Drehstromzähler unter Wasser, zählt er trotzdem?

Hintergrund. Hochwasser, Keller voll Wasser gelaufen, Energieunternehmen zu spät die Versorgung abgeschalten, Sicherungen nicht angesprochen. Die Fehlerströme dürften in dem Fall ja nicht unerheblich sein. Zählt der Zähler weiter oder wie verhält sich so ein Teil unter Wasser? Bitte keine Mutmaßungen, fundiertes (theoretisches oder praktisches Wissen) helfen da nur weiter. Danke

Hallo erstmal,
üblicherweise grüsst man wenn man etwas will…

Hintergrund. Hochwasser, Keller voll Wasser gelaufen,

echt sch**sse

Energieunternehmen zu spät die Versorgung abgeschalten,
Sicherungen nicht angesprochen.

wenn die HV abgesoffen ist sind die Sicherungen mit Sicherheit gekommen…ansonsten waar der Strom schon weg.

Die Fehlerströme dürften in
dem Fall ja nicht unerheblich sein.

joo, dat scheppert und knallt und zischt es schon gewaltig

Zählt der Zähler weiter
oder wie verhält sich so ein Teil unter Wasser?

Mitnichten! wenn der Zähler absäuft dann knallt es und er bleibt stehen

Bitte keine
Mutmaßungen, fundiertes (theoretisches oder praktisches
Wissen) helfen da nur weiter. Danke

Sorry, aber leider lässt deine „äusserst detailierte“ und verworrene Schilderung nur Mutmaßungen zu.

Was ist denn nu genau abgesoffen?

Gruß Angus

…in dessen Firma das Hochwasser 12cm unterhalb der Anschlussschienen in einer 6KV Schaltanlage stand…

ich schliesse mich dem Vorredner an, ganz ohne Gruß ist ziemlich unfreundlich

denk selber nach

Das Gehäuse ist für Wasser völlig offen
Der Eingang , das Messwerk und der Ausgang werden durch Wasser galvanisch verbunden.

was soll das Messwerk jetzt noch zählen? Wasser?

Entschuldigung wegen meiner Unhöflichkeit
Guten Tag,
Ich bitte um Entschuldigung wegen meiner Unhöflichkeit. Danke für die schnellen Antworten.
„Abgesoffen“ ist alles. Hausanschlußsicherungen (ca.30cm über dem Kellerboden), Sammelschienen im Zählerschrank (ca.50cm über dem Kellerboden), Zähler und die darüber liegenden Abgangsklemmen zu den einzelnen Wohnungen. Ich hätte ja auch zu 100% gesagt, bei Wasser knallt es richtig und die Sicherungen lösen aus, Ruhe hat es vorerst. Aber dem war wohl nicht so. Wie lässt es sich sonst erklären, das alle FI-Schutzschalter in den Wohnungen ausgelöst haben, obwohl die jeweiligen Steckdosen in den Kellern in einer höhe von ca.1m montiert sind. Die Steckdosen im Keller sind in den zugehörigen Wohnungen abgesichert. Die Zähler hatten alle einen Stand um ca.1000Kw/h höher, als es der Durchschnitt der letzten Jahre vermuten ließe. Daher auch meine Frage. Offensichtlich ist bei uns etwas passiert, was eigentlich unmöglich ist. Der ges. Zählerschrank ist, was PVC-Teile betrifft, komplett verkocht. Wir warten jetzt nur noch auf die neuen Zähler, Zählerschrank und alles andere ist neu.
Danke noch einmal für die schnelle Antwort. Einen schönen Sonntag wünsche ich.

servus Kegelbruder

„Abgesoffen“ ist alles. Hausanschlußsicherungen (ca.30cm über
dem Kellerboden), Sammelschienen im Zählerschrank (ca.50cm
über dem Kellerboden),

unter diesen Umständen ist es noch Glück, daß kein Todesopfer durch den Strom zu beklagen ist. Ihr wart vermutlich evakuiert.
Gott sei Dank, das war sehr ernst!

