Doppel S vs scharfes S

Liebes Forum,

Mir kommt vor, ich habe noch nie so viele „Rechtschreib“-Fehler beim SS bzw. ß gesehen wie nach der Rechtschreibreform.
Die Reform hätte doch eine Erleichterung bzw. Vereinfachung bringen sollen. Die Regeln sind vielleicht einfacher zu durchschauen und einfacher anzuwenden, aber trotzdem gibt es in Zeitungen, Zeitschriften, Privatkorresponden, ja sogar in Büchern mehr Fehler als je zuvor.
Ich glaube, dies hängt mit dem einfachen „Vergessen“ des zweiten S zusammen. Früher schrieb man ganz bewusst das scharfe S, das sich ja schon in seinem Erscheinungsbild vom „s“ unterscheidet. Heute schreibt man fast ausschließlich „S“ und da rutscht ein zweites schnell dazu oder andersrum wird es sehr leicht „verloren“.

Das ist doch schade, oder? Man möchte etwas vereinfachen und im Nu herrscht Anarchie der S in den Druckwerken. Ist das nicht ärgerlich?

Musste ich einfach loswerden.
Frage: ist Euch das auch aufgefallen, oder sehe ich Gespenster?

Grüße, Ira

Hi,

ich dachte die ss vs. ß -Regel ist recht einfach:
ss bei kurzem, ß bei langem Vokal.

Oder habe ich da was verschlafen?

Da finde ich andere Neuregelungen, z.B. f anstatt ph, bestimmte Getrenntschreibungen, neue Kommasetzung und bestimmte Großschreibungsregeln schwieriger…

Vor allem weil die Rechtschreibreform in meine Post-Schulzeit fiel…

Gruß,
Sax

Hallo, nein, du hast nichts verschlafen. Ja, sie ist recht einfach. Habe nichts gegenteiliges behauptet. Ich sagte eigentlich nur, dass es erstaunlich ist, dass ich viel mehr Fehler entdecke als früher, als das scharfe s noch häufiger verwendet wurde, speziell bei „dass“.
Gruß, Ira

Hallo Ira,

speziell bei „dass“.

ich gebe zu, da ß ich das bewust und mit einem bischen Freck mache.
Ich finde das ‚dass‘ einfach furchtbar, es tut mir in den Augen weh, aber das ist mein höchstpersönliches Problem :wink:

Gandalf

Hallo Gandalf,
da bin ich ganz bei dir. Auch mir gefällt das „daß“ viel besser.

Aber, herrje, ich drücke mich wohl extrem ungeschickt aus.
Ich meinte nicht, daß man Fehler macht, indem man anstatt „dass“ … „daß“ schreibt, sondern: auch Leute, die wissen, dass in so einem Satz wie jetzt nach dem Beistrich ein „daß“ zu stehen hat, „verlieren“ wegen dieser blöden Doppel-s-Schreiberei offensichtlich sehr häufig das zweite s oder es rutscht ihnen eines dazu, wo keines hingehört, hingegen, als man noch „ß“ schrieb, hätten sie es nie falsch geschrieben…
Uff, ich hoffe, jetzt habe ich mich verständlicher ausgedrückt.

Noch einmal: ich sehe so viele Sätze „Man erzählt uns, das es wieder regnet…“
„Achten Sie bitte darauf, das Sie nicht stolpern…“ aber ebenso: „Wenn Sie meinen, dass zu wissen, dann sagen Sie es…“ oder „Ich glaube Ihnen, dass hatte ich ja schon vorher gesagt…“

Grüße, Ira

ich gebe zu, da ß ich das bewust und mit einem bischen
Freck mache.
Ich finde das ‚dass‘ einfach furchtbar, es tut mir in den
Augen weh, aber das ist mein höchstpersönliches Problem :wink:

Gandalf

Hallo

Aber, herrje, ich drücke mich wohl extrem ungeschickt aus.
Ich meinte nicht, daß man Fehler macht, indem man anstatt
„dass“ … „daß“ schreibt, sondern: auch Leute, die wissen,
dass in so einem Satz wie jetzt nach dem Beistrich ein „daß“
zu stehen hat, „verlieren“ wegen dieser blöden
Doppel-s-Schreiberei offensichtlich sehr häufig das zweite s
oder es rutscht ihnen eines dazu, wo keines hingehört,

Ich stimme dir zu. Auch mir passiert dies ab und zu, und wenn ich dann Korrektur lese, fällt es mir erst auf…

Beatrix

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Das liegt daran, dass wir uns in der Übergangsphase befinden. Die meisten über-23-Jährigen haben in der Schule noch die alte Schreibung gelernt und mussten dann später umsteigen. Viele, die sich nicht so sehr damit beschäftigt haben, haben sich die Regel falsch eingeprägt oder glauben nun, das ß wäre ganz abgeschafft worden. Warum auch immer. Aus diesem Grund haben wir zurzeit viel mehr ss/ß-Fehler als früher — es sind einfach die, die sich umstellen mussten und nun unsicher sind.
Die Kinder, die die Regel in der Schule neu lernen, haben damit genausoviele oder sogar weniger Probleme wie früher vor der Einführung der neuen Regeln.

