Physik und die Tagespresse 
Hallo,
abgesehen von dem eigentlichen Inhalt des Artikels ist das ein schönes Beispiel für Verblödungsjounalismus, bei dem technische Sachverhalte so weit verfälscht und sprachlich mißinterpretiert werden, bis der normale physikalische Laie sonst was dabei denkt und seltsame Schlüsse zieht. Mich wundert nur, dass in diesem Artikel nicht ein einziges mal „Fussballplatz“ als Vergleich herbeigezogen wurde 
Z.B.
Hier kann etwa um die Hälfte zügiger Strom getankt werden als bei
den Superchargern von Tesla.
Was soll denn „um die Hälfte zügiger“ sein? Entweder es geht dopplet so schnell oder halb so schnell, aber „um die Häfte zügiger“ ist einfach nur Nonsense.
Aber dann noch:
Wichtig ist dabei nicht der Weg der Stromübertragung vom Netz in den Bus – mit
einem Kabel würde das genauso funktionieren –, sondern die hohe Ladegeschwindigkeit.
So ein Quark. Als ob man per Kabel mit 200kW nicht genauso schnell laden könnte.
Der Hintergrund ist ein anderer. Mit dieser Ladeplatte braucht man keinen extra elektischen Steckverbinder, der anfällig gegen Witterung, mechanische Beschädigungen ist und entweder von Hand jedesmal umständlich angesteckt werden müßte oder eine sehr aufwendige automatischen Steckvorrichtung benötigt.
Das Kabel müßte ansonsten auch laiensicher und gegen Passanten gesichert untergebracht werden müßte. Diese ganzen Kram spart man sich mit der Induktionsplatte.
Die wird nur aktiviert, wenn der Bus darüber steht und dann wird da auch kein Tier darunter sein. Wieso da ein Mensch drunter krabbeln sollte, ist eh nicht ganz klar.
in diesem Artikel wird von einem städtischen Linienbus
berichtet, der batteriebetrieben den ganzen Tag herumfährt und
nur zwischendurch 11 Minuten an der Endstation aufgeladen
werden muss.
Ja, mit 200kW in lassen sich in 11 Minuten ca. 36kWh laden.
Unter Beachtung eines Wirkungsgrades mögen es ca. 30kWh sein, die dann verfügbar sind. Das heißt, dass der Bus dann für die Fahrstrecke von 12km ca. 2,5kWh pro km zur Verfügung hat. Das wären als ca. 250kWh pro 100km.
Ein Liter Diesel hat einen Brennwert von ca. 10kWh. Die Energiemenge des E-Bus entspricht also dem Heizwert von ca. 25 Liter Diesel.
Aber der Vergleich hinkt, weil Dieselmotoren nur einen Wirkungsgrad von ca. 35% haben.
Außerdem kann der E-Bus rekuperieren, was besonders beim ständigen Start-Stop-Betrieb im Nahverkehr erhebliche Einsparungen bringt.
Der elektrische Nahverkehrsbus braucht also nur etwa 15-25% an Elektronergie im Vergleich zum Bus, der mit Diesel fährt.
Der wird also in den 11 Minuten nicht mal so viel nachladen müssen.
http://www.zeit.de/mobilitaet/2014-12/elektrobus-emi…
Das Prinzip wird mit der kabellosen Aufladung einer Zahnbürste
verglichen, aber auch gesagt, dass dies hier 83-mal schneller
als bei einer üblichen Steckdosenverbindung erfolgt.
Üblich im Haushalt sind Stromkreise mit 16-Absicherung
16A x 230V sind ca. 3,7kW. 200kW / 3,7kW = ca. 54
Der Faktor 83 ergibt sich, wenn man einen Strom von 8,7A annimmt.
Keine Ahnung, wieso man das als „haushaltsüblich“ deklariert.
Ist das induktive Feld, dass da während des Ladens unter dem
Bus entsteht, nicht gefährlich? Sicher würde sich kein Mensch
zu der Zeit darunter legen - aber was geschieht mit einem Hund
oder einer Katze, die zufällig darunter her laufen?
Warum sollten die sich darunter legen?
Ansonsten ist das nicht gefährlich, weil das induzierte Magnetfeld kaum mit lebenden Körpern wechselwirkt.
Nur Esoteriker werden von so was schwer krank.
Müsste man den Bus während der Ladezeit einzäunen?
Auf den Abbildungen ist nichts davon zu sehen.
Nein, gerade dass man keine weiteren Sicherheitsmaßnahmen braucht, ist ja der Vorteil des Ladesystems.
Gruß Uwi