Hallo,
also wie ist es denn bei einem Motorrad, als ein einspuriges
KFZ.
Ich hab dazu folgenden Link:
http://www.actoid.com/motorrad/TechnikKreisel.htm#Motor
Hallo Tim,
bei einem Motorrad ist es genauso wie bei einem Auto.
In dem verlinkten Artikel werden mehrere Effekte durcheinander gebracht.
Statische Achslastveränderung:
Wir fahren mit unserem Motorrad bei konstantem Fahrwiderstand und mit konstanter Geschwindigkeit.
Zur Überwindung der Fahrwiderstände, benötigen wir ein Drehmoment an dem antreibenden Rad.
Dieses Drehmoment verursacht ein Rückdrehmoment im restlichen Fahrzeug.
Dieses entgegengesetzt wirkende Moment bewirkt eine Erhöhung der Reifenaufstandskraft am Hinterrad und eine Verringerung der Reifenaufstandskraft am Vorderrad.
Dieser Effekt wird also ausschließlich durch das an unserer Antriebsachse anliegende Drehmoment verursacht.
Wie und durch was dieses Drehmoment erzeugt wird, ist dabei völlig gleichgültig.
Dynamische Achslastveränderung I:
Bei einem stehenden oder mit konstanter Geschwindigkeit fahrenden Motorrad, geht die Wirklinie der Gewichtskraft durch den Fahrzeugschwerpunkt genau senkrecht nach unten.
Bei einem beschleunigenden oder verzögernden Motorrad geht der Vektor zwar immer noch durch den Masseschwerpunkt, durch die Trägheit der Masse wandert er aber beim Beschleunigen näher zur Hinterachse und beim Verzögern näher zur Vorderachse.
Die Resultierende aus der Erdbeschleunigung und der Beschleunigung bzw. Verzögerung des Motorrads, wird also entweder mehr zur Hinter- oder mehr zur Vorderachse verlagert.
Je höher die Beschleunigung oder Verzögerung ist, desto ausgeprägter auch die Achslastveränderung.
Dieser Effekt kommt ausschließlich beim beschleunigen oder beim verzögern zum tragen.
Dynamische Achslastveränderung II:
Dieser Effekt beruht auf dem Massenträgheitsmoment des Antriebsstrangs.
Er tritt immer auf, wenn rotierende Massen beschleunigt oder verzögert werden.
Bei konstanter Drehzahl bleibt dieser Effekt aus.
Am deutlichsten ist dieser Effekt zu beobachten, wenn man mit gezogener Kupplung am Gasgriff spielt.
Bei einem Motorrad mit quer liegender Kurbelwelle, wirken diese Momente um die Querachse des Fahrzeugs, - also zwischen Hinter- und Vorderachse.
Bei einem Motorrad mit längs liegender Kurbelwelle, wirken diese Momente um die Längsachse des Fahrzeugs.
In der Praxis ist dieser Effekt, auch bei Fahrzeugen mit einem längs liegendem Antriebsstrang, kaum bemerkbar.
Das Massenträgheitsmoment der Kurbel- und der Getriebeeingangswelle wird durch das Massenträgheitsmoment der entgegengesetzt drehenden Getriebeausgangs- und der Kardanwelle, weitgehend kompensiert.
Zudem dominieren hier eindeutig die stabilisierenden Kreiselkräfte der Räder.
Kritisch könnte es aber immer noch im Rennsport werden, wenn das Moment um die Längsachse, durch eine ausgefallene Zündung oder durch einen fest gegangenen Motor, plötzlich in entgegen gesetzter Richtung wirkt.
Wenn Du Dich mit diesem Thema tiefer beschäftigen möchtest, würde ich Dir ein gutes Buch über Technische Mechanik empfehlen.
Zum Beispiel:
http://www.jpc.de/jpcng/books/detail/-/art/Oliver-Ro…
und / oder:
http://www.jpc.de/jpcng/books/detail/-/art/Wilhelm-K…
Ich wünsche Dir viel Erfolg!
Gruß
Fritz