Das sollte also irgendwann vorbeigehen.

Gruß,

  • André

Moin, Ira,
[das Komma hinter „Moin“ muss da rein, obwohl ich es lieber unterließe]

ob Du Gespenster siehst, das weiß ich nicht.
Aber die Aufdröselung/Neuregelung für die Schreibung ß oder ss ist für mich persönlich eines der gelungensten Ergebnisse der Rechtschreibreform.

Trotzdem fällt es mir schwer, ein „bisschen“ zu schreiben, statt ein „bißchen“

Grüße/Grüsze/Grüsse
Pit

Ich glaube kaum, daß mehr Fehler mit daß und das gemacht wird als früher.
Zu meiner Schulzeit waren dieſe Fehler genauſo oft zu ſehen wie heute.
Ich ſelber benutze immernoch die alte Schreibweiſe, weil ich es ſo gelernt habe und es ja kein Fehler iſt, ſondern höchſtens konſervativ.
Seid froh, daß nicht mehr das früher gewöhnliche lange ſ geſchrieben wird, ſondern nur noch das runde Endungs-s.
Die Regeln kennen auch nur noch ſehr wenige Menſchen und die damit gemachten Fehler ſind heute noch zahlreich zu ſehen, obwohl die Regel auch ſehr einfach war.

Allerdings ließ ſich ſo einiges deutlicher ausdrücken.
Es war offenſichtlicher was ein Hausſchuh iſt, ob es ſich um eine Wachſtube (Wach-Stube) oder um eine Wachstube (Wachs-Tube) handelt.
In der neuen Rechtſchreibung wäre dieſes ſ auch praktiſch. So zum Beiſpiel bei Fluſsſand, da tauchen nich drei gleiche Buchſtaben aufeinander. Auch das ‚daß‘ ſähe in der neuen Regelung ſo aus: ‚daſs‘
Hier wird ſogar deutlich woher das ſcharfe ß eigentlich kommt, nämlich aus den zwei hintereinanderfolgenden ſs, wo hingegen das ſz auch zu ß geworden iſt.
Schaut doch einfach mal in ein altes Buch mit Frakturſchrift. Dort findet Ihr dieſe Unterſcheidung des ſ und s. Komiſch, daß kaum einer bemerkt, daß dort mit verſchiedenen ſ geſchrieben wird und auch das Leſen flüſſig geht, aber ſobald man dieſe Schreibweiſe in der heute gebräuchlichen Schrift benutzt, dann fangen die Leute an zu liſpeln.

Hallo Ira,

dieses Thema hatten wir doch vor einem halben Jahr schon mal. Und ich wurde damals heftigst attackiert, als ich schrieb, dass [dasssss] man das [daaaas] doch hören würde. Insbesondere die Norddeutschen scheinen damit ihre Probleme zu haben. Dialektsprecher aus dem Süden dagegen kaum. Allein in Bayern ist der Unterschied derart deutlich hörbar, dass [dasssss] man gar nichts falsch machen kann. Hier wird nämlich das [daaas] „das“ [daaaaas] als [deees] ausgesprochen, während man das [daaaaas] „dass“ [dasssss] mit einem sogenannten „hellen a“ ausspricht (Vielleicht erinnerst Du Dich an den Skirennfahrer Hansi Hinterseer, in diesem Hansi wird das „a“ hell gesprochen. es geht schon tendentiell in Richtung „ä“, ist aber deutlich keines; ein „dunkles a“ gibt es hier im Bayerischen auch, dafür wird klassischerweise als Beispiel das [daaas] „Amen“ in der Kirche hergenommen).

Ich denke, das [daaaas] Problem liegt auf einer ganz anderen Ebene: In der Schule: Heute steht man ja auf dem Standpunkt, den armen (Grund-)Schülern um Gottes Willen ja keinen Stress machen zu dürfen und somit auch nichts mehr (Sinnvolles) zu unterrichten. Die armen, armen Grundschüler könnten ja sonst vielleicht noch was lernen, was sie später mal brauchen könnten (stattdessen lehrt man ihnen, wie die Kommunalverwaltung mit allen Sonderlichkeiten funktioniert - in der 2 bzw. 3. Grundschulklasse. Extrem sinnvoll. Alle Achtung). Diese Marotte ist ja leider auch aus dem Norden zu uns in den Süden importiert worden.

Ich hatte in den 80er Jahren mal in Niedersachsen das unangenehme Erlebnis, dass ich eine 4. Klasse (also Grundschule, letztes Schuljahr) zu Gast hatte und ihnen so verschiedenes über Bücher erzählen sollte (durfte/musste). Schließlich erklärte ich an einem x-beliebigen Kinderbuch, was ein Titel, was ein Autor etc. ist, nahm dann ein x-beliebiges anderes Kinderbuch und rief eine x-beliebige Schülerin auf, sie möge mir doch sagen, wie von diesem Buch der Titel und der Autor sei. Keine ausgefallenen Namen, keinerlei ausgefallener Titel. Das Mädchen stotterte sich eines ab, wie ich es von einer End-Erstklässlerin eigentlich schon kaum noch erwarte. Am Ende fragte ich die Lehrkraft, ob ich bei dem Mädchen eine besonders leseschwache Schülerin erwischt hätte und - für mich total verblüffend - wurde von ihr fast gelüncht: "Was mir denn einfallen würde, die Kinder müssten erst Ende der 6. (!!! in Worten sechsten!!!) Klasse richtig lesen können und ähnliches bekam ich zu hören. Ich als Süddeutscher habe mir halt dann gedacht: Naja, also doch kein Vorurteil mit dem unterschiedlichen Schulniveau Süd-Nord-Gefälle und so.