Zähler und die darüber liegenden
Abgangsklemmen zu den einzelnen Wohnungen. Ich hätte ja auch
zu 100% gesagt, bei Wasser knallt es richtig und die
Sicherungen lösen aus, Ruhe hat es vorerst. Aber dem war wohl
nicht so. Wie lässt es sich sonst erklären, das alle
FI-Schutzschalter in den Wohnungen ausgelöst haben, obwohl die
jeweiligen Steckdosen in den Kellern in einer höhe von ca.1m
montiert sind. Die Steckdosen im Keller sind in den
zugehörigen Wohnungen abgesichert. Die Zähler hatten alle
einen Stand um ca.1000Kw/h höher, als es der Durchschnitt der
letzten Jahre vermuten ließe.

Vorab, ich hätte auch erwartet, daß die HAUPTSICHERUNGEN (der E-Werke und des Hauses) im Wasser schneller abgeschaltet hätten, weil verschmutztes Wasser sehr gut leitet. Ich staune!

  • Die FI-Schalter der von ihnen geschützten Stromkreise schalten sehr schnell ab, weil sie auf einen minimalsten Fehlerstrom nach Erde schon reagieren. Da sie in den oberen Etagen sind, konnten sie das noch

  • Die Hauptsicherungen des Hauses KONNTEN NICHT ABSCHALTEN, weil sie mit dem „Kurzschluss“ ZEITGLEICH vom Wasser bereits überbrückt wurden!!!

  • aber die Sicherung des E-Werkes hätte viel schneller abschalten müssen!

Deshalb zur Sache:
Du schreibst, daß der Zähler den verflossenen Strom ins Wasser (?) noch gezählt hat, wie auch immer.
Hast du alles schon erneuern lassen? VON WEM? Derjenige soll dir das bitte schriftlich bestätigen, daß die Sicherungen des E-Werkes viel zu träge abgeschaltet haben. Daß trotz Kurzschluss noch Strom geflossen ist und wohl auch gezählt wurde.
Als Flutopfer solltest du wenigstens mit diesem Teil der Stromrechnung nicht auch noch bestraft werden

Daher auch meine Frage.
Offensichtlich ist bei uns etwas passiert, was eigentlich
unmöglich ist. Der ges. Zählerschrank ist, was PVC-Teile
betrifft, komplett verkocht.

Wurde das dokumentiert und vom Elektriker bestätigt?

Gruß Schorsch, Elektromeister

Hallo,

Vorab, ich hätte auch erwartet, daß die HAUPTSICHERUNGEN (der
E-Werke und des Hauses) im Wasser schneller abgeschaltet
hätten, weil verschmutztes Wasser sehr gut leitet. Ich staune!

Naja, die Hauptsicherungen sind auch die mit den höchsten Werten
und die Ionenleitung im Wasser ist eben doch nicht so hoch.
Deshalb wird es eben kein Kurzschluss sein.
Wenn da aber 20…30…40A fließen, werden einige 10kW an Wärme
umgesetzt und dann kocht es eben.

  • aber die Sicherung des E-Werkes hätte viel schneller
    abschalten müssen
    !

Das wird nicht zwingend so sein.
Dreckiges Wasser ist ist ja auch nicht unbedingt mit hoher Konz. an Salzen oder anderen Ionenleitenden Medien verbunden.

Offensichtlich ist bei uns etwas passiert, was eigentlich
unmöglich ist. Der ges. Zählerschrank ist, was PVC-Teile
betrifft, komplett verkocht.

Wurde das dokumentiert und vom Elektriker bestätigt?

Ja, das wäre zumindest auch gegenüber Versicherungen zu dokumentieren.
Und evtl. ist das Versorgungsunternehmen ja auch kulant.
Gruß Uwi

Hallo an alle, besonders „Schorsch“,

Es ist alles von zugelassenen Fachfirmen gerichtet und dokumentiert worden, diesbezüglich also Entwarnung. Zum Glück konnte ich ja den Hausanschlusskasten von der noch nicht „überfluteten“ Kellertreppe aus sehen und habe den Behelfswasserkocher erkannt. Auch wenn ein paar Mieter richtig sauer waren, weil ich niemand in den Keller gelassen habe um noch irgendetwas vor dem Wasser zu retten, ich glaube mal, die Auswirkungen auf die Installation gab mir recht.
Wie das nun mit den Zählerständen und dem Energieversorger weitergeht, werden wir sehen. Zählerschrank ist Vermietersache, soll er sich mit dem Energieversorger auseinandersetzen. Danke noch mal an alle.
Gruß „Kegelbruder“

gefluteter Stromzähler
hi, ich nochmal

Hallo an alle, besonders „Schorsch“,

gerne. Hat mir schon Gedanken gemacht, wenn man eh schon so gestraft ist und nochmal unschuldig bestraft wird

