Drainage verlegen

Hallo,
an unserem Haus steigt in den Wänden Feuchtigkeit rauf.
Dieses rührt daher das Wasser nicht schnell genug in die Tiefe versickert und dementsprechend unter dem Haus zusammenläuft wo es durch Risse im Fundament aufsteigt. Scheint ziemlich Lehmhaltiger Boden zu sein unter dem Haus.
Das Haus ist nicht unterkellert. Beschlossen ist bereits das ich eine Horizontalsperre in betroffenen Wände sowie der Bodenplatte im Bereich der Aussen und Innenwände einbaue.
Da es jedoch den Grund für die Feuchtigkeit nicht abschaltet möchte ich eine zusätzliche Drainage einbauen um das zusammenlaufen von Wasser von vornherein auszuschließen.

Meine Frage bezieht sich auf die Tiefe in der ich die Drainage einbauen muss. Meiner Meinung nach müsste sie am ende der Bodenplatte rein.

Ist meine Meinung korrekt oder muss sie tiefer oder sogar höher einbauen.
Zudem möchte ich mindestens eine 150er Leitung verwenden. Im Netz finde ich aber nur alles DN100 Rohre. Gibt es diese gar nicht in DN 150 oder ist sie nur zu selten.

Schon mal danke für die hoffentlich vielen Antworten

Hallo !

DN 100 reicht völlig aus !

Die Oberkante des Dränrohres muss tiefer liegen als der Fußboden,dann kann es ja physikalisch nicht höher steigen, solange es im Rohr abgeleitet wird.

Man wird rings ums Haus aufgraben müssen und einen umlaufenden Graben ausheben müssen,der so tief ist(plus mehr wegen des Gefälles der Dränleitung).
Dann einen Pumpenschacht an einer Hausecke anlegen,der nochmals tiefer(+ 1 m ?) liegt(Speicherraum für das gesammelte Dränwasser).
Von dort wird es mit autom. Tauchpumpe weggefördert,in Graben,Gewässer(Erlaubnis!) oder weit weg vom Haus in Versickerung.

Alle Hausseitenleitungen führen mit Gefälle in den Dränschacht.
An Ecken macht man kleinere Schächte (300-500mm) zu Reinigungszwecken,bei kurzen Längen evtl. entbehrlich.
Die Rohranfänge(Hochpunkte) werden auch mit Schächten versehen und zusätzlich belüftet.

Es kann und wird nötig sein,die Dränleitungen zu warten und ggf. auch zu spülen,weil die sich zusetzen können und so ihre Funktion verlieren können (sog. „Verockerung“,je nach Bodenbeschaffenheit)

Graben wird mit kapillarbrechendem Material verfüllt,nicht mit dem Aushubboden,wenn der bindig ist(Lehm-,Tonhaltig).
Zum Beispiel Grobkies,Splitt,gegen Einschwemmen von Feinsand aus dem umgebenden Erdreich kann man noch an die Grabenwände Geotexil anbringen.
Und überhaupt vorher die Hauswände/Fundamentteile säubern,Schäden verfüllen,neu abdichten.

Sollte das Wasser auch mittig unter der Fundamentplatte hochdrücken,dann hat man u.U. ein Problem,weil Dränrohr dorthin kann man kaum anbringen.
Dazu muss ein Fachmann ein hydrologischen Bodengutachten anfertigen,was Abhilfemöglichkeiten aufzeigen soll(die aber teuer und aufwändig sein werden).

MfG
duck313

Hallo Duck313,

leider drückt das Wasser auch in die Innenwände. Weil die Aussenwände mit Rigips gedämmt sind lässt sich eine Feuchtigkeitsmessung gar nicht Vornehmen. Das Haus ist auch noch nicht unseres sondern wir wollen es kaufen. Daher weiß ich nicht ob, und wie weit die Feuchtigkeit fortgeschritten ist.

Die Finanzierung steht schon und wir haben ein Gutachten von einem Vorort Termin mit einem Architekten. Der Architekt wollte auf bloßen Verdacht die Feuchtigkeitsspere hinter dem Rigips (verständlicherweise) nicht beschädigen.

Wie ich bereits schrieb werde ich sowieso eine Horizontalsperre einbauen. Die Drainage ist nur zur unterstützung um Wasser in Zukunft von der Bodenplatte wegzuhalten. Aber die Frage ist, ob das überhaupt möglich ist?