Aber wie gesagt, mittlerweile ist offenbar dieses Niveau auch hier im Süden angekommen. Ich brauche mir nur die Beiträge hier im wer-weiss-was durchzulesen, da stellen sich oftmals die Zehennägel auf. Und das [daaaaas] bezieht sich nicht nur auf das-dass, sondern auch auf „wen“ [weeeen] und „wenn“ [wennnn] und vieles, vieles andere mehr.

Dass [dassssss] jemand, der die neue Rechtschreibung noch nicht gelernt hat, die heutigen Kommaregeln nicht oder nicht ganz richtig anwendet, ist in meinen Augen verständlich, aber an der Orthographie der Wörter als solches hat sich ja gar nicht soooooooo viel verändert. Paket - Packet, Stengel - Stängel, aufwendig - aufwändig, Känguruh - Känguru und ein paar weitere Sachen hat man mitbekommen.

Ich persönlich halte die heutige ss-ß-Regelung für sehr einleuchtend und einfach, hätte mir persönlich gewünscht, dass die Ausnahme mit den Diphthongen auch entfallen wäre (weiß ist weiterhin weiß, obwohl es [weissssss] ausgesprochen wird.

Ich bin mir sicher, dass es nichts mit der NDR zu tun hat, sondern damit, dass [dassssss] auf die Rechtschreibung heute in der Schule keinerlei, aber wirklich keinerlei Wert mehr gelegt wird.

Noch einmal: ich sehe so viele Sätze „Man erzählt uns, das es
wieder regnet…“

[dassssssss], kann gar nichts anderes sein.

„Achten Sie bitte darauf, das Sie nicht stolpern…“

[dassssssss] auch hier, geht gar nicht anders

aber
ebenso: "Wenn Sie meinen, dass

[daaaaas] (oder bayerisch: [deeees]] man hört es einfach!

zu wissen, dann sagen Sie
es

hier ersetze ich „es“ durch „da…“: [daaaaaaaas], also orthographisch richtig „das“!

…" oder „Ich glaube Ihnen, dass hatte ich ja schon
vorher gesagt…“

[daaaaaaaas] (oder bayerisch. [deeeeeees]) also zweifelsfrei orthographisch richtig „das“. Alles andere verursacht Ohrenschmerzen.

Ich bin mir sicher, dass ich auch diesmal wieder Prügel von den Norddeutschen bekomme, die ja angeblich ach-so-reines Hochdeutsch sprechen (obwohl sie in der weit überwiegenden Mehrzahl nördlich der Grenze des Hochdeutschen leben und somit dem Niederdeutschen Sprachraum angehören).

Viele Grüße

Alexander
*der sich immer wieder über das massiv sinkende Niveau der Grundlagenkenntnisse in den Schulen ärgert*

Hallo Ira,

dieses Thema hatten wir doch vor einem halben Jahr schon mal.
Und ich wurde damals heftigst attackiert, als ich schrieb,
dass [dasssss] man das [daaaas] doch hören würde. Insbesondere
die Norddeutschen scheinen damit ihre Probleme zu haben.
Dialektsprecher aus dem Süden dagegen kaum. Allein in Bayern
ist der Unterschied derart deutlich hörbar, dass [dasssss] man
gar nichts falsch machen kann. Hier wird nämlich das [daaas]
„das“ [daaaaas] als [deees] ausgesprochen, während man das
[daaaaas] „dass“ [dasssss] mit einem sogenannten „hellen a“
ausspricht (Vielleicht erinnerst Du Dich an den Skirennfahrer
Hansi Hinterseer, in diesem Hansi wird das „a“ hell
gesprochen. es geht schon tendentiell in Richtung „ä“, ist
aber deutlich keines; ein „dunkles a“ gibt es hier im
Bayerischen auch, dafür wird klassischerweise als Beispiel das
[daaas] „Amen“ in der Kirche hergenommen).

Das gilt möglicherweise für einige Dialekte, ja. Ich kann mir auch vorstellen, dass der Unterschied in einigen Dialekten zwischen „dat“ und „das“ zu finden ist. Allerdings nicht im Hochdeutschen und in vielen Dialekten (z.B. im Sächsischen). Da kann man keinen Unterschied hören.

Aber wie gesagt, mittlerweile ist offenbar dieses Niveau auch
hier im Süden angekommen. Ich brauche mir nur die Beiträge
hier im wer-weiss-was durchzulesen, da stellen sich oftmals
die Zehennägel auf. Und das [daaaaas] bezieht sich nicht nur
auf das-dass, sondern auch auf „wen“ [weeeen] und „wenn“
[wennnn] und vieles, vieles andere mehr.