aber vielleicht können wir da ein Bisschen weiterhelfen

Zu der Antwort von Uwi kann ich aus Elektrikererfahrung sagen, daß einem durch tropfendes Wasser oder Sprühnebel an den Stromschienen der ganze Hauptverteiler schon um die Ohren fliegen kann - einem Kollegen so passiert, mir in Abwesenheit auch schon. Das waren Haus-Hauptsicherungen

und schmutziges Wasser in den Stromschienen des Zählerschrankes und Hausanschlusskastens ist für den Strom eine DIREKTE Erdverbindung
und noch dazu ein Kurzschluss zu den nur wenigen cm entfernt parallel laufenden Stromschienen des (städtischen) Erdleiters.

Warum der Zähler unter Kurzschluss weiterlief und welchen Stromfluss er dabei genau gezählt hat, spielt in meinen weiteren Überlegungen keine Rolle mehr, ausser daß den Strom DU gar nicht verbraucht hast.

Wie Uwi schrieb, ist eben auch Wasser kein idealer Stromleiter und die Hauptsicherungen der Stadtwerke sind
a) sehr groß und sehr träge
und lassen deshalb
b) in der mehr oder weniger kurzen Zeit bis zur Auslösung einen gigantisch hohen Strom zu
Das ist Fakt. Diese Hauptsicherungen können gut einige Energie durchleiten, bis sie endlich abschalten

wie schon vorher erwähnt, konnte DEINE Haushauptsicherung nicht abschalten, weil sie im Moment des Kurzschlusses ja bereits gleichzeitig überbrückt wurde

jetzt wirds wichtig:
Wenn die Stadtwerke-Sicherung im Strassenverteiler möglicherweise EBENFALLS geflutet war, konnte auch DIESE nicht mehr abschalten, wegen dem gleichen Effekt,
womit nur noch die nochmal grössere und trägere Sicherung an der Trafostation abschalten konnte

könnte das zutreffen?
Dann war der Fehler genauso auch auf der Stadtwerke-Seite

Den grössten Fehler aber sehe ich darin:
Warum haben die Stadtwerke den Strom nicht vorher rechtzeitig abgestellt?

Es ist alles von zugelassenen Fachfirmen gerichtet und
dokumentiert worden

dann kann man den Stadtwerken in einem Gespräch auch erklären, daß der Strom viel zu lange weitergeflossen ist, selbst bei vollkommenen Kurzschluss durch das Wasser.
Der „verkochte“ Verteiler ist der Beweis dafür

Zum Glück
konnte ich ja den Hausanschlusskasten von der noch nicht
„überfluteten“ Kellertreppe aus sehen und habe den
Behelfswasserkocher erkannt. Auch wenn ein paar Mieter richtig
sauer waren, weil ich niemand in den Keller gelassen habe um
noch irgendetwas vor dem Wasser zu retten,

Ja das war grosses Glück, sonst wär noch schlimmeres passiert, wir wissen ja nicht, wielange der Keller wirklich noch unter Strom stand

alles Gute!

Hallo Schorsch,
Mittlerweile ist alles gerichtet, Strom gibt’s wieder, warmes Wasser auch.
Fakt ist, die Keller waren seit 6Uhr geflutet und der Energieversorger hat erst gegen 8Uhr abgeschaltet.
Die Frage, warum erst so spät abgeschaltet wurde, wird mittlerweile sehr wirksam, öffentlich diskutiert. Ihr könnt Euch ja, so es interessiert, in der MDR- Mediathek ,den Bericht des Thüringen-Journals von heute 19Uhr einmal anschauen. Da wird gezeigt, wie so ein verkochter Zählerschrank aussieht. Davon gab es allein in meiner unmittelbaren Nachbarschaft mindestens 20 Stück.
Diese gravierenden Schäden wären abwendbar gewesen, aber wie schon einmal geschrieben, da darf sich der Vermieter drum kümmern und sich mit dem Energieversorger auseinandersetzen.
Allen noch einmal ein recht herzliches Dankeschön für die Antworten.
Gruß Kegelbruder

Hallo Georg,

ich habe die Beitragsfolge gelesen und habe eine konkrte Nachfrage.
Eher ein Gedankenspiel für mich aber von Hochwasser betroffenen
eminent wichtig das zu wissen.

