Drehstrom-Lichtmaschine absichern - welche Stromstärke?

Folgendes Problem:

Beim Motorrad brennt scheinbar „nahezu serienmäßig“ der Lichtmaschinen-Stator durch.

Leider kann die kpl. Fan-Gemeinde auch nach Jahren versch. Reparaturversuche nicht genau sagen ob es kommt da LiMa aus konstrukt. Mangel zu warm wird, oder aber wegen zuviel Strom (fehlerhaftes Regelverhalten).

Mir geht es aber nun vorerst nicht um den „echten Fehler“, sondern um eine von einem Kollegen vorgeschlagene Absicherung:

Er meinte, ich solle doch in jede Phase zwischen Stator und Regler eine Sicherung einbauen, dann brennt die durch und nicht der Stator …wenn es denn am zu hohen Strom liegt.

Nun meine Frage wie groß muß die Sicherung sein, wieviel Ampere sollte sie haben?

Folgende 2 Ansätze eines nicht-Fachmannes auf diesem Gebiet:

Die LiMa hat ca. 470W.
Bin ich da mit 15A pro Phase (zw. Stator u. Regler) im richtigen Bereich?

Ich würde wie folgt rechnen:

I= P / 3 / U = 470W / 3 / 14V = ~11,2A

=> nächste Baugr. ist 15A

Rechne ich da richtig?
(Sorry, hab Telekommunik. gelernt - da rechnet man sowas eher selten.)

Oder müsste man da „/ Spannung x Wurzel aus 3“ nehmen?

I= P / (U x Wurzel(3)) = 470W / (14V x 1,732) = 470W / 24,25V= ~19,4 A

=> nächste Baugröße ist 20A …es wäre aber wohl 25A besser für etwas Reserve (Toleranzen/Schwankungen).

Letzteres wäre aber eher der drschn. Gesamtstrom meine ich ???
(Ich will aber ja jeder Phase einzeln absichern.)

Wer kennt sich mit so Drehstrom-Zeugs aus und kann mir da weiterhelfen?

Danke.

Gruß
-Martin-

Hallo!

Wer kennt sich mit so Drehstrom-Zeugs aus und kann mir da
weiterhelfen?

Nun ja, etwas schon, speziell mit der Autoelektrik.
Mir ist eigentlich bekannt, dass eine Drehstromlima sozusagen eigensicher ist,
bei elektrischer Überlastung fällt dann die Spannung eben ab.
Im Gegensatz dazu würde eine Gleichstromlima durchbrennen.

Nochmal in´s schlaue Fachbuch gesehen:
Zitat:
Die frequenzabhängigen Blindwiederstände der (Drehstrom)- Lichtmaschine sowie die Ankerrückwirkung veranlassen, daß die Stromkurve in Abhängigkeit von der Drehzahl nach anfangs steilem Verlauf abknickt, und mit weiter zunehmender Drehzahl nur noch wenig anwächst. Deshalb ist eine Strombegrenzung nicht erforderlich, sondern nur eine Spannungsregelung.

Ich habe auch noch nie gesehen, dass bei irgendeinem Auto oder Motorrad die 3 Leistungs-Kabel abgesichert sind.
Und, 500 Watt sind für ein Motorrad auch sehr reichlich,
ich wüsste nicht, wie die verbraucht werden sollen.

Ansonsten, könntest Du aber mal schauen, ob es eine Sicherung für die Erregerspannung gibt. Bei meiner MZ ETZ 150 ist da eine Glas-Feinsicherung serienmässig eingebaut,
bei irgendwelchen Fehlern- (Kurzschlüssen, Kabelfehlern, falsch angeschlossen oder so) schützt diese die Lima vor Selbstzerstörung wg. Übererregung.

Grüße,
E !

Hallo E!,

wie Du schon schreibst, ist die LiMa ordentlich dimensionert …d.h. die Leistung sollte stets ausreichen.
Das Motorrad hat im Standardbetrieb (Licht, Elektronik, etc.) wohl kaum mehr als 230W Leistungsaufnahme, kommt alles erdenkliche hinzu (Bremslicht, Fernlicht, ABS-Regelung, etc.) könnten es wohl bis zu 400W werden immer noch ca. 20% Reserve dann vorhanden + die Batterie als Puffer.

Nun handelt es sich hier aber um eine LiMa ohne Erregerwicklung (Permanentmangnete!) und so wie man mir inzw. sagte würde diese wie eine Konstantstromquelle wirken, d.h. der Strom (=> die Leistung) würde auf jeden Fall irgendwo verbraten (?!?).

Wäre nun der Stromkreis zum (externen) Regler (oder durch den Regler) unterbrochen, und es soll immer noch Strom fließen, dann bliebe hier nur ein Stromfluß innerhalb des Stators …also zwischen den Phasen…?!?

Da wäre das Trennen mit Sicherungen wie geplant wenig zielführend, einmal da wohl nicht ein zu hoher Stromfluß von LiMa zum Regler, sondern Stromfluß innerhalb des Stators ausschlaggebend ist, dann da man genau diesen Stromfluß damit ja erst erhöhen würde.

Man machte mir inzw. auch wenig Hoffnung, daß das System wie ursprünglich verbaut zuverlässig wäre.
Offensichtlich hat Honda hier einen konstruktiven Fehler begangen …so daß die Wärme von der LiMa (vom Stator) nicht ausreichend abgeleitet werden kann.
Es gibt keinerlei Kühlrippen, keine übermäßig massive Anbindung des Stators, keine sonstige Kühlung (außer daß die LiMa im Motoröl läuft). Dazu ist die vollgekapselte LiMa so angebracht daß nur wenig bis gar keine Luft hinkommt (LiMa-Deckel total verbaut).

Einzige (dauerhafte) Hoffnung bleibt der Umbau auf einen anderen Laderegler („Querregler durch Längsregler ersetzen“).
Dadurch würde die LiMa entlastet (überschüssiger Strom nicht in diesem Maße in der LiMa verbraten) und bei beispielhaftem Umbau wurden ca 7°K niedrigere Temp. am LiMa-Deckel gemessen!

Hier nähere Info dazu, falls mal jemand über den Beitrag stolpert und Hilfe braucht:
http://www.raven.apriliaforum.net/wiki/index.php?tit…

Ich war von Sonntag bis heute auf ca. 1.400km Tour und erst mal hat’s gehalten (neuer Stator, neuer Regler, neue Batterie, einwandfreie Masse- u. Steckverbindungen).

Gruß
-M-