„Wen“ und „wenn“ werden ja auch im Hochdeutschen unterschiedlich ausgesprochen: [veːn] vs. [vɛn], während „dass/das“ im Hochdeutschen und in den meisten Dialekten [das] ist. Ich hör eigentlich zum ersten mal, dass einige Dialekte da einen Unterschied machen, ist mir noch nie aufgefallen. Ein langes „s“ am Ende kann ich mir allerhöchstens für die tiefste Schweiz vorstellen, wo es ja wirklich Geminaten gibt. Aber meiner Meinung nach tauchen die nie am Wortende auf, sondern nur Wortintern.

Ich persönlich halte die heutige ss-ß-Regelung für sehr
einleuchtend und einfach, hätte mir persönlich gewünscht, dass
die Ausnahme mit den Diphthongen auch entfallen wäre (weiß ist
weiterhin weiß, obwohl es [weissssss] ausgesprochen wird.

Welche Ausnahme? Diphthonge sind nun mal lang. Die Aussprache des „s“ ist in jedem Fall identisch, weiß ist und bleibt [vaɪ̯s], ein langes s gibt es da nicht. Auch nicht im Schweizerdeutschen, würde ich behaupten.

Ich bin mir sicher, dass es nichts mit der NDR zu tun hat,
sondern damit, dass [dassssss] auf die Rechtschreibung heute
in der Schule keinerlei, aber wirklich keinerlei Wert mehr
gelegt wird.

Das ist Unsinn. Die Regel wird noch genauso gelehrt wie früher. Das war früher nicht anders. Da hatten die Kinder mit das/daß auch Probleme.

[daaaaaaaas] (oder bayerisch. [deeeeeees]) also zweifelsfrei
orthographisch richtig „das“. Alles andere verursacht
Ohrenschmerzen.

Mag vielleicht für deinen Dialekt gelten, nicht aber fürs Hochdeutsche, Sächsische und viele andere Dialekte Deutschlands. Die meisten sprechen sicher auch nicht mehr reines Bayerisch, sodass für „das“ neben /des/ auch /das/ auftritt, und schon muss man sich immer fragen: „Könnte ich hier auf /des/ sagen?“, da kann man sich gleich überlegen, ob man’s durch „welches“ ersetzen kann. Die Regel gilt für Gesamtdeutschland.

Ich bin mir sicher, dass ich auch diesmal wieder Prügel von
den Norddeutschen bekomme, die ja angeblich ach-so-reines
Hochdeutsch sprechen (obwohl sie in der weit überwiegenden
Mehrzahl nördlich der Grenze des Hochdeutschen leben und somit
dem Niederdeutschen Sprachraum angehören).

Wie gesagt, was für deinen Dialekt gilt, gilt nicht unbedingt für den Rest Deutschlands oder fürs Hochdeutsche, was ja die Grundlage für die Schriftsprache bildet.

Ähnlich mit Rad vs. Rat. Den Unterschied hört man nur in bestimmten Dialekten, nicht im Hochdeutschen und auch nicht im Sächsischen. Und er liegt, wenn dann auch nicht beim Auslaut [-d] gibt’s am Wortende im Deutschen ja nicht, sondern am Vokal. In vielen Dialekten ist Rad [ʁat] und Rat [ʁaːt]. Im Hochdeutschen ist beides [ʁaːt], im Sächsischen beides in etwa [ʁɑːt].

Gruß (/ɡʁuːs/ nicht */grussssss/ oder irgendsowas),

  • André

Schaut doch einfach mal in ein altes Buch mit Frakturſchrift.
Dort findet Ihr dieſe Unterſcheidung des ſ und s. Komiſch, daß
kaum einer bemerkt, daß dort mit verſchiedenen ſ geſchrieben
wird und auch das Leſen flüſſig geht, aber ſobald man dieſe
Schreibweiſe in der heute gebräuchlichen Schrift benutzt, dann
fangen die Leute an zu liſpeln.

Leider lese ich im Kopf bei Frakturschrift das lange s immer als „f“, obwohl ich natürlich weiß, dass es Quatsch ist. Ist halt eine blöde Angewohnheit, es kommt mir dann wirklich vor, als wäre der Text gelifpelt. :smile:

Grufs,

  • André :wink:

Hallo!

Leider lese ich im Kopf bei Frakturschrift das lange s immer
als „f“, obwohl ich natürlich weiß, dass es Quatsch ist.

