Dreiecksbeziehung

Hallo!

Eine Frau verliebt sich nach 30 Jahren Ehe in einen gemeinsamen Freund, zu dem sie sich schon seit langen Jahren hingezogen fühlt. Sie verlässt ihren Mann, zieht aber nicht zu ihrem Liebhaber, der seit längerem von seiner Ex getrennt ist, sondern lebt in einer eigene Wohnung.

Sie hält weiterhin einen recht engen Kontakt zu ihrem Mann, d.h. gegenseitige Besuche, Freundschaftsdienste, gemeinsame Unternehmungen, etwa einmal pro Woche. Diese Beziehung zu ihrem Ex hat auch eine starke erotische Komponente, aber kein Sex. Er hat keine neue Partnerin, schaut sich aber latent danach um, und sie weiss und akzeptiert das auch.

Das geht nun schon seit einigen Monaten so, ohne große Probleme. Meine Frage ist, ob eurer Meinung nach diese Art von Beziehung langfristig Chancen hat, bzw. worauf man achten sollte, damit dies der Fall ist.

Grüße
Michael

Hallo Michael,

meine persönliche Einschätzung: Das wird vermutlich so lange prima funktionieren, bis einer von beiden sich ernsthaft in eine/n neue/n Partner/in verliebt. Dann wird er sich mit hoher Wahrscheinlichkeit aus dieser Ex-Beziehung zurückziehen, bzw. deutlich signalisieren, dass sich die Basis für das Zusammentreffen geändert hat.

Der „verlassene“ Partner steht dann vor der Notwendigkeit, eine Trennung zu vollziehen, die bisher nicht wirklich stattgefunden hat. Das wird möglicherweise mit mehr Schmerzen verbunden sein, als man in der jetzigen Situation vermuten möchte.

Man verliert dabei ja nicht nur eine interessante Option, sondern auch eine Menge Einfluss auf und Anteilnahme am Leben des anderen. Nach meiner Erfahrung führt das gerne mal dazu, dass der/die Ex richtig lästig wird, und die „Freundschaftsdienste“ massiv einfordert, um dem/der Neuen zu zeigen, dass er noch Macht über den/die Ex hat.

Schöne Grüße,
Jule

ein Klassiker
Hi,

mich erinnern solche Geschichten immer an
http://de.wikipedia.org/wiki/Cesar_und_Rosalie

Gruss
(…)

mich erinnern solche Geschichten immer an http://de.wikipedia.org/wiki/Cesar_und_Rosalie

ich dachte mehr an :http://de.wikipedia.org/wiki/Jules_und_Jim

Gruss
Michael

Hallo Michael,

für mich klingt das nach einer erwachsenen Frau, sie hüpft nicht von einer Beziehung in die Nächste, das spricht sehr für sie!

Dreißig gemeinsame Jahre wischt man nicht einfach weg. Hat man geliebt, dann bleibt diese Liebe, wenn auch in nicht partnerschaftlicher Form, weiterhin bestehen.

Für mich stellt es sich so dar, dass sie eine Freundschaft zu ihrem Ex-Mann aufbauen möchte, deshalb akzeptiert sie natürlich, dass er sich nach anderen Frauen umschaut, schließlich hat ja auch sie einen neuen Partner.

Was die erotischen Komponenten betrifft, nun, kann es sein, dass er dort einfach etwas hinein interpretiert?

Ich glaube durchaus, dass diese Freundschaft Bestand haben kann, wenn beide darin wirklich eine Freundschaft sehen und nicht die Möglichkeit den anderen wieder zurück zu gewinnen.

Gruß
Dendrobates-azureus

oha, ein Romantiker

ich dachte mehr an :http://de.wikipedia.org/wiki/Jules_und_Jim

dramatisch, äusserst dramatisch

Ich empfehle, die Sache mit Nonchalance anzugehen

Freundliche Grüsse
(…)

Hallo!

