kurve bis zum heutigen Tag, scheint mir
schon eine gewisse Abwärtstendenz vorzuliegen, wobei ich
allerdings nicht behaupte, daß diese handelsbilanzbedingt sein
muß, das kann auch andere Gründe haben.

Also einen stärkeren Abwärtstrend ergabe sich erst nach der „Machtergreifung“ des Mr. W. Ich denke das sind dann doch auch andere Gründe.

Aber noch mal zu der zentralen Frage.
Aber langfistig wird meiner Ansicht nach die Währung des
Währungsraums
A (mit dem (Dauer)defizit) - sagen wir es einmal so -
häufiger an Wert gegenüber B (mit dem Überschuss) verlieren,
da die Zinsen sich ja nicht beliebig und unabhängig von
anderen Wirtschaftsdaten erhöhen lassen.Einzige Ausnahme wäre
meines Erachtens, wenn die Produktivität in A konstant höher
ist als in B.

Solange die Anlege davon überzeugt sind, dass sie wenn sie in den USA investieren auch ein enstprechendes ROI erhalten, wird die Währung sich halten können, da entsprechend Kapital zufließt. Dieses Vertrauen scheint schon seit einigen Jahren zu herrschen und ist erst seit Bush etwas geschwunden.

Gruß Christian