Vielleicht baut dich das auf:

http://books.google.de/books?id=NofhJdMhAUkC&pg=PA54…

Gruß,
Max

Hall André

„Wen“ und „wenn“ werden ja auch im Hochdeutschen
unterschiedlich ausgesprochen: [veːn] vs. [vɛn], während
„dass/das“ im Hochdeutschen und in den meisten Dialekten [das]
ist. Ich hör eigentlich zum ersten mal, dass einige Dialekte
da einen Unterschied machen, ist mir noch nie aufgefallen. Ein
langes „s“ am Ende

ich rede nicht von einem langen S am Ende, sondern von einem langem A in der Mitte: daaaaaaas klingt völlig anders als dassssssssss
und „das“ ist nun mal in den süddeutschen Mundarten (auch im Schwäbischen) „deeeees“ (oder wenn es Dir besser gefällt: „dehs“ mit einem „e“ wie in „Schnee“). Das schriftdeutsche „des“ (Genitivpartikel) gibt es natürlich auch im Bayerischen, das ist hier - ähnlich wie im Schriftdeutschen „dessssss“. Also ebenfalls keinerlei Verwechslungsgefahr. Hast Du denn noch nie ein Interview mit Franz Beckenbauer gehört, oder eine seiner Kommentationen von diversen Fußballspielen? Das kann doch fast nicht sein. Er ist ein Musterbeispiel für die lautliche Unterscheidung dieser Dinge. Vielleicht kann man sogar irgendwo in den Tiefen des Internets irgendwo eines seiner Interviews hören. Aber die Mühe mache ich mir jetzt nicht.
.

Ich persönlich halte die heutige ss-ß-Regelung für sehr
einleuchtend und einfach, hätte mir persönlich gewünscht, dass
die Ausnahme mit den Diphthongen auch entfallen wäre (weiß ist
weiterhin weiß, obwohl es [weissssss] ausgesprochen wird.

Welche Ausnahme? Diphthonge sind nun mal lang.

schau, auch hier unterscheiden sich unsere Erfahrungswelten.

Für Dich ist ein Diphtong „lang“. In Bayern sind alle Diphtonge, auf die ein „ß“ folgt kurz. Allerdings ist nicht jeder Diphtong mit nachfolgendem „s“-Laut automatisch kurz. Und genau darin besteht ja eben die Ausnahme in dieser Regelung der NDR.
Der Mann ist weise. Diphtong ist lang, s ist stimmhaft [weize; „z“ ausgesprochen als Bienen-summ-S]. Einfaches s laut Rechtschreibung.
Ein Storch ist weiß [weissssss]. Diphtong ist kurz und das s ist stimmlos (Schlangenzisch-S).

Und da die Regel nach der NDR ja lautet "nach kurzem Vokal wird „ss“ geschrieben, müsste „außer“, „weiß“ und ähnliche Wörter richtigerweise „ausser“ und „weiss“ geschrieben werden. Ich sage ja aussssser und nich auuuuuuuuuuser, weissssssss und nicht weiiiiiiiiiiis.

Aber da die Rechtschreibung ja eh nichts mehr zählt, brauchen wir uns da die Köpfe nicht heiß reden.

Die Aussprache
des „s“ ist in jedem Fall identisch,

nie und nimmer!

weiß ist und bleibt
[vaɪ̯s],

nein. Das ist nur das von „Der weise (= kluge) Mann“. Die drei Weisen aus dem Morgenland eben (als Beispiel).

ein langes s gibt es da nicht.

habe ich auch nie behauptet. Hier geht es um Kürze, nicht um Länge.

Ich bin mir sicher, dass es nichts mit der NDR zu tun hat,
sondern damit, dass [dassssss] auf die Rechtschreibung heute
in der Schule keinerlei, aber wirklich keinerlei Wert mehr
gelegt wird.

Das ist Unsinn. Die Regel wird noch genauso gelehrt wie
früher. Das war früher nicht anders. Da hatten die Kinder mit
das/daß auch Probleme.

weshalb ist denn dann die Rechtschreibung hier im wer-weiss-was (und anderswo) so derart katastrophal miserabel? Doch wohl genau aus dem Grund, weil die heutigen jungen Erwachsenen in der Schule die Rechtschreibung nicht mehr richtig beigebracht bekommen haben. Man hat ja schließlich die Rechtschreibprüfung, die zeigt es einem schon an. Aber z.B. hier bei wer-weiss-was funktioniert diese Funktion halt nicht. Gott sei Dank. So, jetzt höre ich aber auf mit dem Schimpfen.

da kann man sich gleich überlegen, ob
man’s durch „welches“ ersetzen kann. Die Regel gilt für
Gesamtdeutschland.

stimmt. So habe ich es auch zu meiner Schulzeit gelernt. Ich wollte nur noch mals darauf aufmerksam machen, dass ein Sprecher eines süddeutschen Dialektes bei dieser Frage überhaupt nichts falsch machen kann.

Ähnlich mit Rad vs. Rat.

Immerhin hat man da noch die Krücke des Artikels: Das Rad aber der Rat.

Den Unterschied hört man nur in
bestimmten Dialekten, nicht im Hochdeutschen und auch nicht im
Sächsischen.

Womit wir wieder bei den Lenis-Plosiven wären, welche Du ja immer behauptest, dass die Sachsen keine Affinität dazu hätten. Hier gibst Du es aber indirekt selbst zu, diese Affinität.

Und er liegt, wenn dann auch nicht beim Auslaut
[-d] gibt’s am Wortende im Deutschen ja nicht, sondern am
Vokal. In vielen Dialekten ist Rad [ʁat] und Rat [ʁaːt]. Im
Hochdeutschen ist beides [ʁaːt], im Sächsischen beides in etwa
[ʁɑːt].