Hallo!

leider drückt das Wasser auch in die Innenwände. Weil die
Aussenwände mit Rigips gedämmt…

Gipskarton ist keine Dämmung.
Wenn ich mir das alles anhöre, würde ich gründlich überlegen, ob man sich mit dem Kauf eines offensichtlich alten und verbastelten Hauses wirklich einen Gefallen tut. Manche Hütte ist geschenkt noch zu teuer und der Radlader zum Wegschieben die einzig sinnvolle Maschine.

Gruß
Wolfgang

Hallo !

Du hast ja Fachleute vor Ort,die werden Dich sicherlich besser beraten können,ob man dieses Haus kaufen sollte. Wo Feuchte herkommt,ob bauliche Mängel oder Bodenbeschaffenheit.
Und ob und wie man dagegen vorgehen kann.

Aus welchem Baujahr soll denn so etwas stammen ?
Keine Horizontalsperren unter den aufgehenden Wänden ?
Horizontalsperren kann man zwar nachträglich anbringen,es ist aber teuer und aufwändig! Und wenn so etwas fehlt,was fehlt denn dann noch?
Ich hätte zu so einem Bauwerk kein Vertrauen ! Denn es müsste ja entweder uralt sein oder es hat kein Baufachmann erstellt.

Rigipsverkleidung,Innendämmung? Das ist immer eher schlecht und Feuchte könnte da schon herrühren.
Da kann man doch eine Öffnung einschneiden für Kontrollblick/Messung und problemlos wieder einsetzen,beispachteln und malermäßig überarbeiten.
Klar muss der Verkäufer zustimmen,aber das wird er,wenn der Kauf daran hängt. Nur muss man das ihm auch so sagen.

Ist das Objekt so preiswert,dass man sich darüber überhaupt Gedanken machen sollte,kaufen oder nicht kaufen?

MfG
duck313

Das Haus ist von 1953. Die Rigipsplatten sind von hinten mit Styropor verkleidet. Ich weiß das ein Bekannter von mir diese Variante ebenfalls gewählt hat da sein Bungalow aussen komplett mit Riemchen verkleidet ist. Halt wie es viele in den 70ern gemacht haben. Daher kann er nur auf diese Weise Dämmen.

Wir überlegen ja auch bereits ob man sich das Haus antut. Der Reiz ist das dass Haus auf 2100 m² Land steht und wir den Preis schon auf 63.000 heruntergehandelt haben. Zudem ist es in einer Bauernschaft bei uns und genau so wollten wir immer Leben, also meine Frau und ich. Jedoch war dies bevor wir das Gutachten gesehen haben.

Der Makler, der überigens von einer bekannten Bank ist hat auch nur etwas von einer Horizontalsperre im Innenraum gesagt. Laut Gutachten wird auch empfohlen das der ganze sockel im Innenbereich nach und nach ausgewechselt werden soll. Die Horizontalsperre wird laut Architekt mit Kosten von ca 8000 Euro beziffert. Das auswechseln des Sockels ebenfalls mit rund 8000 Euro, alles ohne Elektrik und Maler.

Wenn das Haus danach wirklich dicht ist kaufen wir es sofort. Wir haben 50.000 Euro für die Sanierung bereits im Finanzierungskonzept eingerechnet.
Mittlerweile weiß ich aber nicht ob das überhaupt ausreichend ist.

Hallo!

Das Haus ist von 1953.

So ähnlich hab’ ich mir den Fall vorgestellt.

Die Rigipsplatten sind von hinten mit Styropor verkleidet. Ich weiß :das ein Bekannter von mir diese
Variante ebenfalls gewählt hat da sein Bungalow aussen
komplett mit Riemchen verkleidet ist. Halt wie es viele in den
70ern gemacht haben…

Was diesbezüglich vor 40 und mehr Jahren verzapft gebaut wurde, muss man als weitgehend wirkungslosen Spielkram betrachten. Lauter Sachen, die eigentlich nur die Entsorgungskosten in die Höhe treiben. Du willst das Haus nicht in den 70ern heizen, als der Liter Heizöl 18 Pfennig kostete, sondern heute. Preisinfo hier: http://www.tecson.de/heizoelpreise-noflash.html

Wir überlegen ja auch bereits ob man sich das Haus antut. Der
Reiz ist das dass Haus auf 2100 m² Land steht und wir den
Preis schon auf 63.000 heruntergehandelt haben.

Kann ich gut verstehen. Wenn die Lage gefällt, kann man abreissen und neu bauen.