Eine Frau verliebt sich nach 30 Jahren Ehe in einen
gemeinsamen Freund, zu dem sie sich schon seit langen Jahren
hingezogen fühlt.

Da fragt man sich natürlich, welches Spiel da bisher gespielt wurde: wieso fühlt sie sich schon seit langem zu einem anderen hingezogen, beendet aber dennoch die Ehe nicht? Wieso macht ihr Mann da mit? Warum verliebt sie sich nach 30 (!) Jahren in einen anderen?

Sie hält weiterhin einen recht engen Kontakt zu ihrem Mann,
d.h. gegenseitige Besuche, Freundschaftsdienste, gemeinsame
Unternehmungen, etwa einmal pro Woche.

Wie sieht’s denn finanziell aus… ist da vielleicht einer auf den anderen angewiesen?

Diese Beziehung zu
ihrem Ex hat auch eine starke erotische Komponente, aber kein
Sex. Er hat keine neue Partnerin, schaut sich aber latent
danach um, und sie weiss und akzeptiert das auch.

Wer sagt denn, dass es eine erotische Komponente hat? Ist das objektiv so, oder eher ein Wunschdenken - also dass eine Vertrautheit zwischen Menschen, die sich so nahe sind/waren, nun umgedeutet wird weil man zu Dritten naturgemäß nie so ein enges/intimes/offenes Verhältnis hat wie zu einem Menschen, mit dem man 30 Jahre zusammen war?

Das „latent umsehen“… „Latent“ sagt, dass er es eigentlich ja doch nicht tut und wohl eher seine potentielle Berechtigung, dass er sich umsehen darf nachdem die Ehe beendet wurde, erkennt.
Ich denke aber nicht, dass man sich nach der langen Zeit emotional so schnell von der Ex verabschieden kann und an ihre Stelle ganz fix und einfach eine neue Frau setzen kann. Insofern dürfte es solange stabil sein wie sie den Kontakt hält und er sie damit immer noch in seinem Dunstkreis weiß: „Na gut, sie hat sich in einen anderen verliebt, aber andererseits weiß ich sie emotional noch in meiner Nähe.“ die eigene Wohnung ist auch relativ neutral, zumindest ist sie damit noch nicht an einen anderen gebunden.
Sollte er das alles irgendwann nicht mehr als Dreiecksbeziehung erleben (wo er auch immer noch einen Fuß in der Tür hat) sondern sie wendet sich tatsächlich deutlich einem neuen Partner zu, dürfte es dem Mann nicht leicht fallen das zu akzeptieren…

Das geht nun schon seit einigen Monaten so, ohne große
Probleme. Meine Frage ist, ob eurer Meinung nach diese Art von
Beziehung langfristig Chancen hat, bzw. worauf man achten
sollte, damit dies der Fall ist.

Ich glaube, dass das nicht geht. Der Ex redet sich ein, dass sich eigentlich nichts geändert hat weil das Verhältnis zu der Frau nicht schlechter wurde und sich nur Äußerlichkeiten verändert haben (sie ist nebenher in einen Dritten verliebt hat eine eigene Wohnung - aber der Kontakt zu ihr ist nicht weniger eng).
Der neue Freund akzeptiert, dass sie nach 30 Jahren auch noch eine enge Bindung zum Ex-Mann hat. Vielleicht gibt’s ja auch finanzielle oder andere Verstrickungen. Auf Dauer kann es aber sein, dass er das nicht akzeptiert und klare Verhältnisse will.
Sie hält sich im Augenblick beide Optionen auf. Mag für sie praktisch sein, aber die beiden Männer zahlen drauf weil keiner sie ganz hat…

Gruß,

MecFleih

Hi

Meine Frage ist, ob eurer Meinung nach diese Art von

Beziehung langfristig Chancen hat, bzw. worauf man achten
sollte, damit dies der Fall ist.