Im Bayerischen hört man durchaus ob es ein Ende ein „d“ oder ein „t“ ist. ebenso wie beim Wort „seid/seit“, was gleichfalls extrem häufig falsch gemacht wird. Von „Tod/tot“ gar nicht zu reden. Aber solche Wortpaare ließen sich ja zu Hauf finden.

Gruß (/ɡʁuːs/ nicht */grussssss/ oder irgendsowas),

logisch, sonst müsste man es ja orthographisch richtig „Gruss“ schreiben. Analog zu muss, Nuss, Kuss etc.
Nun ist aber Schluss (ebenfalls mit kurzem Vokal und somit mit Doppel-s).

Gute Nacht und viele Grüße [Gryhse; gedehnt, somit „ß“]

Alexander

Hall André

„Wen“ und „wenn“ werden ja auch im Hochdeutschen
unterschiedlich ausgesprochen: [veːn] vs. [vɛn], während
„dass/das“ im Hochdeutschen und in den meisten Dialekten [das]
ist. Ich hör eigentlich zum ersten mal, dass einige Dialekte
da einen Unterschied machen, ist mir noch nie aufgefallen. Ein
langes „s“ am Ende

ich rede nicht von einem langen S am Ende, sondern von einem
langem A in der Mitte: daaaaaaas klingt völlig anders als
dassssssssss

Achso, okay, das ging aus deinem „dassssss“ leider etwas undeutlich hervor. Ich kenne wie gesagt keinen Dialekt, wo eine solche Unterscheidung vorkommt, muss dir also so glauben. Fürs Schweizerdeutsche könnte ich sie mir aber vorstellen… zumindest die betonten Formen von „das“ und „es“ lauten dort ja „daas“ und „ees“.

Hast Du denn
noch nie ein Interview mit Franz Beckenbauer gehört, oder eine
seiner Kommentationen von diversen Fußballspielen?

Kaum, ich guck nie Fußball und nur selten fern… seinen Tonfall hab ich ein bisschen im Ohr.

Das kann
doch fast nicht sein. Er ist ein Musterbeispiel für die
lautliche Unterscheidung dieser Dinge. Vielleicht kann man
sogar irgendwo in den Tiefen des Internets irgendwo eines
seiner Interviews hören. Aber die Mühe mache ich mir jetzt
nicht.

Ja, die Sache mit dem „des“ kenne ich auch. Nur der Längenunterschied, von dem du oben sprachst war mir neu.
Übrigens eine interessante Entwicklung, denn wenn ich mich nicht irre, haben „dass“ und „das“ den gleichen Ursprung. Ein interessanter Nachweis dafür, das gleiche Aussprachen auch auseinanderdriften können.

Ich persönlich halte die heutige ss-ß-Regelung für sehr
einleuchtend und einfach, hätte mir persönlich gewünscht, dass
die Ausnahme mit den Diphthongen auch entfallen wäre (weiß ist
weiterhin weiß, obwohl es [weissssss] ausgesprochen wird.

Welche Ausnahme? Diphthonge sind nun mal lang.

schau, auch hier unterscheiden sich unsere Erfahrungswelten.

Für Dich ist ein Diphtong „lang“. In Bayern sind alle
Diphtonge, auf die ein „ß“ folgt kurz. Allerdings ist nicht
jeder Diphtong mit nachfolgendem „s“-Laut automatisch kurz.
Und genau darin besteht ja eben die Ausnahme in dieser
Regelung der NDR.

Die ss/ß-Regel gilt ja auch nicht fürs Bayerische, sondern fürs Hochdeutsche. Hier im Sächsischen haben wir bei Diphthongen bei dem der 2. Bestandteil ein vokalisches R ist, auch lange und kurze Varianten. In „Kirsche“ und „Kirche“ ist das bei uns der einzige Unterschied.
Aber wie gesagt, die Rechtschreibregeln gelten fürs Hochdeutsche.

Der Mann ist weise. Diphtong ist lang, s ist stimmhaft [weize;
„z“ ausgesprochen als Bienen-summ-S]. Einfaches s laut
Rechtschreibung.
Ein Storch ist weiß [weissssss]. Diphtong ist kurz und das s
ist stimmlos (Schlangenzisch-S).

Tja… muss ich dir wohl glauben. Die Diphthonge sind im Hochdeutschen und Sächsischen leider beide lang. Und im Auslaut unterscheiden sich auch die s-Laute nicht: „Reis“ und „Reiß!“ klingen absolut gleich im Hochdeutschen und Sächsischen.

Und da die Regel nach der NDR ja lautet "nach kurzem Vokal
wird „ss“ geschrieben, müsste „außer“, „weiß“ und ähnliche
Wörter richtigerweise „ausser“ und „weiss“ geschrieben werden.
Ich sage ja aussssser und nich auuuuuuuuuuser, weissssssss und
nicht weiiiiiiiiiiis.

