Hallöchen!
Also zunächst einmal ist das Domestizieren von Tieren viel leichter gesagt als getan. Es ist bei verhältnismäßig extrem wenigen Tierarten wirklich gelungen, sie zu domestizieren bis heute…ich glaube mit um die 20 Arten ist man dabei. Das ist quasi nichts im Vergleich zu dem, was da draußen so rumkreucht. Der größte Teil der wilden Tiere eignet sich nicht wirklich zur Domestikation. Also man muss zum einen erst mal das Glück haben in einer Gegend zu wohnen, in der domestizierbare Arten leben. Man könnte vermuten, dass die sich offensichtlich eher in der nördlichen Hemisphäre aufhalten, wenn man die Geschichte der Domestikation betrachtet.
Also zum einen könnte man vermuten : einfach Glück gehabt, wenn man in Europa oder Asien Haustiere schaffen wollte. Wer weiß.
Zum anderen ist ja eine ganz wichtige Vorraussetzung für die Domestikation die Sesshaftigkeit der Menschen. Ich gestehe, ich habe nicht allzuviel Ahnung von Afrikas früher und späterer Menschheitsgeschichte, daher stelle ich jetzt nur Vermutungen an (bin aber über Aufklärung dazu sehr dankbar
). Wie war es denn da mit der Sesshaftigkeit bestellt, bevor Kolonialisten ihre domestizierten Tier- und Pflanzenarten einführten (auch ich will hier Nordafrika außen vorlassen…da waren natürlich die Ägypter, die zB die Katzen domestizierten, klar… mich interessiert auch eher alles was so südlich der heutigen Sahara liegt)? Soweit ich weiß, stammen auch ziemlich wenige Nutzpflanzen aus Afrika? Wenn das stimmt, würde dass meiner Theorie (! will das nochmal ausdrücklich betonen) entgegen kommen, denn man muss natürlich auch für die Entwicklung von domestizierten Nutzpflanzen zumindest zeitweise sesshaft sein.
Könnte mir auch vorstellen, dass es schwierig war, wirklich dauerhaft sesshaft zu werden, wenn man abhängig war von großen ziehenden Herden, denen man hinterher ziehen musste.
…ohje, womöglich verzapfe ich hier gerade den größten Blödsinn *lach*
Hat jemand einen schönen Link oder ne nette Literaturempfehlung zum Thema Steinzeit bzw Frühzeitalter bis zur Kolonialisierungszeit speziell in Zentral- und Südafrika? Jetzt steigt in mir gerade das Interesse am Thema.
Das einzige was man jetzt als relativ belegt aus meinem Text entnehmen kann ist die Tatsache, dass eben weite Bereiche der Erde das Pech haben, nicht mit wirklich domestizierbaren Tieren bevölkert zu sein. Meines Wissens nach gehört Australien auch dazu. Mir fällt spontan kein Beuteltier ein, was sich eignen würde und auch in der Vogelwelt wird haarig. Möglicher Weise hätte sich der Emu (und analog dazu der Strauß in Afrika und der Nandu in Südamerika) dazu geeignet… heutzutage werden diese großen laufvögel ja auch teils gezüchtet. Aber von Domestikation kann man da noch nicht sprechen.
lieben Gruß
aj