Man sollte darauf achten daß man sich nicht verliebt:wink:

Liebe Grüße,

Ralf

Hallo Dendrobates-azureus,

Ich habe in meiner Frage natürlich keine fiktive Situation beschrieben sondern eine ganz reale, in der ich der Ex-Mann dieser Frau bin.

Was die erotischen Komponenten betrifft, nun, kann es sein, dass er dort einfach etwas hinein interpretiert?

Das ist schon möglich. Es kommt bei Treffen fast jedesmal zu Zärtlichkeiten, Küssen und schon auch mal zu gegenseitiger Befriedigung. Die Initiative geht dabei aber fast immer von mir aus.

Ich glaube durchaus, dass diese Freundschaft Bestand haben kann, wenn beide darin wirklich eine Freundschaft sehen und nicht die Möglichkeit den anderen wieder zurück zu gewinnen.

Das sehe ich auch so. Im Moment läuft es allerdings auf eine Umkehrung der Rollen hinaus: sie hat einen neuen Lebenspartner und ich bin ihr Liebhaber. Das wird wohl auf Dauer nicht funktionieren. Es wird ihre neue Beziehung zerstören oder zum endgültigen Aus für mich führen.

Ich komme immer mehr zu der Erkenntnis, dass ich den Kontakt zu ihr abbrechen muss, zumindest solange bis sich ihre neue Beziehung in ein, zwei Jahren als dauerhaft erwiesen hat und ich dies auch akzeptiert habe. Danach ist dann vielleicht eine Freundschaft möglich.

Grüße
Michael

Hallo!

Eine Frau verliebt sich nach 30 Jahren Ehe in einen
gemeinsamen Freund, zu dem sie sich schon seit langen Jahren
hingezogen fühlt. Sie verlässt ihren Mann, zieht aber nicht zu
ihrem Liebhaber, der seit längerem von seiner Ex getrennt ist,
sondern lebt in einer eigene Wohnung.

Finde ich sehr gut. Nach 30 Jahren Ehe von einem zum anderen ziehen würde nur bedeuten, dass nach einer kurzen Eingewöhnungsphase die gleichen Probleme mit einem anderen Mann weiter gehen.

Sie hält weiterhin einen recht engen Kontakt zu ihrem Mann,
d.h. gegenseitige Besuche, Freundschaftsdienste, gemeinsame
Unternehmungen, etwa einmal pro Woche.

30 Jahre Ehe lassen sich nicht von einem Tag auf den nächsten Wegzaubern.

Beziehung langfristig Chancen hat, bzw. worauf man achten
sollte, damit dies der Fall ist.

Aus meiner Sicht, dass der eine den anderen nicht einschränkt. Ihm die Freiheit läßt die er braucht. (Mangelnde Freiheit finde ich als den Hauptgrund für Scheidungen). Niemand sollte vom anderen etwas verlangen. Den anderen so akzeptieren wie er ist. Viel Komplimente, Lob, viel über positives reden. Also das übliche was man in einer Beziehung machen sollte, nach vielen Jahren Beziehung allerdings leider meistens verloren geht.

Liebe Grüße

Martin

Guten Abend Michael,

so ganz verstehe ich dich nun nicht mehr, erst schreibst du es gäbe keinen Sex, dann schreibst du

Das ist schon möglich. Es kommt bei Treffen fast jedesmal zu
Zärtlichkeiten, Küssen und schon auch mal zu gegenseitiger
Befriedigung.

Was bitte ist gegenseitige Befriedigung wenn nicht Sex? Bist du ein Haarespalter á la Clinton?
Wie auch immer an der Situation ändert es ansich nichts. Es geht von dir aus, das bedeutet, dass du wie du schon selbst erkannt hast etwas daran ändern musst,wenn es dich belastet, denn du selbst hast dich in diese Lage gebracht nicht deine Ex-Frau.

Ich stimme dir zu: halte dich von ihr fern, wenn du nicht vom Ehemann zum Geliebten mutieren willst.

Alles Gute!

Dendrobates-azureus

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