Tja, die Regel findet im Hochdeutschen natürlich keine Anwendung, da die Hochsprache keinen Längenunterschied bei Diphthongen kennt.

Aber da die Rechtschreibung ja eh nichts mehr zählt, brauchen
wir uns da die Köpfe nicht heiß reden.

Die Aussprache
des „s“ ist in jedem Fall identisch,

nie und nimmer!

weiß ist und bleibt
[vaɪ̯s],

nein. Das ist nur das von „Der weise (= kluge) Mann“. Die drei
Weisen aus dem Morgenland eben (als Beispiel).

Bitte?! Ich rede vom Hochdeutschen, nicht vom Bayerischen und noch nicht einmal vom Sächsischen. Im Hochdeutschen gilt, was ich schrieb. Über’s Bayerische mag und möchte ich nichts äußern, da bist du der Experte.
Aber du möchtest sicherlich nicht behaupten, das Hochdeutsche hätte irgendwo am Wortende mal ein stimmhaftes s, oder?

ein langes s gibt es da nicht.

habe ich auch nie behauptet. Hier geht es um Kürze, nicht um
Länge.

Ja, da hatte ich deine Schreibung falsch verstanden; „dasssssss“ sieht mir so aus, als wolltest du die Länge des Konsonanten betonen, nicht die Kürze des Vokals. Da finde ich IPA besser, das ist eindeutig(er).

Das ist Unsinn. Die Regel wird noch genauso gelehrt wie
früher. Das war früher nicht anders. Da hatten die Kinder mit
das/daß auch Probleme.

weshalb ist denn dann die Rechtschreibung hier im
wer-weiss-was (und anderswo) so derart katastrophal miserabel?
Doch wohl genau aus dem Grund, weil die heutigen jungen
Erwachsenen in der Schule die Rechtschreibung nicht mehr
richtig beigebracht bekommen haben.

Völlig anders als früher, wo wirklich ausnahmslos jeder schreiben konnte. Vor 50 Jahren wurde in den Internetforen *nur* gutes und richtiges Deutsch geschrieben, ne? :wink:
Hier kommt wieder das alte Phänomen zum Tragen, dass früher fast nur diejenigen schrieben, die’s auch gut konnten; heute hat jeder Internet. Nicht die Schlechtschreiber sind mehr geworden, nur ihr Geschriebs liest man häufiger. Das erweckt den Eindruck, die Rechtschreibung der Schüler ist schlechter als früher.

da kann man sich gleich überlegen, ob
man’s durch „welches“ ersetzen kann. Die Regel gilt für
Gesamtdeutschland.

stimmt. So habe ich es auch zu meiner Schulzeit gelernt. Ich
wollte nur noch mals darauf aufmerksam machen, dass ein
Sprecher eines süddeutschen Dialektes bei dieser Frage
überhaupt nichts falsch machen kann.

Ah, gut. Da seit ihr im Vorteil. :smile:

Womit wir wieder bei den Lenis-Plosiven wären, welche Du ja
immer behauptest, dass die Sachsen keine Affinität dazu
hätten. Hier gibst Du es aber indirekt selbst zu, diese
Affinität.

Verwechselst du da nicht was? Es geht um Auslaut-Konsonanten, die sind auch im Sächsischen immer stimmlos. Schwierig ist’s im Anlaut, da scheiden sich die Geister. Ich vertrete die Meinung, dass es im Anlaut eine Fortis/Lenis-Unterscheidung gibt, manch andere sind nicht der Meinung. Ich würde „kaufen“ (koofm) und „Gurke“ (Goorge) vorne nie gleich aussprechen, daher meine Meinung zu dem Thema.

[ˈfiːlə ˈɡʁyːsə] oder wie wir Sachsen sagen: [ˈfilə ˈkʁiːzə]

  • André

P.S.: Man sollte mal untersuchen, ob Bayern weniger ss/ß-Fehler begehen als z.B. Sachsen oder Norddeutsche.

Hallo Beatrix,
jetzt, wo du es sagst, fällt mir auf, dass es mir tatsächlich selbst auch passiert. Liebe Grüße, Ira

Herzlichen Dank
allen Teilnehmern dieser Diskussion für die interessanten Beiträge.
Grüße, Ira

Hallo André

kann Dir eigentlich in allem zustimmen, es gibt nur einen kleinen Punkt, auf den ich noch antworten möchte

Die Aussprache
des „s“ ist in jedem Fall identisch,

nie und nimmer!

weiß ist und bleibt
[vaɪ̯s],

nein. Das ist nur das von „Der weise (= kluge) Mann“. Die drei
Weisen aus dem Morgenland eben (als Beispiel).

Bitte?! Ich rede vom Hochdeutschen, nicht vom Bayerischen und
noch nicht einmal vom Sächsischen. Im Hochdeutschen gilt, was
ich schrieb. Über’s Bayerische mag und möchte ich nichts
äußern, da bist du der Experte.
Aber du möchtest sicherlich nicht behaupten, das Hochdeutsche
hätte irgendwo am Wortende mal ein stimmhaftes s, oder?

Hier glaube ich erneut, dass wir aneinander vorbei reden. Denn das Wort „weise“ (i.S.v. klug) endet ja nicht mit einem s sondern mit einem Schwa.