In meinem Elternhaus kommt der „Strom“ im Keller rein,
konkret in so 60 cm Bodenhöhe im Keller ist eine black box,
also ein schwarzer Kasten wo die Leitung aus der „Straße kommend“
angeschlossen ist.

Angenommen, Wasser stünde im Keller so 1,5 m, diese black box
also mit Sicherheit geflutet.
Kann ich dann gefahrlos im Keller im Wasser rumwaten?

Danke ^ Gruß
Reinhard

servus Reinhard

Angenommen, Wasser stünde im Keller so 1,5 m, diese black box
also mit Sicherheit geflutet.
Kann ich dann gefahrlos im Keller im Wasser rumwaten?

eher nicht.

Wie groß die Gefahr in Wirklichkeit ist, kann ich leider mangels eigener Erfahrung nicht beurteilen.
Sicher ist nur, daß bei einer solchen Überflutung IRGENDWANN die Sicherung im Strassenverteiler oder in der Trafostation abschaltet
Oder vom Versorger abgeschaltet wird.

Wie lang diese Zeit bis zur Abschaltung dauert, kann dir niemand sagen. Ein Stadtwerker wird da wohl auch nicht mehr Erfahrung haben. Jedenfalls nicht verlässlich

Sicher sagen kann ich dir nur eines:
An dem Ort wo der Strom (zB im Hausanschlusskasten) mit dem fliessenden Wasser in Berührung kommt, entsteht ein sog. Spannungstrichter.
Um den Berührungspunkt herum steht das Wasser einige Meter weit (ist schon geraten) unter Spannung, mit der Entfernung vom Berührungspunkt nimmt die Spannung ab.
In einigen Metern Entfernung ist die Spannung bereits auf Null gesunken, weil Wasser praktisch selber die Erdungverbindung ist, also Null Volt.
Nur ist eben kein Verlass darauf, daß die Spannung schon nach wenigen cm zu Null geht, weil das Wasser kein idealer Stromleiter mit 0 Ohm Widerstand ist, sondern einige Ohm pro Meter hat

Nicht zu verwechslen übrigens mit den vielen typischen Todesfällen, von denen man oft in den Nachrichten hört, wo eine HOCHSPANNUNGSleitung im Wasser hängt.
20.000Volt verteilen sich auf den ersten Metern (also die Entfernung, die der Mensch mit seinen Ausmassen überbrücken kann) ganz anders wie die 230Volt, von denen wir hier reden.

Jedenfalls kan man nicht einfach in den Keller gehen, wenn man nicht SICHER weiß, daß der Strom schon abgeschaltet ist.

Gruß Schorsch

Hallo Reinhard,

In meinem Elternhaus kommt der „Strom“ im Keller rein,
konkret in so 60 cm Bodenhöhe im Keller ist eine black box,
also ein schwarzer Kasten wo die Leitung aus der „Straße
kommend“
angeschlossen ist.

Angenommen, Wasser stünde im Keller so 1,5 m, diese black box
also mit Sicherheit geflutet.
Kann ich dann gefahrlos im Keller im Wasser rumwaten?

Da stellt sich die Frage ob der Kasten aus Metall oder Kunststoff und vor allem ob er Wasserdicht ist.

Praktisch wäre dann die Antwort unterschiedlich.

Da du es aber scheinbar nicht weisst, solltest du das waten lassen, bzw. die Wasserkur nach Pfarrer Kneipp vertagen!

MfG Peter(TOO)

Dankeschön und hätte jmd. dies hier gelesen…
… würde er ggfs. noch leben.

Hallo,

ich glaub gestern stand in der Frankfurter Rundschau eine
Winzmeldung, 8-tes Todesopfer des aktuellen Hochwassers.
Ein Mann ging in seinen überfluteten Keller um das Wasser
daraus abzupumpen.

Völlig ohne Kenntnis wie es wirklich war spricht m.E. viel
dafür daß er davon ausging wenn da das Wasser, eher die Brühe,
so wie in meinem Elternhaus viel höher steht als Kellersteckdosen
und dieser Hauseinspeisungspunkt auch abgetaucht ist, daß
das Wasser ungefährlich zu berühren sei.

Hat sich wohl eine Tauchpumpe besorgt, Fremdstrom auch,
dann wollte er die Tauchpumpe in das Wasser tauchen… :frowning:

Gruß
Reinhard