Zudem ist es in einer Bauernschaft bei uns und genau so wollten wir :immer Leben, also meine Frau und ich.

Ist für mich ohne weiteres nachvollziehbar, solange man sich den Blick nicht von romantischen Vorstellungen verklären lässt. Eine landwirtschaftlich genutzte Gegend ist letztlich eine gewerblich genutzte Gegend. Wer inmitten der Felder lebt, bekommt davon meistens nicht viel mit. Die nähere Nachbarschaft von land- oder viehwirtschaftlichen Betrieben ist aber nicht immer angenehm.

Jedoch war dies bevor wir das Gutachten gesehen haben.

Du gehörst also nicht zu den Leuten, die ein Haus kaufen und hinterher erstmal zum Anwalt rennen, weil sich der alte Kasten bei näherem Hinsehen und ohne das Maklergesäusel als abrissreife Ruine herausstellte.

Der Makler, der überigens von einer bekannten Bank ist hat
auch nur etwas von einer Horizontalsperre im Innenraum gesagt.

Der Makler ist nicht vom Fach, kann bei Handwerk, Bautechnik und Bauphysik allenfalls mit Hörensagen glänzen und kennt sich mit Schlipsknoten besser aus. Außerdem vertritt er ganz sicher nicht zuvorderst deine Interessen, sondern seine eigenen und die der Bank.

Laut Gutachten wird auch empfohlen das der ganze sockel im
Innenbereich nach und nach ausgewechselt werden soll. Die
Horizontalsperre wird laut Architekt mit Kosten von ca 8000
Euro beziffert. Das auswechseln des Sockels ebenfalls mit rund
8000 Euro, alles ohne Elektrik und Maler.

Und was ist mit der Abdichtung/Trockenlegung der Bodenplatte? Horizontalsperre und Drainage bieten noch nicht unbedingt die Gewähr, dass nicht doch Wasser durch die Bodenplatte drückt.
Und was ist mit Dach, Fenstern, thermische Isolierung (nicht der Spielkram vergangener Zeiten), Heizung, Wasser- und Abwasseranlage, Kläranlage, Sanitärobjekte…

Wenn das Haus danach wirklich dicht ist kaufen wir es sofort.
Wir haben 50.000 Euro für die Sanierung bereits im
Finanzierungskonzept eingerechnet.
Mittlerweile weiß ich aber nicht ob das überhaupt ausreichend
ist.

Ich hab’ kein Interesse daran, dir das Haus madig zu machen. Aber: Ein Haus aus den 50ern muss man für die dauerhafte Nutzung mit zeitgemäßen Betriebskosten so gut wie immer komplett entkernen. Bis auf den Rohbau bleibt nichts übrig. Kann durchaus Sinn machen, auch bei noch viel älteren Häusern. Wenn aber die Bodenplatte feucht ist, die ganze Hütte also nicht ordentlich gegründet wurde, was soll man damit noch anfangen? Die Bodenplatte bekommt man vielleicht noch wasserdicht, aber man bekommt sie nicht warm. Bei einem unterkellerten Haus kann man die trockene, kalte Bodenplatte hinnehmen, aber ohne Keller gibt’s kalte Füße und hohe Heizkosten.

Kalte Füße hin oder her, kann der Kauf trotzdem sinnvoll sein, wenn die Lage des Grundstücks gefällt und der Preis passt, so dass man abreissen und zeitgemäß neu bauen kann. Zeitgemäß bauen heißt, 10% des Energiebedarfs eines Gebäudes aus den 50ern, 60ern oder 70ern und beinahe ohne Heizung nirgends kalte Flächen.

Wenn Lage und Umfeld passen, ist es eine Frage der Gegend, ob 63 T€ für 2.100 qm angemessen sind. In Stadtnähe ist es fast geschenkt, während in Vorpommern auf dem Land bei 10 €/qm abzüglich Kosten der Räumung das äußerste Ende der Fahnenstange erreicht ist.

Lt. Vika musst du noch 20 Jahre arbeiten. Ich glaube eher nicht, dass es noch lange irgend bezahlbar ist, täglich größere Strecken mit dem Auto zur Arbeit zu pendeln. Das Geld für regelmäßig einen neuen Diesel, der sich mit 4 Litern auf 100 km bewegen lässt, muss übrig sein, sonst ist ein Haus auf dem Land zumindest in abhängiger Beschäftigung zu teuer - egal wie günstig das Haus in der Anschaffung war.

Gruß
Wolfgang

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