Übrigens: im Bayerischen ist „ich weiß“ „I woas“, während dessen die Farbe „weissssssss“ ist. Somit hatte ich mich in meinem Vorposting ungenau ausgedrückt und korrigiere hier das Wort

immer

Vermutlich hat das mit der Wortgeschichte zu tun (ohne jetzt bei Grimm nachzuschlagen), zumindest bringt der Pfeifer keinen Hinweis, dass die Farbe irgendwie mit dem Verb „wissen“ zusammenhängt".

Und dass ich offenbar tatsächlich die Tendenz habe, die bayerische Grammatik und die bayerischen Regeln der Phonetik allzu leichtfertig auf das Schriftsprachliche zu übertragen, scheint ein Fehler von mir zu sein. Ich versuche mich, da in Zukunft etwas zurückzunehmen.

Konsonanten betonen, nicht die Kürze des Vokals. Da finde ich
IPA besser, das ist eindeutig(er).

Problem ist und bleibt, dass ich jedes dieser Zeichen nicht nur separat nachschlagen müsste (ich habe es nicht so intus wie Du) und zusätzlich, dass ich mich auch in die Computerei dahingehend vertiefen müsste, um überhaupt mal an diese Sonderzeichen zu kommen. Und - ehrlich gesagt - dazu fehlt mir der Ehrgeiz. So lange ich mit meinem Bienen-Summ-S und Schlangen-Zisch-S klar komme, und e für den Laut in Schnee von ä für den Laut in Hände unterscheiden kann, bin ich gerne zufrieden. So Feinheiten wie das von Dir regelmäßig verwendete umgedrehte große R mögen zwar wissenschaftlich sicher richtig sein, gehen mir aber zu sehr ins Detail. (Du kannst mir jetzt dann natürlich vorwerfen, dass ich mich dann gefälligst aus entsprechenden Diskussionen raushalten soll, wenn ich keinen Ehrgeiz habe, mich da wissenschaftlich auszudrücken. O.k., damit hättest Du in gewisser Weise sogar recht.)

Völlig anders als früher, wo wirklich ausnahmslos jeder
schreiben konnte. Vor 50 Jahren wurde in den Internetforen
*nur* gutes und richtiges Deutsch geschrieben, ne? :wink:
Hier kommt wieder das alte Phänomen zum Tragen, dass früher
fast nur diejenigen schrieben, die’s auch gut konnten; heute
hat jeder Internet. Nicht die Schlechtschreiber sind mehr
geworden, nur ihr Geschriebs liest man häufiger. Das erweckt
den Eindruck, die Rechtschreibung der Schüler ist schlechter
als früher.

hmm, da könnte was dran sein…

Womit wir wieder bei den Lenis-Plosiven wären, welche Du ja
immer behauptest, dass die Sachsen keine Affinität dazu
hätten. Hier gibst Du es aber indirekt selbst zu, diese
Affinität.

Verwechselst du da nicht was? Es geht um Auslaut-Konsonanten,
die sind auch im Sächsischen immer stimmlos.

Bist du Dir da sicher?? Ich unterstelle den Sachsen jetzt zwar nicht, dass sie den Schwa-Laut am Ende von

„Gurke“ (Goorge)

weg lassen, aber zumindest theoretisch denkbar wäre dies für mich schon. Und dann hättest du wieder den weichen Konsonanten - am Wortende.

[ˈfiːlə ˈɡʁyːsə] oder wie wir Sachsen sagen: [ˈfilə ˈkʁiːzə]

das Gleiche an Dich zurück
oder auf Bayerisch: Pfhiat de,

P.S.: Man sollte mal untersuchen, ob Bayern weniger
ss/ß-Fehler begehen als z.B. Sachsen oder Norddeutsche.

das wäre in der Tat eine echt spannende Frage.

Schönen Rest-Sonntag

Alexander

Hallo Ira,

ich denke auch nicht, dass die dass/das-Fehler zahlreicher geworden sind, weil es tatsächlich vielen Schülern widerstrebt, gleichlautende Wörter unterschiedlich zu schreiben.
Das von Dir beschriebene (und offensichtlich von den wenigsten Forumsmitgliedern verstandene) Phänomen kenne ich allerdings auch, und zwar in folgenden und ähnlichen Wörtern:

Ereigniss
Zeugniss
biss dann
Kommunismuss (oder gar Kommunissmuss)
Campuss
Nippess

Da wäre doch früher keiner auf die Idee gekommen, Ereigniß, Campuß, Nippeß … zu schreiben.
Und meine Begründung fällt ähnlich aus wie Deine: Der Schreibfehler fällt einfach nicht mehr so ins Auge. Selbst wenn jemand aus Versehen Campuß geschrieben hat, dann fiel es demjenigen doch sofort auf, dass das seltsam aussieht. Man strich es durch und schrieb’s mit einfachem s noch mal. Jetzt merkt man’s halt nicht mehr.

Liebe Grüße
Immo

Hallo Immo,
danke!!! Ohne weiteren Worte.
lg, Ira