Hallo Peggy,
wie kam es eigentlich zu der unsinnigen Regelung, dass man je
nach Inhalt auf die einen Dosen Pfand bezahlt und auf die
anderen nicht?
Tja, komischerweise sollten erst (fast) nur die Dosen mit Pfand belegt werden, deren Inhalt nicht von einem gewissen rot-weißen Unternehmen mit Sitz in Atlanta hergestellt werden… so war z.B Bier mit Pfand, braune Klebebrause aber nicht. Ein Unhold, wer da Lobbyarbeit oder gar Geldfluß vermutet.
Nun hat man das Dilemma: Einerseits ist ab einem bestimmten Verhältnis Einweg/Mehrweg ein Dosenpfand vorgeschrieben, andererseits ist die SPD-Regierung mit solchen Dingen offensichtlich heillos überfordert. Als man feststellte, daß nun das Dosenpfand ernsthaft kommt, fing die Diskussion an. Resultat: Ein „Gesetz“ das nur knapp am Verfassungsgericht vorbei kam. Und niemand, am wenigsten die derzeitige designierte Ex-Bundesregierung hat sich Gedanken um die Durchführung gemacht. Getreten sind natürlich die kleinen Trinkhallen und Imbißbetriebe usw. die nun kaum wissen, wie sie das anwenden sollen. Resultat: Kaum war das Gesetz zwei Tage in Kraft, da dämmerte einem dieser Flickschuster in Berlin, daß da wohl noch was zu verbessern sei. Bekanntlich ist „1 Schröder“ ja die Zeit, die vom In-Kraft-treten eiens Gesetzes bis zu dessen Verschlimmbesserung (oder Abstrafung per Gericht) verstreicht. Also nicht lange…
Apropos Pfand: Warum werden Weinflaschen eigentlich nicht
genauso wiederbenutzt wie Bier- oder Mineralwasserflaschen?
Warum kauft man Rotkohl, Sauerkraut, Gurken und vieles andere
nicht in Mehrweg-Gläsern?
Macht man beim Wein doch schon. So nimmt mein Stamm- und Lieblingswinzer seine Flaschen gerne wieder mit, wenn er mich beliefert. Er spart den Neukauf der Flasche und ich den Weg zum Glascontainer.
Für Supermarktwein sehe ich da aber Probleme. Wenn ich Wein bestelle, so bekomme ich 40 - 100 Flaschen geliefert, der Winzer kommt bis zu dreimal im Jahr. Ich gebe dann meine Flaschen (und die aus dem Freundeskreis, ich saufe nicht so viel !) wieder mit und gut ist. Im Supermarkt gibts zum einen verscheidene Flaschentypen aus aller Welt, zum anderen ist die Menge nicht groß Kaum jemand kauft große Mengen Wein im Supermarkt, Mineralwasser aber schon. Das heißt der Effekt lohnt den logistischen Aufwand nicht. Das ist bei Gemüsegläsern nicht anders, schau´ mal, wieviele verschiedene es allein in einem Markt gibt. Bei Bier und Mineralwasser hat man sich aber auf ein Maß geeinigt, es werden größere Mengen umgesetzt. Oder kannst Du Dir vorstellen, neben Wasser- und Bierkästen auch noch 6er oder 12er Gurken-, Rotkohl-, Spargel- und Sonstwasgläser zu schleppen, zu lagern und zurückzubringen ?
Ich nicht. ´Ne Kiste Weizen ist am Skatabend weg, ´ne Kiste Rotkohl eher nicht
)
Gruß
Bernd